michaelit hat geschrieben: Meine Meinung ist oft so, der Mensch ist immer noch ein Tier, und kein Wahrheitsroboter.
Hallo Michaelit,
was mich irritiert: Möchtest Du denn ein "Wahrheits
roboter" sein? - Das ist doch eine gruselige Vorstellung! Ich möchte keinesfalls ein Roboter sein, sondern immer mehr Freiheit erlangen.
Das "Tier" ist es doch, das uns bindet, und das kann nur durch die Ausweitung der Freiheit überwunden werden.
Meine Instinkte in mir verlange daß ich meinen Sinnen traue.
Ja, weshalb solltest Du nicht Deinen Sinnen trauen?
Ich habe immer noch die tiefe Sehnsucht Gott einmal wirklich zu schauen, wie einen anderen Menschen der durch die Tür kommt, wie einen Brombeerstrauch den ich im Wald finde wenn ich Hunger habe.
So wirst Du wohl Gott nie schauen, denn er ist eben kein Gegenstand. Gott "schaut" man, indem man ihm gleich wird.
Doch immerzu muß ich abstrakt denken, ein ganzes Weltsystem begreifen.
Alle Welten sind endlich. Wenn man das weiß, hat man das Wesentliche über diese begriffen, Du aber bist ewig und unendlich, wie Gott.
Gott will scheinbar nicht Vater sein der mich jeden Tag fühlbar begleitet,
so wie ich früher mit meinem mittlerweile leider verstorbenen Vati zusammenlebte.
Gott ist Dir näher als je Dein Vater sein konnte. Du kannst aus seinen Händen nicht herausfallen. Man spürt nichts von, weil er unser Element ist, so wie der Fisch das Wasser nicht spürt.
Die kritisch-rationale Beschäftigung mit Gott kann auch schiefgehen. Goethe sagte mal, Gedanke ist Schall und Rauch, Gefühl ist alles. Und wenn Gott mir nicht das Gefühl der Heimat in ihm bietet, was kann ich tun?
Dazu musst Du wissen, dass Dich nicht die Heimat liebt, sondern
Du die Heimat. Nur so hast Du ein Heimatgefühl, als die Verbundenheit mit etwas Vertrautem, mit etwas, das Du kennst. Genauso ist es mit Gott. Wenn
Du Deine Ewigkeit liebst, dann wird der Gedanke daran nicht länger "Schall und Rauch" bleiben, sondern zu einem Dich tragenden Lebensgrund werden.
Ich brauche irgendwie Kraftpunkte, eine Art Stärkungspille die ich dreimal täglich nehmen kann, eine Gottestablette die mir Gewißheit schenkt.
Siehe meine Antwort. Man verliert immer mehr alle Angst. Die negativen Gefühle werden weniger, bis sie irgendwann ganz verschwinden.
Wenn ich die hätte wäre auch mein Instinkt ruhiger.
Ich habe Dir "die Pille" gegeben.
Solange in meiner kleinen Welt alles läuft und normal bleibt, solange habe ich keine Sorge oder Angst.
Das geht jedem so. Aber so läft es eben nicht immer.
Ich nehme den Tiergeist an in mir. Und versuche dem Instinkt zu trotzen. Spekulieren heißt für mich hier, ich muß suchen und dann sehen daß ich spirituelle Übungen mache um etwas zu testen.
Wer nicht sucht, findet auch nicht. Suchen ist etwas Gutes! Spirituelle Übungen sind auch notwendig. Denn nur durch Wiederholung gewinnt etwas an Kraft.
Ich denke man muß da Zeit mitbringen.
Zeit für Gott und die Wahrheit, ist Zeit, die am besten genutzt wird.
Man kann schon mit Gott diskutieren, aber wenn man in Gedanken nicht dabeibleibt und aus dem Feuer herausfällt geht es vielleicht nicht. Gott hat, das denke ich manchmal, auch eine unpersönliche und leicht indifferente Seite, man kann vielleicht sagen er schläft manchmal wenn man ihn braucht. Ein andermal ist er tief da und beantwortet Fragen noch bevor man sie stellt.
Gott ist im Grunde unpersönlich.
LG,
Spice