die bibel als irrtumsbehaftet und dennoch wichtig

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michaelit
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#1 die bibel als irrtumsbehaftet und dennoch wichtig

Beitrag von michaelit » Sa 7. Nov 2015, 08:12

Hallo,

bei meiner Bibellektüre sieht es so aus daß diese Schrift Irrtümer in sich hat, doch das Buch ist so geschrieben daß selbst die Irrtümer einen Sinn machen als Geschichte und Aussage über etwas das im Zusammenhang mit Gott steht.

Nehmen wir beispielsweise den Sintflutbericht. Diese Sintflut ist nachweislich nicht geschehen, es fehlen naturwissenschaftliche Beweise dafür. Doch als Geschichte über eine "Sündenflut", wenn man die Worte mal hernimmt und anders deutet, macht die Story Sinn. Wenn alles auf Erden fürchterlich wäre wie bei den Nazis und wie auch bei den muslimischen Terroristen oder auch wie bei manchen christlichen Fundamentalisten, dann würden sich vielleicht viele Menschen eine SIntflut wünschen die uns einen neuen Anfang gibt.

Aber auch hier ist es anders. Gott reute was er tat. Er hängt seinen "Kriegsbogen" in den Himmel und funktioniert ihn zum Regenbogen um. Ich sehe gerne Regenbögen. Sie sind immer mit einer für mich sehr schönen Athmosphäre verbunden. Die Sintflutgeschichte vereint Gott mit der Natur, mit der Erde, mit der Welt.

Der Irrtum bestand darin daß Gott wirklich eine Vernichtung der Erde plante. Aber als Gleichnis kann man sagen, es würde Gott gereuen so etwas zu tun. Und eine lokale Sintflut gab es ja vielleicht wirklich in Mesopotamien oder in Ägypten. Die Alten konnten da nicht viel tun außer irgendwie versuchen zu überleben. Da hatten sie eben Furcht vor Gott weil ihnen ihre Sünden bewußt waren. Die Drohung mit Gott galt bei den Alten etwas.

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sven23
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#2 Re: die bibel als irrtumsbehaftet und dennoch wichtig

Beitrag von sven23 » Sa 7. Nov 2015, 09:19

michaelit hat geschrieben:Hallo,

bei meiner Bibellektüre sieht es so aus daß diese Schrift Irrtümer in sich hat, doch das Buch ist so geschrieben daß selbst die Irrtümer einen Sinn machen als Geschichte und Aussage über etwas das im Zusammenhang mit Gott steht.
Beim ersten Teil hast du unbestritten Recht, beim zweiten nur bedingt.

michaelit hat geschrieben: Nehmen wir beispielsweise den Sintflutbericht. Diese Sintflut ist nachweislich nicht geschehen, es fehlen naturwissenschaftliche Beweise dafür.
Das ist absolut korrekt.


michaelit hat geschrieben: Doch als Geschichte über eine "Sündenflut", wenn man die Worte mal hernimmt und anders deutet, macht die Story Sinn.
Sie macht nur Sinn aus der Perspektive der damaligen Zeit, als man für alle Naturkatastrophen, Seuchen usw. göttliche Ursachen vermutete, in Ermangelung naturwissenschaftlicher Kenntnisse.



michaelit hat geschrieben: Aber auch hier ist es anders. Gott reute was er tat.
Hier könnte man argumentieren, daß er nichts zu bereuen hatte, da es die globale Flut nicht gab.
Interessant ist doch, daß die Wortwörtlichen an diese globale Sintflut heute noch glauben und sie sogar für gerechtfertigt halten.
Man traut also einem gütigen und liebenden Schöpfergott zu, seine gesamte Schöpfung im Rasenmäherprinzip incl. aller Unschuldigen zu vernichten. Ich finde das gelinde gesagt aus heutiger Sicht einigermaßen bizarr
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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NIS
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#3 Re: die bibel als irrtumsbehaftet und dennoch wichtig

Beitrag von NIS » Sa 7. Nov 2015, 09:24

sven23 hat geschrieben:Man traut also einem gütigen und liebenden Schöpfergott zu, seine gesamte Schöpfung im Rasenmäherprinzip incl. aller Unschuldigen zu vernichten. Ich finde das gelinde gesagt aus heutiger Sicht einigermaßen bizarr
"Die Liebe ist das Ebenbild Gottes.", hat Jesus damals erkannt... :Herz:
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michaelit
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#4 Re: die bibel als irrtumsbehaftet und dennoch wichtig

Beitrag von michaelit » So 8. Nov 2015, 09:25

Hallo Sven,

das alles kommt daher daß man die Bibel für irrtumslos hält, wo sie doch nur ein zwar gewichtiges und informationsreiches aber dann doch nur ein menschengeschriebenes Buch ist. Es kommt daher daß Christen bei Zweifeln und Meinungsverschiedenheiten zu diesem Buch gehen um sich zu beraten und keine Philosophie bringen und die Offenbarung Gottes in der Natur ignorieren.

Meiner Ansicht nach macht der Glaube an Gott als Schöpfer viel Sinn wenn man die Natur betrachtet. Ich zumindest kann es mir nicht mehr vorstellen daß das Leben ein Zufallsprodukt des Universums selbst ist. Schau dir doch nur eine Schnecke an oder eine Blume, die sind dermaßen komplex daß es ein Wunder ist daß sie überhaupt leben und überleben. Die Natur ist unheimlich stark. Ich kann sie mir nur noch gottgeschaffen vorstellen, weil es im Universum nichts dergleichen gibt was einfach so ins Leben kommt.

Aber genau deswegen macht auch die Sintflut keinen Sinn. Warum sollte Gott eine so offensichtlich schöne und gute Welt vernichten wollen? Irgendwie haben das die Alten in ihrer Überlebensangst in der damaligen harten Zeit nicht verstanden und deshalb solche Geschichten geschrieben. Hier hat wohl irgendein antikes Schreiberkollektiv gewirkt, ein Moses-Gelehrter, wie ich mir das so denke.

Schade daß 2Lena nicht mehr hier schreibt, die könnte das vermutlich gut erklären mit ihren Hebräischkenntnissen.

Jedenfalls ist der Schöpfergott gütig und liebend, und die Bibel lehrt das nicht immer richtig.

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NIS
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#5 Re: die bibel als irrtumsbehaftet und dennoch wichtig

Beitrag von NIS » So 8. Nov 2015, 09:40

Die Bibel ist der Weg, die Wahrheit und das Leben!
AMEN

Und Jesus nahm das Wort, teilte es und sprach,
"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben! Niemand kommt zum Vater denn durch mich!"
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