closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben: Mal folgt er der Logik, mal nicht?
Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, warum Gott als über-zeitliches Wesen und sein Eingreifen in unsere Zeitlichkeit etwas mit Logik zu tun haben sollte.
Weil nach der Logik, Ereignisse nur im Fluss der Zeit geschehen können. Also muss sich Gott, wenn er aus seiner Überzeitlichkeit wirkt, über die Gesetze der Logik hinwegsetzen.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Aber wenn Gott wirken will, tut er dies per definitionem in der Zeit!
Richtig - in der Zeit des Daseins (oder auch in geistlichen Bereichen, in denen es Zeit geben kann). - Aber nicht in seinem Sein.
Sein? Was ist das überhaupt?
Wenn du nicht weißt was das ist, wie kannst du dann behaupten, Gott existiere in "seinem Sein"?
closs hat geschrieben:Was glaubst Du, weshalb ich seit Jahren mit wenig Erfolg zu vermitteln versuche, dass die Über-Zeitlichkeit eine Aufhebung der Zeit ist und der Holon ein entwicklungsfreier Raum?
Vielleicht weil es unsinnig ist so etwas behaupten zu wollen?
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben: Nur wenn er es tut, wird dabei die Logik verletzt.
Nein.
Okay. Ich gebe zu, das war schlecht ausgedrückt; natürlich
verletzt Gott nicht die Logik. Allerdings kann Er sich über die Logik hinwegsetzen, so Er will.
Jetzt besser verständlich?
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben: Das "cogito" ist völlig unabhängig von der Res cogitans/extensa. Es ist entweder wahr oder nicht wahr.
Du vergleichst jetzt eine Wahrnehmungsgröße "Cogito" mit einer "Seins-Größe". - Natürlich beruht die Wahrnehmungsgröße "Cogito" ebenso auf einer Seins-Größe, nämlich des Res cogitans.
Ja, aber dieses "cogito" ist das einzig Absolute was wir wissen können (sagst DU andauernd). Dazu muss man aber einen nicht-beliebigen Gott voraussetzen.
closs hat geschrieben:Da verstehe ich Descartes nach wie vor nicht - meines Erachtens ist seine Forderung redundant.
Glaubst du, außer von dir wäre dies in den über 350 Jahren seines Besetehens nicht längst von einem Student von Descartes' Philosophie erkannt worden?
Das wäre ein höchst anmaßender Standpunkt, wenn ich es so sagen darf.
closs hat geschrieben:Ob es stattfindet, ist Sache Gottes - richtig. - WENN es aber stattfindet, hat Gott ausbeliebigt.
Wo ist der Unterschied, ob Gott einmal oder mehrmals beliebig ist?
Das mit der Beliebigkeit ist wie mit dem Jungen der "Wolf" ruft. Kannst du ausschließen, dass Gott nicht nocheinmal beliebig agiert?
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Jetzt klar?
Vieles noch nicht - ich fahnde immer noch nach Deiner Prämisse, so denken zu können.
Das liegt vielleicht an diversen falschen Vorstellungen deinerseits, von der Philosophie Descartes'.
Z. Bsp. der Prämissen (Setzungen) die er benötigte, um sein
cogito ergo sum so autoritativ zu behaupten. Er musste dazu einen nicht-beliebigen Gott voraussetzen. Tut man das nicht, wird dieser Satz zu einer subjektiven Wahrnehmung herabgestuft — Das Ergebnis ist... Beliebigkeit pur!
Vielleicht hilft es hier das Studium von Descartes'
Principia philosophiae?
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Desca ... hilosophie