Egal, ob man ein Vorverständnis persönlich als Glaubensbekenntnis versteht oder nicht: Natürlich kann man an sein jeweiligen Vorverständnis glauben ("Ich glaube, dass ein naturalistisches Vorverständnis das richtige ist").
Wenn man Wissenschaft so definiert, dass es als einziges übrigbleibt, ist das so.
"Wissenschaftlich" und "glaubensideologisch" sind disparate Begriffe in diesem Kontext - zumal man auch ein glaubensideologisches Verhältnis zu Wissenschaft haben kann. - Hermeneutik ist in erster Linie INHALTLICH besetzt: Mit welchem inhaltlichen Vorverständnis gehe ran? Und NICHT: Welche Art der Untersuchung bevorzuge ich? - Oder: Glaube ich persönlich an das, was ich dabei als Ergebnis erziele? --- Du baust hier nachhaltig falsche Kategorien ein.
In diesem Fall das von Popper.
DAS ist ein glaubensideologischer Satz.
Sie kann es beurteilen, aber nicht apriorifrei. --- Apriorifrei kann sie beurteilen, dass etwas verändert wurde - ob es "versaubeutelt" wurde, ist eine rein weltanschauliche Aussage.
Nicht "um", sondern das ist einfach so. --- Bultmanns Vorverständnisse sind genauso viel oder wenig "Glaubensbekenntnisse" wie die von Ratzinger.
Nicht "beliebig", sondern im Rahmen des jeweiligen hermeneutischen Vorverständnisses. - Ob es wissenschaftlich bearbeitet wird oder nicht, steht auf einem ganz anderen Blatt, weil das keine Hermeneutik, sondern eine Verfahrensweise ist - das macht man so oder nicht - bei ALLEN Vorverständnissen.
Aber doch nur, weil HKM-Kritiker nicht auf Deinem Niveau argumentieren - es wäre ein Leichtes, es zu tun.
Das "wissen" auch die Christen nicht - man kann es nur intellektuell erschließen oder (viel wichtiger) "merken".