Freude

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Münek
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#11 Re: Freude

Beitrag von Münek » Sa 25. Jan 2014, 00:22

Lena hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben: Was verstehst du unter vollkommener Freude?

Die Freude von Jesus Christus. Sie ist von anderer Art als die Freude an einem Fischbrötchen. Auch am Fischbrötchen darf und kann und soll ich mich freuen und dankbar dafür sein. Die Freude von Jesus Christus ist aber unabhängig von den äusseren Umständen. Sie ist bleibend, in Freud und Leid. Ich möchte es die Freude Gottes nennen.

Freut euch in dem Herrn! Dass ich euch immer dasselbe schreibe, verdrießt mich nicht und macht euch umso gewisser.
Phil. 3,1

Hallo Lena,

absolut beneidenswert. :thumbup:

Man sagt ja auch, Vorfreude sei die schönste Freude. Und diese scheinst
Du zu empfinden: Nämlich die Freude, in nicht allzu ferner Zukunft mit Je-
sus (und anderen Lieben) in einer paradiesischen Welt in ewiger Glückselig-
keit leben zu können.

Diese Vorstellung und Gewissheit erfüllt Dein Leben mit Glück! :engel:

Gratulation. Ich als Nichtglaubender freue mich völlig ohne Neid ganz ehr-
lich
für Dich! :) :) :)

Liebe Grüße

Münek

Wind
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#12 Re: Freude

Beitrag von Wind » Sa 25. Jan 2014, 11:36

Münek hat geschrieben:Man sagt ja auch, Vorfreude sei die schönste Freude. Und diese scheinst
Du zu empfinden: Nämlich die Freude, in nicht allzu ferner Zukunft mit Je-
sus (und anderen Lieben) in einer paradiesischen Welt in ewiger Glückselig-
keit leben zu können.

Diese Vorstellung und Gewissheit erfüllt Dein Leben mit Glück!

Gratulation. Ich als Nichtglaubender freue mich völlig ohne Neid ganz ehr-
lich für Dich!

Ich sehe diese Definition von "Freude" eher kritisch. Nicht zuletzt wahrscheinlich auch deshalb, weil ich in dieser Verständnis von freudiger Erwartungshaltung erzogen worden bin. In welcher letztendlich das diesseitige Leben nicht mehr wichtig ist und nur das Streben nach dem, was die Erfüllung dieser Haltung fördert. Und zwar nur im Jenseits, während man lernt, das Diesseits weitgehend zu verachten und verdrängen.

Man fördert damit eine Art Todessehnsucht, die bei guten irdischen Bedingungen leicht rosig und beseeligende Wirkungen hat. Aber wenn die irdischen Bedingungen in eine Richtung gehen, die man negativ empfindet, wird diese Todessehnsucht größer und verdrängt die Bereitschaft, mit den gerade gegebenen Umständen so umzugehen, damit das diesseitige Leben sinnvoll ist. Das kann in extremen Fällen zu gänzlicher Verdrängung der Realität und psychischen Störungen führen. Bis dahin, dass der betreffende Mensch unfähig wird, mit und in der diesseitigen Realität sinnvoll zu leben.

Das sind von meiner Seite ganz reale Erfahrungen mit einigen Menschen, welche die Freude in Jesus als die einzige Richtige deklarieren.

Das sage ich jetzt nicht, um die Freude an Jesus abzuschwächen, sondern sie eher zu erweitern. Denn ich denke, es hat mehr als einen Grund, warum Gott Menschen in diese Welt setzt, als der, die Sehnsucht nach dem Jenseits zu fördern. Und wie es mit allen Gaben ist, die uns von Gott gegeben wurden, kann in jeder Hinsicht eine Einseitigkeit zum Umkippen führen und in eine Extreme ausarten, die keineswegs so von Gott gewollt sein kann - meine ich.
Zuletzt geändert von Wind am Sa 25. Jan 2014, 12:27, insgesamt 1-mal geändert.

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kamille
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#13 Re: Freude

Beitrag von kamille » Sa 25. Jan 2014, 12:22

Wind hat geschrieben:Ich sehe diese Definition von "Freude" eher kritisch
Hallo Wind.
Ich auch.
das Diesseits weitgehend zu verachten und verdrängen
In diesem Satz steckt die ganze Problematik.
Es stimmt, wir sollen die Welt überwinden, dem alten Menschen absterben, aber das Gelingen liegt im richtigen Verstehen.

Selbst in östlichen Religionen scheitern viele an dieser Hürde. Sie verachten das Leben , aber auf eine falsche Art.
Jesus hat das Leben nicht verachtet, Gott hat es ja so geschaffen und wurde sogar selber ein Fleischmensch, also ist mit Verachtung was anderes gemeint.

