seeadler hat geschrieben:Agent Scullie hat geschrieben:seeadler hat geschrieben:Für mich gibt es generell einen Unterschied in der Meinung, "nichts ist schneller als c" im Vergleich zu " Nichts kann im Verhältnis zu mir als Beobachter schneller sein als c" .
Es lässt sich nicht ausschließen, dass sich eine Theorie formulieren ließe, die so eine Unterscheidung vornimmt. Die SRT erlaubt so eine Unterscheidung hingegen nicht.
Irgendwie habe ich nach wie vor den Eindruck, du verstehst oftmals nicht was ich aussage. Denn nicht nur obige Aussage steht im vollen Einklang zur SRT.
Nein, das tut sie nicht.
seeadler hat geschrieben:Wenn nicht, denn zeige mir bitte das Gegenteil
Im Rahmen der SRT ist die Aussage "Objekt X hat die Geschwindigkeit v" gleichbedeutend mit "Es gibt ein Bezugssystem S, in dem dem Objekt X die Geschwindigkeit v zukommt". Somit ist die Aussage "Nichts ist schneller als c" gleichbedeutend mit der Aussage "Es gibt kein Bezugssystem, in dem einem Objekt eine Geschwindigkeit größer als c zukommt", und somit gleichbedeutend mit der Aussage "Kein Objekt kann in irgendeinem Bezugssystem schneller als c sein", und damit gleichbedeutend mit der Aussage "In meinem Bezugssystem kann kein Objekt schneller als c sein".
seeadler hat geschrieben:Dies gilt in übrigen auch für alle anderen Aussagen meinerseits, wo du lakonisch mit diesem Satz antwortest, ohne wirklich darauf einzugehen.
Dass ich darauf nicht eingehe, liegt einfach daran, dass du unklar lässt, ob du nun eigentlich der SRT widersprechen willst oder stattdessen unterstellen willst, das von dir geschriebene sei in Übereinstimmung mit der SRT. Das ist ein generelles Problem bei dir, dass du dies immer offen lässt. Und darum weiß ich nicht, ob es sich lohnt, dich auf die Nichtübereinstimmung mit der SRT hinzuweisen, da ich ja damit rechnen muss, dass du darauf nur antworten würdest, dass du der SRT ohnehin widersprechen willst.
seeadler hat geschrieben:Denn gerade oben der letzte Satz "Nichts kann im Verhältnis zu mir als Beobachter schneller sein als c"" stimmt überein mit der Beobachtung und der daraus abzuleitenden Schlussfolgerung. Du kannst jedoch nicht behaupten, dass es nichts gäbe, was sich schneller als c bewegt, weil wir nicht in der Lage sind, dies zu messen!
Wir können aber aus der SRT ableiten, dass es nichts gibt, was schneller als c ist. Wenn du unterstellen willst, dass es eventuell doch etwas gibt, das schneller als c ist, dann kannst du das nur tun, indem du der SRT widersprichst. Es steht dir natürlich frei, das zu tun, allerdings kannst du dann nicht behaupten, deine Aussagen stünden in Übereinstimmung mit der SRT.
Vielleicht hast du ja auch einfach noch nicht verstanden, dass eine physikalische Theorie Aussagen machen kann, deren Richtigkeit nicht mit letzter Sicherheit nachgewiesen werden kann. Daher nochmal für dich: eine Theorie sollte optimalerweise zwei Arten von Aussagen machen:
- Aussagen, die sich bestätigen lassen
- Aussagen, die sich widerlegen lassen
Aussagen, die sich bestätigen lassen, sind aber niemals Aussagen, die sich mit letzter Sicherheit bestätigen lassen. Z.B. kann die Aussage der SRT, dass nichts schneller als c sein kann (es also nicht passieren kann, dass einem Objekt in einem Bezugssystem eine höhere Geschwindigkeit als c zukommt) durch zahllose Experimente, bei denen man versucht, Objekte auf v > c zu beschleunigen (im Ruhsystem des Beobachters), und feststellt, dass dies nicht gelingt, bestätigen. Aber eben nie mit letzter Sicherheit, denn man kann nie wissen, ob nicht beim nächsten Experiment eben doch eine Beschleunigung auf v > c gelingt. Zugleich ist die Aussage damit auch eine widerlegbare Aussage: wenn es im nächsten Experiment gelingt, ein Objekt auf v > c zu beschleunigen, dann ist diese Aussage der SRT widerlegt.
seeadler hat geschrieben:Auch dann nicht, wenn aufgrund eines wie es heißt "superluminaren Tunnels" die Reaktion schneller eintritt, als es die für die Strecke "notwendige Zeit" aufgrund der Lichtgeschwindigkeitsgrenze vorgibt, was ja allgemein auch schon in die Quantenmechanik und Verschränkung einfließt.
