Ich bin der ich bin

Themen des alten Testaments
Rilke
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#21 Re: Ich bin der ich bin

Beitrag von Rilke » Fr 23. Feb 2018, 12:08

Travis hat geschrieben:Also waren die Athener alles Römer? Ich hätte sie für Griechen gehalten.
Verzeih, die Götterwelten der Griechen und Römer bringe ich ständig durcheinander, weil sie ja praktisch dieselben hatten.
Die Apostelgeschichte handelt von den antiken Athenern, das habe ich nun im Eifer übersehen.

Die Römer hatten aber im Grunde das selbe Verständnis wie auch die Griechen:
Sie verehrten auch fremde Götter wie Isis, Seth, Mithras, etc.
Die Vielzahl der Götter spricht für deren beschränkten Handlungsbereich - die Götter der Griechen und Römer waren wie auch jene der antiken Germanen personifizierte Weltengewalten, mit Emotionen und Ängsten und eigenen Geschichten. Sie waren durch und durch beschränkt, hassten sich gegenseitig, betrügten sich, usw. Sie hatten Schwächen und waren auch dem Menschen gegenüber nicht allmächtig.
Die Vorstellung, dass Götter nicht Gedanken lesen, geschweige denn allwissend seien, brachte die Menschen dazu, ihnen zuzurufen, ihnen zu räuchern und ihren Namen überall anzurufen, denn sonst könnten diese sie nicht hören. Genau darauf wollte ich schließlich hinaus, dieses Prinzip herrschte aber in praktisch allen Götzenkulten dieser Erde.
Zuletzt geändert von Rilke am Fr 23. Feb 2018, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Travis
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#22 Re: Ich bin der ich bin

Beitrag von Travis » Fr 23. Feb 2018, 12:11

Rilke hat geschrieben:Verzeih, die Götterwelten der Griechen und Römer bringe ich ständig durcheinander, weil sie ja praktisch dieselben hatten.
Kein Problem.

JHWH ist nicht nur ein Name, sondern ein ganzer Satz, welcher eine Beziehung ausdrückt. Die Beziehung, die Gott zu seinem Volk hat bzw. haben will.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

closs
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#23 Re: Ich bin der ich bin

Beitrag von closs » Fr 23. Feb 2018, 12:13

Rilke hat geschrieben:Dann würde das Zeitwort im Präsens - in dieser speziellen Satzkonstellation - wegfallen - es ist in der hebräischen Sprache nicht notwendig, erst in Vergangenheit und Zukunft (es gibt nur 3 Zeiten in dieser Sprache) ist es nötig, um eben die Zeit auszudrücken, wird es nicht verwendet, spricht man von der Gegenwart.
Ok - ich fasse nach meinem Verständnis zusammen:
1) Wäre es Gegenwart, bräuchte man kein Zeitwort.
2) Hier steht ein Zeitwort, also ist es nicht gegenwärtig ("ontisch") zu verstehen.

Richtig?

closs hat geschrieben:2) Wie kann etwas, was sprachlich auf Vergangenheit hinweist, als Zukunft übersetzt werden ("Ich werde sein")?
Tut es ja nicht. "Ich war" bedeutet "hajiti". "Ich werde sein" bedeutet "ehje".

אהיה אשר אהיה
[/quote]Warum wird es dann gelegentlich übersetzt mit, "..., der ich sein WERDE" ---???---

closs
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#24 Re: Ich bin der ich bin

Beitrag von closs » Fr 23. Feb 2018, 12:18

Helmuth hat geschrieben:Ist auch mein Wissensstand. Aber es gibt auch eine Alleinstellung, wenn nur gesagt wird "Ich bin es" als "ani hu".
http://biblehub.com/interlinear/isaiah/52-6.htm
Sag mal: Kann es nicht gemeint sein im Sinne von: "Ich bin der, der ich für Euch sein werde"? - im Sinne von:
1) "Ich - bin" - also ontisch.
2) "Ihr werdet mich als den erkennen, der ich bin - also zeitlich.

???

JackSparrow
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#25 Re: Ich bin der ich bin

Beitrag von JackSparrow » Fr 23. Feb 2018, 12:55

closs hat geschrieben:Sag mal: Kann es nicht gemeint sein im Sinne von: "Ich bin der, der ich für Euch sein werde"?
Es könnte sogar noch viel ontischer gemeint sein im Sinne von: "Ich bin alles, wofür ihr mich haltet".

Was sich wiederum verkürzen ließe auf: "Ihr dachtet es, also bin ichs."

Oder etwas moderner: "Ich bin eure lebhafte Fantasie.", wodurch sich der HERR dann eben als Atheist profiliert hätte.

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AlTheKingBundy
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#26 Re: Ich bin der ich bin

Beitrag von AlTheKingBundy » Fr 23. Feb 2018, 13:12

JackSparrow hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Sag mal: Kann es nicht gemeint sein im Sinne von: "Ich bin der, der ich für Euch sein werde"?
Es könnte sogar noch viel ontischer gemeint sein im Sinne von: "Ich bin alles, wofür ihr mich haltet".

