Was können Atheisten positives über die Bibel sagen?

Rund um Bibel und Glaube
JackSparrow
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#11 Re: Was können Atheisten positives über die Bibel sagen?

Beitrag von JackSparrow » Mo 23. Jan 2017, 12:03

Raiauer hat geschrieben:Die BIbel kann doch auch für Atheisten nicht ausschließlich negativ beurteilt werden.
Die Bibel belegt, dass auch Religionen einer Evolution unterliegen. Warum wünscht sich im bequemen aufgeklärten Mitteleuropa niemand mehr einen gewalttätigen Kriegsgott? Warum glaubt man heute an eine unsterbliche immaterielle Seele, während die Juden früher nur darauf hoffen konnten, von Jahwe irgendwann wieder aufgeweckt zu werden? Wie verbanden sich die Vorstellungen der Römer mit den Vorstellungen der Juden, so dass eine ganz neue Religion entstehen konnte?


Pflanzenfreak hat geschrieben:Hältst Du sie auch für eine Vorlage für irgendwas, z.B. die 10 Gebote?
Ich dachte es seien mehr als 600. Und davon brauchen wir heute zum Glück kein einziges mehr, denn heute hat jedes Land seine eigenen Gesetze.

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Andreas
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#12 Re: Was können Atheisten positives über die Bibel sagen?

Beitrag von Andreas » Mo 23. Jan 2017, 12:04

Raiauer hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Also, wenn du schon fragst, Rainer... :D

Ich halte die Bibel für ein großes literarisches Wer der Antike. Sie ist eine Sammlung höchst lesenswerter Texte, die Aufschluss über die Gedankenwelt der ausgehenden Bronzezeit geben.

Hallo Pluto...sehr schön, das stimmt.
Es hat nur einen kleinen Schönheitsfehler:
Pluto schreibt das ja immer wieder, dass die Bibel die Gedankenwelt der Bronzezeit wiedergeben würde. Wo hast du das nur her, das NT in der Bronzezeit zu verorten? Die Gedankenwelt der Christen ist von Jesus geprägt und die Bibeltexte über ihn stammen aus dem 1. Jahrhundert nach Christus.

In der alttestamentlichen Forschung hat sich die Datierung der Textentstehung immer weiter in Richtung Spätdatierung verschoben, so dass heute davon auszugehen ist, dass auch keiner der Texte des AT aus der Bronzezeit stammt, je nach dem wie man die Bronzezeit definiert. Pluto, wie definierst du die Bronzezeit? Von wann bis wann setzt du sie an?

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Raiauer
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#13 Re: Was können Atheisten positives über die Bibel sagen?

Beitrag von Raiauer » Mo 23. Jan 2017, 12:18

JackSparrow hat geschrieben: Die Bibel belegt, dass auch Religionen einer Evolution unterliegen. Warum wünscht sich im bequemen aufgeklärten Mitteleuropa niemand mehr einen gewalttätigen Kriegsgott? Warum glaubt man heute an eine unsterbliche immaterielle Seele, während die Juden früher nur darauf hoffen konnten, von Jahwe irgendwann wieder aufgeweckt zu werden?

Hallo Jack..was du Evolution nennst, nennt die Bibel Offenbarung. Es stimmt, die Bibel fördert eine Offenbarungsreligion, wobei nebenbei bemerkt den Christen nicht eine unsterbliche Seele offenbart wurde. Sie glaubten auch wie die Juden an eine Auferstehung. Bezüglich der Auferstehung jedoch gab es neue Offenbarungen. Man kann religiös gesehen, diese Offenbarungen als Wissenszuwachs sehen, also ähnlich wie bei der Wissenschaft. Also die Bibel fördert keine Dogmatik, sondern öffnet den Sinn für neue Dinge. Religiös gesehen, waren Jesu Botschaften spektakuläre Neuerungen. Also, ich finde das begeisternd...LG Rainer
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Münek
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#14 Re: Was können Atheisten positives über die Bibel sagen?

Beitrag von Münek » Mo 23. Jan 2017, 19:03

Für mich ist das "Alte Testament" ein ehrwürdiges Stück uralter Weltliteratur aus der jüdischen bzw. vorderasiatisch-orientalischen Frühgeschichte. Nicht mehr und nicht weniger.

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#15 Re: Was können Atheisten positives über die Bibel sagen?

Beitrag von Christian41285 » Mo 23. Jan 2017, 20:25

Ich würde sagen die Werte die Jesus vermittelt hat sprechen für sich..Wenn jeder nach

der Lehre Jesu leben würde wäre es besser auf der Erde!

LG Christian

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Tyrion
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#16 Re: Was können Atheisten positives über die Bibel sagen?

Beitrag von Tyrion » Mo 23. Jan 2017, 21:47

Tyrion hat geschrieben:Und jetzt? Deine These wurde bestätigt. Also Butter bei die Fische: worauf willst du hnaus?

Schade, dass du, anstatt auf meine Frage einzugehen, einfach weitere Fragen stellst:

Raiauer hat geschrieben: ich würde gerne ein bißchen tiefer bohren, was Atheisten an der Bibel begeistert? Geht das überhaupt? Können sich Atheisten an der Bibel begeistern?

