Bild(er) von Gott

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#101 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Sa 24. Apr 2021, 11:38

sven23 hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 07:16
Warum muss Sexualität/Sex immer gleich verteufelt werden? Haben 2000 Jahre kirchlicher Indoktrination so tiefe Spuren hinterlassen?
Jesus pflegte übrigens einen freieren Umgang mit Frauen. Er ließ sich sogar von ihnen aushalten.

Es wird in der Bibel klar gesagt, dass die Sexualität ausschließlich dem Zweck der Fortpflanzung dient und nichts anderem. Alles andere ist Porneia - Unzucht. Die meisten wenn nicht alle Christen übergehen das irgendwie. Es wird auch nirgendwo richtig erklärt, was daran nun schlimm sein soll, solange es in einer Ehe geschieht. Manchen leuchtet ja noch ein, dass es zumindest außerhalb der Ehe nichts Gutes ist vor Gott. Aber auch da sind es nur manche.

Ich wurde immer "freizügig" erzogen. Harte Lektionen über Jahrzehnte hinweg haben mir gezeigt, dass die meisten Menschen die Bedeutung von Sexualität völlig unterschätzen. Reden kann man darüber auch nicht, denn die meisten werden sofort ablehnend, teils auch sehr aggressiv. Allein das könnte als sehr verdächtig erkannt werden.

Ich habe mich irgendwann mit Daoismus befasst, wie ihn Mantak Chia lehrt. Aber auch "Tantra" war ein Thema. Dadurch habe ich wichtige Erkenntnisse darüber gewonnen, was bei der Sexualität eigentlich im Hintergrund geschieht. Auch habe ich mich mit esoterischen Themen beschäftigt und dadurch weitere, sehr wichtige Erkenntnisse gewonnen.  Aber man kann sich auch die Ansichten verschiedener Religionen zu diesem Thema anschauen. Wenn man alle Punkte miteinander verbindet, kombiniert, reflektiert und nüchtern darüber nachdenkt, muss man zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass die Menschheit in dieser Hinsicht zurzeit einem schrecklichen Irrtum unterliegt, der uns allen einen Schaden verursacht, der ohne jede Übertreibung unglaublich groß ist.

Das Traurige ist ist, dass man solche Dinge genau da nicht erfährt, wo sich Gläubige Menschen orientieren. Es gibt nur Gebote, Verbote, Andeutungen, Geschichten. Niemals Klartext. Das ist natürlich keine Grundlage für die Menschen, die es ihm möglich macht, sich dem zu widersetzen. Der Mensch braucht Informationen, Hinweise, Erklärungen, Erkenntnisse. Ansonsten kann er die Dinge nicht sehen, nicht beurteilen und darum auch nicht bewusst damit umgehen. Die heiligen Schriften geben solche Informationen aber leider nicht. Es wird blindes Glauben, blinder Gehorsam gefordert und erwartet. Dabei würde ein anderes Denken auch zu einer Verhaltensänderung führen.

Wenn man sich bei der Gegenseite aufhält, wenn man sich beschäftigt mit dem, was Menschen tun und denken, die der negativen Seite zugeneigt sind, die zB Spiritismus und Magie praktizieren, mit bösen Geistern kommunizieren und deren Dienste in Anspruch nehmen - das sind keine Geheimnisse, jeder kann sich solche Informationen leicht beschaffen, wenn er will - dann wird man auch genauere Informationen darüber finden, welche Bedeutung die Sexualität für die negative Kraft hat und was dahinter steckt. Sicher auch das sind wieder Dinge, die man nicht glauben muss, die man ablehnen kann, wo man sagen kann, dass es Blödsinn ist, Einbildungen, Märchen, Lügen und so weiter. Auch ich sage nur irgendwas, was keine Ansprüche erhebt. Am Ende muss jeder selbst wissen und entscheiden, was er glaubt und wem er glaubt.

