Die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen

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Andreas
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#11 Re: Die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen

Beitrag von Andreas » Sa 12. Apr 2014, 20:30

In der Urgeschichte lesen wir bald darauf:
Henoch war 65 Jahre alt und zeugte Metuschelach. Und Henoch wandelte mit Gott. Und nachdem er Metuschelach gezeugt hatte, lebte er 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter, dass sein ganzes Alter ward 365 Jahre. Und weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg und er ward nicht mehr gesehen.
Scheint mir eher so, als würde Gottes Gnade uns wieder zu ihm nach Hause in seinen Garten der Liebe holen, gerade wenn wir es schaffen unsere Mitmenschen "längerfristig" zu lieben (=mit Gott wandeln). Alle anderen sind gestorben, über Henoch wird das nicht gesagt. Mission accomplished.

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Andreas
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#12 Re: Die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen

Beitrag von Andreas » Sa 12. Apr 2014, 20:38

Oder andersrum, um in dem Bild zu bleiben: Henoch näherte sich so sehr der Agape, dass die anderen Menschen ihn mit ihren fleischlichen Augen, nicht mehr wahrnehmen konnten - "und er ward nicht mehr gesehen".

Rembremerding
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#13 Re: Die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen

Beitrag von Rembremerding » Sa 12. Apr 2014, 20:45

Hallo und einen schönen Sabbatabend an alle Foristen! :)

Es gab einige gewaltige Momente, in denen Gottes Liebe mir offenbar wurde. Ich erkannte sie, als mir alle eigenen Handlungen genommen waren.
Doch oftmals erfährt man Gottes Liebe auch in jenen kleinen Momenten, in denen einen der Stolz dazu verführt leicht verletzbar, gekränkt, unversöhnlich zu sein. Wenn man sich ungerecht behandelt fühlt durch andere Menschen durch Wort oder Tat und alles in einem dazu drängt den Mitmenschen mit Haß und Zorn, bösen Worten oder Abneigung im Herzen zu begegnen.
Doch plötzlich wird einem gewahr, dass der große Gott alles aufgab, Macht, Stärke, Gewalten, und sich in aller menschlicher Schwachheit in eine Krippe legte, um seine Liebe über uns auszuschütten, die wir weder verdienten, noch fordern konnten. Und dann kann man plötzlich leicht ein Stück dieser Liebe ergreifen und den eigenen Hochmut zurückstellen, den Nächsten mit liebevollen Augen sowie wieder voll Respekt betrachten. Was, außer Gottes Liebe, kann solche Perspektivwechsel und solchen Frieden herbeiführen?

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Magdalena61
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#14 Re: Die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen

Beitrag von Magdalena61 » Sa 12. Apr 2014, 23:53

Hi Christof, herzlich willkommen im Forum! :)

Christof hat geschrieben:die selbstlose Agape-Liebe, die alle Nächsten, Gott und alle Feinde lieben kann, kommt nicht aus uns Menschen. Sie wird uns geschenkt durch den Heiligen Geist und in unsere Herzen ausgegossen. Wie wunderbar ... Habt Ihr diese Erfahrung auch machen dürfen?
Hm...
was genau verstehst du denn unter selbstloser Liebe?

Wie soll man den eigenen Gemütszustand sachlich und "unparteiisch" analysieren, wie soll man auseinander halten, was man fühlt? -
Wenn man meint, "selbstlos" zu lieben; kann man sich da nicht auch sehr täuschen?

Irgendwie kommt mir, wenn mir der Begriff "Feindesliebe" begegnet, öfter der Gedanke an David und an dessen Psalmen. David wünschte denen, die ihm ans Leder wollten, manchmal schon so einiges an den Hals.
Ps. 18, 38-40
Ps. 54, 7-8
Agape- Liebe? :?

Und dann heißt es, David war ein Mann "nach dem Herzen Gottes". 1. Sam. 13,14
Und den Heiligen Geist hatte er auch. 1. Sam. 16,13.