Und:

Welche Passagen haben dich denn begeistert?

Wirklich begeistern kann mich ehrlich gesagt nichts in der Bibel. Ich finde manches spannend, auch historisch spannend - sie sagt viel über die Autoren der Bibel aus, also über Dinge, die damals wohl selbstverständlich waren. Ich bin über vieles in der Bibel entsetzt, über manches zutiefst. Das hat zwar in diesem Thread nichts zu suchen, aber die üblen Seiten der Bibel vergällen einem die besseren in ihr.

Was mir an der Bibel gefällt - nun, eigentlich die Umschreibung einer Philosophie, die sehr modern erscheint. Dass man sich über so primitve Gesetze wie Auge um Auge, Zahn um Zahn hinwegsetzen soll und dieses durch "wer frei ist von Spnde, der werfe den ersten Stein" ersetzt wird.

Oder der Gedanke der Gewaltlosigkeit - wirst du geschlagen, wehre dich nicht, halte die andere Wange hin. Das bedeutet, man gibt dem Gewaltanwender keine Befriedigung durch die Gewalt, man gibt ihm keine Macht über sich, man lässt ihn machen, bis er dessen überdrüssig wird.

Das sind Aspekte, die für die damalige Zeit revolutionär waren. Vermutlich sind sie nicht eins zu eins anwendbar, aber es ist eine Grundhaltung. Das finde ich interessant - und irgendwoher muss das ja kommen. Egal ob es Jesus war oder einer seiner Gruppe, der ihm die Worte später in den Mund legte, es ist absolut neu.

Auch das sich deutlich gegen Pharisäertum Aussprechen - die Bewegung der Bibeltreuen sin witzigerweise genau das, was Jesus gemäß der Bibel persönlich bekämpft hat - und trotzdem nehmen viel zu viele auch heute noch die pure Schrift zu wichtig. Dieses erst Regeln aufstellen, diese dann aber auszuhebeln, spricht fast von Humor (in der Bibel).

Tja, würde an dem Buch nicht so extrem viel Blut kleben, könnte ich darüber schmunzeln. So bleibt ir das Lächeln im Halse stecken.

Aber ja, die Bibel enthält auch gute Seiten - das Böse überwiegt zwar in ihr, aber die Welt ist eben grau, nicht schwarz-weiß.

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Josi
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#17 Re: Was können Atheisten positives über die Bibel sagen?

Beitrag von Josi » Mo 23. Jan 2017, 23:13

Raiauer hat geschrieben:
Josi hat geschrieben: wenn man von der Frage absieht, in wieweit bibliche Storys authentisch sind

Hallo Josi...das würde mich interessieren. Hast du auch authentische Stellen in der Bibel entdeckt?...LG Rainer
Hallo zusammen, hallo Raiauer, :)

nun ja, ich bin kein Archäologe und suche auch nicht nach außerbiblichen Schriften, die Bibelinhalte bestätigen sollen - zumal mich tradierte Fehldeutungen sowieso misstrauisch machen.
Und dass Fantasten ihre Storys über soweit bekannte Orte und Bauwerke stülpen, macht die Sache nicht besser, sondern fördert mein Misstrauen um so mehr.
Wäre die Bibel vom ersten bis zum letzten Buchstaben einzig fern der Realität, hätte niemand ein Problem damit.
So auch nicht, wenn jedes Wort nachpfüfbar wahr wäre.
Nur so eindeutig verhält es sich nicht, was also bedeutet, dass wir es mit einem Gemisch von unkorrekten und korrekten Angaben zu tun haben.
Was also damit anfangen, wenn man selber nicht mit einem Spaten losziehen möchte?

Die passenste Antwort gab ja schon Tyrion mit Verweis auf philosophische Überlegungen.
Auf nichts Anderes habe auch ich angespielt bzw. anzustoßen versucht.
Denn mehr "Positives", kann die Bibel mir nicht anbieten.

LG, Josi ;)
Wer propagiert, es sei nicht schlimm wenn Menschen - einschließlich Kinder - getötet werden, da sie bei Gott weiter leben würden, gehört selbst auf der Stelle mit der Begründung getötet: "DIES SEI AUCH DIR GEGÖNNT!!!"

Zippo
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#18 Re: Was können Atheisten positives über die Bibel sagen?

Beitrag von Zippo » Mo 23. Jan 2017, 23:59

Hallo zusammen,

hallo Rainer, ich bin zwar kein Atheist mehr, aber ich weiss noch, daß ich mit der Bibel so gut wie gar nichts anfangen konnte, als ich noch keine Begegnung mit unserem Herrn Jesus Christus hatte. Die Sprüche fand ich interessant und ein Buch namens "Jesus Sirach".