Um das polare Leben in sich selber kennen zu lernen, bedarft es einiger Jahre und besonders viel Mut. Denn wir tragen nicht nur den Himmel in uns, sondern auch das höllische Prinzip. Davor haben aber viele Menschen Angst, sie fliehen vor ihm, anstatt es anzuschauen und zu erkennen, inwieweit es das Denken und Handeln beeinflußt. Auf diese Weise kommt man davon frei, diese Wahrheit gilt es zu erkennen, denn die Wahrheit macht frei sagte Jesus.

Wer diese Freiheit erworben hat kann unbeschadet die Freude in sich erleben und behalten, ohne befürchten zu müssen, lebensuntüchtig oder krank zu werden.

Wer aber diesen Transformationsprozess umgehen will, sich auf Freude konzentriert, das Leben flieht und sich nur an der Freude festhält, der begeht einen großen Irrtum.
Denn erst kommt die Säuberung, Erkennen und umsetzen, dann die Verwandlung und die Freude ist dann bleibend auch ohne eigenes Zutun.
Das kann man an vielen kleinen Entwicklungsschritten ganz deutlich erkennen
Aber viele kleine Schritte führen zum Ziel.
Ohne Laufen ist man ein Träumer und das Erwachen wird kommen.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

Lena
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#14 Re: Freude

Beitrag von Lena » Sa 25. Jan 2014, 14:39

Salome23 hat geschrieben: ...nicht mehr als Freude sondern Frieden bezeichnen würde.

Wir haben ja zwei Begriffe. Einer ist die Freude und der andere ist der Friede. Du hast Freude weil Du in ein feines Brötchen beisst. Deine Freude hat eine Ursache und so bist Du zufrieden. Die Freude von Jesus Christus hatte auch eine. Es war seine völlige Hingabe, im Gehorsam auslebend, im Willen des Vaters seiend. Gehorsam ist etwas wertvolles, wo er Gott gegenüber ist. Im Hören und acht haben auf Sein Wort, Seinen Geist. Daraus, aus diesem hören und danach tun - entsteht Friede. Sein Friede. Der gleiche Friede wie Er Ihn hatte.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Lena
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#15 Re: Freude

Beitrag von Lena » Sa 25. Jan 2014, 14:47

Hallo Münek

Vorfreude ist es auch, eine Freude auf die Zukunft. Aber nicht nur. Er ist schon Heute eine Freude. Wenn man jemanden liebt, so hat man das Bedürfnis und den Wunsch ihm Freude zu bereiten, etwas zu schenken, gutes zu tun und das wiederum schenkt einem selbst Freude. Nach dem Willen Gottes zu fragen und zu leben schenkt Freude, im Wissen, Gott freut sich mit mir. Wir sind uns einig.

Dein Beitrag versprüht :Herz: lichkeit.

Lieben Gruss
Lena
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Salome23
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#16 Re: Freude

Beitrag von Salome23 » Sa 25. Jan 2014, 14:52

Die Freude von Jesus Christus.
Es war seine völlige Hingabe, im Gehorsam auslebend, im Willen des Vaters seiend. Gehorsam ist etwas wertvolles, wo er Gott gegenüber ist. Im Hören und acht haben auf Sein Wort, Seinen Geist.
Woher willst du das wissen? Bist du er?
Du projizierst deine Denke und Gefühlswelt auf Jesus... und ich weiss, wie sehr dir "der Gehorsam" am Herzen liegt und dir sehr wichtig erscheint...
;)

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Naqual
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#17 Re: Freude

Beitrag von Naqual » Sa 25. Jan 2014, 15:05

Salome23 hat geschrieben:
Die Freude von Jesus Christus.
Es war seine völlige Hingabe, im Gehorsam auslebend, im Willen des Vaters seiend. Gehorsam ist etwas wertvolles, wo er Gott gegenüber ist. Im Hören und acht haben auf Sein Wort, Seinen Geist.
Du projizierst deine Denke und Gefühlswelt auf Jesus... und ich weiss, wie sehr dir "der Gehorsam" am Herzen liegt und für dich sehr wichtig scheint...
;)
Die abrahamitischen Religionen schätzen Gehorsam auch sehr hoch ein. Von daher ist es nicht ungewöhnlich.
Genau genommen ist Gehorsam aber Freude-austreibend. Gehorsam heißt ja gegen den eigenen Willen zu handeln und das bedeutet immer inneres Leid. Die Alternative wäre nur exakt immer so zu wollen wie Gott (die Frage, wie man feststellt, was der gerade will, mal außen vorgelassen). Gehorsam ist erforderlich, wenn man in der Gottesferne ist - gedanklich und emotional.

