Dämonen und ihre Hintergründe

Rund um Bibel und Glaube
michaelit
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#41 Re: Dämonen und ihre Hintergründe

Beitrag von michaelit » Di 3. Jul 2018, 09:07

@spice,

alle Dinge haben mehr als eine Seite. Wenn ich einen dämonischen Geist habe wirkt das so wie psychische Abspaltungen. Zudem muß man Geist erkennen um zu bemerken daß eine Bedrängnis vorliegt, sonst geht der Arzt nur nach Augenschein und glaubt das hirnorganische Zusammenhänge Schuld sind an Schizophrenie oder Depressionen oder wie man auch die Besessenheit dann medizinisch diagnostiziert. Mir wurde in diesem Zusammenhang sehr viel verschiedene Medizin gegeben, in hohen Dosen, und es hat meistens nicht viel gebracht, und die Nebenwirkungen haben sich auch übel summiert.

Wenn ich keine Medikamente nehme dann habe ich wieder Gefühle, sonst sind die wie abgestellt. Ich finde es schöner mit Gefühlen zu leben, auch wenn sie mal negativ sind, als dauernd im Eisschrank eingesperrt zu sein wo sich nichts regt. Zudem habe ich zwar Schizophrenie, aber keine Depressionen, und daher habe ich meistens gar keine negativen Gefühle.

Egal, ich wollte darauf hinaus daß sich Dämonen nicht medizinisch nachweisen lassen. Das ist dann auch der Glaube in der medizinischen Zunft daß es Dämonen gar nicht gibt. Früher hat man das mal anders gesehen. Im Mittelalter etwa glaubten fast alle Menschen an böse Geister, auch die Ärzte. Es gab nicht so diese Abwertung als Hirnkranker oder Verrückter aus dem Irrenhaus.

Mein Kumpel hat mich dann schamanistisch behandelt. Und siehe da, ich kriege davon immer Ruhe und Frieden. Es gibt viele Geister und wenn sich mal einer an dich gewöhnt hat bleibt er auch. Ich glaube auch nicht an einige Spielarten von christlichem Exorzismus. Da wird geschimpft und belehrt und nach Sünden gesucht statt einfach nur barmherzig zu sein. Das funktioniert nicht und so hat es auch Jesus nie gemacht. Wenn ich mal eine Zigarette geschenkt bekomme bedeutet das mehr Glück für mich als 10 Spritzen. Ich denke daher daß die Bibel auch hier Unwahrheit verbreitet wenn sie angibt Jesus habe Dämonen bedroht und angezürnt um sie zu vertreiben. Ich denke eher er hat Güte geübt, Vergebung und Gnade gepredigt und konnte einem Menschen Gott nahebringen der die Liebe ist. Gut verstandene Religion und Schamanismus passen nicht schlecht zusammen.

Ich weiß ich kann Dämonen nicht beweisen. Sie sind ja auch oft still bei mir. Aber wenn ich die Symptome so anschaue und nicht versuche wie ein atheistischer Psychologe zu denken, dann ist mir das Dämonische klar und deutlich. Es ist weniger schlimm als manche Denken, vor allem wenn man sich von Höllenglaube und Zornesgöttern freimacht.

Spice
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#42 Re: Dämonen und ihre Hintergründe

Beitrag von Spice » Di 3. Jul 2018, 10:20

michaelit hat geschrieben:Zudem muß man Geist erkennen um zu bemerken daß eine Bedrängnis vorliegt, sonst geht der Arzt nur nach Augenschein und glaubt das hirnorganische Zusammenhänge Schuld sind an Schizophrenie oder Depressionen oder wie man auch die Besessenheit dann medizinisch diagnostiziert. Mir wurde in diesem Zusammenhang sehr viel verschiedene Medizin gegeben, in hohen Dosen, und es hat meistens nicht viel gebracht, und die Nebenwirkungen haben sich auch übel summiert.
Hallo michaelit,
ich weiß, dass Du aus Erfahrung sprichst, und ich möchte keinesfalls den Ärzten das Wort reden. Das Gehirn ist keine Ursache und deshalb im Zusammenhang mit Schizophrenie oder "Besessenheit" völlig uninteressant.