Man könnte daraus ein großes Thema machen, aber wenn man es macht, wird es angegriffen auf die schärfste Art. Man kann diese Dinge nicht offen sagen, man wird dann sofort niedergemacht, fertig gemacht. Darum enthalte ich mich auch in diesem Bezug. Ich bedauere es sehr, dass die meisten Menschen in dieser Hinsicht so voreingenommen sind und es keine Bereitschaft gibt, die eigenen Ansichten in Frage zu stellen.




 

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#102 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Sa 24. Apr 2021, 11:43

sven23 hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 06:49
Damit andere es kaufen und lesen können, müßtest du uns erst mal den Namen verraten.
Wenn ich es herausfinde, lasse ich es Dich wissen.
 
sven23 hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 06:49
Davon abgesehen kennen viele Atheisten die Bibel besser als so mancher Biblizist. Zumindest wissen sie, dass die Bibel kein Geschichtsbuch oder naturwissenschafliches Buch ist.
Sie beeinhaltet sehr viele Widersprüche oder Schwachpunkte, weil man versucht hat, etwas zusammenzufügen, was nicht zusammen gehört.
Sehe ich ähnlich.
 

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#103 Bild(er) von Gott

Beitrag von Naqual » Sa 24. Apr 2021, 11:53

Eusebius hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 03:40
„Das Über-Ich ist für uns die Vertretung aller moralischen Beschränkungen, der Anwalt des Strebens nach Vervollkommnung, kurz das, was uns von dem sogenannt Höheren im Menschenleben psychologisch greifbar geworden ist.“
– Sigmund Freud: Neue Folge der Vorlesungen.[f 3]
Du meinst, das wäre nicht positiv, aber für mich liest sich das schon so. Wer ist "der Anwalt des Strebens nach Vervollkommnung" ? Ist das nicht Jesus selbst in uns? Was ist denn das "sogenannte Höhere", wenn nicht unser höheres Selbst? Und was predigt Jesus? Halte die Gebote! Und er ist streng. Lüge nicht, töte nicht, breche nicht die Ehe, stehle nicht, beneide nichts. Das sind alles Dinge, die das "Es" eigentlich ganz gut findet. Nicht generell aber teils, bei manchen Menschen. Im Über-Ich findet sich sowas nicht.
Es ist erst einmal weder positiv noch negativ, dieses "Über-Ich"(bei FREUD). Was es nicht ist: ein an göttlichen Werten orientiertes spirituelles Selbst (in Deinem Verständnis, wie ich vermute).
Das Über-Ich sorgt dafür, dass der einzelne in seinem sozialen Umfeld funktioniert. Das ist das Gute. Das Schlechte: Das Über-Ich kann sich an Werten orientieren, die total krank und pervers sind aus unserer Sicht. Denn das Über-Ich wird nicht aus beindruckenden höheren Werten gebildet, sondern aus den Vorstellungen des Umfeldes, der Gesellschaft, der Religion. Und die können auch ziemlich daneben sein. Bei einem gut erzogenen und in seinen Kreisen langjährig sozialisierten Mitglied des KuKluxKlan ist das Über-Ich extrem rassistisch und Gewalt gegen Andershäutige kann schon bewirken, dass es bei ihm Euphorie auslöst. Ich habe sowas ähnliches früher (Ende der 70er) mal "live erlebt" als langhaariger Kriegsdienstverweigerer, dem ein überzeugter EX-SS'ler vom alten Schnitt als Vorgesetzter vor die Nase gesetzt wurde. Ich brauchte eigentlich nur durch die Tür gehen, da war schon mächtig was los! Der war eigentlich - so komisch wie es klingen mag - außer seinen "Episoden" ganz nett. Aber er war in ganz anderen moralischen Handlungszwängen aufgrund seines Über-Ichs wie ich.
Ein viel zu starkes Über-Ich führt auch nicht zu Gott, sondern zu Neurosen, im Extremfall sogar zur Psychosen. Typische Opfer hiervon waren früher viele Homosexuelle, zerissen zwischen ihrer vorgegebenen sexuellen Orientierung und den moralischen Ansprüchen der Gesellschaft, die sie aber ebenfalls verinnerlicht hatten.
Das Über-Ich ist kein freundlicher einfühlsamer Einflüsterer. Es ist sogar der Mechanismus, der Sachen ins Unterbewusste verbannen kann - ohne das bewusste Ich groß zu fragen.

