Matthäus 12 - Belzebub

Themen des Neuen Testaments
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2Lena
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#1 Matthäus 12 - Belzebub

Beitrag von 2Lena » Di 11. Mär 2014, 14:36

Math 12. hat ganz unterschiedliche Abschnitte.
Nach dem allerersten Lesen des ganzen Kapitels kam ich mir vor wie ein Zweitklässler und analysierte was ich wusste: Die Buchstaben alle identifiziert, die Wörter richtig ausgesprochen, einzelne Sätze aufgeschnappt, aber den Sinn der Geschichte hatte ich nicht erfasst. So etwa scheint es in den Augen vieler. Kein Bibelforscher hatte je den GESAMTZUSAMMENHANG erklärt.

Einige Zeit nach dem ersten Lesen, kommt bei den Meisten die Frage:
Wer oder was ist ein Belzebub?
"Der oberste der Teufel?". Mit dem war die Hebräischlehrerin nicht einverstanden! Sie meinte: "Die Christen machten einen süßen, lieben Schlingel, dem keiner böse sein kann, zum Vorsitzenden der Teufel. Das ist unfassbar! Das geschah beim Unterricht über "baal". Bei dem wurde unterschieden zwischen vielen Zusätzen wie [baal beit], dem Hausbesitzer, [baal guf] dem Mensch mit großem Köperbau, [baal afi] charaktervoller Mensch und noch zahllosen "Baals", die alle etwas können oder besiitzen. Und der [baal sevuv]?

Ich nahm die kritische Lehrerin gelassen, denn das Unverständnis äußerte auch Friedrich Weinreb ich im Buch "vor Babel" mit der Übersetzung des Begriffes "Belzebub=baal zebub" wortwörtlich "Herr der Fliege mit
Fliege als sewuw gesagt. Sewaw (aber mit anderem "s" geschrieben) ist rumgehen, rotieren, umkreisen, verwandeln, ändern, also die Vorstellung von "Fliege", die überall rumschwirrt. Der "Schlingel" wird etwas anders geschrieben, ist jedoch akustisch gleich.


In Math. 12.22 meinten die Pharisäer: "Jesus" treibt die Teufel mit Belzebub aus. Er heilte den Blinden und das Volk meinte, ob Jesus Davids Sohn sei. Anders gesagt, er macht aus [or] den Blinden ein [or] wach oder hell im Kopf sein. Die Leute meinen, so handlet einer im Verständnis von Liebe. Ah - ist ein Sohn Davids!

Die Aussagen von ein paar Versen drumherum machen den Inhalt so: "Wenn ein Einwand den anderen verjagt (wie es bei heutigen Diskussionen um Glauben der Fall ist - und falls einer ganz besessen ist) ist noch immer nichts da, was besteht. Wenn so ein Einwand außer Kraft gesetzt wird, durch etwas, das rumgeht und verändert, was besser ist - wie scheiden sich eure Einsichten?"

Das "Oberste" bei solchen Einwänden - ich seh die Runde grinsen, die an einen Lausbub denkt - wäre, dass nichts übel genommen wird!


Die Geschichte steigert sich in der Erzählstruktur jedoch in ziemlichen Konflikt hinein. Ach, fangen wir doch mit dem Beispiel gleich beim ersten Satz in Math. 12 an, um zu verstehen, um was es im gesamten Kapitel geht:

Dort steht das Ährenausraufen am Sabbat. Welch ein Verbrechen!
Nicht der Diebstahl wird gerügt, sondern die Nichtigkeit der Tätigkeit.
Welche Entrüstung wird da provoziert ...
Überlegt wird, ob es etwas bringen, dem "Verbrechen" nachzugehen oder wird einer da lächerlich gemacht. Es reicht doch schon eine Ähre zum Hunger stillen und das würde halt nur heimlich gemacht. Das größere Verbrechen wäre - der Hunger.
Das ginge nicht am 7. Tag, dem Tag der Zufriedenheit. Der siebte Tag ist der Sabbat. Mit zufriedensein wäre Ruhe, meinten die.


