Homosexualität und Christsein

Rund um Bibel und Glaube
SilverBullet
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#1131 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von SilverBullet » Di 24. Jan 2017, 18:36

lovetrail hat geschrieben:Und dann tanzt der andere noch vor deiner Nase rum und meint, du hättest keine Argumente mehr usw. Kennst du das ehrlich nicht? Und wenn ja, wie gehst du damit um?
In der Regel mit Nachdenken und dann mit neuen Argumenten (entweder wieder für meine Position oder dafür, dass es vernünftig ist, die vorgebrachten Gegenargumente als ernsthaftes Problem zu akzeptieren).

lovetrail hat geschrieben:Ich kenne diese Argumentation, die du vorgelegt hast, schon seit Jahren.
Dann bin ich zumindest nicht alleine mit meiner Kritik.

lovetrail hat geschrieben:Wie gesagt ich kenne einige Homosexuelle und auch ehemalige Homosexuelle.
Das kann ich nicht nachprüfen.

Novas
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#1132 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Novas » Di 24. Jan 2017, 18:40

SilverBullet hat geschrieben:Dann bin ich zumindest nicht alleine mit meiner Kritik

Manchmal sagst Du wirklich sehr gute und wichtige Sachen ;)

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lovetrail
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#1133 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von lovetrail » Di 24. Jan 2017, 18:47

Novalis hat geschrieben:
Was ist die Königreich-Gottes-Perspektive auf die Homosexualität?

Buße und Glaube an Jesus Christus.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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lovetrail
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#1134 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von lovetrail » Di 24. Jan 2017, 18:51

Novalis hat geschrieben: Selbstverantwortung, Eigeninitiative und die autonome Vernunft des Menschen steht für mich absolut im Zentrum des christlichen Glaubens (sehr lesenswert dazu das Buch „Meister Eckhart: philosophisch leben“ von Thomas Polednitschek…). Ich gehe davon aus, dass andere Menschen mündige zum eigenen Denken befähigte Wesen sind. Niemand muss auch nur einen meiner Gedanken zustimmen. Ich habe noch nie behauptet, dass ich im Besitz der Wahrheit bin. Ganz ehrlich: ich provoziere auch absichtlich, weil ich Menschen gerne Denkanstöße gebe. Da ist mein großes Vorbild gerade Jesus, der ein meisterhafter Provokateur und Aufrüttler war. Wenn ich also zu etwas verführe, dann ist es das selbstständige Denken.

Naja, du vertrittst eigentlich eher das Programm der Aufklärung. Vermutlich wirst du auch gleich erklären, dass Aufklärung und Christentum zusammenfallen, oder dass der Glaube in der Aufklärung zu sich kommt... :|

Zumindest weißt du nun, was ich von deinem Ansatz halte.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#1135 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Novas » Di 24. Jan 2017, 18:54

lovetrail hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Selbstverantwortung, Eigeninitiative und die autonome Vernunft des Menschen steht für mich absolut im Zentrum des christlichen Glaubens (sehr lesenswert dazu das Buch „Meister Eckhart: philosophisch leben“ von Thomas Polednitschek…). Ich gehe davon aus, dass andere Menschen mündige zum eigenen Denken befähigte Wesen sind. Niemand muss auch nur einen meiner Gedanken zustimmen. Ich habe noch nie behauptet, dass ich im Besitz der Wahrheit bin. Ganz ehrlich: ich provoziere auch absichtlich, weil ich Menschen gerne Denkanstöße gebe. Da ist mein großes Vorbild gerade Jesus, der ein meisterhafter Provokateur und Aufrüttler war. Wenn ich also zu etwas verführe, dann ist es das selbstständige Denken.

Naja, du vertrittst eigentlich eher das Programm der Aufklärung. Vermutlich wirst du auch gleich erklären, dass Aufklärung und Christentum zusammenfallen, oder dass der Glaube in der Aufklärung zu sich kommt... :|

Zumindest weißt du nun, was ich von deinem Ansatz halte.