Auch lösen alle Psychopharmaka keine Probleme, da es eben ein psychisches und nicht ein somatisches ist. Da könnte man auch allen, die seelische Probleme haben empfehlen, sich richtig zu besaufen... Klar im Rausch sind die Probleme für eine Zeit verschwunden.

Wenn ich keine Medikamente nehme dann habe ich wieder Gefühle, sonst sind die wie abgestellt. Ich finde es schöner mit Gefühlen zu leben, auch wenn sie mal negativ sind, als dauernd im Eisschrank eingesperrt zu sein wo sich nichts regt. Zudem habe ich zwar Schizophrenie, aber keine Depressionen, und daher habe ich meistens gar keine negativen Gefühle.
Ja, das Gefühlsleben darf nicht unterdrückt werden. Wenn ich einmal fragen darf, worin äußert sich bei Dir der "fremde Geist"? - Womit bedrängt er Dich? Ich frage das nicht aus Neugier, sondern um wirklich zu verstehen (wenn Du darauf antworten magst, kannst Du es auch per PN tun.)
Ich glaube auch nicht an einige Spielarten von christlichem Exorzismus. Da wird geschimpft und belehrt und nach Sünden gesucht statt einfach nur barmherzig zu sein.
Ich wende mich gerade gegen den christlichen Exorzismus, da dieser ebenso auf Unkenntnis der Seele und ihrem Vermögen beruht, wie das der Ärzte.

Diese christlichen Exorzisten meinen nämlich, der Mensch sei sich im Laufe der Geschichte immer gleich geblieben und man könne mit ihm so verfahren, wie das noch zu Jesu Zeit möglich war.Zugleich wird relativ Harmloses von ihnen als dämonisch stigmatisiert.

LG,
Spice

michaelit
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#43 Re: Dämonen und ihre Hintergründe

Beitrag von michaelit » Di 3. Jul 2018, 11:32

Der fremde Geist äußert sich so daß er versucht mich ängstlich oder auch wütend über Gott denken zu lassen. Es ist so, ich denke an Gott und bete vielleicht. Dann suche ich eine Antwort und komme in Grübelein oder Vorstellungen. Und während diese ablaufen spüre ich plötzlich einen dunklen und üblen Einfluss. Und dieser Einfluss mischt sich in meine Grübeleien und ändert diese um so daß sie in meinen darauffolgenden Gedanken ebenfalls dunkel und übel werden. Das Resultat sind kurzzeitige Zwangsgedanken an irgendetwas Böses. Ich habe da schon alles durch, von Gewaltgedanken zu üblen Lügenvorstellungen bis hin zu sexuellen Perversionen.

Das kam alles dadurch daß ich früher als ich noch evangelikal war eine große Angst vor Gott hatte weil ich die Bibel als irrtumslos ansah und dachte ich würde für absolut jede Sünde, auch Gedankensünden, bestraft, bis hin zur Verdammnis wenn es zu schlimm wird. Und in diesem Schock versuchte mich meine Vernunft zu reden und ich begann alles mögliche Böses durchzudenken um herauszufinden ob ich eine Versuchung habe. Daraus kamen dann die oben angeführten Zwangsgedanken.

Das alles betrachte ich als dämonisch. Der fremde Geist ist der externe Einfluß und der innere Dämon ist sein Werk oder "Kind" oder wie man es auch nennen mag. Und das üble und dunkle an dem fremden Geist kann man freien Menschen gar nicht so begreiflich machen. Es ist als wäre man auf dem Klo eingesperrt, oder in einer zugemüllten Gefängniszelle. Weiter will ich es lieber nicht beschreiben.

