Transsubstantiationslehre?

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Pluto
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#1 Transsubstantiationslehre?

Beitrag von Pluto » Mi 12. Feb 2014, 12:13

So steht es im Evangelium von Matthäus Mt. 26,26-28
Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. 27 Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; 28 das ist mein Blut des Bundes,1 das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.
Ich lege das so aus, dass Jesus Brot und Wein lediglich als Metaphern für seinen Leib und sein Blut sah.
Wie ist es dann zum Glauben an eine wahrhaftige Transsubstantiation gekommen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Rembremerding
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#2 Re: Transsubstantiationslehre?

Beitrag von Rembremerding » Mi 12. Feb 2014, 12:32

Hallo @Pluto,

in der Regel mag ich es nicht, einfach einen Link zu setzen, aber vielleicht ist es hier angebracht, was die Kirche dazu sagt und viel besser kann man es grundsätzlich selbst nicht erklären. Auch Luther sah zunächst in der Wandlung eine Transsubstantiation, eine Wesensänderung von Brot und Wein und nicht nur ein Symbol.
Hier der Link:
http://www.kathpedia.com/index.php?titl ... ucharistie

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closs
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#3 Re: Transsubstantiationslehre?

Beitrag von closs » Mi 12. Feb 2014, 12:46

Pluto hat geschrieben:Ich lege das so aus, dass Jesus Brot und Wein lediglich als Metaphern für seinen Leib und sein Blut sah.
Das Wort "lediglich" ist angreifbar.

Es ist ein Unterschied, ob man das Abendmahl "in Erinnerung" feiert (so wie man den 70. Jahrestag des Kriegsendes feiert), oder ob das Geschehen nicht nur im Gedächtnis ("ich erinnere mich"), sondern auch objektiv real ist. - Letzteres zieht die RKK vor - will heißen: Man erinnert sich nicht nur an Jesus, sondern er ist objektiv da.

Die "Erinnerungs-Version" findet man übrigens in oft gehörten Sätzen wie: "Er ist von uns gegangen, aber er lebt in unserer Erinnerung weiter". Mit anderen Worten: "Er ist tot, aber wir denken an ihn".

Im Transsubstantiations-Sinne würde dieser Satz lauten: "Er ist von uns gegangen, besucht uns aber ab und zu life". - Das ist schon ein Unterschied.

Pluto
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#4 Re: Transsubstantiationslehre?

Beitrag von Pluto » Mi 12. Feb 2014, 14:24

Rembremerding hat geschrieben:in der Regel mag ich es nicht, einfach einen Link zu setzen, aber vielleicht ist es hier angebracht, was die Kirche dazu sagt und viel besser kann man es grundsätzlich selbst nicht erklären. Auch Luther sah zunächst in der Wandlung eine Transsubstantiation, eine Wesensänderung von Brot und Wein und nicht nur ein Symbol.
Hier der Link:
http://www.kathpedia.com/index.php?titl ... ucharistie
Danke für den Link, Rembremerding!
Interessanterweise scheint der Fall nicht ganz so klar zu sein, wie angedeutet, wenn selbst dieser Artikel Zweifel an der realen Wesensänderung von Brot und Wein hegt.
Schon die Urchristen sehen in Brot und Wein den Leib und das Blut des Herrn.
Das Wörtchen "sehen" bedeutet ja in diesem Zusammenhang "meinen" oder "empfinden".
Daraus wird zumindest für mich klar, als reale Verwandlung von Brot und den Wein, sahen das selbst die Urchristen nicht.
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#5 Re: Transsubstantiationslehre?

Beitrag von Janina » Mi 12. Feb 2014, 14:52

Pluto hat geschrieben:Daraus wird zumindest für mich klar, als reale Verwandlung von Brot und den Wein, sahen das selbst die Urchristen nicht.
Richtig, und der folgende Satz ist auch wichtig:
"Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich von neuem davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich."
Und insbesondere: "das tut zu meinem Gedächtnis."
Sein Satz, dass er bei uns ist, wo auch immer zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, ist das gleiche.

- Die "Erinnerungs-Version" findet man übrigens in oft gehörten Sätzen wie: "Er ist von uns gegangen, aber er lebt in unserer Erinnerung weiter". Mit anderen Worten: "Er ist tot, aber wir denken an ihn".
- "Er ist von uns gegangen, besucht uns aber ab und zu life".
Wer weiß, ob es da überhaupt einen Unterschied gibt?

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#6 Re: Transsubstantiationslehre?

