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#31 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Verfasst: Fr 22. Mär 2019, 13:14
von PeB
Ska'ara hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 12:45
PeB hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 09:29
Das Paradies ist die geistige Welt der Nähe zu Gott ("Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war." 1. Mose 3,8). Innerhalb des Paradieses schafft Gott den Garten Eden, einen besonderen Ort, in den er den Menschen einsetzt. Der Mensch lebt dort quasi "engelsgleich" - ohne die Optionen "Gut und Böse", aber auch ohne Willensfreiheit.
Sie hatten Willensfreiheit und genau deshalb entschieden sie auch, wenn auch falsch.

Die Schlange entschied. Ohne die Schlange hätten sie den Antrieb des Verstoßes gegen das Gebot nicht gehabt. Insofern war der Anstoß einer von Außen.
Ska'ara hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 12:45
Eine Willensentscheidung ist nicht grundsätzlich eine egoistische Sache.
Nein, aber in diesem Fall. "Ihr werdet sein wie Gott".

#32 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Verfasst: Fr 22. Mär 2019, 13:26
von Helmuth
PeB hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 13:14
Ska'ara hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 12:45
Eine Willensentscheidung ist nicht grundsätzlich eine egoistische Sache.
Nein, aber in diesem Fall. "Ihr werdet sein wie Gott".
Auch nicht in diesem Fall. Das Verbot bezog sich einzig und allein auf „nicht essen“. Sie hatten ja keine Erkenntnis, dass es u.U. böse wäre. Und klug sein sein zu wollen, selbst wie Gott, ist grundsätzlich nicht böse. Ska‘ara hat in diesem Fall Recht.

Die Hinterlist bestand einfach darin Gottes Gebot zu übertreten, und zwar durch eine Lüge. Die Lüge besten darin das Sterben zu leugnen.

Ihr deutet da mehr rein als geschrieben steht. Theologie, wie üblich. ;)

#33 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Verfasst: Fr 22. Mär 2019, 13:43
von PeB
Helmuth hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 13:26
PeB hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 13:14
Ska'ara hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 12:45
Eine Willensentscheidung ist nicht grundsätzlich eine egoistische Sache.
Nein, aber in diesem Fall. "Ihr werdet sein wie Gott".
Auch nicht in diesem Fall. Das Verbot bezog sich einzig und allein auf „nicht essen“. Sie hatten ja keine Erkenntnis, dass es u.U. böse wäre. Und klug sein sein zu wollen, selbst wie Gott, ist grundsätzlich nicht böse. Ska‘ara hat in diesem Fall Recht.

Die Hinterlist bestand einfach darin Gottes Gebot zu übertreten, und zwar durch eine Lüge. Die Lüge besten darin das Sterben zu leugnen.

Ihr deutet da mehr rein als geschrieben steht.
Du setzt "egoistisch" mit "böse" gleich.
Es ging um die Frage, ob das Anliegen egoistisch war - und natürlich ist es egoistisch, wenn ICH sein will wie Gott. Böse muss es darum nicht sein.
Mit Einschränkung: du sagst "klug sein wie Gott" - hier steht aber: sein wie Gott. Kann also auch bedeuten, dass sie in Gottes Autorität eingreifen wollten. Aber das nur mal so dahingestellt.
Wichtig ist allemal: die Übertretung besteht in der Nichteinhaltung von Gottes Anweisung und DAS ist eine Autoritätsanmaßung (de facto: durch das verbotswidrige Essen vom Baum der Erkenntnis erkannten sie Gottes Autorität nicht an und maßten sich selbst die Autorität der Entscheidung an.

#34 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Verfasst: Fr 22. Mär 2019, 14:41
von Helmuth
PeB hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 13:43
Wichtig ist allemal: die Übertretung besteht in der Nichteinhaltung von Gottes Anweisung und DAS ist eine Autoritätsanmaßung (de facto: durch das verbotswidrige Essen vom Baum der Erkenntnis erkannten sie Gottes Autorität nicht an und maßten sich selbst die Autorität der Entscheidung an.
Ja, Herr Staatsanwalt, stimmt alles. Erlauben Sie der Verteidigung aber die Sache richtig zu stellen. Meine Mandanten konnten sich auch dieser Anschludigung nicht bewusst sein. Da sie ja bekanntlich zuvor keine Erkenntnis über gut und böse hatten, war ihnen damit auch der Tatumstand einer Autoritätsverletzung nicht bewusst. Ich beantrage mildernde Umstände.

