Der Mensch wurde als Bild Gottes vollkommen geschaffen, nicht als Mängelwesen, mit dem Ziel, die Vollkommenheit erst noch zu erreichen. Entsprechend sollte man die Vollkommenheit für Nachfolger Jesu auch nicht verstehen als ein "Wachstum zu ihr hin", sondern als ein "Zurück zur". Der weltliche Mensch ist vollkommen überkonstruiert, und damit eher gleich einer Wucherung. Die Gemeinschaft mit Gott haben Christen nur über Jesus als Mittler.
Tree of life hat geschrieben: ↑Fr 5. Mär 2021, 17:22
dass man "eigentlich"
vollkommen sein muss, um vor das Angesicht Gottes treten zu können, da, wenn man (ich nehm jetzt die Bundeslade her) sie nur berührt, tot umfällt oder man durfte im At in einem bestimmten Bereich des Tempels nicht rein, wenn man einen Makel hat.
Um so erstaunlicher, dass sogar ein Satan bei Hiob mit Gott direkt reden kann.
Die strengen Regeln für den Heiligtumsdienst haben ja auch ihren Grund. Nur Leviten aus der Linie Aarons durften in das Allerheiligste. Ursprünglich hätte das wahrscheinlich nicht so sein sollen, wenn Gott zu ganz Israel sprach, dass sie ein Königreich von Priestern sein sollen (2. Mose 19,6). Viele Verwerfungen, angefangen mit dem Tanz um das goldene Kalb führten schließlich zu Einschränkungen. Ob das allerdings für die Betreffenden ein tatsächlicher Verlust oder wahrgenommene Bestrafung war, ist fraglich. Abgesehen davon, waren die mosaischen Rituale ja auch nur ein Bild und Schatten des Himmlischen (Hebräer 8,5). Der echte Gottesdienst war und ist natürlich nicht auf fleischliche Nachkommen Abrahams beschränkt.