Das Über-Ich und das spirituelle Selbst haben absolut nichts miteinander zu tun. (Wobei es noch eine andere Diskussion wäre, was man unter letzterem versteht)


„Es ist der dunkle, unzugängliche Teil unserer Persönlichkeit; das wenige, was wir von ihm wissen, haben wir durch das Studium der Traumarbeit und der neurotischen Symptombildung erfahren und das meiste davon hat negativen Charakter, läßt sich nur als Gegensatz zum Ich beschreiben. Wir nähern uns dem Es mit Vergleichen, nennen es ein Chaos, einen Kessel voll brodelnder Erregungen.“
– Sigmund Freud: Neue Folge der Vorlesungen.[f 1]Und wenn ich diese Beschreibung lese, finde ich es interessant, wie gut das auf den Widersacher Gottes passt. Es ist im Grunde das Böse selbst.
Das Böse liebt Sex über alles. Es liebt das Essen, die Gaumenfreuden, die Schlemmerei. Es liebt große Gefühle, es liebt das Drama, den Streit, die Eskalation, den Krieg, die Gewalt, das Chaos, die Lüge, den Stolz. Es gibt sich der Aggression hin und der Gier. Es klammert und verhaftet sich. Es neidet und missgönnt. Das sind alles Dinge, die Freud dem Es zuschreibt.
Das "Es" ist nicht das "Es" bei Steven King, nicht das böse. Es ist erst einmal neutral. Es ist genausowenig böse wie der Geschlechtstrieb selbst (oder die damit zusammenhängende Freude), der Genuß von Essen und Trinken, das Atmen von Luft, böse ist. Oder große Gefühle. Man kann aber alles ins Böse wenden. Z.B. wenn das Ausleben des Es selbstzerstörerischen Charakter erhält (z.B Abhängigkeiten, Kontrollverlust, etc.) oder wenn das Ausleben auf Kosten anderer geht.
Letztlich dürfen weder "Es" noch "Über-Ich" zu kräftig werden, da bedarf es einer gewissen Balance.
Aus der Sicht der Psychoanalyse Freuds übrigens wären Deine Einwendungen Strategien um das Über-Ich aufrechtzuerhalten und zu stärken. Wenn das zu stark wird beschneidest Du Dich dann selbst mit der Gefahr, dass unbewusste Kräfte (Triebe) irgendwann an verkehrter Stelle aufbrechen. Denn auch das Es hat seine eigene Berechtigung und Notwendigkeit.


Da denke ich, dass Freud etwas fehlinterpretiert hat.
LoL. Ja und Nein. Also Freud hat erst einmal alles richtig interpretiert und hat ein sich schlüssiges Konzept, ein sehr gutes sogar (obwohl man durchaus Kritikpunkte anbringen und sein Konzept wurde ja auch weiterentwickelt).
Du hast eine andere Perspektive. Deine Spiritualität. Das kann man Freud nicht einfach aufstülpen. Da braucht man andere Begriffe um es verständesmäßig erfassen zu können (was in diesem Bereich sowieso extrem schwierig ist). Freud hatte mit Spiritualiät (außer vielleicht ganz am Anfang seines Wirkens) wenig zu tun.

Das Über-Ich hingegen richtet sich grundsäzlich nach dem Willen des Ichs.
Nein. Ganz und gar nicht. Also bei Freud. Beim spirituellen Selbst stimmt es dann wieder, was Du sagst. Das größte Problem des spirituellen Selbst ist es aber dann auch, dass es vom bewussten Ich nicht zugelassen wird (im Regelfall). Das ist auch eines der Gründe warum spirituell orientierte Zweige bei den verschiedenen Religionen einen persönlichen Trainer ("Meister") benötigen.