Was sich wiederum verkürzen ließe auf: "Ihr dachtet es, also bin ichs."

Oder etwas moderner: "Ich bin eure lebhafte Fantasie.", wodurch sich der HERR dann eben als Atheist profiliert hätte.

Das kann man sicher machen, geht aber an der sprachlichen Bedeutung vorbei.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

closs
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#27 Re: Ich bin der ich bin

Beitrag von closs » Fr 23. Feb 2018, 13:47

JackSparrow hat geschrieben: "Ich bin eure lebhafte Fantasie.", wodurch sich der HERR dann eben als Atheist profiliert hätte.
Das wär mal was: "Gott als Atheist". - Und dann noch etwas Fanta-sie oder Cola-er oder B-ihr oder Kaka-du - das könnte ein fortschrittlich-aufgeklärter neuer Weg der Theologie sein.

janosch
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#28 Re: Ich bin der ich bin

Beitrag von janosch » Fr 23. Feb 2018, 13:56

Travis hat geschrieben:
Rilke hat geschrieben:Die Römer hatten ein ähnliches Prinzip mit dem Altar für den "Unbekannten Gott".
Die Römer? Sicher?
Helmuth hat geschrieben:Das hat viel gebracht. Hätte ich die Zeit würde ich Alt-Griechisch auch noch lernen, aber da komme ich an die Kapazitätsgrenze und zwar auch intellektuell. Also begünge ich mich mit Ivrit. Es ist m.E. ohnehin die Basis. Jesus sprach das auch, es ist schade dass wir seine Worte nicht in seinen Originalworten überliefert haben.
Nein, Jesus hat kein Ivrit gesprochen, jedenfalls nicht mit all den Änderungen die es (besonders seit dem 20.Jahrhundert) seit seiner Auferstehung gegeben hat.

genau, und was ist diese „Ivrit“ oder „Hebräisch“an sich, das ist nicht anders, nur ein „ Deustch“ mix, nennt man Jiddisch und ein sprach Mischung was keine weiß!
Genau, Jesus kannte kein Hebräisch, er lernet auch diese Sprache nicht! Er war kein Jude, sondern Sohn Gottes, er wusste von geist aus und überliefert durch ein Verständige Sprache was wirklich „geschrieben“ war. Es wurde Aramäisch und Griechisch überliefert!

John. 7.15.
Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kann dieser die Schrift verstehen, wenn er es doch nicht gelernt hat?


Die Juden „studirten“ alles aber, sie haben nicht mal ansatweise verstande. Lies es Herodes und Ohnmacht der Schriftgelehrte über Jesus Geburt!

Er sagte selbst:

Mat. 22.29.
Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes.


Mark.12.24.
Da sprach Jesus zu ihnen: Ist’s nicht so? Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes.

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#29 Re: Ich bin der ich bin

Beitrag von Pluto » Fr 23. Feb 2018, 14:10

janosch hat geschrieben:genau, und was ist diese „Ivrit“ oder „Hebräisch“an sich, das ist nicht anders, nur ein „ Deustch“ mix, nennt man Jiddisch und ein sprach Mischung was keine weiß!

Genau, Jesus kannte kein Hebräisch, er lernet auch diese Sprache nicht! Er war kein Jude, sondern Sohn Gottes, er wusste von geist aus und überliefert durch ein Verständige Sprache was wirklich „geschrieben“ war. Es wurde Aramäisch und Griechisch überliefert!
Jiddisch, was von vielen Juden mit deutschen Wurzeln gesprochen wird, und Ivrit sind zwei ganz unterschiedliche Sprachen. Ivrit ist eine Weiterentwicklung von Hebräisch. Letzteres hat seine Wurzeln im Aramäischen, die Sprache Jesus'.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Helmuth
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#30 Re: Ich bin der ich bin

Beitrag von Helmuth » Fr 23. Feb 2018, 18:53

closs hat geschrieben: Sag mal: Kann es nicht gemeint sein im Sinne von: "Ich bin der, der ich für Euch sein werde"? - im Sinne von:
1) "Ich - bin" - also ontisch.
2) "Ihr werdet mich als den erkennen, der ich bin - also zeitlich.
Im Grunde sehe ich es so, dass Gott ein zeitlose Aussage machen will. Rein grammatikalisch ist es eine Zukunftsform, wie Rilke erklärt hat, der Bedeutung nach aber zeitlos, in jeder Generation auf dieselbe Weise erfahrbar. An anderer Stelle steht zum Beispiel das:
Jes 41, 4 hat geschrieben: Wer hat es gewirkt und getan? Der die Geschlechter ruft von Anbeginn. Ich, JHWH, bin der Erste, und bei den Letzten bin ich derselbe.
Oder auch literarischer:
Offb 22, 13 hat geschrieben: Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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