Grundsätzlich muss es sicher nichts Schlechtes sein, sich auf ein Jenseits zu freuen. Aber die angesprochene Gefahr davon ist auch zutreffend. Wir neigen dazu weniger im Hier und Jetzt zu leben, sondern wir sind viel zu schnell (vor allem mit unseren Ängsten) in der Zukunft, oder in der Vergangenheit. Denke aber, dass hier ein "Mittelmaß" gefunden werden muss, das kann sogar von Person zu Person anders gestaltet sein.
Problematisch wird es sicherlich spätestens dann, wenn jemand noch den biblischen Teilsatz "Wir sind nicht von dieser Welt" so versteht, als ginge es nur noch darum dieser Welt zu entkommen. Und die Zeit vor dem Jenseits quasi als ärgerliches Zwischenstadium empfunden wird, das es abzuwarten gilt.

Lena
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#18 Re: Freude

Beitrag von Lena » Sa 25. Jan 2014, 15:14

Salome23 hat geschrieben: Woher willst du das wissen?

Aus der Bibel:

...ich tue allezeit, was Ihm gefällt.
Joh. 8,29

Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Mat. 6,10

So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt.
Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden
Hebr. 5, 8.9


Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch:
Der Sohn kann nichts von sich aus tun,
sondern nur, was er den Vater tun sieht;
denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.
Joh. 5,19
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Wind
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#19 Re: Freude

Beitrag von Wind » Sa 25. Jan 2014, 18:56

Naqual hat geschrieben:Genau genommen ist Gehorsam aber Freude-austreibend. Gehorsam heißt ja gegen den eigenen Willen zu handeln und das bedeutet immer inneres Leid. Die Alternative wäre nur exakt immer so zu wollen wie Gott (die Frage, wie man feststellt, was der gerade will, mal außen vorgelassen). Gehorsam ist erforderlich, wenn man in der Gottesferne ist - gedanklich und emotional.

So sehe ich das auch, Naqual. Auch aus meiner Kindheit ist das Wort "Gehorsam" mit Dingen verbunden, die man nicht wirklich wollte. Die man nur tat, weil man sonst Strafe erwarten musste. Welches meistens keine Freude erzeugte.

Ich glaube, das Wort "Gehorsam" im Zusammenhang mit Jesus ist eine schlechte Übersetzung. Denn es heißt, Jesus war eins mit dem Vater. Das bedeutet auch, dass des Vaters Wille auch Jesus Wille war. Und der entspricht immer zuallererst der Liebe. Die Liebe war es, die Jesus trieb, das zu tun, was er tat, nicht der Gehorsam. Diese Liebe ist für uns Menschen eigentlich unergründlich. Wir können nur ahnen, wie es ist, wenn die Liebe treibt, freiwillig zu sterben für andere. Dass Jesus nicht zu jeder Zeit Freude empfunden hat, kann man an mehreren Aussagen von ihm feststellen. Am stärksten auf seinem letzten Leidensweg.

Malika
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#20 Re: Freude

Beitrag von Malika » Sa 25. Jan 2014, 19:09

kamille hat geschrieben:Es stimmt, wir sollen die Welt überwinden, dem alten Menschen absterben, aber das Gelingen liegt im richtigen Verstehen.

Das erscheint mir unter Christen allerdings als ein großes Problem und es sorgt auch oft für Konflikte oder Fragen. ich kannte einige Christen, die mit einer Begeisterung von einer angeblich bald eintretenden Apokalypse sprachen, die ich gar nicht nachvollziehen konnte. Ganz ehrlich: Ich mag das Leben hier auf der Erde, obwohl es oft wirklich nicht einfach ist. Und ich würde gerne noch einige Dinge erleben, ehe ich diese Erde verlasse: mit meinem Partner eine Familie gründen, meine Kinder aufwachsen sehen, noch ein paar Haustiere haben, eines Tages vielleicht Enkelkinder, einen Beruf ausüben, der mir Freue macht, im Alter für meine Eltern da sein... aber manchmal klingt es bei einigen Christen so, als dürfe man sich das nicht mal wünschen. Gut, wenn wir hier halt leben müssen, dann gründen wir halt eine Familie, gehen arbeiten, reisen, aber eigentlich wollen wir ja nur das Jenseits. Ich tue mich mit der Einstellung schwer, denn ich lebe gerne hier. Und ich weiß nicht, ob das so schlimm ist.

In den vergangenen Jahren habe ich auch gemerkt, dass man Freude über kleine Dinge empfinden kann, in Alltagssituationen. Wenn es draußen kalt ist, empfinde ich Freude über eine warme Wohnung. Oder ich höre von Menschen, die sich umbringen und die wochenlang keiner findet und freue mich, dass ich so einsam nicht bin, sondern Menschen in meinem Leben habe, die es sehr interessiert ob ich lebe oder sterbe. Oder über ein neues Buch, das ich zu lesen beginne. Oft ist diese Freude mit Dankbarkeit verbunden und dem Gefühl, sehr reich gesegnet zu sein.

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