Natürlich passen alle Sätze im Kapitel zusammen - in der Auslegungsform.
Die "Überschrift" im Vers eins lautet :
Am Sabbat (bei Ruhe) darf man da Veränderungen bringen?
Wenn am Tag der Zufriedenheit jemand etwas gegen den Mangel unternimmt - darf er sich rühren?

So heilte denn "Jesus" einen mit verdorrter Hand. Die Hand [jad] vielmehr die Kraft [jad] konnte sich wieder ausstrecken. Da machten Einige Wirbel. Aber, so sollte gerichtet werden, meinte schon Jesaja und andere Propheten.

Es staunten auch die Schriftgelehrten, wie "Jesus" die Teufel, die Widersprüche, mit "Belzebub" austrieb. Die Erlösungslehren zeigen die Emotionen, lehren damit vernünftig überlegen.

Ich will aber noch zu dem Punkt kommen, der Michaelit beunruhigte:
Darum ging es in dem Abschnitt ob mit Gedanken Sünden kämen und es beängstigend sei mit der Sünde gegen den Hl. Geist. Ob die Sünden gegen den Hl. Geist vergeben werden oder nicht. Die nicht ausgelegten Bibelsprüche erklären Prediger als "Wort Gottes" - mit Sorgenpaket.

Ein Ausleger aber meint: Die Leute nehmen es übel, wenn wer ihrer "heiliger Meinung" zu nahe kommt. Normal wäre es so, sagt Vers 28, dass die Widersprüche durch einen besseren Sinn, durch eine "heilige" Ansicht geglättet werden und dann verschwinden. Wenn die sich aber nicht einig werden, können sie nicht bestehen. Es kommen noch mehr Zersplitterungen hervor, die noch mehr Einsicht brauchen.

Deshalb betont "er" im Vers 31: Glück auf jeden Fall nehmen. Bei allem was Ertrag bringt - da entschuldigt man! Aber wenn es gegen die heilige Moral ginge - da nicht entschuldigen.

P.S. Zugegeben, das lautet etwas anders in der überall bekannten "Lutherbibel". Darin ist der Belzebub als sehr schlimmer Teufel. Dort gibt es einen Jesus, geboren von einer Jungfrau Maria, als Sohn Davids. Gezeugt wurde er aber vom Hl. Geist. Die heilige Maria wurde überschattet. Die Naturwissenschaftler rätseln wie das ging. Kein Wunder, dass manch einer, der das wirklich "ernst" nimmt, irre wird.

Aber leider, keiner nimmt es ernst, wenn ich die verbrecherische Art anprangere und auf die liebevollen Morallehren verweise. Oder, kann ich hoffen?
Kommt das Verständnis.

2Lena
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#2 Re: Matthäus 12 - Belzebub

Beitrag von 2Lena » Mi 12. Mär 2014, 10:25

Weil kein Einwand kam - sieht es aus als ob es passt ...

Ziska_Deleted

#3 Re: Matthäus 12 - Belzebub

Beitrag von Ziska_Deleted » Mi 12. Mär 2014, 17:20

Oder es wird nichts weiter gesagt, weil das Kapitel 12 so inhaltsreich ist, als dass man in ein paar kurzen Sätzen etwas wirklich sinnvolles,
was dann auch gelesen wird, schreiben kann.
Dein Beitrag, liebe 2Lena, ist mir echt zu viel des Guten. ;)
Warum teilst du nicht auf?

2Lena
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#4 Re: Matthäus 12 - Belzebub

Beitrag von 2Lena » Mi 12. Mär 2014, 20:21

Ziska hat geschrieben:Warum teilst du nicht auf?

Weil bisher keine Fragen kamen ...
und der Beitrag war so lang um deutlich zu machen, dass es nicht geht - irgendwelche Sprüche aus dem Kapitel zu nehmen.

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