closs hat geschrieben:Janina hat geschrieben:Kritik AN der Vernunft kann auch nur DURCH die Vernunft erfolgen.
Kant tut das und kommt zum Ergebnis, dass es etwas über das menschlich-vernünftig Verstehbare hinaus etwas geben muss, was man universal-vernünftig nennen kann, wenn man will. - Da braucht man keinen Kant - da kann man auch selber drauf kommen.
Kant spricht in dem zusammenhang von Erkenntnissen "a priori", die über die empirischen Erkenntisse hinausgehen, oder vielleicht besser: ihnen vorangehen. Daher gibt es Fragen der "Vernunft", auf die die "Vernunft" keine Antworten geben kann.
Immanuel Kant hat geschrieben:Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse: dass sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann, denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber nicht beantworten kann; denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.
Man könnte es vereinfachend damit veranschaulichen:
Nachdem das Bohr'sche Atommodell vielfach modfiziert worden war - unter anderem durch Heisenberg im Sinne der Quantenphysik - wurde dieser einmal gefragt, wie denn nun ein Atom tatsächlich aussehe. Seine Antwort lautete: "Fragen Sie erst gar nicht danach!"
Werner Heisenberg hat geschrieben:Aber die existierenden wissenschaftlichen Begriffe passen jeweils nur zu einem sehr begrenzten Teil der Wirklichkeit, und der andere Teil, der noch nicht verstanden ist, bleibt unendlich.