Jetzt fragt man sich halt, was Gott von uns (eigentlich) erwartet, in Sachen Agape- Liebe.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Andreas
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#15 Re: Die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen

Beitrag von Andreas » So 13. Apr 2014, 04:04

Magdalena61 hat geschrieben:Jetzt fragt man sich halt, was Gott von uns (eigentlich) erwartet, in Sachen Agape- Liebe.
Als Wegweiser - Gott ist die Liebe und weiß wie schwer das für uns ist:
Mengebibel 1 Kor. 13,4-8 hat geschrieben:Die Liebe ist langmütig, ist gütig (oder: freundlich); die Liebe ist frei von Eifersucht (und Neid), die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf, sie ist nicht rücksichtslos (oder: tut nichts Unschickliches), sie sucht nicht den eigenen Vorteil, läßt sich nicht erbittern, rechnet das Böse nicht an (= trägt es nicht nach); sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, freut sich vielmehr (im Bunde) mit der Wahrheit; sie deckt alles zu (= entschuldigt alles), sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erträgt (oder: erduldet) alles.
Mengebibel Joh. 1,14 hat geschrieben:Und das Wort wurde Fleisch (= Mensch) und nahm seine Wohnung unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, eine Herrlichkeit, wie sie dem eingeborenen (= einzigen) Sohne vom Vater verliehen wird; eine mit Gnade und Wahrheit erfüllte.
Mengebibel Joh. 10,7-9 hat geschrieben:Da sagte Jesus von neuem zu ihnen: »Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ich bin die Tür für die Schafe! Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür: Wenn jemand durch mich eingeht, wird er gerettet werden, wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Mengebibel Joh 14,6 hat geschrieben:Jesus antwortete ihm: »Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Mengebibel 1.Mose 3,24 hat geschrieben: und als er den Menschen hinausgetrieben hatte, ließ er östlich vom Garten Eden die Cherube sich lagern und die Flamme des kreisenden (oder: zuckenden = funkelnden) Schwertes, damit sie den Zugang zum Baume des Lebens bewachten.
Mengebibel 2.Mose 36,35 hat geschrieben:Weiter fertigte er den Vorhang aus blauem und rotem Purpur, aus Karmesin und gezwirntem Byssus an, und zwar in Kunstweberarbeit mit Cherubbildern.
Mengebibel Mt 27,50-51 hat geschrieben:Jesus aber stieß noch einmal einen lauten Schrei aus und gab dann seinen Geist auf. Da zerriß der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Stücke, die Erde erbebte und die Felsen zersprangen
Mengebibel Hebr 10,20 hat geschrieben: das ist der neue, lebendige Weg, den er uns durch den Vorhang hindurch, das heißt durch sein Fleisch, eingeweiht (= erschlossen) hat
Mengebibel Joh 17,22-23 hat geschrieben:Ich habe auch die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, damit sie eins seien, wie wir eins sind: ich in ihnen und du in mir, auf daß sie zu vollkommener Einheit gelangen, damit die Welt erkenne, daß du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.

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Christof
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#16 Re: Die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen

Beitrag von Christof » So 13. Apr 2014, 05:25

Ihr Lieben (seid mir nicht böse, wenn ich nicht alle aufzähle), liebe Magdalena,

selbstlose Liebe verlangt nichts zurück, sie ist einfach da und quillt über aus dem Herzen. @Andreas hat hier ja schon Zitate gebracht. Ja, ich denke auch, dass diese Liebe Platz in unseren Herzen braucht. Aber habt Vertrauen - auch hier ist es wieder Gott der sich diesen Platz schafft - wir müssen Ihn hier aber auch gewähren lassen.

Ich selbst spüre diese Liebe ständig im Herzen. Es ist aber zugegebenermaßen so, dass sie mal stärker und mal schwächer ist - ganz weg ist sie aber nie.