In meinem eigenen "Modell" enthält das Unterbewußtsein alle möglichen Kräfte. Immer sind positive aber auch negative Kräfte anwesend und bemühen sich darum, ihren Einfluss auszuüben. Manche bleiben nur eine Weile, andere ein Leben lang. Sie steigen aus den Tiefen des Unterbewußtseins herauf und wenn sie gehen, gehen sie dorthin zurück. An der einen Spitze steht das höchste, spirituelle Selbst, welches aus unserem göttlichen Anteil stammt. An der anderen Spitze.... die Dunkelheit selbst. Aber nur in den wenigsten Menschen kommen diese Pole selbst direkt zum Wirken.
Gut. Wenn wir uns auch hier unterscheiden, für mich ist (spirituell) Dunkelheit keine eigene Existenz. Es ist nur "ohne Licht". Und die Konzentration auf das Gute ist immer besser als Fokussierung auf das "Böse".

Für mein Verständnis ist es grundsätzlich gut, wenn ein Mensch aus dem Atheismus heraus kommt. Aber wenn das zum Satanismus führt, gefällt mir das auch nicht. Nicht wenige Christen haben nicht nur einen Gott der Liebe im Sinn sondern auch einen grausamen, zornigen, eifersüchtigen Gott der Rache und Zucht. Das ist der große Spannungsbogen im Christentum. Ein Mensch kann schon so einen "Naturgott" für sich entdecken und so über die Bibel letztlich doch zur Liebe kommen.
Wer einen grausamen Gott der Zucht und Rache huldigt, wäre besser ein Satanist. Das ist nicht richtiger, aber immerhin ehrlicher.

Was hat es mit Deinem Pseudonym auf sich?
Naqual (gesprochen "Nawahl") ist ein Begriff aus der Doktorarbeit von einem Carlos Castaneda an der Universität von Kalifornien, müsste so in den 60 Jahren gewesen sein. Es gab dann etliche populäre Bücher später hiervon von ihm. "Tonal" ist die für uns erfassbare Welt, die wir mit Begriffen belegen können. Zum "Naqual" gehört das, wofür es keinen Begriff gibt (und nie geben wird, es liegt in der Natur der Sache), aber es in die erfassbare Welt hineinwirkt. Also die Wirkung kann "tonal" sein. Wenn man die ersten Kopfschmerzen hinter sich hat, beginnt es interessant zu werden.... :-) Ich habe dann später mal durch Zufall eine ältere Dame (promovierte Theologin und verrücktes aber nettes Huhn) kennengelernt, die mit ihm zusammen studiert hatte (ihn aber nicht mochte, da Castaneda nicht an einen Gott glaubte).

Und was glaubst Du eigentlich? Bist Du gläubig? Ich dachte schon aber bin mir nicht mehr so sicher.
Ich bin Theist, neugieriger Wanderer ohne spefizische Heimat in einer Religion. Hang zum Gott, der im einigenden Sein bewusst wird. Also so ungefähr. Spätere Updates nicht ausgeschlossen. Es ist ein lebenslanger fließender Prozess.

Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#104 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Sa 24. Apr 2021, 12:23

Eusebius hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 11:38
Es wird in der Bibel klar gesagt, dass die Sexualität ausschließlich dem Zweck der Fortpflanzung dient und nichts anderem.
Kannst du mir bitte die Bibelstellen nennen, wo das steht?

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#105 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Sa 24. Apr 2021, 12:59

Naqual hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 11:53
LoL. Ja und Nein. Also Freud hat erst einmal alles richtig interpretiert und hat ein sich schlüssiges Konzept, ein sehr gutes sogar (obwohl man durchaus Kritikpunkte anbringen und sein Konzept wurde ja auch weiterentwickelt).
Du hast eine andere Perspektive. Deine Spiritualität. Das kann man Freud nicht einfach aufstülpen. Da braucht man andere Begriffe um es verständesmäßig erfassen zu können (was in diesem Bereich sowieso extrem schwierig ist). Freud hatte mit Spiritualiät (außer vielleicht ganz am Anfang seines Wirkens) wenig zu tun.

Ok. Ich versuche das mal aufzulösen.

