#111 Re: Gericht Gottes verkündigen- zur Umkehr rufen?
Verfasst: Sa 19. Apr 2014, 16:05
Phänomenologisch und nicht wertend - ich erkläre, was ich meine.kamille hat geschrieben:.wie deutest du denn die in EV verkündeten Endzeitgerichte Jesu ?
Wenn Jesus zum Beispiel sagt, dass jeder scheitern wird, der seinen Weg nicht über ihn nimmt, ist das als Phänomen richtig ("Nur ein Weg - andere Wege sind nicht zielführend"). - Wertung ist es bereits wenn man interpretiert: "Aha - wer sich also nicht für Jesus entscheidet, ist verloren". - Steht nicht da - ist halt menschlicher Erklärungs-Versuch.
Da stehen tut nur das Phänomen ohne Begründungen (wie etwa Wille, Taufe, Gnade, Entscheidung, etc.) - es heisst lediglich: "Falls/solange nicht dieses, dann nicht jenes". - "Solange Du kein Medikament nimmst, bist Du krank". - Egal, warum.
Will man wirklich interpretieren, kann man genauso interpretieren: "Wenn Du Jesus findest, musst Du erst einmal (!) den Weg des Todes gehen". - Oder man interpretiert gar nicht (jetzt wären wir bei Hiob) und sagt: "Soweit ich 'Menschlein' - so heisst es in Hiob - blicken kann, führt mein Irrweg in die Katastrophe - alles andere ist in der Hand Gottes". - Und dann kommt wieder der Satz "Gott ist die Liebe" zum Einsatz, den wir ebenfalls NICHT interpretieren sollen (obwohl ich es auch ständig tue).
Ich tue mir etwas schwer, mich bei diesem Thema genau auszudrücken - ist die Spur erkennbar?
Zeichen - Offenbarungen der absoluten Macht Gottes. - So wie Gott Mose NICHT bestraft, als er einen Menschen ermordet, weil er anderes mit Mose vorhat (= heilsgeschichtliche Rolle des Menschen - vgl. 2.Kön 19,25 "Schon vor langer Zeit habe ich es so gefügt, seit den Tagen der Vorzeit habe ich es so geplant; jetzt ließ ich es kommen. So konntest Du" - = Du Mensch das tun, was von mir gefügt war.)kamille hat geschrieben: denn offensichtlich läßt Gott schon äußerliche Gerichte ergehen.
Man könnte Unterschiede konstruieren - aber im Prinzip NEIN - das eine steht sicherlich nicht im Widerspruch zum anderen - das wäre ja Sprachverwirrung pur.kamille hat geschrieben:Besteht zwischen Gericht und Richten ein Unterschied für dich ?
Es war ein Glücksfall. - Ich hatte 20 Jahre lang mehr als 3000 Stunden pro Jahr gearbeitet - plötzlich war ich frei, da aufgrund der Verrentung meine Vorsorge eingetreten ist und somit keine unmittelbaren finanziellen Folgen zu befürchten waren. - Mir geht es seitdem um Längen besser - wenn ich auch die meiste Zeit nur "Stand-By"-Sachen machen kann (Forum, Klavier, Bibel-Kommentar schreiben, E-bike fahren - also Sachen die mich nicht anstrengen, sondern die von sich aus fließen). Allerdings geht (nervigerweise) wirklich nicht viel mehr - kleinste Aufgaben können zu Riesen Bergen werden. - Völlig bescheuert, wie ich mir dann denke - aber es ist tatsächlich so. Das hängt damit zusammen, dass mein Gehirn soviel damit zu tun hat, das "Betriebssystem" aufrecht zu erhalten, dass im Lauf des Tages immer weniger Platz im Arbeitsspeicher übrig bleibt.kamille hat geschrieben:Ist dir bewußt, was du lernen sollst durch deinen Unfall ?
Trotzdem: Ein absoluter Glüchsfall, ein Gnadenakt par excellence: Ich wurde rausgeholt und ins Leben hinein geholt.
Vermutlich aber ist es die Regel, dass jemand durch einen Unfall erst einmal in eine Krise hineingeführt wird - bei mir war es genau umgekehrt. - Und vielleicht brauche ich in 10 Jahren wieder eine Krise - und dann wird halt etwas anderes passieren.
Zumindest der erste mir bekannte - schließlich sind wir tief im AT. - Und nochmals: Trotz 2000 Jahre NT scheint unsere Zeit mehrheitlich geistig noch VOR Hiob zu sein.kamille hat geschrieben:Unser guter Hiob, ein Scheidepunkt der Geister ?