Diese Frage stelle ich mir ebenfalls - weshalb ich hier an anderer Stelle das Beispiel des Lustmörders oder Serien-Pädophilen genannt habe.Helmuth hat geschrieben:Da rennt also dieselbe "Legion" von anno dazumal immer noch frei herum!
Zum Beispiel, warum jemand mit einer geladenen Waffe Amok läuft, eine Schule stürmt und willkürlich alles über den Haufen schießt, was sich ihm in den Weg stellt. Wer hat einem solchen Irren den Schießbefehl erteilt? Oder was hat seine "Psyche" dahingehend getrieben auch derart irre zu handeln?
Die Wissenschaft kann dies ganz gut und sicherlich immer besser erklären? Aber WAS erklärt sie? - Sie erklärt materielle Abbildungen dessen, was da passiert: "Im Hirn passiert dieses oder jenes, ohne das es nicht passieren würde. Also ist das der Grund". --- Physiologisch stimmt das - aber WARUM wird das Hirn dazu gebracht, dieses oder jenes zu tun?" - Diese FRage bleibt offen oder wird allenfalls endogen, exogen oder reaktiv erklärt.
Mit anderen Worten: Die Frage wird vom Ursprung NICHT erklärt. - Wie auch, wenn der Ursprung ein geistiger ist, der überhaupt nicht Gegenstand der Wissenschaft ist (es sei denn, man definiert "geistig" so um, dass damit etwas anderes gemeint ist, als spirituell damit gemeint ist - das wäre ein eigenes Thema).
Du beantwortest solche Fragen streng nach der Bibel, ich verstehe die Bibel selbst als EINE Offenbarungs-Größe und beantworte allgemein - aber das soll kein Streitpunkt sein. - Allgemein komme ich zum Ergebnis, dass der menschliche Geist nicht nur neurowissenschaftlich, sondern tranzendent-geistig zu verstehen ist, weshalb tranzendente Kräfte bei einer Antwort berücksichtigt werden müssen. - Ob man diese "Dämonen" oder "Ungeister" oder "Satan" oder "x" nennt, ist mir komplett wurscht.
Konkret: Dein genannter Amokläufer muss einen Antrieb haben, dass er tut, was er tut - ich zögere nicht, hier von einer inneren Besetztheit zu sprechen, die ihn gegen sein Wesen handeln lässt. - Da diese Besetztheit geistiger Natur ist, wird er von geistigen Kräften besetzt - die Neurowissenschaften können so etwas auf ihre Weise materiell/biologisch abbilden.
Im ernsten Sinn des Wortes ist das sogar Ratzinger. Siehe 1.Kor. 13,12: "Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin".Spice hat geschrieben:Inzwischen habe ich festgestellt, dass Du ein Agnostiker bist.
Aber je nach Hermeneutik unterschiedlich lösbar, das heisst: nicht eindeutig lösbar.Spice hat geschrieben:Diese Frage ist lösbar und Christen sind nicht darauf angewiesen im Vagen zu bleiben, sondern können die Wahrheit erkennen.
Richtig - aber wir sind uns schon mal einig darin, dass Geist und Seele "eigenständige Größen ÜBER der Materie" sind.Spice hat geschrieben:Selbstverständlich sind Geist und Seele "eigenständige Größen ÜBER der Materie", das heißt aber nicht, dass es Dämonen geben muss.
Was "Dämonen" angeht: Aus meiner Sicht sind sie EINE Benennung für "das Böse". - Insofern ist es mir egal, ob man "das Böse" Satan, Diabolus, Schlange oder Dämon nennt. - Die dahinterstehende Frage ist jedoch aus meiner Sicht relevant: Welche aktive Rolle kann "das Böse" im Menschen spielen? - Siehe oben das Beispiel/Helmuth mit dem Amokläufer oder mein Beispiel mit dem Lustmörder oder zwanghaften Pädophilen.
Das geht grundsätzlich nicht und wird es deshalb auch nie geben. - Empirisch kann man nur Sekundär-Zeichen feststellen: "Im Gehirn tut sich gerade folgendes, was aus Erfahrung zu Gewaltausbrüchen führt" - etc. - Aber den GRUND für das, was sich im Gehirn tut, wird man PRIMÄR per Neurowissenschaft nie finden, weil dies den Grundlagen von "Wissenschaft" widersprechen würde.Spice hat geschrieben:Niemand hat bisher eine "dämonische Existenz" empirisch festgestellt
Geistig gesehen entscheidet sich die Frage nach der möglichen Existenz von Damönen an der Frage, was "das Böse" ist. - Ist es eine Entität ("Es gibt den Satan als Person") oder ist es "der Mangel am Gutem" (Augustinus) - dann wäre "das Böse" letztlich ein Nicht-Sein - so wie man in einem Vakuum erstickt, weil keine Luft drin ist.
Was meinst Du mit "Verinnerlichung" im Kontext des Begriffs "Ich-Orientierung"? - Meinst Du, es sei dasselbe?Spice hat geschrieben:Die Verinnerlichung, die im Laufe der Geschichte stattgefunden hat ist ein notwendiger und damit ein positiver Schritt.
Kannst Du doch eh nicht. - Die Mär vom Menschen, der per Aufklärung und Bewusstsein Herr seiner Grenzen wäre, halte ich für gescheitert.Spice hat geschrieben:wenn es Dämonen gäbe, wären mir Grenzen gesetzt. Dann könnte ich nicht über sie verfügen.
Das entspricht nicht der Realität - leider. - Das ist eine der Irrtümer dessen, was sich selber als "Aufklärung" bezeichnet.Spice hat geschrieben:Ganz anders aber, wenn mein Denken, meine Seele selbst die Ursache ist. Dann kann ich wirklich den "Dämon" besiegen, indem ich ihn (d.h. den Konflikt) auflöse.
Nur nebenbei: Genau diese Einsicht, dass dies illusorisch ist, ist ein Kernmotiv der "Romantik" - also seit 200 Jahren gegessen.