Psalm 82 - sind wir Götter?

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1Johannes4
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#101 Re: Psalm 82 - sind wir Götter?

Beitrag von 1Johannes4 » Sa 28. Apr 2018, 15:13

Hallo Erich,

Erich hat geschrieben:
Es begann doch alles damit, dass wir im Bild Gottes erschaffen wurden.
Ja, es heißt:
1.Mose 1,26 Und Gott (Elohim) sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen ...
Elohim heißt Götter! Gott spricht hier von sich in der Mehrzahl, so wie er auch hier von sich in der Mehrzahl spricht:
1.Mose 3,22 Und Gott (Elohim) der HERR (JHWH) sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. ...
1.Mose 11,7 Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe!
Antitrinitarier versuchen diese Stellen damit zu entkräften, es handele sich lediglich um einen Majestätsplural. Ein solcher Majestätsplural Gottes wäre jedoch vor allem dort angebracht, wo Gott gegenüber den Menschen spricht. An solchen Stellen finden sich jedoch keine solchen Pluralformen. Sie sind ausschließlich auf Stellen beschränkt, wo Gott zu sich selbst spricht. Aber wäre es nicht unsinnig, wenn Gott durch Gebrauch von Pluralformen nur gegenüber sich selber seine Majestät betonen würde, nicht aber gegenüber den Menschen?

wenn Gott vor der Schöpfung des Menschen von „uns“ spricht, gäbe es theoretisch mehrere Möglichkeiten:
- Gott ist Plural, also mehrere Götter (aber wir, also Paulus und die Nichttrinitarier wissen, dass Gott EINER ist).
- „uns“ ist eine sprachliche Besonderheit wie z.B. der besagte majestätische Plural. Das könnte natürlich sein, aber dann verwundert es mich, dass Gott in der Bibel in der Regel im Singular von sich redet - z.B. auch in 2. Mose 20, 1-3, dem Beginn der zehn Gebote.
- „uns“ könnte seine Ursache darin haben, dass noch jemand Anderes bei der Schöpfung anwesend war - und siehe da, man kann im Buch Hiob folgende Aussage finden:
Wo warst du, als ich die Erde gründete? Tue es kund, wenn du Einsicht besitzest! Wer hat ihre Maße bestimmt, wenn du es weißt? Oder wer hat über sie die Meßschnur gezogen? In was wurden ihre Grundfesten eingesenkt? Oder wer hat ihren Eckstein gelegt, als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten?
‭‭Hiob‬ ‭38:4-7‬ ‭ELB‬‬
- zuletzt noch die unbiblische Erklärung der Trinitarier: Gott spräche von sich im Plural, weil Gott aus drei Personen bestehe. Dann stellt sich aber die Frage, warum die Erschaffung des Menschen selbst im Singular steht, wo doch Gott Plural sei.
Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn; Mann und Weib schuf er sie.
‭‭1. Mose‬ ‭1:27‬ ‭ELB‬‬
Beziehungsweise als Gott dann das erste Mal gegenüber dem Menschen auch sich selbst erwähnt - rate doch mal, ob das im Singular oder Plural dasteht? Da Du ja selbst hinsichtlich des majestätischen Plural erklärt hast, macht es keinen Sinn, dass dann an einer Stelle Plural steht und an der anderen Singular. Nur macht das auch im Sinne der Trinität keinen Sinn, denn wenn dadurch die Verwendung des Plural begründet wäre, bliebe noch die Frage, warum Gott nicht ständig im Plural redet und handelt. Dass Gott zu den Söhnen Gottes von „uns“ spricht und gegenüber dem Menschen von sich im Singular ist dann doch deutlich logischer.

Selbstverständlich kann man jede beliebige Irrlehre über die Bibel stülpen - insbesondere wenn diese bereits in sich widersprüchlich ist (z.B. „3=1“), da dann immer ein Teil eines solchen Widerspruches durch Bibelstellen belegt werden kann. ABER wohl gemerkt nie beide Teile des Widerspruches gleichzeitig.