Jedenfalls kann ich mich aber meistens retten. Immer wenn ich hinausgehe in die Natur wird mir leichter. Auch wenn ich bete kriege ich oftmals eine freundliche Antwort von Gott. Ich nehme auch immer wieder das Abendmahl ein und das scheint mir einen genügsamen und weichen Körper zu verschaffen der mir gehorcht. Durch Gewöhnung und durch meine Abwehr der Zwangsgedanken habe ich auch einen Anteil im Kopf der stark ist und mutig bleibt. Dazu helfen auch Gespräche mit Freunden und Verwandten und Internetdiskussionen wie diese hier.

Was mir auch sehr half war mich dem Alternativen Kommunismus anzuschließen. Das sind so Leute die verknüpfen Marx und Lenin mit spirituellen Vorstellungen. Ich habe das Gefühl mit diesen Leuten bin ich auf der Seite des Guten. Und das hilft mir dann im Leben mich auch frei und unabhängig und fortschrittlich zu empfinden, was mir dann auch Selbstbewußtsein gibt.

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#44 Re: Dämonen und ihre Hintergründe

Beitrag von closs » Di 3. Jul 2018, 11:42

Spice hat geschrieben:Alle "dämonischen Besessenheiten", die mir bekannt geworden sind - und das sind einige - lassen sich völlig als Abspaltungen der eigenen Psyche erklären.
Das glaube ich Dir aufs Wort. - Aber was bedeutet das bei der Frage "Gibt es Dämonen oder nicht?"?

Meine Antwort: Es bedeutet nichts, weil die Frage, ob etwas dämonisch bedingt ist, nicht dadurch geklärt werden kann, ob es "als Abspaltung der eigenen Psyche" erklärbar ist. - Die GLeichung "Hiermit erklärbar = kein Dämon" funktioniert nicht.

michaelit hat geschrieben:Wenn Du unter der "wirkenden Entität des Bösen" einen Teufel verstehst, dann ist meine Antwort: Nein! Hanna Arendt sprach angesichts der Verbrechen der Nazis von der Banalität des Bösen. Es hat seinen Ursprung in Menschen, wie Du und ich.
Klar - es gibt nichts Böses, das der Mensch tut, was nicht aus ihm kommt. - Aber auch hier die Frage: Was bedeutet das bei der Frage "Gibt es den Satan als Entität?"?

Mein Antwort: Diese Frage ist für uns nicht beantwortbar. - Die Gleichung "das Böse kommt aus dem Mensch = Satan ist keine Entität" funktioniert nicht.

Spice
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#45 Re: Dämonen und ihre Hintergründe

Beitrag von Spice » Di 3. Jul 2018, 15:15

michaelit hat geschrieben:Der fremde Geist äußert sich so daß er versucht mich ängstlich oder auch wütend über Gott denken zu lassen. Es ist so, ich denke an Gott und bete vielleicht. Dann suche ich eine Antwort und komme in Grübelein oder Vorstellungen. Und während diese ablaufen spüre ich plötzlich einen dunklen und üblen Einfluss. Und dieser Einfluss mischt sich in meine Grübeleien und ändert diese um so daß sie in meinen darauffolgenden Gedanken ebenfalls dunkel und übel werden. Das Resultat sind kurzzeitige Zwangsgedanken an irgendetwas Böses. Ich habe da schon alles durch, von Gewaltgedanken zu üblen Lügenvorstellungen bis hin zu sexuellen Perversionen.

Das kam alles dadurch daß ich früher als ich noch evangelikal war eine große Angst vor Gott hatte weil ich die Bibel als irrtumslos ansah und dachte ich würde für absolut jede Sünde, auch Gedankensünden, bestraft, bis hin zur Verdammnis wenn es zu schlimm wird. Und in diesem Schock versuchte mich meine Vernunft zu reden und ich begann alles mögliche Böses durchzudenken um herauszufinden ob ich eine Versuchung habe. Daraus kamen dann die oben angeführten Zwangsgedanken.
Du hast genau meine Erwartungen erfüllt. Du kannst völlig beruhigt sein: Dich quält kein Dämon oder Teufel.Die Ursache für Dein Übel hast Du selbst benannt: Die Angst vor Gott. Diese Angst ist es, die diesen Einfluss und die Zwangsgedanken ausübt. Lass sie einfach denken, was sie will.

