Tree of life hat geschrieben: ↑Sa 22. Aug 2020, 01:20https://de.wiktionary.org/wiki/%CF%80%C ... E%BF%CF%82JackSparrow hat geschrieben: ↑Fr 21. Aug 2020, 23:41
Für unverheiratete Frau.Ruedi hat geschrieben: Parthenos ist schon für junge Frau richtig.
Bedeutungen:
[1] junge Frau, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatte: Jungfrau, Mädchen
[2] allgemein: unverheiratete Frau
[3] adjektivisch: jungfräulich, mädchenhaft
[4] adjektivisch, übertragen: rein, keusch
Die Bedeutung von Parthenos ist ja unstrittig. Die Frage ist, ob Matthäus "alma" aus Jesaja richtig übersetzt hat.
Ohne die Septuaginta ist das Motiv Jungfrauengeburt nicht zu verstehen. Im (älteren) hebräischen Bibeltext heißt es noch beim Propheten Jesaja im 7. Kapitel: »Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: siehe, die junge Frau wird schwanger werden und einen Sohn gebären. Und sie wird ihn Immanuel nennen.“
In der Septuaginta ist unter Jesaja 7 zu lesen: »Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: sie, die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären. Und du wirst ihm den Namen Emmanuel geben.«
Der Unterschied sticht ins Auge. In der hebräischen Textfassung spricht der Prophet von einer »jungen Frau«, die einen Sohn gebären wird. In der Septuaginta wird die »junge Frau« mit dem griechischen Wort »parthenos« übersetzt – es steht für »Jungfrau«.
Im ägyptischen und hellenistischen Mythos war die Vorstellung einer wunderbaren göttlichen Zeugung nichts Ungewöhnliches. So war göttliches Eingreifen in die Geschicke der Menschen zu verdeutlichen, noch mehr die göttliche Legitimität von Herrschern zu beweisen.
»Bei hellenistischen Königen«, schreibt der Bamberger Theologe Volker Eid, ein Kenner Israels und der christlichen Archäologie, „»war es nicht unüblich, sich auf göttliche Zeugung zu berufen und so eine despotische Herrschaft zu begründen.?
Als unter heidenchristlichem Einfluss die Gottessohnschaft Jesu immer stärker betont wurde, lag die hellenistisch geprägte Vorstellung nahe, Jesus sei durch göttliches Einwirken empfangen und ungeschlechtlich-jungfräulich geboren worden.« Es ist der Evangelist Matthäus, der die Vorstellung von der Jungfrauengeburt, die aus dem griechischen Judentum Syriens stammen dürfte, aufgreift und damit der christlichen Theologie eine Richtung weist.
Quelle