Lukas 4 Versuchung Jesu durch den Teufel

Themen des Neuen Testaments
Rembremerding
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#11 Re: Lukas 4 Versuchung Jesu durch den Teufel

Beitrag von Rembremerding » Do 27. Feb 2014, 14:46

Hallo und einen schönen Tag an alle Foristen! :)
Lk 4,9-11;HSK
Dann führte er ihn nach Jerusalem, stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sagte zu ihm; »Bist du Gottes Sohn, so stürze dich von da hinab; denn es steht geschrieben: ›Seinen Engeln wird er deinetwegen befehlen, dich zu bewahren‹ und: ›Sie sollen dich auf Händen tragen, daß du nicht etwa an einen Stein deinen Fuß stoßest‹« (Ps 91,11-12)
Gerade in den Versen 9-11 lässt uns der Herr gleich mehrere heilsame Lehre verkünden, hier einige davon:

1. Der Sohn Gottes folgte dem Teufel ohne Furcht nach, wie ein Wettkämpfer, der in Freiheit zum Wettkampf schreitet. Der Herr fürchtete sich nicht vor den Nachstellungen seines Feindes, denn er ist der Sohn Gottes und kann in keiner Versuchung erprobt werden. Menschen hingegen sind schwach und dürfen sich erst gar nicht vom Teufel irgendwo hin führen lassen, zu sündhaften Orten, Web-Seiten oder Menschen.

2. Auch der Teufel kennt die Hl. Schrift und benützt sie, um zur Sünde zu versuchen. Einige Menschen wollen sich mit dem Wort Gottes nicht selber bessern, sondern wollen mit dem einfachen Buchstaben der Schrift töten. Sie benützen sie im buchstäblichen Sinn ausgelegt als Waffe gegen Gott, denn ihnen fehlt der Hl. Geist, sie wollen zur Gesetzlichkeit und zu falschen Lehren verführen. Sie meinen mit Autorität und mit ihrer Klugheit zu lehren und verweigern anderen Menschen deren eigenen Zugang zum Wort Gottes, indem sie ihnen einreden, sie wären nicht gebildet genug, könnten das Wort niemals recht verstehen.

3. Ziel des Teufels ist immer den Sohn Gottes herabzusetzen. So zitiert er die Hl. Schrift mit Versen, die er aus dem Kontext reißt. Er will, dass man meint, der Herr könne ohne Engel nicht gehen, muss getragen werden, damit er nicht an einen Stein anstoße. Doch der Sohn Gottes ist Herr der Engel, sie und wir Menschen müssen uns im Gegenteil vom Herrn halten lassen, dass wir nicht stürzen.

4. Der Teufel verschweigt gerne die Folgen seines Tuns, aber will vor uns auch die Folgen unseres sündigen Tuns verbergen. Der Teufel verharmlost sich, so überspringt er auch in seinen zitierten Versen der Hl. Schrift das, was über ihn geschrieben steht:
Ps 91.13;HSK
Über Löwen und Nattern kannst du schreiten, auf Junglöwen und Drachen kannst du treten.
Der Teufel ist die Natter und der Drache und gerade dieser Vers zeigt auch uns Menschen, wenn wir an Christus Jesus glauben, welche Macht wir dadurch über den Teufel erlangen, denn der Herr verspricht uns:
Lk 10,19;HSK
Seht, ich habe euch Macht gegeben, auf ›Schlangen und Skorpione zu treten‹
So treten wir lieber den Teufel nieder, widerstehen seinem Versuch ihn harmlos darzustellen und lassen uns durch ihn nicht von der Quelle des ewigen Lebens abschneiden, seinem Wort in der Hl. Schrift und Christus Jesus selbst, indem man den Herrn und sein für uns vergossenes Blut herabsetzt, dessen Versöhnungs- und Heilswerk, denn:
Hebr 10,29;HSK
Wieviel ärgere Strafe, meint ihr, verdient jener, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, für gemein erachtet und den Geist der Gnade schmäht?

Servus :wave:
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2Lena
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#12 Re: Lukas 4 Versuchung Jesu durch den Teufel

Beitrag von 2Lena » Do 27. Feb 2014, 21:11

Rembremerding, schön, dass du das wunderschöne "Mondbild" erwähnt hast ....
Doch mit deinen Versen hier, würde ein "Jesus" graue Haare bekommen und betrübt von dannen ziehen, weil seine Lehre so gründlich missverstanden wurde und nun nichts mehr nützen kann.