So, wie Du das schreibst, sind beide im Grunde genommen negativ, das Es und das Über-Ich. Somit gibt es in Freuds Modell überhaupt kein spirituelles Selbst. Was Du da schreibst über die negativen Aspekte des Über-Ich, das würde ich dem Es zuordnen. Es ist eigentlich alles negativ, was sich im Unterbewußtsein abspielt, richtig? Ich fasse das, was ich dazu zitiert habe, eigentlich und wie gesagt anders auf. Ein "Anwalt des Strebens nach Vervollkommnung" ist für mich per se nichts Böses sondern das Gegenteil. Auch das Gewissen halte ich für etwas Gutes. Es ist die Stimme, die uns sagen kann, was gut und was böse ist. Unabhängig von allen Büchern, Geboten und Verboten. Eine Stimme, die den Menschen dann zu Rassismus, Hartherzigkeit, Wut etc. anregt mit einem "Gewissenshintergrund" - das ist für mich nicht das Gewissen sondern das ist etwas negatives, das sich positiv gibt, das unter einer Maske des Guten negative Dinge verursacht. Es sieht nur so aus wie ein Gewissen, es redet wie das Gewissen, es hält die Gebote hoch, es redet von Gut und Böse, von moralischer Pflicht etc. aber es handelt dann selbst böse durch Aggressivität, Gewalt und viel mehr.

Aber ich kann auch das sehen, was Du schreibst. Es ist ein wenig durcheinander?

Ich denke: Das spirituelle Selbst gibt es auf jeden Fall. Und es drückt sich in dem Bereich aus, es wird erkennbar in dem Bereich, den Freud als das "Über-Ich" bezeichnet - nicht aber in dem Bereich, in dem das "Es" wirkt. Aber nach seiner Definition drückt sich eben auch Negatives, Böses durch das Über-Ich aus. Er grenzt die Dinge nicht voneinander ab. Ein guter Gläubiger führt natürlich ein diszipliniertes Leben. Er hält sich an die Gebote. Er bemüht sich zumindest darum und wenn er er schafft, wenn er sich durchsetzen kann gegen die Negativität in sich, dann ist er auch noch ein erfolgreicher Gläubiger.

Regeln, Gebote etc. sind an sich nichts Schlechtes. Sie sollen eine Hilfe sein. Aber all das, was die Menschen als gut sehen, das kann natürlich auch pervertieren, kann dann Schaden anrichten. Wie Du es ja sagst, die Dinge an sich sind nicht unbedingt schlecht aber die Negativität macht etwas Schlechtes daraus, während die Positivität etwas Gutes aus allem machen kann. Sicher ist es ein Fehler, etwas zu unterdrücken, was man einfach nicht unterdrücken kann. Dann kann ein Überdruck entstehen und es wird noch viel schlimmer, als es sonst gewesen wäre. Aber es gibt Mittel, Wege, Möglichkeiten, das ist eine individuelle Sache, zumindest Teile davon in den Griff zu bekommen. Dann ist es etwas Gutes. Ich würde sogar sagen, das Denken ist entscheidend. Ein Mensch kann ein Leben lang rauchen und plötzlich von heute auf morgen damit aufhören. Warum? Weil er einen Grund hat. Ich habe so jemanden kennengelernt. Er meinte, als der Arzt ihm erklärte, dass er nicht mehr lange zu leben hat, wenn er nicht aufhört, als er ihm den Zustand seiner Lunge dokumentierte, da wurde ihm klar, was er sich angetang hatte und was auf dem Spiel stand. Informationen, Verständnis, Glauben und die Konsequenz. Dann passt es auch. Aber wenn es keinen triftigen Grund gibt, einen Trieb zu unterdrücken, ist es unwahrscheinlich, dass man damit auf Dauer erfolgreich ist. (Die Frage dazu ist "Warum nicht?". Wenn da keine wirklich überzeugte, bewusste, begründete Antwort kommt - sofort - ist man auch nicht dazu in der Lage.)
 