Es geht nicht darum, was man an Deutung in die Bibel hineinlegen kann, sondern was sich zwangsläufig aus ihr ergibt bzw. was klar, deutlich und verbindlich in der Bibel steht:
Männer von Israel, höret diese Worte: Jesum, den Nazaräer, einen Mann, von Gott an euch erwiesen durch mächtige Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisset- diesen, übergeben nach dem bestimmten Ratschluß und nach Vorkenntnis Gottes, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geheftet und umgebracht. Den hat Gott auferweckt, nachdem er die Wehen des Todes aufgelöst hatte, wie es denn nicht möglich war, daß er von demselben behalten würde.
‭‭Apostelgeschichte‬ ‭2:22-24‬ ‭ELB‬‬

Nach meiner Meinung trägt diese Stelle des Schöpfungsberichtes also wenig bis nichts dazu bei worum es in Psalm 82 geht, sondern wird mal wieder nur für eine ungerechtfertigte Schmähkritik von Dir missbraucht.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

closs
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#102 Re: Psalm 82 - sind wir Götter?

Beitrag von closs » Sa 28. Apr 2018, 15:31

Zippo hat geschrieben:...
Helmuth hat geschrieben:...
Eure Ausführungen sind auf ihre jeweilige Art sehr aufschlussreich - vielen Dank.

Helmuth
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#103 Re: Psalm 82 - sind wir Götter?

Beitrag von Helmuth » Sa 28. Apr 2018, 18:38

1Johannes4 hat geschrieben: Eine angebliche Wiederentdeckung irgendwelcher göttlichen Odem im Menschen wäre weniger Exegese sondern Eisegese.
Daniel, du machst zuviele Worte, dann wird's wirklich Eisegese. Oeer sagen wir deine Gedanken schweifen irgenwohin ab, was ich gar nicht meinte. Vielleicht greife ich einfach Peter's Gedanken auf:
PeB hat geschrieben: Es geht mir auch nicht darum, den Menschen ungerechtfertigt zu überhöhen, sondern seinen Rang innerhalb der Schöpfung einzuordnen.
In diese Richtung dachte ich. Peter drückt sich offenbar besser auf. Gott hatte jedem seinen Rang gegeben, Gaben und Aufgaben. Z.B. bin ich Familienvater, eine sehr klar umrissene Aufgabe, die meinen Rang als Vater definiert, den ich als Elohim wahrnehme. Das wäre nur ein Beispiel.

Ohne Gott verlierst du den Bezug zu dem, was diese Aufgabe in den Augen Gottes mit sich bringt. Das wiederzuentdecken meinte ich. Da geht es um kein falsches Evangelium und ich brauche dir das nicht aus der Bibel theologisch herleiten. Ich entdecke, was Gott damit verwirklichen will und bin selbst mein eigener Teilhaber an der Sache. Gott in uns sozusagen.

Ich gebe ein Beispiel. Ich meiner Verwandtschaft gibt es Leute, die sagen sie erben den Kindern nichts, denn diese müssen für sich selbst sorgen. Sie haben etwas verloren, was Gott aber möchte, dass es durch die Familie etabliert wird. Ihre Familien brechen nicht unbegründet nach zwei Generationen auseinander. Niemand kennt sich dann mehr. Wir sollen für den Kindern aber ein Erbe aufbauen. Das z.B. habe ich als Aufgabe wiederentdeckt, was meiner Verwandtschaft längst verlorengegangen ist. Die meisten leben nur für sich selbst.

Ich könnte weitere Beipiel nennen. Theologie ist da fehl am Platz, sondern Leitung durch den Heiligen Geist. Zu entdecken was Elohim oder was z.B. Priesterschaft bedeutet, ist eine wunderbare Aufgabe, die einem offenbart, dass wir wahrlich die Söhne Gottes sind. Wir spielen das nicht nur oder träumen das bloß, wir sind das!

Gott hatte den Masterplan mit 2 Mose 19.6 verkünden lassen und wollte es durch Israel demonstrieren,. Nun geht es vor deren Umsetzung bereits an mir mit Gottes Anzahlung in Erfüllung. Sag, ist das nicht herrlich? Ich könnte Gott jeden Tag dafür umarmen.

closs hat geschrieben: Eure Ausführungen sind auf ihre jeweilige Art sehr aufschlussreich - vielen Dank.
Das freut mich Elohim Clossy! :wave:
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

janosch
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#104 Re: Psalm 82 - sind wir Götter?