In Liebe
Christof
"Gott widersteht den Höchmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade."-1.Petr 5,5

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#17 Re: Die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen

Beitrag von 2Lena » So 13. Apr 2014, 09:54

Kamille: Gott will aber in einem reinen Haus/Tempel wohnen
Andreas: Warum das so ist weiß ich auch nicht genau. Aber vielleicht wird dieses Phänomen in der Bibel beschrieben: Nehmen wir mal an, das Essen vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ist diese direkte Herzens-Erfahrung der Agape Liebe.
Wenn ich bei Chinesen einkaufen gehe, wundert mich immer deren Konzentration. Sie ist eine Angelegenheit guter Erziehung über Jahrhunderte in der Volkstradition. Eines Tages war ein Mädchen durch einen seelischen Konflikt mit Kritik abgelenkt und dann "nicht bei der Sache". Das ist wie bei einem Computer. Zahllose Programme laufen und blockieren bei ungenügender Kapazität die Verbindung ins Internet.

Andreas: Liebe Gott aus ganzem Herzen (Agape als Ziel) und liebe deinen Nächsten(Abbild Gottes), wie dich selbst (Abbild Gottes), wenn du grad keinen anderen Zugang hast (die weltliche Liebe als Weg).
Eine Liebe kann man nicht empfehlen, auch nicht befehlen. Das klappt nicht. Liebe ist eine REAKTION auf etwas, ausgelöst durch Interesse, Gefühle, Vorstellungen, Befinden und vieles mehr. "Gott" löst solche Gefühle aus durch die Güte. Ist etwas bei der Wortverwandtschaft aufgefallen?

Andreas zitiert: Henoch war 65 Jahre alt und zeugte Metuschelach. Und Henoch wandelte mit Gott. Und nachdem er Metuschelach gezeugt hatte, lebte er 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter
Henoch heißt Ausbildung. "Er" war gerüstet mit gesetzen Freuden, als Limit losgeschickt. Es war zum langen leben gedacht, dass es erfrischt. Anders gesagt, "er" war 65 Jahre und zeugte Methusalah.... Das zündete, brachte Verständnis und vertraut werden. Oder anders gesehen hat er noch 300 Jahre Söhne und Töchter gezeugt.
Schließlich wandelte man mit dem Besten. Henoch wandelte mit Gott.
Da kam die "Ausbildung" weg und wurde nicht mehr gebraucht.
"Sie" ward nicht mehr gesehen.

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#18 Re: Die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen

Beitrag von Andreas » So 13. Apr 2014, 16:56

Sorry 2Lena, mir fehlt bei deinen Bröckchen der Zusammenhalt zu einem größeren Kontext. Schreib eine neue, deutsche Bibelübersetzung mit Kommentar. Oder poste hier mal einen längeren Teil eines Buches, z.B. die gesamte Urgeschichte im Zusammenhang. Vielleicht noch ein Evangelium. So verstehe ich nicht wirklich, was du sagen willst. Ich glaube nicht, das alle Christen die hebräische Sprache lernen werden, lernen müssen, um Christen zu sein. Mir wird auch nicht klar, was daran so genial sein soll, tiefe Wahrheiten in lauter Unsinn zu verpacken, nur damit man es sich leichter merken kann. "Gott" nur als Worthülse in einem Lebensberatungsbuch ala Knigge zu gebrauchen, erscheint mir wenig geistreich zu sein. Genial wäre es tiefe Wahrheiten in wahrhaftige Bilder zu verpacken. Das ist in der Bibel aus meiner Sicht gut umgesetzt.