Naqual hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 11:53
Gut. Wenn wir uns auch hier unterscheiden, für mich ist (spirituell) Dunkelheit keine eigene Existenz. Es ist nur "ohne Licht". Und die Konzentration auf das Gute ist immer besser als Fokussierung auf das "Böse".

Das sehe ich ganz genauso.
Naqual hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 11:53
Wer einen grausamen Gott der Zucht und Rache huldigt, wäre besser ein Satanist. Das ist nicht richtiger, aber immerhin ehrlicher.

Hm. Was Du da sagst, verstehe ich natürlich sehr gut. Ein Christ, der "auch" an den grausamen, zornigen Rachegott des alten Testaments glaubt, ist dennoch auf die Werte des neuen Testaments ausgerichtet. Er hat keine Gesinnung, die dem alten Gott nacheifert sondern im Gegenteil. Die Christen verstehen Gott nicht wirklich so, wie er im alten Testament beschrieben wird. (Teils auch im neuen.) Sie nehmen das als einen Aspekt Gottes an, dem sie aber nicht huldigen sondern vor dem sie sich fürchten. Für viele Christen ist diese Akzeptanz und Integration des alten Gottesbildes eine Pflicht, eine Selbstverständlichkeit. Ansonsten müsste man ja das alte Testament weitgehend ausklammern und auch was das neue Testament betrifft ergäben sich daraus etliche Schwierigkeiten, was die Stimmigkeit betrifft.

Es ist ein schwieriges Thema. Ich denke aber, Satanismus ist etwas völlig anderes als das Christentum.
 
Naqual hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 11:53
Naqual (gesprochen "Nawahl") ist ein Begriff aus der Doktorarbeit von einem Carlos Castaneda an der Universität von Kalifornien, müsste so in den 60 Jahren gewesen sein.

Daran habe ich sofort gedacht aber es schreibt sich zumindest in den Deutschen und Englischen Ausgaben "Nagual". Daher dachte ich, es ist was anderes damit gemeint. Die Castaneda Bücher habe ich alle "verschlungen" Ende der 90er Jahre.
Naqual hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 11:53
Ich bin Theist, neugieriger Wanderer ohne spefizische Heimat in einer Religion. Hang zum Gott, der im einigenden Sein bewusst wird. Also so ungefähr. Spätere Updates nicht ausgeschlossen. Es ist ein lebenslanger fließender Prozess.

Ok! Dann weiß ich Bescheid... :)  Das ist hilfreich.










 

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#106 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Sa 24. Apr 2021, 13:06

Tree of life hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 12:23
Kannst du mir bitte die Bibelstellen nennen, wo das steht?

Ich schaue mal....

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#107 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Sa 24. Apr 2021, 13:10

Lena hat geschrieben:
Fr 23. Apr 2021, 17:18
mutig und stark

Das sollten wir immer sein: Mutig und stark.

Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#108 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Sa 24. Apr 2021, 13:10

Naqual hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 11:53
Ich bin Theist... :)
Und ich dachte immer, du wärst ein Mensch

Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#109 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Sa 24. Apr 2021, 14:40

Eusebius hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 13:10

Das sollten wir immer sein: Mutig und stark.

Jdt 9,11 Denn nicht in der Übermacht liegt deine Kraft, und deine Herrschaft ruht nicht auf den Starken, sondern du bist ein Gott der Erniedrigten, ein Helfer der Geringen, ein Beistand der Schwachen, ein Beschützer der Verachteten und ein Retter der Hoffnungslosen!

Benutzeravatar
SamuelB
Beiträge: 3740
Registriert: Sa 30. Sep 2017, 17:02

#110 Bild(er) von Gott

Beitrag von SamuelB » Sa 24. Apr 2021, 14:56

Naqual hat geschrieben:
Sa 24. Apr 2021, 11:53
Wer einen grausamen Gott der Zucht und Rache huldigt, wäre besser ein Satanist. Das ist nicht richtiger, aber immerhin ehrlicher.
Wir sind ja noch beim Thema...
Der Satan bestraft seine Anhänger, wenn sie nicht seiner Vorstellung entsprechen? Noch nie von gehört, dass das jmd glaubt.

Antworten