Hi Ruth
Ruth hat geschrieben: ↑Di 1. Aug 2023, 11:53
Für mich ist Paulus ein Prediger, so wie es heute noch Prediger gibt. Er hatte seine eigenen Erkenntnisse und Erfahrungen mit Gott eingesetzt, und den Gläubigen der damaligen Zeit Ratschläge gegeben, wie sie ihr Leben mit Gott ganz praktisch gestalten können. Insofern schätze ich seine Briefe an die Gläubigen der damaligen Zeit als hilfreich in manchen Lebenslagen.
Ja, wenn man selber und kirchendogmatisch unbelastet in seinen Briefen liest, dann findet man wirklich auch heute hilfreiche Aussagen, was für Denk- und Verhaltensweisen einer innigen Gottgemeinschaft im Wege stehen und wodurch man diese vertiefen kann.
Ruth hat geschrieben: ↑Di 1. Aug 2023, 11:53
Menschen sind begrenzt und fehlerhaft. Das gilt für Paulus ebenso, wie für den Predigern in den Zeiten danach, welche die Botschaft aus den Briefen des Paulus im Zusammenhang mit ihren eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen weitergegeben haben, um Menschen die Botschaft, wie es funktionieren kann mit Gott zu leben nahe zu bringen.
In Glaubenskursen (ref.Landeskirche/Freikirche der Schweiz ) die ich vor mittlerweile Jahrzehnten aus Neugier besuchte, wurde behauptet, dass der Weg zu Gott nur über den Querbalken des Kreuzes führe, an das Jesus ja genagelt wurde, weil die damaligen Schriftgelehrten (Prediger) und insbesondere Hohepriester Kaiphas als volksverderbend bezeichnete.
Da hiess es, auf dem einen Berg stehe der sündige Mensch und auf dem andern Berg der heilige Gott. Dazwischen sei eine grosse Kluft, die der Mensch in keinster Weise selber bewältigen könne, auch nicht mit guten Werken oder anständigen Leben. Doch dann sei Jesus gekommen und dank seinem Opfertod am Kreuz(das dann in die Kluft gestellt wurde, so dass die Querbalken jene Brücke bilden würden, welche der EINZIGE Weg zu inniger Gottgemeinschaft sei.
Aussagen aus Johannesbriefen, wie
1Joh 4,12 Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.
1Joh 4,16 Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat: Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.
Ruth hat geschrieben: ↑Di 1. Aug 2023, 11:53
Der Fehler vieler Gläubiger liegt, mE darin, dass man die Worte des Paulus gerne mit Gottes Worten gleichsetzen möchte. Und das natürlich jeweils mit der eigenen Interpretation derselben. Das hat sich von damals bis heute nicht geändert. Das führt dann schon zwangsläufig zur Veränderung/Verzerrung der jeweiligen Ursprungs-Botschaft
Ja, man hat zu vielen Christen eingeimpft, und tut es ja gemäss den Glaubensgrundsätzen der evangelischen Allianz immer noch, dass die gesamte Bibel uneingeschränkt WORT GOTTES sei. Gott habe die Schreiber mittels Heiligen Geist befähigt sein Wort niederzuschreiben.
Und wenn man beispielsweise in der Hoffnung für Alle häufig vorkommende Bibelstellen nachliest, dann weiss man schon, dass der Verfasser aus einer evangelikal fundamentalistischen Glaubensgemeinschaft stammt. Denn Paulus wurden dort Aussagen angedichtet, es wurde Eisegese à discretion betrieben.