LG



Vom selbstständigen Denken hältst Du nichts? :) Ich denke, dass der Mensch von Gott nicht ganz grundlos mit einer autonomen Vernunft begabt wurde (das macht ja gerade seine Gottesebenbildlichkeit aus, diese individuelle Teilhabe des Menschen an der höheren Vernunft des Schöpfers/sein HEILIGER GEIST). Wir leben schon längst in einer Zeit nach der Aufklärung. Damit müssen wir nun arbeiten, denn die Zeit lässt sich nie wieder zurück drehen. Ich glaube, dass die Zukunft des Christentums in der Vision einer alternativen Orthodoxie liegt, wie sich diese in der franziskanischen Tradition ausdrückt:

The alternative orthodoxy is a phrase that the Franciscan tradition has applied to itself. At its core, the alternative orthodoxy is an “orthopraxy” believing that lifestyle and practice are much more important than mere verbal orthodoxy. Life is more important than doctrine. (Prius vita quam doctrina, says Thomas Aquinas, Summa Theologica, “De Anima”, II, 37.)
Quelle


Es ist kein Zufall, dass sich der derzeitige Papst auf den heiligen Franz von Assisi bezieht. Er beweist damit ein wirklich gutes Gespür: das ist die Zukunft des Christentums. Das muss selbstverständlich niemand so sehen, denn das ist meine persönliche Schlussfolgerung, zu der allerdings immer mehr Menschen kommen :wave:

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Andreas
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#1136 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Andreas » Di 24. Jan 2017, 19:10

lovetrail hat geschrieben:Vermutlich wirst du auch gleich erklären, dass Aufklärung und Christentum zusammenfallen, oder dass der Glaube in der Aufklärung zu sich kommt...
Mach dir nichts vor, Lovetrail: auch der bibeltreue Fundamentalismus ist ein spätgeborenes Kind der Aufklärung, eine Reaktion auf die wissenschaftliche Erforschung der Bibel - und nicht etwa eine Fortsetzung des Urchristentums, wie er es gerne aber nachweislich fälschlicher Weise darstellen möchte. Das "bibeltreue" fundamentale Christentum ist nicht mehr oder weniger moderner Zeitgeist als die Theologie, gegen die es sich als Reaktion auf diese richtet.

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Kingdom
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#1137 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Kingdom » Di 24. Jan 2017, 19:17

Tyrion hat geschrieben:
Ich fühle mich nicht von diesem Gott bedroht. Ich fühle mich von den Menschen bedroht, die so in ihrem Glauben verfangen sind, dass sie eben nicht mehr in Kategorien wie Menschlichkeit oder Mitgefühl denken, sondern verhärten. Ich fühle mich bedroht, wenn Menschen die Todesstrafe richtig und gut finden und dies auch noch aus einem alten Buch heraus begründen (wie auch hier im Forum geschehen). Dann denke ich mir, "wehe, so ein Mensch erhält Macht über andere Menschen".
Ich fühle mich bedroht, wenn Menschen andere Menschen aufgrund ihrer sexuellen Ausrichtung angreifen, diskriminieren, niedermachen. Ich bin nicht homosexuell, würde aber keinen Deut weniger niedergemacht werden, wenn ich mich hiuer outen würde (was ich nicht vor habe).
Und nein, ich hätte kein Problem, wenn du mir beispielsweise sagen würdest (würde ich mich dir outen), dass dies große Sünde sei und nicht gottgefällig und ich dafür in die Hölle käme. Tangiert mich nicht. Es tangiert mich aber, wenn es weiter gehen würde und ich direkt geschädigt würde.

Ich habe keine Furcht vor Gott, ich habe Furcht vor radikalisierten Menschen. Ich fürchte genauso Neonazis und gehe denen aus dem Weg - ebenso dumpfen, gewaltbereiten Skinheads mit Baseballschlägern. Ich fürchte auch Stalinisten, denn ich kenne die Verbrechen, die von und im Namen Stalins begangen wurden. Ich könnte jetzt lange aufzählen... darunter fallen auch Islamisten. Und wenn mir Fundamentalisten mit "ihr Ungläubigen..." als Schimpfwort und Herabsetzung kommen - oder wenn sie aktiv andere diskriminieren, dann habe ich Sorge vor diesen Menschen.