Das alles betrachte ich als dämonisch.
Nein. Da ist nichts dämonisch. Es hat, wie wir gesehen haben, eine ganz natürliche Ursache. Da ist nichts Geheimnisvolles dabei.

LG,
Spice

Spice
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#46 Re: Dämonen und ihre Hintergründe

Beitrag von Spice » Di 3. Jul 2018, 15:20

closs hat geschrieben:
Spice hat geschrieben:Alle "dämonischen Besessenheiten", die mir bekannt geworden sind - und das sind einige - lassen sich völlig als Abspaltungen der eigenen Psyche erklären.
Das glaube ich Dir aufs Wort. - Aber was bedeutet das bei der Frage "Gibt es Dämonen oder nicht?"?

Meine Antwort: Es bedeutet nichts, weil die Frage, ob etwas dämonisch bedingt ist, nicht dadurch geklärt werden kann, ob es "als Abspaltung der eigenen Psyche" erklärbar ist. - Die GLeichung "Hiermit erklärbar = kein Dämon" funktioniert nicht.

michaelit hat geschrieben:Wenn Du unter der "wirkenden Entität des Bösen" einen Teufel verstehst, dann ist meine Antwort: Nein! Hanna Arendt sprach angesichts der Verbrechen der Nazis von der Banalität des Bösen. Es hat seinen Ursprung in Menschen, wie Du und ich.
Klar - es gibt nichts Böses, das der Mensch tut, was nicht aus ihm kommt. - Aber auch hier die Frage: Was bedeutet das bei der Frage "Gibt es den Satan als Entität?"?

Mein Antwort: Diese Frage ist für uns nicht beantwortbar. - Die Gleichung "das Böse kommt aus dem Mensch = Satan ist keine Entität" funktioniert nicht.

Wenn etwas allein aus seelischen Ursachen - zu denen ich natürlich auch das eigene Denken zähle - heraus erklärt werden kann, werden die Hypothesen Dämon und Teufel überflüssig. Ja sie hindern sogar, dass die wahre Ursache gefunden und das Übel behoben wird. Das ist die größte teuflische Verführung - um jetzt mal ins gleiche Horn zu stoßen - der besonders die Gläubigen unterliegen.

LG,
Spice

Helmuth
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#47 Re: Dämonen und ihre Hintergründe

Beitrag von Helmuth » Di 3. Jul 2018, 15:34

closs hat geschrieben: Die GLeichung "Hiermit erklärbar = kein Dämon" funktioniert nicht.
closs hat geschrieben: Die Gleichung "das Böse kommt aus dem Mensch = Satan ist keine Entität" funktioniert nicht.
Völlig richtig. Eine echte Definition zu finden ist schwer aber mihilfe von Unlogik wird definitv nichts erklärt.

Was wäre denn deine Auffassung dazu? Das würde mich interessieren. Mein Quelle ist hier allein die Schrift, vielleicht einige Erfahrungen. Aber eine echte Dämonenforschung kenne ich nicht wirklich. Oder hast du hier was anzubieten?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

michaelit
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#48 Re: Dämonen und ihre Hintergründe

