Hemul hat geschrieben:
Hallo Rilke-hier ist meine Antwort.
Zunächst aber Apostelgeschichte 16:1-3
Das ist eine interessante Stelle. Juden nämlich werden
nach dem Gesetz am achten Tag beschnitten - Timotheus wirkt auf mich wie ein erwachsener Mann. Dass er also noch nicht beschnitten war, deutet darauf hin, dass er nicht jüdisch erzogen wurde. Warum ihm Paulus aber den Anschein eines Juden geben möchte, verstehe ich nicht - also dem Sinn und Zweck dieser Täuschung finde ich nicht.
Paulus nahm Stellung zu seiner Meinung, bspw. in der Apostelgeschichte 15. Hier lesen wir:
Apostelgeschichte 15,1-2:
Es kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder: Wenn ihr euch nicht nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden.
 Da nun nicht geringer Zwist und Streit zwischen ihnen und Paulus und Barnabas entstand, beschloss man, Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und den Ältesten nach Jerusalem hinaufgehen.
Also es wäre ja nicht so, als würde Paulus mit seiner Meinung hinter'm Berg verweilen - er verkündete sie allen Menschen!
Ist es möglich, dass er den Timotheus beschnitt, weil er der Meinung war, dass die Juden sich weiter an dem Gesetz zu halten hätten? Ich glaube nicht!
Hemul hat geschrieben:
In 1.Korinther 9:19-22 nennt Paulus wie folgt das Motiv seiner auf den ersten Blick offensichtlich widersprüchlichen Handlungsweise:
Das erklärt das Nasiräergelübde aber nicht. Er verstellte sich ja wissentlich, nicht um die Juden zu bekehren, sondern um Schlimmeres zu vermeiden. Endergebnis war, dass ihn die Juden "enttarnten" und er dann festgenommen wurde. Ich begreife nicht, warum Paulus nicht an seinem Evangelium festgehalten hat an diesem Punkt.