Ratschläge von Paulus - Vergleiche früher und heute

Themen des Neuen Testaments
Antworten
2Lena
Beiträge: 4723
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 09:46

#1 Ratschläge von Paulus - Vergleiche früher und heute

Beitrag von 2Lena » Sa 7. Dez 2013, 17:39

Paulus und die Frauen

Sankt Paul schrieb einen ganzen Winter
den längsten Brief an die Korinther,
um unter anderm zu verkünden,
dass zu Vermeidung ärgerer Sünden
es neben sonstigem Angenehmen
doch klüger sei, ein Weib zu nehmen.
Nur, wer nichts übrig hat für Liebe,
tät besser, wenn er ledig bliebe.
Auch rät schon Paulus zur Vermeidung
der, scheint's, schon damals häufigen Scheidung.
Der Brief fand sicher viele Leser,
desgleichen der an die Epheser,
worin er noch den Unsinn glaubt,
es sei der Mann des Weibes Haupt.
Drum schrieb er, voller Größenwahn:
"Weib, sei dem Manne untertan!"
Und mit der gleichen Mahnung schloss er
auch seinen Brief an die Kolosser.
Vor jungen Witwen warnt zum Schluss
er brieflich den Timotheus;
sie seien unkeusch, wenig häuslich,
faul und geschwätzig - einfach scheußlich.
Dem Titus aber bläut er ein:
Es sei dem Reinen alles rein. -
Schon damals stand, nebst manchem Schiefen,
viel Richtiges in Hirtenbriefen."
(Eugen Roth)


Aber, Paulus war nicht nur ein Mann, sondern auch eine Philosophie. Die vielen Briefe handeln vom Abwägen. So kam denn auch Saulus (schaul = Frage) zu Paulus (pal oder peles) zum Abwägen.

“Er” gab die witzigen Ratschläge über die Frauen. Gemeint war aber statt ischa, der Frau, das ascha - gründen, etablieren. Der Mann, esch, heißt gleichzeitig jeder. Die Reden handelten von einer Basis und wie das Verhältnis zu ihr zu regeln sei. Als Basis könnte man die allgemeine Wissenschaft, Familiensitten oder ähnliches sehen.

1 Timotheus 2:11 Ein Weib lerne in der Stille mit aller Untertänigkeit. 12 Einem Weibe aber gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, daß sie des Mannes Herr sei, sondern stille sei.

Anders erzählt:
Von der Basis lernt man und passt sich an - aber wir erlauben es nicht, dass sie jeden bestimme!


Schließlich, begründet er: Denn Adam ist am ersten gemacht, danach Eva.
Woher will er das wissen?
Anders gesagt:
Erst kommt der Mensch, dann die Neigung oder das Erlebnis.
Eva gilt als Mutter (als Motor) des Lebens.

Abischai
Beiträge: 3190
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

#2 Re: Ratschläge von Paulus - Vergleiche früher und heute

Beitrag von Abischai » Di 10. Dez 2013, 01:14

Paulus schrieb an die Apachen:
"Ihr sollt nicht bei der Predigt quatschen!"

Danach schrieb er an die Komantschen:
"Erst kommt die Taufe, dann das Planschen!"

Auch sprach er zu den Irokesen:
"Euch schreib' ich nichts, lernt erst mal lesen!"

Die Worte Sankt Pauli zu verstehen, muß man eines geheimnisvollen Etwas teilhaftig sein, sonst bleiben Pauli Worte das, was sie eben sind: geheimnisvoll.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#3 Re: Ratschläge von Paulus - Vergleiche früher und heute

Beitrag von closs » Di 10. Dez 2013, 01:25

2Lena hat geschrieben:Erst kommt der Mensch, dann die Neigung oder das Erlebnis.
Ja - das passt ... und weist auch hin auf die "Arbeitsteilung" von Schöpfergott und DIE Ruach (HG) - Komponist und Interpretin - Schöpfer und Gestalterin - Zeugen und Austragen

2Lena
Beiträge: 4723
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 09:46

#4 Re: Ratschläge von Paulus - Vergleiche früher und heute

Beitrag von 2Lena » Di 10. Dez 2013, 07:14

Abischai hat geschrieben:Die Worte Sankt Pauli zu verstehen, muß man eines geheimnisvollen Etwas teilhaftig sein, sonst bleiben Pauli Worte das, was sie eben sind: geheimnisvoll.

Was soll denn das geheimnisvollen Etwas sein?
Sind es deine Luftschlösser oder die unverstandenen Texte, in denen wichtigen Elemente fehlen?

Man hat doch in den Kirchen genau so überliefert und missioniert, wie dein Gedicht beschreibt! Dass alle Philosophiewerke noch weit besser in der Bibel enthalten sind, davon war leider bisher NIE die Rede.

closs hat geschrieben:Schöpfer und Gestalterin - Zeugen und Austragen
Das hast du fein beobachtet.
Schöpfergott und Ruach (hebr.) trotz männlichem Aussehen, in Mehrzahl weiblich.
Bei Elohim ist es umgekehrt. Ela als Göttin und Elohim in Mehrzahl männlich.
Mit dem gepriesenen "Eingottglauben" passt das aber nicht.

