Helmuth hat geschrieben: Die Wissenschft, die ich nicht negiere, so sie unter das Wort Gottes subordiniert ist, liefert Beobachtungen. Diese müssen nun geistlich bewertet werden. Die Forschung gibt ja zu keine Ursachen bei sog. primären Psychosen zu kennen.
Prinzipiell einverstanden - mit der Einschränkung, dass Wissenschaft NIE unter das Wort Gottes subordiniert ist - das ist nicht ihre Aufgabe, weil sie ausschließlich im Rahmen der Wissenschaft interpretiert. - Aber trotzdem Zustimmung: Geistige Interpretation auf Basis wissenschaftlicher Sachergebnisse macht Sinn.
Ich kenne eine christliche Psychiaterin, die von sich behauptet, dass sie sehr wohl unterscheiden kann, wann ein Mensch eine medizinisch behandlungsfähige Psychose hat und wann er in der geistigen Mangel ist. - Sie hat mir bspw. von einer Person erzählt, die "das zweite Gesicht" hat und "Dinge sieht". - Medizinisch wäre dies eine Psychose. - Allerdings behält sie ihre Meinung in Fachkreisen für sich.
Helmuth hat geschrieben:Wie soll nun vorgegangen werden? Indem man dem Patienten kiloweise Valium verabreicht?
Meistens gibt man ja Haloperidol, welches leider langfristige, schwere Nebenwirkungen hat. - So ist man inzwischen auch in der Psychiatrie dazu übergegangen, nur so viel zu geben, dass der Patient nicht gefährdend und vor allem nicht selbst-gefährdend ist. - Ansonsten ist spirituelle BEtreuung in Deinem Sinne IMMER gut. - Aber es ist kein Entweder-Oder.
Helmuth hat geschrieben:Die meisten Menschen vertrauen sich heute den Ärzten deshalb mehr an, weil sie Jesus keine echte Kompetenz einräumen.
Natürlich nicht - ein katholischer Pfarrer hat mir vor vielen Jahren mal erzählt, dass man intern von ca. 3 - 5% echt gläubigen Christen ausgeht. - Allerdings darf man zweierlei nicht vergessen:
1) Nicht jeder Mensch mit PSychose leidet - vielen geht es pudelwohl - sie sind nur in einer anderen Welt.
2) Falls sie leiden: Es gibt Fälle, in denen es gefügt ist, dieses Leid zu tragen - es gibt keine Heilungs-Garantie durch Glauben - zumindest keine Garantie für eine äußerlich sichtbare Heilung.
Helmuth hat geschrieben:Und mit solchen reden wir dann über die Behandlung von psychotischen oder dämonisierten Menschen?
Als Grundlage ist das gut - meine Tochter arbeitet in einer Psychiatrie und ist immer wieder happy, wenn ein in katastrophalem Zustand Eingelieferter nach einiger Zeit wieder lächelt, auch wenn er halb sediert ist. - Aber das ist natürlich nicht die Lösung - hier bedürfte es mehr spiritueller Begleitung. - Aber woher solche Leute hernehmen, wenn nicht stehlen.
Zusammenfassend:
Medizinischer und spiritueller Beistand beißen sich nicht - der eine kann da ansetzen und der andere dort.