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Magdalena61
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#19 Re: Die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen

Beitrag von Magdalena61 » Di 15. Apr 2014, 00:25

Andreas hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Jetzt fragt man sich halt, was Gott von uns (eigentlich) erwartet, in Sachen Agape- Liebe.
Als Wegweiser - Gott ist die Liebe und weiß wie schwer das für uns ist:
Mengebibel 1 Kor. 13,4-8 hat geschrieben:Die Liebe ist langmütig, ist gütig (oder: freundlich); die Liebe ist frei von Eifersucht (und Neid), die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf, sie ist nicht rücksichtslos (oder: tut nichts Unschickliches), sie sucht nicht den eigenen Vorteil, läßt sich nicht erbittern, rechnet das Böse nicht an (= trägt es nicht nach); sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, freut sich vielmehr (im Bunde) mit der Wahrheit; sie deckt alles zu (= entschuldigt alles), sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erträgt (oder: erduldet) alles.
Seien wir ehrlich: Was da steht, ist eine einzige Überforderung. Ein unerreichbares Ideal.
Wer KANN das schon? Wer erträgt alles? Wer erduldet alles- und: Wofür (soll das gut sein)? Wer wird nicht an seinen Nächsten schuldig, in Gedanken, Worten und Taten?

Ich bin ein MENSCH und nicht GOTT oder Jesus. Und ich bin heilfroh, wenn ich es schaffe, einigermaßen freundlich zu sein zu meinen Nächsten. Auch dann, wenn sie mich ärgern, wenn sie sich Grenzverletzungen erlauben und mir auf die Nerven gehen.

Irgendwie kriege ich das nicht ganz auf die Reihe: "Die Liebe erduldet alles". Aber doch gewiß nicht die Sünde anderer, ohne- zumindest innerhalb des Bereiches, für den ich verantwortlich bin und Rechenschaft werde ablegen müssen- dagegen zu protestieren bzw., wenn es in meiner Macht steht, das Fehlverhalten abzustellen?

Menschen lieben, zu denen man keine Beziehung irL hat, die irgendwo in der Welt leben -- das ist nicht schwer. Schwieriger wird es, diejenigen zu lieben, die Gutes mit Bösem vergelten... deren Fehler und Sünden mir Mühe und ganz konkret Arbeit/ Ärger machen.

Da sehe und erkenne ich keine Agape- Liebe (bei mir); hier äußert sich die Liebe eher darin, nicht mit gleicher Münze heimzuzahlen und: Im "Durchhalten"; den uneinsichtigen Sünder nicht aufgeben; immer wieder freundlich auf ihn zugehen, TREU sein.
LG
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Andreas
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#20 Re: Die Liebe Gottes ausgegossen in unsere Herzen

Beitrag von Andreas » Di 15. Apr 2014, 14:47

Zum einen ist die Agape eine spirituelle Bewusstseinserfahrung die man für Momente unmittelbar erleben kann. Das Einssein mit allem in Gott. Das ist ein Geschenk, eine Gnade, eine Bestätigung zur Stärkung, Motivation oder vielleicht auch eine Belohnung dafür, auf dem richtigen Weg zu sein. Gott weiß es.

Zum anderen ist es ein Ideal, ein Ziel, das ich, genauso wenig du, dauerhaft umsetzen kann. Menschen, welche diese Erfahrung noch nicht gemacht haben, bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe auf dem Weg. Wenn man auf dem richtigen Weg unterwegs ist, sammelt Gott einen unterwegs auf, wie einen Henoch oder erlöst uns durch den Tod vom Fleisch.

Mengebibel 1. Kor. 15,51-53 hat geschrieben:Seht (oder: Wisset wohl), ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wohl aber werden wir alle verwandelt werden, (und zwar) im Nu, in einem Augenblick, beim letzten Posaunenstoß; denn die Posaune wird erschallen, und sofort werden die Toten in Unvergänglichkeit auferweckt werden, und wir werden verwandelt werden. Denn dieser vergängliche Leib muß die Unvergänglichkeit anziehen, und dieser sterbliche Leib muß die Unsterblichkeit anziehen.
Den letzten Posaunenstoß (letzten Atemzug), oder auch den jüngsten Tag verstehe ich als den Tag meines Todes, denn das ist der jüngste Tag meines Lebens. Ich verstehe das eher als intime Trauung und nicht wie eine Massenhochzeit. Wie auch immer. Gott weiß es.

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