Da fehlte eben der Heilige Geist, um die Tiefe und den großen Zusammenhang biblischer Geschichten zu verstehen. Es ging mir wie dem Kämmerer aus Äthiopien:
Der Kämmerer aus Äthiopien
26 Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist. 27 Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer und Mächtiger am Hof der Kandake, der Königin von Äthiopien, ihr Schatzmeister, war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten. 28 Nun zog er wieder heim und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. 29 Der Geist aber sprach zu Philippus: Geh hin und halte dich zu diesem Wagen! 30 Da lief Philippus hin und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest? 31 Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. 32 Die Stelle aber der Schrift, die er las, war diese (Jesaja 53,7-8): »Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. 33 In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Wer kann seine Nachkommen aufzählen? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.« 34 Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem? 35 Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Schriftwort an und predigte ihm das Evangelium von Jesus. 36-37 Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert's, dass ich mich taufen lasse? 38 Und er ließ den Wagen halten und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. 39 Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich. 40 Philippus aber fand sich in Aschdod wieder und zog umher und predigte in allen Städten das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam.
Apg 8
Mal ehrlich. Wie kann man, ohne an Gott und seine übernatürlichen Fähigkeiten zu glauben, der Bibel glauben schenken ? Ein knochentrockener Realist sucht immer irdische Erklärungen für die Wunder, die darin beschrieben werden.

Oder wenn man wie tyrion Probleme hat, die Glaubhaftigkeit der Verfasser des NT anzuerkennen ? Glaub mir tyrion, Gott hat ein gutes Gedächtnis und er kann einen Menschen so inspirieren, daß er die Begebenheiten, die sich rund um den Menschensohn Jesus Christus zugetragen haben, wahrheitsgetreu niederschreiben lassen, auch nach Jahrzehnten.

Wie kann man biblische Geschichten in ihrer Tiefe begreifen, wenn man den Weg zu Gott durch das Werk Jesu nicht begriffen hat oder diesen Weg nicht gehen will ?

Glaub, Rainer, da bleibt die Tür zu. Der Kämmerer aus Äthiopien aber war wirklich suchend , besorgt sich eine Schriftrolle des Jesaja und läßt es sich von Philippus erklären. Dann hat er verstanden , läßt sich taufen und zieht fröhlich seines Weges, weil er den Weg zu Gott gefunden hat.

So müßt ihrs machen, ihr klugen Gottverneiner. Dann werdet ihr begreifen und werdet von Gottes Geist gelehrt werden.
Ansonsten kratzt ihr doch nur an der Oberfläche herum.
8 Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist es Gottes Kraft. 19 Denn es steht geschrieben (Jesaja 29,14): »Ich will zunichtemachen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.« 20 Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? 21 Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die da glauben.
1 Kor 1

Liebe Grüsse Thomas

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Josi
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#19 Re: Was können Atheisten positives über die Bibel sagen?

Beitrag von Josi » Di 24. Jan 2017, 00:28

Zippo hat geschrieben:[...] ich bin zwar kein Atheist mehr, aber ich weiss noch, daß ich mit der Bibel so gut wie gar nichts anfangen konnte, als ich noch keine Begegnung mit unserem Herrn Jesus Christus hatte.
Hallo Zippo (Thomas), :)

auch wenn Du kein Atheist mehr bist, kannst Du keine Begegnung mit Jesus gehabt haben.
Wenn doch, dann sei bitte so nett und beschreibe uns Atheisten, wie Jesus aussieht - wie groß und schwer er in etwa ist, welche Augenfarbe, Haarfarbe, Frisur er hat, wie seine Stimme klingt, wie er sich kleidet u.s.w. u.s.f., um ihn identifizieren zu können.

LG Josi ;)

PS
Willkommen im Forum hier. 8-)
Wer propagiert, es sei nicht schlimm wenn Menschen - einschließlich Kinder - getötet werden, da sie bei Gott weiter leben würden, gehört selbst auf der Stelle mit der Begründung getötet: "DIES SEI AUCH DIR GEGÖNNT!!!"

Helmuth
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#20 Re: Was können Atheisten positives über die Bibel sagen?

Beitrag von Helmuth » Di 24. Jan 2017, 07:58

Raiauer hat geschrieben:Hier soll mal über positives über die Bibel diskutiert werden, besonders aus der Sicht von Atheisten. Die BIbel kann doch auch für Atheisten nicht ausschließlich negativ beurteilt werden. Das soll dieser Thread "beweisen" Liebe Atheisten, lasst mich nicht im Stich...LG Rainer
Ja es geht. Z.B lege ich Zeugnis für unseren Ex-Bundespräsidenten Heinz Fischer ab, der sehr gerne Passagen aus der Bergpredigt zitiert hat, um sie seine politischen Gegnern um die Ohren zu hauen. Also er fand durchaus positive Stellen, denen er Weisheit zubilligte. Er ist dennoch ein Agnostiker geblieben und hoffnungsloser Ungläubiger.

Sein Verhalten kann man in etwa mit dem von Kajaphas vergleichen. Auch er fand die ganze Bibel für gut und wahr. Und er weissagte sogar einmal stellvertretend für Gott. Als später aber Jesus von ihm stand und von ihm verhört wurde, folgte er seinem Fleisch und nicht Gott.

Solche Motive sind eben nicht Liebe oder Wahrheitssuche, sondern Hass und Ablehnung, der klitzekleine Unterschied. Und das führt stets zu ein und demselben: Der Lüge.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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