Beitrag von michaelit » Di 3. Jul 2018, 16:10

@spice,

ich sehe das nicht so wie du. Der Geist des Menschen ist normalerweise rein und so wie ich das alles bei mir wahrnehme ist das Dunkle und Eklige ein dämonischer Einfluß, also nicht aus meinem Geist oder aus meiner Seele kommend. Ich denke auch nicht daß es Abspaltungen sind. Das ist alles sekundär, wenn überhaupt die Wahrheit. Ich bin die ganze Geschichte durchgegangen und es gab in meinem Leben viele Zeichen davon daß meine Probleme auf religiöser Furcht und auf dämonischen Einflüssen beruhen. Ich hatte einige Erscheinungen, bestimmte Alpträume usw. Ich kann das unmöglich aus meiner Seele und aus psychiatrischen Überlegungen herleiten. Diese Ideen klingen erst gut, sind aber eben nicht wahr. Wie würdest du dir erklären daß wenn ich Abendmahl nehme in der Kirche, daß ich dann meistens den ganzen Tag lang frei bin von dämonischen Gedanken? Wie würdest du den Freudeschub erklären den ich manchmal beim Beten empfange? Mir hat auch eine Weihwassersalbung von einem guten Pastor einmal sehr geholfen. Gott gibt es, man darf nur nicht im Glauben an ihn in die Angst getrieben werden. Es gibt auch satan, er ist die Angst. Ich habe auch gar nicht so recht mehr die Angst vor den Dämonen, eher so minuten lange Unsicherheitsgefühle und manchmal Ärger auf den ganzen Mist. Ich glaube nicht daß du das richtig nachvollziehen kannst.

Ich empfinde psychiatrische Belehrungen wie die von CG Jung als fehlgeleitet. Ich habe diese Lehren schon ausprobiert und sie haben wenig geholfen. Warum sollte ich etwa versuchen den Schatten zu ignorieren? Als ich das tat dachte ich eine Weile lang satan wäre ein gutes und mißverstandenes Wesen, wie es auch Goethe manchmal gedacht hat. Ich holte ihn aus dem Schatten ans Licht. Doch danach brachen Dämme in mir und ich fand mich in der Welt nicht zurecht und bekam Zwangsgedanken daß ich zu satan beten wollte und dann später daß er stärker wäre wie Gott. Der Schatten ist in Wirklichkeit dazu da satane und dämonen im Dunkeln bleiben zu lassen wo sie hingehören. Bei mir ist es so daß ich dann viel weniger Angst habe, vor allem weil ich Dämonen ja wie Tiere ansehe und ziemlich sicher weiß daß sie nur Mimikry betreiben und nicht wirklich sehr intelligent sind.

Frag doch mal nicht bei den Akademikern sondern geh zu normalen Menschen. Schizophrenie ist auch als Armutskrankheit bekannt weil man durch den Streß und die Not von Armut, Gewalt, Drogen, Aberglaube, Kriegen und Verlorenheit durchdrehen kann. Ich denke was da noch mit reinspielt sind traumatische Erinnerungen. Ich habe mich mal sehr in eine Frau verliebt die mich dann hat ganz rabiat sitzen lassen. Zusammen mit meiner Neigung zum Fantasieren ist da ein Trauma herausgekommen. Ich bezog dieses Traumawissen aus meiner Seele dann auf Gott, und dachte immer auch er läßt mich sitzen wenn ich Fehler mache oder nicht mehr so auf der Höhe bin. Da konnte dann der Dämon ansetzen, so wie eine Ratte die Blut riecht. Ich muß mich nun bemühen stärker als das Dämonische zu werden. So haben es auch die Indianer oft gesehen mit ihren Schwitzübungen und den Jagdritualen. Man muß sich intensiv mit der Welt beschäftigen, und auch mit dem Leben in ihr. Da baut sich dann im Menschen Bildung auf und davon haben Dämonen keine Ahnung und können dann nichts mehr tun.

Nur ist atheistische Psychologie keine Hilfe. Ich bin kein Materialist mehr und betrachte Glauben an Gott als eine existentielle Notwendigkeit für mich. Ich versuche dann immer im Leben in der Liebe zu sein, denn so wie satan Angst bedeutet bedeutet Gott Liebe. Wenn ich da die Zügel nicht schleifen lasse geht es mir gut. Und um nochmal Jung zu bemühen, ich rede über satan und Dämonen, also hole ich sie schon ins Licht. Allerdings geht dadurch nicht die Bosheit der Angst und dieser Ratten weg. Das ist eine Täuschung. Man muß schon geistliche Übungen machen und bestimmte Rituale durchführen und bei Gott immer wieder nach Hilfe suchen. Erkenntnis verschafft oft einen Puff Energie und gute Gefühle, aber dann brauch man auch Erdiges, Stärkendes, Friedenschaffendes. Das finde ich in barmherziger und menschenfreundlicher Religion.