Ihr Todesurteil war daher bereits schlimm genug. Und bis zur Vollstreckung wurde ihnen der Ackerboden verflucht und das Kindergebären schmerzvollst verordnet.

Gottes Verhör gestaltete sich viel schlichter, aber umso effektiver. Man liest einfach zu viel in alles rein. Wir gehen mit unserer Erkenntnis an diese Dinge heran. Das betrifft denke ich auch die Lösung ihres Problems.

#35 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Verfasst: Fr 22. Mär 2019, 14:53
von ProfDrVonUndZu
Helmuth hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 14:41
Da sie ja bekanntlich zuvor keine Erkenntnis über gut und böse hatten, war ihnen damit auch der Tatumstand einer Autoritätsverletzung nicht bewusst. Ich beantrage mildernde Umstände.

Einspruch 8-)

Zumindest Adam wusste, dass das Verbot von seinem Schöpfer kam. Diesbezüglich hatte er also sehr wohl eine Erkenntnis über Gut und Böse. Die Folgen des Ungehorsams wurdem ihm ja auch gleich mit geteilt. Demnach wusste Adam auch, dass die Folgen schädlich für ihn wären. Es kann ja nicht angehen, dass Gott zu Adam in einem ihm unverständlichen Vokabular sprach.

#36 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Verfasst: Fr 22. Mär 2019, 15:08
von jose77
Einspruch abgelehnt.

Ein Hund weiss auch nicht was gut und böse ist. Er weiss nur, dass er nicht in die Wohnung pinkeln soll, weil dies nicht geschätzt wird.

#37 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Verfasst: Fr 22. Mär 2019, 15:19
von ProfDrVonUndZu
Gut und Böse sind ja auch keine Naturkonstanten. Es sind gesetzte Maßstäbe in Beziehungsverhältnissen. So gesehen, weiß der Hund, was Gut und Böse ist.

Aber der Mensch war wohl von Anfang an schlauer als jeder Hund, so wie schon die Schlange schlauer als alle Tiere genannt wird.

#38 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Verfasst: Fr 22. Mär 2019, 15:25
von SamuelB
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 06:49
SamuelB hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 06:40
Warum sind sie denn nicht gestorben?

Deswegen

1. Mose 2,15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.
Also kann man sagen, Gott hat es sich anders überlegt? Immerhin hat er den Baum gepflanzt.


EaYggdrasil hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 11:34
Schon eine komische Geschichte.
Ein allwissender Gott erschafft die Menschen. Zu ihnen stellt er zwei Bäumchen. Von dem einen sagt er, dass sie nicht davon essen dürfen. Ein allwissender Gott wohlgemerkt.
Ach, allwissend und allmächtig. :lol:
Nicht zu vergessen: die sprechende Schlange, die Frau, die aus der Rippe des Mannes geschaffen wird usw. Wen will man damit heute noch beeindrucken? Wenn man da einen modernen Bezug zu haben will, kann man die Geschichte nicht wörtlich nehmen.


PeB hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 13:13
Sie haben es nicht aus freiem Antrieb entschieden, sondern die Schlange (als äußerer Faktor) musste diesen Antrieb liefern.
Insofern auf jeden Fall richtig. ;)
Die Schlange hat die zweite Möglichkeit nur aufgezeigt, sie hat niemanden gedrängt oder zu überreden versucht --> sehr sympathisch, I like. Diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen (-> zweifeln) und zu entscheiden (-> höchste moralische Instanz), war Sache des Menschen. Dass er das kann, wusste er zuvor nicht.


jose77 hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 12:06
Komisch ist nicht die Geschichte, sondern das was die Leute interpretieren.
Ist das nicht das Schöne daran? Ich habe diese Geschichte keine Ahnung wie oft gehört (als Kind hatte ich Kassetten und Kinderbibeln und so Zeug) und finde sie immer noch toll.

#39 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Verfasst: Fr 22. Mär 2019, 15:26
von jose77
Dann frag mal deinen Hund, ob er weiss was gut und böse ist :mrgreen:

#40 Re: Baum der Erkenntnis und der Tod

Verfasst: Fr 22. Mär 2019, 15:29
von SamuelB
jose77 hat geschrieben:
Fr 22. Mär 2019, 15:26
Dann frag mal deinen Hund, ob er weiss was gut und böse ist :mrgreen:
Früher hatten wir einen Kater (--> norwegische Waldkatze, also ein richtiger Klopper mit einem Fell wie ein explodierter Wischmopp und frech wie sonst was). Der zerkratzte gern Zeitschriften und sah sich dabei nach uns um. Wenn einer guckte, rannte er schnell weg.