Homo homini lupus - und auch viele Christen sind solche Wölfe. Meines Erachtens hilft radikaler Glaube dabei, jede Bodenhaftung zu verlieren und sich eben von Menschlichkeit abzukoppeln. Religion und Ideologien veranlassen gute Menschen böse Taten zu begehen.

Deshalb bereitet mir radikaler Glaube Sorge. Glaubt aber jemand wirklich intensiv, von mir aus auch fundamentalistisch, erkennt aber unsere Gesetze an, verstößt auch dann nicht gegen sie, wenn er nicht erwischt werden kann (in den eigenen vier Wänden), schlägt also weder Frau noch Kind, und ist dieser Mensch in der Tat friedfertig, dann muss ich ihn auch nicht fürchten.

Nein, nicht Gott oder deine Ansicht von Sündhaftigkeit und Erlösung fürchte ich. Ich fürchte nur, was das aus Menschen machen kann.


Hallo Tyrion

Angesicht der Tatsache was auf dieser Welt abläuft kann es einem schon ab und an die Sprache verschlagen.

Ich sage Dir aber eines, wenn einer fundamental Christus nachfolgt, dann musst Du von Ihm gar keine Angst haben. Angst musst Du vor denen haben die die Worte Christi nicht ernst nehmen und eben von den Geistigen Zusammenhänge nichts wissen, warum es so Finster ist auf dieser Welt. Das Du den Frieden wählst, ist gut aber sei Dir bewusst es werden Zeiten kommen, wo der Frieden ganz weggenommen wird von dieser Erde, das werden nicht die tun, welche den Frieden Gottes verkünden, diese werden aber dafür verantwortlich gemacht, werden.

Christus sein Leben ist auch das Leben seiner Nachfolger. Der Name Christus wird aber auch vom Teufel missbraucht und von seinen Dienern.

Das Jüngste Gericht, ist nicht ein Gericht wo Menschen über Menschen richten. Christen klären lediglich auf über Segen und Fluch, so wie dies eben auch Christus tat. Wie Umkehr geschieht und was passiert wenn man nicht umkehrt, wenn das einem eben kalt lässt, so hast Du eigentlich richtig erkannt, sollte man sich davon auch nicht bedroht fühlen. Trotzdem geschieht aber genau das ab und zu und wieso, da kämen wir eben wieder in die Bereiche welche Dich nicht interessieren.

Wünsche Dir alles Gute.

Lg Kingdom

Novas
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#1138 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Novas » Di 24. Jan 2017, 19:24

Andreas hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:Vermutlich wirst du auch gleich erklären, dass Aufklärung und Christentum zusammenfallen, oder dass der Glaube in der Aufklärung zu sich kommt...
Mach dir nichts vor, Lovetrail: auch der bibeltreue Fundamentalismus ist ein spätgeborenes Kind der Aufklärung, eine Reaktion auf die wissenschaftliche Erforschung der Bibel - und nicht etwa eine Fortsetzung des Urchristentums, wie er es gerne aber nachweislich fälschlicher Weise darstellen möchte. Das "bibeltreue" fundamentale Christentum ist nicht mehr oder weniger moderner Zeitgeist als die Theologie, gegen die es sich als Reaktion auf diese richtet.

Gut erkannt :thumbup: ein engherziger Buchstabenglaube (was eigentlich nur Denkverzicht ist) ist sogar vollkommen antichristlich, wenn man es genau nimmt. Denn der Logos ist ja die Vernunft (die unser Denken in Bewegung setzt). Ich will nicht nur gedankenlos glauben, getreu dem Motto „Friss oder stirb“. Solch ein Glaube ist eigentlich eine Monstrosität, ein als Glaube verkleideter Unglaube. Da denke ich an das Gleichnis von Jesus: wir können unser Lebenshaus auf Sand oder auf Felsen bauen. Ein gedankenloser Glaube ist nur eine Sandburg. Sobald die Flut kommt, fällt sie in sich zusammen.

