Gnade und Werke

Rund um Bibel und Glaube
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Naqual
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#31 Re: Gnade und Werke

Beitrag von Naqual » Fr 17. Jan 2014, 18:31

Magdalena61 hat geschrieben:Einerseits heißt es, der Mensch wird durch Glauben gerechtfertigt, nicht "durch des Gesetzes Werke" Röm. 3,28;

Paulus im Römerbrief hat geschrieben: 3,28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.
Hier werden von manchen leider bedauerlicherweise zwei Fehler gemacht:
1. Es heißt nicht "ohne Werke", sondern die Werke nach dem mosaischen Gesetz sind gemeint. Entsprechend wird nicht äußeres Handeln und innerliches Für-richtig-halten gegenübergestellt.
Der Kontext zeigt, dass Paulus sich hier auf das jüdische Gesetz bezieht, das mehrfach im Umfeld des Satzes erwähnt wird.
2. Das Wort "Allein" hat Luther ganz unverschämt eingefügt. Es steht in KEINER altgriechischen Abschrift. Es ist eines der verführerischsten Worte für Fehlinterpretationen überhaupt.
Durch das Wort "allein" wird der Glaube den Werken als Gegensatz gegenübergestellt. Dies ist eindeutig nicht gemeint.
Wäre es so gemeint, hätten wir zumindest zum 2. Kapitel des Jakobusbriefes einen immensen Widerspruch ("Glaube ohne Werke ist ein toter Glaube", also kein Glaube an den Lebendigen Gott).


andererseits steht ebenso unmißverständlich in der Schrift, dass der Menschensohn am Tag des Gerichts die Werke der Menschen beurteilen und daraus die Konsequenzen ziehen wird
Gott (so die Bibel, besonders im AT) sieht und kennt das HERZ des Menschen (=Gefühle und Denken, nicht nur Gefühle in der antiken Symbolik). Genau genommen braucht Gott zum beurteilen, im Gegensatz zum Menschen, keine Werke um die Person selbst zu erkennen. Andererseits ist es aber so, dass wir so handeln, wie wir innerlich beschaffen sind. Und umgekehrt, wir sind innerlich so beschaffen, wie wir handeln. Das ist ganz, ganz eng verzahnt.

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Magdalena61
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#32 Re: Gnade und Werke

Beitrag von Magdalena61 » So 16. Feb 2014, 14:50

:) So sehe ich das auch.

Werke sind, als sichtbarer Ausdruck/ als Frucht unseres Glaubens nicht nebensächlich (beliebig).
Tit. 2,14 (SLT): ...der sich selbst für uns hingegeben hat, um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun.
Und wie macht man das in der Praxis? Drauflos stressen?
Ps 143,8 (SLT): Laß mich früh deine Gnade hören, denn auf dich vertraue ich! Laß mich den Weg erkennen, auf dem ich gehen soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele.
Wir sollen nicht nur HÖRER des Wortes sein, sondern TÄTER und nicht erwarten, dass Gott für uns, damit wir uns in Bewegung setzen und aktiv handeln, eine Extrawurst brät und uns pausenlos das wiederholt, was Er in seinem Wort bereits deutlichst gesagt hat.

Dieses: "Es geht nicht! Es geht nicht! Ich kann nicht!"... wurde den Israeliten in der Wüste zum Verhängnis.

Wenn Anfechtungen mich verunsichern und umwerfen wollen, was in der Regel mit einer zeitweiligen Orientierungslosigkeit, auch auf emotionaler Ebene, verbunden ist, dann bemühe ich mich darum, den GLAUBEN darauf antworten zu lassen.
Man muß das üben. Oftmals ist es echt nicht leicht.

Und manchmal kostet es mich viel Überwindung, nicht so zu reagieren und zu handeln, wie "das Fleisch" es lieber (und der Andere es verdient) hätte.

Nobody is perfect, Christen sind es auch nicht.

So lange ich nicht halsstarrig bin, sondern mir von Gott etwas sagen lasse, muß ich nicht- weil mein Glaube und meine Werke leider eine gewisse Fehlerquote aufweisen- befürchten, verurteilt und verdammt zu werden.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

2Lena
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#33 Re: Gnade und Werke

Beitrag von 2Lena » So 16. Feb 2014, 18:57

Magdalena61 hat geschrieben:Dieses: "Es geht nicht! Es geht nicht! Ich kann nicht!"... wurde den Israeliten in der Wüste zum Verhängnis.

Israeliten - gab es die?
Der Auszug aus Ägypten fand nicht statt, wohl aber
das Herausziehen der Bedrängnisse (akustisch gleich)

Die Psalmen sind ein Lehrbuch der Liebe.
Sie zeigen (manchmal) schlimme Seiten - aber der Ausleger findet bei gleichen Worten die guten Teile als köstliches Beispiel.

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