Beitrag von janosch » Sa 28. Apr 2018, 19:00

PeB hat geschrieben:Jesus zitiert in Johannes 10,34 aus diesem Psalm und widerspricht damit dem Vorwurf einer Gotteslästerung, die ihm von den Anwesenden vorgeworfen wird: er sage von sich, er sei Gott.

Psalm 82 hat geschrieben: 1 Ein Psalm Asafs. Gott steht auf im himmlischen Gericht und spricht das Urteil über die Götter:
2 »Wie lange wollt ihr noch ungerecht richten? Wie lange wollt ihr die Gottlosen noch bevorzugen?
3 Verhelft den Armen und Waisen zu ihrem Recht und verteidigt die Sache der Notleidenden und Unterdrückten.
4 Rettet die Armen und Hilflosen und befreit sie aus den Klauen schlechter Menschen.
5 Aber sie lassen sich nichts sagen und wollen nicht verstehen. Weil sie in Finsternis leben, wird die Welt bis ins Innerste erschüttert.
6 Ich habe gesagt: `Ihr seid Götter und Kinder des Höchsten.
7 Doch ihr werdet wie alle Menschen sterben, wie alle Fürsten werdet ihr umkommen.´«
8 Erhebe dich, Gott, und richte die Erde, denn alle Völker gehören dir!
In Verbindung mit dem Psalm sollte sich nach meinem Verständnis daraus die Aussage ergeben: wir alle sind Gott (Götter?).
Wie muss ich das verstehen?

Diese Verse Asaf beziet sich was total anderes was hier erkärt wird...das mit uns oder „Direkt diese Menschen nicht mehr zum tun! ;)

janosch
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#105 Re: Psalm 82 - sind wir Götter?

Beitrag von janosch » Sa 28. Apr 2018, 19:45

@

Erklärung...

Es hat zwei Bedeutung.

Erstens heilgeschichtlich Christus urteil durch über diesen „Götter“ die Juden ein urteil über Gott gesprochen damit ihre urteil selbst erhalten.

Diese Urteil gegen über ihren eigen Schöpfer als GOTT gerichtet.... Sie haben wie „Götter“ benommen, weil über ein menschen Leben urteilten, nach dem Gesetz! Und noch dazu Falsche Zeugnissen!

Zweitens das ursprung diese ausagen Steht ihm Gesetz Mose, was ich immer sage, und keine hört zu, warum das gesetz nicht geltennd heute ist! Das Gesetz wird nur gültig und rechtskräftig als „Götlich-Menschlich“ wenn Zwei oder Drei ZUEGE das bezeugt, und im dem sinn, diese Prozess durch führen, sind sie die „Götter“. Die macht haben ein Menschen leben geben oder wegzunehemen!

Lies dazu; Es ist nützlich das ganze Kapitel zu lesen...

5.Mose 19.5 so sollst du den Mann oder die Frau, die eine solche Übeltat begangen haben, hinausführen zu deinem Tor und sollst sie zu Tode steinigen.
6 Auf zweier oder dreier Zeugen Mund soll sterben, wer des Todes wert ist, aber auf nur eines Zeugen Mund soll er nicht sterben.


Genau so wurde unsere HERR und GOTT hingerichtet von Götter, und faskche zeugnissen wie Im Psalm 82 steht! ;) Darum sagte der HERR..“ihr seid Götter“! Er stand Wortwörtlich als GOTT unter diese Götter...

also obacht nicht übereilig der „HG“ mißbrauchen bitte..sonst kann man schenll sich überschätzen.

Jesus antwortete zu diese Götter; nach Psalm 82.7 passend!

Joh. 8.24.
Darum habe ich euch gesagt, daß ihr sterben werdet in euren Sünden; denn wenn ihr nicht glaubt, daß ich es bin, werdet ihr sterben in euren Sünden.

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