Beim Tunneleffekt spielt die Verschränkung keine Rolle, es handelt sich um einen Einteilcheneffekt. Die scheinbare Überlichtgeschwindigkeit, die Herr Nimtz gemessen haben will, ergibt sich daraus, dass das getunnelte Wellenpaket kürzer ist als das auf die Tunnelstrecke treffende Wellenpaket, und daher sein Schwerpunkt näher an der Frontwelle liegt. Interpretiert man nun die Geschwindigkeit, mit der sich die Position des Schwerpunkts ändert, als Geschwindigkeit des Wellenpakets, so kommt man auf eine zu hohe Geschwindigkeit. Tatsächlich breitet sich die im Wellenpaket steckende Information nur mit der Geschwindigkeit der Frontwelle aus - und die hat Nimtz gar nicht gemessen.
Eine passende Analogie ist die eines Zuges mit 10 Waggongs, der durch einen Tunnel fährt: im Tunnel werden 6 Waggons abgekoppelt, deswegen wandert der Schwerpunkt des Zuges von einer Position zwischen dem 5. und 6. Waggon zu einer Position zwischen dem 2. und 3. Waggon. Die Position des Schwerpunktes hat sich also schneller geändert als der Zug gefahren ist.
seeadler hat geschrieben:Denn vor einiger Zeit hatte ich bereits vorgelegt, dass es möglich ist,scheinbar Überlichtgeschwindigkeit zu erreichen, ohne dass sich die Objekte an sich wirklich bewegen, weil es hier einfach nur um Impulse geht. Beispiel: Nimm viele kleine Punkte wie eine Perlenkette nebeneinander, und lass jeden einzelnen Punkt sich mit Lichtgeschwindigkeit ausdehnen: Fazit die erreichte Gesamtexpansion der Kette ist im Verhältnis größer, als sie es aufgrund der Lichtgeschwindigkeitsgrenze für das gesamte Objekt sein dürfte. So gesehen würde eine Perlenkette, bestehend aus 86400 Punkten (Sekunden des Tages) sich innerhalb eines Tages bis auf 120 Lichtjahre ausdehnen, und nicht nur ein Lichttag erreichen.
So etwas könnte der SRT zufolge aber gar nicht passieren. Lediglich die ART würde so etwas zulassen, wenn wir von einer Raumzeitmetrik ausgehen, die auf eine entsprechende Expansion des Raumes führt. Dass nichts schneller als c sein kann, gilt dann nur noch lokal.
Und der von dir beschriebene Vorgang wäre keine scheinbare Überlichtgeschwindigkeit, sondern eine tatsächliche Überlichtgeschwindigkeit. Sofern dieser Vorgang überhaupt möglich wäre, versteht sich (was er nach der SRT nicht wäre).
seeadler hat geschrieben:Schon nach sieben biblischen Tagen hätte die Kette eine Ausdehnung von ebenfalls biblischen 5880 Lichtjahren (Dem biblischen Zeitraum für die Existenz der Menschheit) Nun kannst du ausrechnen, um wieviel das Universum innerhalb von 5880 Jahren gewachsen wäre - ohne Überschreitung der Lichtgeschwindigkeit.
Für die Expansion des Universums muss wie schon betont die ART statt der SRT angewandt werden. In der gilt das Prinzip, dass nichts schneller als c sein kann, nur lokal. Die Aussage "Nichts kann im Verhältnis zu mir als Beobachter schneller sein als c" gilt dann auch nur lokal, d.h. auf Skalen, auf denen die Krümmung der Raumzeit vernachlässigbar ist. Auf größeren Skalen wäre diese Aussage gar nicht definiert, weil "im Verhältnis zu mir als Beobachter" nicht mehr definiert ist.