Wenn du jemand erzählst, dass Vollkommenheit sehen - und sie auch machen können das Verständnis des Besten fördert, dann kann er das verstehen. Das ist die "andere" Leseweise von Lk 4.9. Kommt jemand diesen Hinweis, so wird er einsichtig und wird versuchen in diesem Sinn zu handeln.

Was kommt bei dem heraus: "Der Teufel ist die Natter und der Drache ...
Der Teufel verschweigt gerne die Folgen seines Tuns, aber will vor uns auch die Folgen unseres sündigen Tuns verbergen." Wieso vermutest du es, kennst du ihn persönlich?

So treten wir lieber den Teufel nieder, widerstehen seinem Versuch ihn harmlos darzustellen und lassen uns durch ihn nicht von der Quelle des ewigen Lebens abschneiden, seinem Wort in der Hl. Schrift und Christus Jesus selbst, indem man den Herrn und sein für uns vergossenes Blut herabsetzt, dessen Versöhnungs- und Heilswerk [...]

Du meinst, mit der Predigt klappt es?

Ps 91.13;HSK
Über Löwen und Nattern kannst du schreiten, auf Junglöwen und Drachen kannst du treten.

Was heißt das "deutsch"?

Rembremerding
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#13 Re: Lukas 4 Versuchung Jesu durch den Teufel

Beitrag von Rembremerding » Sa 1. Mär 2014, 14:04

Hallo und einen freudenreichen Sabbat an alle Foristen! :)

Zum Abschluß der Versuchungen noch ein Gedanke:
Drei Versuchungen waren es, die Satan dem Herrn vorgeführt hat. Doch das Böse lässt niemals locker, auch wenn wir einer Versuchung standhielten:
Lk 4,13;HSK
Als der Teufel mit allen Versuchungen zu Ende war, ließ er von ihm ab bis zu gelegener Zeit.
Diese "gelegene Zeit" sind die Momente, in der man etwa körperlich oder geistig erschöpft ist oder jene Situation eintritt, die einem die Möglichkeit gibt seiner größten Schwäche zu begegnen.

Dreimal wurde der Herr versucht und Matthäus berichtet uns von dem Zeitpunkt, als der Teufel wieder zurückkam "zu gelegener Zeit". Es war im Garten Gethsemani, wieder ein Garten, wie der Garten Eden, indem die Sünde, der Satan lauert. Doch versagte Adam in dem einen Garten, hielt Jesus der Versuchung im anderen Garten erneut dreifach stand und gab dem Menschen damit die Möglichkeit der Erlösung:
Mt 26, 39-44;HSK
Er ging ein wenig weiter, fiel auf sein Angesicht, betete und sprach: »Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst.«
Und er kam zu den Jüngern, fand sie schlafend und sprach zu Petrus: »So konntet ihr nicht eine einzige Stunde wachen mit mir? Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet! Der Geist ist zwar willig, das Fleisch aber ist schwach.« Wiederum, ein zweites Mal, ging er hin, betete und sprach: »Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!«
Und da er zurückkam, fand er sie wiederum schlafend; denn ihre Augen waren schwer. Da ließ er sie, ging wieder hin und betete zum dritten Mal, indem er die gleichen Worte sprach.
Der Herr zeigt hier auf, wie man der Versuchung durch den Satan standhält:

1. Man versetzt sich im Gebet in die Gegenwart Gottes.
2. Man wird demütig vor Gott ("auf sein Angesicht fallen").
3. Man klagt Gott sein Leid und bittet um Hilfe, dass sein Wille geschehen möge.
4. Man bleibt oder wird Gott gehorsam.
5. Man bleibt geistig wachsam und überlässt sich nicht seinem Leib, dessen Triebe.
6. Man bleibt beharrlich Gott treu in der Versuchung.