Was glaubst du - was da dahintersteckt?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#5 Re: Ratschläge von Paulus - Vergleiche früher und heute

Beitrag von closs » Di 10. Dez 2013, 09:23

2Lena hat geschrieben:Was glaubst du - was da dahintersteckt?
Ein menschliches Missverständnis.

GOtt (JHWH) ist notwendigerweise geschlechtslos/über-geschlechtlich - seine Selbstoffenbarungen (= für den Menschen wahrnehmungs-fähige Varianten) sind es nicht notwendigerweise.

Vater, Sohn und HG sind göttliche Selbst-Offenbarungen - also bereits Gleichnisse von JHWH. - In diesen Gleichnissen wird dem Umstand Rechnung getragen, dass die Abgefallenheit der Welt ein Fallen in die Dialektik ist. Mann und Frau sind Urtyp der Dialektik.

Es ist KEIN Zufall, dass der Mensch (adam) zunächst als undialektische Größe geschaffen wurde - nur so war ein exklusive Beziehung in (!) Gott möglich. - Es ist weiterhin KEIN Zufall, dass Eva erst unmittelbar vor dem sogenannten Sündenfall geschaffen wurde - denn sie steht für die Möglichkeit der Dialektik, also der Spaltung der Einheit.

Rein pragmatisch vermute ich in Bezug auf Deine Frage, dass die Israeliten erst mit der Schaffung des über-geschlechtlichen JHWH ("Ich-bin" sollte man als über-geschlechtlich bezeichnen dürfen) den Unterschied zwischen unbenennbaren Gott (der EINE Gott) und dessen Selbst-Offenbarungen verstanden haben.

2Lena
Beiträge: 4723
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 09:46

#6 Re: Ratschläge von Paulus - Vergleiche früher und heute

Beitrag von 2Lena » Di 10. Dez 2013, 10:09

closs hat geschrieben:Vater, Sohn und HG sind göttliche Selbst-Offenbarungen - also bereits Gleichnisse von JHWH. - In diesen Gleichnissen wird dem Umstand Rechnung getragen, dass die Abgefallenheit der Welt ein Fallen in die Dialektik ist. Mann und Frau sind Urtyp der Dialektik.

Diese Idee stammt aus der Predigt: "Bibel -das Wort Gottes", stimmt's?
Sie stammt nicht aus den Schriften der Kirchenväter, die mit diesem Konzept eine kurze Zusammenfassung der Mechanismen als Dogma darlegten.

Es zeigt sich mir jetzt die Schwierigkeit über Gott zu diskutieren mit aus der westlichen Kultur geschaffenen Vorstellungen. Diese stammen aus der östlichen Kulturwelt, von deren Ursprung wenig bekannt war..

Beispiel: "Wenn du zum Weibe gehtst, vergiss die Peitsche nicht", erklärte ein Wüstling den Philosophen Nietzsche zur Begründung seiner hässlichen Neigungen. Von allen Machos erhielt er Bewunderung und Zustimmung. Wer jedoch Nietzsche und sein Buch "Also sprach Zarathustra" zum Lesen bekommt, in dem dieses Zitat vorkommt, erhält ziemlich andere Gedanken.

Ich will damit sagen, dass mit Kenntnissen der historischen Daten und der Auslegung der Bibel keine "selbstgefällige" Idee von Gott entsteht, sondern das Informationsmaterial ausgebreitet wird, von dem damals als Lebenskonzept die Rede war.

Dort ist "wie es sein soll" u.a. JHWH (HWH heißt Gegenwart, sein) aber auch die Idee, was keine Zukunft hätte und noch ein paar Varianten dazu. Jedes der unterschiedlichen Gottesbegriffe, die wir in der Bibel nie zuordnen konnten - hat eine passene Erläuterung in der Bibel. Doch mit Erschrecken hörten wir, dass es mehrere Namen von Gott gibt, der noch dazu im Islam "Allah" heißt. Was sie dazu sagen, passt kaum in das christliche Bild. Es wurde heiß gekämpft, welcher Gott der Richtige sei.

Das Besondere am "Eingottglauben" war die Philosophie, die das ganze AT umfasste. Im fortgeschrittenen NT war es die Vereinigung aller Völker. Das war die Logik, die 500 Jahre davor bereits "Daniel" erfasst hat. Davon spricht auch der Koran, aber Arabisch verstehen wird nicht. Weder die Juden noch die Moslem begriffen, was das Christentum nicht verstehen konnte. Sie machten auch die eigenen "Nietzschezitate".

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#7 Re: Ratschläge von Paulus - Vergleiche früher und heute

Beitrag von closs » Di 10. Dez 2013, 12:09

2Lena hat geschrieben:Diese Idee stammt aus der Predigt: "Bibel -das Wort Gottes", stimmt's?
Kann sein. - Was mich angeht, hat sich das mir logisch ohne Sekundärliteratur erschlossen.

2Lena hat geschrieben:die Idee, was keine Zukunft hätte
Das kann aber AUCH heißen: "Was keine Zukunft braucht, weil das Sein zu jeder Zeit Gegenwart ist".

Antworten