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Tyrion
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#1139 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Tyrion » Di 24. Jan 2017, 20:14

Kingdom hat geschrieben:Angesicht der Tatsache was auf dieser Welt abläuft kann es einem schon ab und an die Sprache verschlagen.

Das sehe ich eher anders herum. Dank der Teilentmachtung der Religionsgemeinschaften sowie des Umstands, dass wir nicht mehr blind Ideologien wie dem Sozialismus oder Nationalsozialismus hinterherlaufen, haben wir in Westeuropa die vermutlich friedlichste und humanste Zeit aller Zeiten erleben dürfen. Wenn man die Ideologien des 20 Jahrhunderts mal weglässt, haben wir gerade seit dem Krieg es geschafft, uns von verschiedenen christlichen Werten zu lösen, die zu viel Leid geführt haben. Ohne Religionswahn kann man sogar Dinge wie Menschenrechte einfordern oder Menschenwürde. Das ging vorher nicht.

Ich sage Dir aber eines, wenn einer fundamental Christus nachfolgt, dann musst Du von Ihm gar keine Angst haben.

Jeder Fundamentalist bereitet mir Sorgen - das Radikale ist meist ein Übel. Mir bereitet auch ein fundamentalistischer Sozialist Sorgen, denn ich weiß, er will sein Weltbild anderen mit Gewalt überstülpen.
Mir macht ein fundamentalistischer Moslem Angst, denn er will sein Weltbild mit dem Schwert verbreiten.
Was fundamentalistische Christen betrifft, weiß ich, dass diese in unserer Geschichte die schwersten nur erdenkbaren Verbrechen begangen haben. Und ich sehe auch hier im Forum, wie gerade die, die sich als Extremisten outen, in der Tat von solchen Dingen wie Gewissen, Mitgefühl, Liebe unde Menschlichkeit befreit sind. Auch diese Menschen bereiten mir Sorge.

Angst musst Du vor denen haben die die Worte Christi nicht ernst nehmen und eben von den Geistigen Zusammenhänge nichts wissen, warum es so Finster ist auf dieser Welt.

Es war noch nie so hell und licht wie heute. Finster war es auf der Welt, als die Religion die Menschen noch mit Gewalt in ihr System gezwungen hat und alle Abweichler oder Freidenker gnadenlos verfolgt hat. Wer die Bibel wortwörtlich ernst nimmt, ist meines Erachtens zu jedem Verbrechen bereit, das in der Bibel zu finden ist. Der aktuell bei uns aus der Bibel herausgelesene "Nichtangriffspakt" ist ein Daoklesschwert - er hängt an einem seidenen Faden. Zu sehr sind die Helmuths dieser Welt hasserfüllt und beten zu einem Kriegsgott, den sie fürchten - und selbst die nennen sich Christen und behaupten, Jesu Worte zu verstehen und ernst zu nehmen. Woher soll ich also wissen, ob das Gegenüber die Philosophie Jesu leben will oder ob es auch zu all den Verbrechen bereit ist, die die Bibel ansonsten so nett parat hat? Daher bin gegenüber den wortwörtlich Glaubenden sehr vorsichtig. Fanatiker denken nicht mehr frei, sie hören nicht mehr auf ihr Gewissen, sie zünden die Bombe, wenn ihr Guru es ihnen im Namen ihres Gottes befiehlt. Und sie sehen das noch als gut und richtig an. Siehe Islam...

Wer die Bibel nicht wortwörtlich nimmt - ja, solchen Menschen kann ich eher vertrauen.

Das Du den Frieden wählst, ist gut aber sei Dir bewusst es werden Zeiten kommen, wo der Frieden ganz weggenommen wird von dieser Erd

Für mich sind Religionen, die fundamentalistisch ausgelegt werden, die größte Gefahr für den Frieden weltweit. Und das kann man auch heutzutage gut erkennen.

das werden nicht die tun, welche den Frieden Gottes verkünden, diese werden aber dafür verantwortlich gemacht, werden.

Bislang waren es aber gerade diese Menschen, die die größten Verbrechen begingen.