Gott weiß um die Schwachheit des Menschen, manchmal lässt er uns in dieser ("... da ließ er sie ..."), weil wir mit "schweren Augen" unsere Schwachheit nicht einmal erkennen. Doch er lässt uns deshalb nicht im Stich, denn er hat unsere Erlösung bereits vollzogen und vorbereitet. Und gerade für die Schwachen ist Gott in Christus Jesus zu den Menschen gekommen, wie Paulus erfahren hat, denn jenen kann nur die Gnade genügen, da sie aus sich heraus nichts zu tun vermögen:
2Kor 12,8-10;HSK
Dessentwegen bat ich dreimal den Herrn, er möge ablassen von mir, und er sagte zu mir: »Es genügt dir meine Gnade; denn die Kraft kommt in der Schwachheit zur Vollendung.« So will ich denn viel lieber meiner Schwächen mich rühmen, damit die Kraft Christi sich niederlasse auf mich. Darum habe ich Gefallen an Schwächen, an Schmähungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Bedrängnissen um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.
Gerade dann, wo wir Menschen am Schwächsten sind, wächst uns erst die größte Kraft Christi zu und führt uns zur Vollendung und das ist ungemein tröstlich, was einen eben nicht im Kummer über seine Sündhaftigkeit verharren lässt, sondern kraftvoll ermutigt. Es ist die Kraft des Kreuzes Christi, an dem er in seiner größten Schwachheit seinen größten Sieg errang. Indem wir Christen in Christus Jesus sind und er in uns, haben wir Anteil an dieser Kraft und dem größten Sieg, dem Sieg über die Sünde und damit den Tod, dem Sieg, dessen Preis das ewige Leben mit Gott ist!

Servus und Gottes Segen an alle :Herz:
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Samantha

#14 Re: Lukas 4 Versuchung Jesu durch den Teufel

Beitrag von Samantha » Sa 1. Mär 2014, 17:45

Rembremerding hat geschrieben: Der Teufel will Herrschaft um zu verderben, Christus Jesus um zu heilen. Er herrscht über all jene, die an ihn glauben.
Wer herrscht? Meinst Du hier den Teufel? Er kann (wenn er existiert) auch über Menschen herrschen, die gerade nicht an ihn glauben, weil sie sich nicht gegen diese mögliche äußere Beeinflussung schützen. Wenn er existiert, sollte man seine eigenen Gedanken immer wieder hinterfragen.


2Lena hat geschrieben: Rembremerding, ich weiß nicht, wo darin die Versuchung liegen soll. Jesus sollte doch nach der Prophezeiung ewiger König über das Haus Jakob auf dem Stuhl Davids sein, was immer das auch ist. Nirgendwo steht, dass der Teufel die ganze Welt regiert.
Er war doch in der Lage, Jesus die Macht zu geben, also regiert er die Welt.

In Joh. 14:30 sagt Jesus z. B.:
Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht, ...

closs
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#15 Re: Lukas 4 Versuchung Jesu durch den Teufel

Beitrag von closs » Sa 1. Mär 2014, 19:56

Samantha hat geschrieben:Er war doch in der Lage, Jesus die Macht zu geben, also regiert er die Welt.
Das ist jetzt missverständlich.

Der Teufel hätte Jesus die Macht in der "Welt", also im Dasein geben können, weil er (der Teufel) der Chef des Daseins ist - verstehst Du es so? Wenn ja: Ich auch.

Dass er Teufel KEINE Macht über Jesus hat, hängt damit zusammen, dass Jesus nicht von dieser Welt ist.

Rembremerding
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#16 Re: Lukas 4 Versuchung Jesu durch den Teufel

Beitrag von Rembremerding » Sa 1. Mär 2014, 20:14

Samantha hat geschrieben: Wer herrscht? Meinst Du hier den Teufel? Er kann (wenn er existiert) auch über Menschen herrschen, die gerade nicht an ihn glauben, weil sie sich nicht gegen diese mögliche äußere Beeinflussung schützen. Wenn er existiert, sollte man seine eigenen Gedanken immer wieder hinterfragen.
Hejdo, @Samantha
Der Teufel existiert als böser Engel und ist "Fürst dieser Welt". Damit herrscht er, wie du richtig sagst, auch über Menschen, die ausschließlich in der Welt leben. Das Reich Gottes beginnt in jenen Menschen, die an Christus Jesus glauben, ihn im Herzen tragen (das sogenannte "Naturrecht" mal außen vor gelassen). Damit ist man als Christ in dieser Welt, aber, wie der Herr, nicht von dieser Welt. Als Christ hat man quasi die Aufgabe das Reich Gottes schon im Dasein sichtbar zu machen.
Doch natürlich herrscht Gott und damit Christus Jesus sowohl über die sichtbare als auch unsichtbare Welt, ohne ihn wäre Nichts im Nichts. Alles wurde durch ihn und auf ihn hin geschaffen.

