Es ist doch ein wenig komplizierter. Richtig ist, dass sich die Schreiber des Theodizeeproblems angenommen haben. Das wurde deshalb notwendig, weil die antike Tun-Ergehen-Philosophie in die Krise gekommen war. Sie versuchen nun exemplarisch an Hiob zu zeigen, dass Leid durch eine Wette Gottes mit dem Teufel entstanden ist.Tree of life hat geschrieben: ↑Sa 11. Jun 2022, 12:50Aus der Hiobserzählung kann man entnehmen, dass Hiob gerade durch einen Leidensweg diesem Gott näher kam.
Bis dato kannte er den nur durch "Hörensagen", war fromm usw.
Carsten Jung erklart das ganz anschaulich:
Klar gibt es das heute auch, aber früher waren die Menschen viel gläubiger als heute und trotzdem gab es unendlich viel Leid. Und es waren nicht nur die "bösen" Menschen betroffen, wie die Tun-Ergehen-Philosophie behauptete, sondern auch du guten, wie Hiob.Tree of life hat geschrieben: ↑Sa 11. Jun 2022, 12:50Fakt ist, dass manche Menschen, die zwar irgendwas mal von den Kirchen vernommen hatten, es gäbe einen Gott, sich erst an diesen wenden, wenn ihnen der Arsch nicht mehr zuammen geht= Leid erfahren.
Da plötzlich wenden sie sich an die "letzte" Instanz, in der Hoffnung, Gott hilft.
Bis dahin war er ihnen Scheiß egal.
Keinesfalls, alles, was einem Leidenden Trost spendet, ist doch willkommen. Nur die Millonen, die in den Gaskammern von Ausschwitz oder bei Naturkatastrophen, Kriegen und Seuchen umgekommen sind, kann nichts mehr trösten, denn sie sind tot. Oder erklär mal einem krebskranken Kind, dass es nur deshalb leiden muss, weil Gott eine Wette mit dem Teufel laufen hat. Ob das wirklich tröstet?Tree of life hat geschrieben: ↑Sa 11. Jun 2022, 12:50Und ja, es wird vielleicht nicht unbedingt in jedem Fall vom Leid erlöst, aber zumindest findet mancher dann wenigsten Trost im Glauben.
Wer will es ihnen verwähren?
Trost(und Hoffnung) gibt ihnen vielleicht wieder Kraft, trotz allem weiter zu gehn und nicht im Sumpf zu versinken.
Stört dich das?