Christen klären lediglich auf über Segen und Fluch, so wie dies eben auch Christus tat. Wie Umkehr geschieht und was passiert wenn man nicht umkehrt, wenn das einem eben kalt lässt, so hast Du eigentlich richtig erkannt, sollte man sich davon auch nicht bedroht fühlen.

Ich sehe eben auch keinen Grund dafür. Es gibt zig Religionen und jede meint, sie könne sagen, was Gott oder Götter wollen. Keine davon kann von sich behaupten, recht zu haben, selbst wenn es eien Gott geben würde. Warum also sollte gerade der christliche Weg der richtige sein? Ich hoffe es eher nicht, denn sollte es den Gott der Bibel geben, dann würde ich mich von diesem Massenmörder distanzieren wollen. Ich will nicht in dem Blut von Millionen waten, die dieser Gott laut Bibel umgebracht hat. Nein, sollte ein Gott existieren, dann kann es gerade dieser Gott nicht sein, denn Gott wäre sicherlich kein blutrünstiger Massenmörder. Und Gott würde den Menschen nicht so schaffen, wie er nunmal ist und dann gtenau dafür Menschen verdammen (Stichwort Homosexualität).
Da ist so viel Bosheit, so viel abgrundtiefe Menschenverachtung enthalten, dass dieses Gottesbild der Bibel gar nicht stimmen kann. Deshalb kann ich diesem Gottesbild wirklich nicht folgen. Sollte Gott existieren, wird er das vermutlich verstehen. Ich hoffe aber, dass es eben gar keinen Gott gibt - dann ist auch der Tod der Tod und es gibt nicht diese Horrorvision eines ewigen Lebens. Das wäre die größte Strafe, die größte Hölle. Zum Glück ist das alles so abstrus, dass es ohnehin nicht eintreten wird.

Wünsche Dir alles Gute.

Ich dir auch. Und ich drücke dir die Daumen, dass du deinen Glauben so ausleben kannst, dass du damit glücklich bist, ohne durch das, was du aufgrund deines Glaubens tust, Leid erzeugst. Reihe dich bitte nicht in die lange Geschichte des Leids, die das Christentum hinter sich hat, ein.

Novas
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#1140 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Novas » Di 24. Jan 2017, 20:31

Tyrion hat geschrieben:Wenn man die Ideologien des 20 Jahrhunderts mal weglässt, haben wir gerade seit dem Krieg es geschafft, und von verschiedenen christlichen Werten zu lösen, die zu viel Leid geführt haben

Die christlichen Werte haben zu Leid geführt? :shock: :?

Ohne Religionswahn kann man sogar Dinge wie Menschenrechte einfordern oder Menschenwürde

Mit solchen Begriffen wie „Religionswahn“ sollte man vorsichtig sein. Denn es gehört auch zu meinen Rechten, dass ich ein religiöser Mensch sein darf. Mit Wahnsinn hat das nichts zu tun. Mein Eindruck ist, dass da bei vielen Atheisten eine sehr große Unklarheit herrscht, was Religion eigentlich ist. Religio bedeutet Rückbindung. Mehr christliche ausgedrückt: die Rückbindung des Menschen an seine ursprüngliche, „mit Christus in Gott verborgene Identität“. (Kolosser 3,3). Während mit „Sünde“ der Zustand des Getrenntseins gemeint ist, ein Zustand des Lebens außerhalb des Einsseins. Oder wie die Bibel es in ihrer großartigen Bildsprache sagt: das Leben außerhalb des Garten Eden. Damit ist der menschliche Egozentrismus gemeint, der uns voneinander trennt, von uns selbst, von der restlichen Schöpfung und dem göttlichen Ursprung. Wenn etwas wahnsinnig ist, dann ist es der Glaube an das Getrenntsein. Das ist eigentlich die Aufgabe der Religion, dass sie uns in das Bewusstsein führt, dass wir schon eins sind. Doch aus irgendeinem Grund können viele Menschen dieses grundlegende Sein-in-Gott nur schwer glauben.
Oder glauben, aber nicht spüren. Das ist eigentlich die Bedeutung von „Sünde“.

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