Beitrag
von closs » Mi 1. Mai 2013, 20:41
So - noch ein Versuch:
Überschriften der unterschiedlichen Bibelübersetzungen:
• Vom unehrlichen Verwalter (Luther)
• Vom ungerechten Verwalter (Elberfelder)
• Der durchtriebene Verwalter (Hoffnung für alle)
• Das Gleichnis vom untreuen Verwalter (Schlachter)
• Das Gleichnis vom klugen Verwalter (Einheitsübersetzung)
• Sich Freunde machen (Neue evangelistische Übersetzung)
Die Überschriften weisen darauf hin, dass das Verhalten des Verwalters von der Mehrzahl negativ, von der Minderheit positiv gesehen wird. – Allein dass es diesen Bewertungs-Unterschied gibt, lässt vermuten, dass wir nicht die einzigen sind, die Probleme haben.
Die entscheidende Frage scheint zu sein, wer „der Herr“ (16,8) ist: Der reiche Mann oder Jesus. – Wenn es Jesus ist, würde folgendes herauskommen:
• Reicher Mann = Pharisäer
• Verwalter = „Angestellter“ beim Pharisäer
• Pharisäer setzt „Angestellten“ unter Druck
• „Angestellter“ erlässt den Schuldnern (Leute aus dem Volk) Schulden
• Der Herr (=Jesus) erklärt sich damit solidarisch, dass Vermögen auf diese Weise zugunsten des Volkes umverteilt wird (16,9)
• „Zuverlässigkeit“ im Umgang mit dem ungerechten Reichtum wäre demnach, dass man es an die Menschen verteilt.
• Niemand kann zwei Herren dienen – wer teilt, dient Gott.
• Die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, lachten darüber – weil sie ja die Position des „reichen Mannes“ vertreten.
Dann allerdings wäre die Überschrift „Das Gleichnis vom klugen Verwalter“ richtig.
Ich bestehe nicht auf diese Deutung, stelle aber fest, dass sie durchgängig logisch ist, wenn „der Herr“ (16,8) für Jesus steht.