Von der Sünde freigesprochen? - Römer Kapitel 6

Themen des Neuen Testaments
Antworten
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#1 Von der Sünde freigesprochen? - Römer Kapitel 6

Beitrag von Pluto » Fr 6. Mär 2015, 17:36

Thema abgetrennt aus: Off 20:5 - WANN ist die 2. Auferstehung?

Halman hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Warum denn nicht? Paulus richtete den Römerbrief als zusammenhängenden Text an die urchristliche Gemeinde in Rom. Da halte ich es für legitim den Gesamtkontext des Römerbriefes zu berücksichtigen.

Grundsätzlich richtig, mein lieber Halman,

aber zur Erinnerung, es geht hier um Pauli Aussage in Röm. 6,7:

"Und wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen".

Deine an sich richtige Feststellung, den gesamten Römerbrief exegetisch zu berücksichtigen, ist dennoch kein Grund, die
Verse 1-6 sowie 8-23 bei der Textauslegung des Verses 7 völlig außer Acht zu lassen - wie Ihr das tut; denn gerade diese
Verse bilden doch den UNMITTELBAREN KONTEXT zu Vers 7. Das ist doch klar wie Kloßbrühe.
Na-ja, geht so die Klarheit. :lol:
Bild

Dieser unmittelbare Kontext gehört zum Gesamtkontext des Römerbriefes. Ich stimme weiterhin mit Dir darin überein, dass die spätere Kapiteleinteilung (und somit auch Kapitel 6) des Römerbriefes durchaus Sinnabschnitte unterteilt. Diese sind damit aber doch nicht scharf vom Gesamtkontext getrennt. Dabei denke ich auch an Rö 3:23-24.

Eben habe ich mir das 6. Kapitel des Römerbriefes noch mal durchgelesen. Wunderbar tiefgründige, paulinische Theologie. Petrus bemerkte schon, dass Pauli Worte nicht immer leicht zu verstehen sind und daher leicht missverstanden werden können.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

R.F.
Beiträge: 6664
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:20

#2 Re: Von der Sünde freigesprochen? - Römer Kapitel 6

Beitrag von R.F. » Sa 7. Mär 2015, 16:47

Mehr als ein Nicht-Bekehrter müsste ein Christ zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden wissen und danach handeln. Ein gesundes Rechtsempfinden wird aber von allen Völkern gleich welcher Religion erwartet:

Römer 2,14-15 (Luther):
Denn wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur tun, was das Gesetz fordert, so sind sie, obwohl sie das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
Sie beweisen damit, dass in ihr Herz geschrieben ist, was das Gesetz fordert, zumal ihr Gewissen es ihnen bezeugt, dazu auch die Gedanken, die einander anklagen oder auch entschuldigen -
Paulus Worte werden von vielen sich dem Christentum zugehörig fühlenden Menschen als eine Art Freibrief missbraucht:

2. Petrus 3,14-16 (Luther):
Darum, meine Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, dass ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden befunden werdet,
und die Geduld unseres Herrn erachtet für eure Rettung, wie auch unser lieber Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat.
Davon redet er in allen Briefen, in denen einige Dinge schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Leichtfertigen verdrehen, wie auch die andern Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis.
Dieser Text provoziert auch die Frage, was denn Sünde ist, gilt es doch diese zu vermeiden. Wenn Sünde z.B. all das ist, was den Frieden unter den Menschen stört, dann hat die Christenheit furchtbar versagt.

Römer 6,15-16 (Luther):
Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!
Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?
Würden von den sich zum Christentum bekennenden Völker die von Paulus - und übrigens von allen Verfassern neutestamentlicher Schriften - vertretenen Prinzipien - eben das Gesetz - konsequent beachten, es gäbe die den Weltfrieden bedrohende Finanzkrise und auch den Krieg in der Ukraine nicht...

Antworten