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#49 Re: Dämonen und ihre Hintergründe

Beitrag von closs » Di 3. Jul 2018, 16:33

Spice hat geschrieben:Wenn etwas allein aus seelischen Ursachen - zu denen ich natürlich auch das eigene Denken zähle - heraus erklärt werden kann, werden die Hypothesen Dämon und Teufel überflüssig.
Das ist aus meiner Sicht ein Denkfehler: Man könne etwas "so" oder "so" erklären, also sei die eine (wahrscheinlich ältere) Erklärung obsolet - das ist nicht richtig. - Denn "Erklärungen" folgen immer einer menschlichen Hermeneutik:

1) Wir erklären es spirituell resp. dämonisch.
2) Wir erklären es wissenschaftlich.
3) Wir erklären es naturalistisch.

Die Wissenschaft wird sagen, was sie nach beobachten kann - der spirituelle oder naturalistische Betrachter wird interpretieren. - Daraus wird dann in der Regel:
Wissenschaft: Ich beobachte "dieses".
a) spirituell Orientierter: "Daraus schließe ich, dass sich das Dämonische im Körper festsetzt".
b) Naturalist: "Daraus schließe ich, dass es keine Dämonen gibt, weil es ja der eigene Körper ist".

Je nach Konjunktur, wird a) oder b) mehr Zustimmung erhalten - qualitativ sagt das nichts aus.

Spice hat geschrieben:Ja sie hindern sogar, dass die wahre Ursache gefunden und das Übel behoben wird. Das ist die größte teuflische Verführung
Diese Gefahr gibt es in der Tat: "Wir behandeln nicht medizinisch, weil es ja ein Dämon ist".

Aber auch hier haben wir dasselbe in grün:
Was die "wahre" URsache ist, weiß eh keiner. - Denn der Nachweis, dass im Hirn rechts hinten, zweite Tür rechts eine Störung lokalisierbar ist, bei deren Beheben das Leiden behoben ist, beantwortet ja nicht die Frage, ob diese Störung primäre oder sekundäre Störung ist - konkret: Wurde die Störung durch einen Hardwarefehler ("Schlag auf den Kopf") oder durch eine geistige Beeinflussung ("Dämon") erwirkt?

Mir geht es nicht darum, Damönen zu "verteidigen", sondern darzulegen, dass man die Frage "Gibt es welche oder nicht?" nicht beantworten kann.

Helmuth hat geschrieben:Aber eine echte Dämonenforschung kenne ich nicht wirklich. Oder hast du hier was anzubieten?
Nein - ich kann nur darauf hinweisen, dass es dem Menschen nicht gegeben ist (auch nicht mit Wissenschaft) zu klären, ob es Dämonen gibt oder nicht. - Rein logisch läuft es immer wieder auf dieselbe Grundfrage hinaus:

Haben die Naturalisten recht, wenn sie meinen, dass das naturwissenschaftlich Beobachtbare alles beschreiben kann, was die Welt "ist"? - Oder haben die Spirituellen recht, wenn sie meinen, dass es eine meta-physische geistige Welt gibt, die bei Gott angeht und bei anderen geistigen Wesen weitergeht? - Es ist also eine weltanschauliche Frage.

ThomasM
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#50 Re: Dämonen und ihre Hintergründe

Beitrag von ThomasM » Di 3. Jul 2018, 16:59

closs hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben:Aber eine echte Dämonenforschung kenne ich nicht wirklich. Oder hast du hier was anzubieten?
Nein - ich kann nur darauf hinweisen, dass es dem Menschen nicht gegeben ist (auch nicht mit Wissenschaft) zu klären, ob es Dämonen gibt oder nicht.
Wäre es dann nicht vernünftig, die spirituelle Frage zu ignorieren (ist eh egal) und sich auf das zu konzentrieren, was den Menschen hilft (also den wissenschaftlichen Ansatz)?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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