:wave: Servus
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Samantha

#17 Re: Lukas 4 Versuchung Jesu durch den Teufel

Beitrag von Samantha » Sa 1. Mär 2014, 20:46

closs hat geschrieben: Der Teufel hätte Jesus die Macht in der "Welt", also im Dasein geben können, weil er (der Teufel) der Chef des Daseins ist - verstehst Du es so? Wenn ja: Ich auch.
Ja, so meine ich es.

Rembremerding hat geschrieben: Hejdo, @Samantha
Der Teufel existiert als böser Engel und ist "Fürst dieser Welt". Damit herrscht er, wie du richtig sagst, auch über Menschen, die ausschließlich in der Welt leben. Das Reich Gottes beginnt in jenen Menschen, die an Christus Jesus glauben, ihn im Herzen tragen (das sogenannte "Naturrecht" mal außen vor gelassen). Damit ist man als Christ in dieser Welt, aber, wie der Herr, nicht von dieser Welt.
Gott kann nur dort wirken, wo wir bewusst Satan oder negative Beeinflussung abwehren.

2Lena
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#18 Re: Lukas 4 Versuchung Jesu durch den Teufel

Beitrag von 2Lena » Fr 1. Aug 2014, 22:16

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2Lena
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#19 Re: Lukas 4 Versuchung Jesu durch den Teufel

Beitrag von 2Lena » Fr 1. Aug 2014, 22:54

Lukas 4 ist ein Lehrstück über den Umgang mit Widerspruch.
Ich setze hier fort, denn man glaubt immer noch, die Texte seien einfältig...
Gehen wir das Kapitel stückchenweise an, schält sich aus den Einzelteilen der Gesamtzusammenhang heraus.

Dass mir keiner bei den unbekannten Worterklärungen zu gähnen anfängt!
Bei eingeübten Begriffen ist das Lesen solcher Verse ein sehr großer Spaß.
Ich zeige eine der Lagen.
Die *andere* Leseweise steht in kursiv.
Bitte sagt, wo ihr mehr und genauere Worterklärungen braucht.

Die ersten Verse habe ich schon zu Beginn gezeigt.
Über einen "heiligen Sinn" beginnt das Gespräch mit "Erlösung".
Meldet sich der Widerspruch, wenn Stein Brot werden soll?
Die Versuchung ist groß bei Hunger. Doch "Erlösung" gibt nicht dem nach, sondern hört nur auf "wie es sein soll". Der Widerspruch lockt mit allen Herrlichkeiten - aber die "Erlösung" bedenkt alle Möglichkeiten: Schwere und Wert. Gefordert wird im 7. Vers das richten nach Zufriedenheit.


Lukas 4. 8 Jesus antwortete ihm und sprach: Heb’ dich weg von mir, Satan! Es stehet geschrieben: Du sollst Gott, deinen HERRN, anbeten und ihm allein dienen.
"Erlösung" prüft. So soll man reagieren! Man sagt, was das Beste wäre. Dem solle man dienen und das richten. Weg mit dem Widerspruch ... Weiche Satan!

9 Und er führete ihn gen Jerusalem und stellete ihn auf des Tempels Zinne und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so laß dich von hinnen hinunter;
Jeru salem - wurde gezeigt, d.h. sie werden / sollen die Vollkommenheit erkennen, wo Frieden ist. Dargestellt sind die Seiten von oben her. Falls man ihr bestes versteht und vertraut mit dem Heiligsten ist - und das auch kann, fällt die Verrücktheit. Aber die "Erlösung" blieb oben, gab keineswegs nach.

10 denn es stehet geschrieben: Er wird befehlen seinen Engeln von dir, daß sie dich bewahren
Denn wenn es gut ist - ist Fülle und du passt darauf auf.

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