Beitrag von Rembremerding » Mi 12. Feb 2014, 14:54

Pluto hat geschrieben:Danke für den Link, Rembremerding!
Interessanterweise scheint der Fall nicht ganz so klar zu sein, wie angedeutet, wenn selbst dieser Artikel Zweifel an der realen Wesensänderung von Brot und Wein hegt.
Schon die Urchristen sehen in Brot und Wein den Leib und das Blut des Herrn.
Das Wörtchen "sehen" bedeutet ja in diesem Zusammenhang "meinen" oder "empfinden".
Daraus wird zumindest für mich klar, als reale Verwandlung von Brot und den Wein, sahen das selbst die Urchristen nicht.
Doch, der Fall ist klar, sehen heißt sehen, so wie heute auch noch in der Kirche der Herr in der Hostie körperlich und wesentlich anwesend ist, tatsächlich gesehen wird, nicht gemeint oder empfunden. Die frühen Kirchenväter wussten auch davon. Im Urchristentum sprach man vom "Brotbrechen". Damit nahmen sie Bezug auf das Brot der Gnade und das Manna der Israeliten in der Wüste. Das Brot setzt der Herr mit sich selbst gleich, denn der Mensch Christus Jesus wurde am Kreuz ebenso zerbrochen, um den Menschen lebend aus der Wüste der Sünde zu führen, ihm Nahrung zu geben. Deshalb sagt er: Dies ist mein Leib.

Bei den Israeliten war Gott tatsächlich in der Wolkensäule und dem Feuer im Bundeszelt anwesend, seinem Wesen nach. Genauso ist der Herr im Brot und dem Wein anwesend, seinem ureigensten Wesen nach. Natürlich bleibt die Materie Brot und Wein, aber nicht das Wesen von Brot und Wein, deren Substanz. Deshalb wird auch heute noch Gott im Bundeszelt in der Kirche verehrt, im Tabernakel, was nichts anderes als "Zelt" heißt.

Und wenn wir in Christus Jesus sind, dann werden auch wir, unser Sündenleib zerbrochen, gebrochen, wenn das Brot bei der Wandlung gebrochen wird. Zerbrochen werden dann unsere Ketten, die uns an Satan und die Sünde fesseln, zerbrochen wird unsere Selbstsucht und wir können ihn, den Herrn aufnehmen, seine Reinheit und Stärke, seine heiligmachende Gnade.
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#7 Re: Transsubstantiationslehre?

Beitrag von Janina » Mi 12. Feb 2014, 14:55

Rembremerding hat geschrieben:der Mensch Christus Jesus wurde am Kreuz ebenso zerbrochen...
Sie hatten doch extra Wert drauf gelegt, dass ihm kein Knochen gebrochen wurde.
Und das Brot wird geteilt, damit jeder was abbekommt.

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#8 Re: Transsubstantiationslehre?

Beitrag von Rembremerding » Mi 12. Feb 2014, 14:57

Janina hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:der Mensch Christus Jesus wurde am Kreuz ebenso zerbrochen...
Sie hatten doch extra Wert drauf gelegt, dass ihm kein Knochen gebrochen wurde.
... zerbrochen @Janina. Was passiert mit einem Menschen, der an etwas zerbricht? Nicht immer so materiell denken. :P
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#9 Re: Transsubstantiationslehre?

Beitrag von Pluto » Mi 12. Feb 2014, 15:44

Rembremerding hat geschrieben:Doch, der Fall ist klar, sehen heißt sehen...
für mich eben nicht.
Und das bestätigst du mir auch mit deinen Worten...
Rembremerding hat geschrieben:Natürlich bleibt die Materie Brot und Wein, aber nicht das Wesen von Brot und Wein, deren Substanz.
:)

Und wenn wir in Christus Jesus sind, dann werden auch wir, unser Sündenleib zerbrochen, gebrochen, wenn das Brot bei der Wandlung gebrochen wird. Zerbrochen werden dann unsere Ketten, die uns an Satan und die Sünde fesseln, zerbrochen wird unsere Selbstsucht und wir können ihn, den Herrn aufnehmen, seine Reinheit und Stärke, seine heiligmachende Gnade.
Ja. Um diese deine Hoffnung beneide ich dich, denn sie ist etwas wundervolles, worüber wir aber natürlich nichts wirklich wissen können, sondern nur ahnen.
Eines Tages werden wir vielleicht erkennen...
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#10 Re: Transsubstantiationslehre?

Beitrag von closs » Mi 12. Feb 2014, 18:20

Pluto hat geschrieben:Daraus wird zumindest für mich klar, als reale Verwandlung von Brot und den Wein, sahen das selbst die Urchristen nicht.
Wenn Du unter "real" verstehst, dass Wein unter biologischen Gesichtspunkt plötzlich Blut sei, dann hat das nie jemand so verstanden (ein Schluck und man merkt's).

Wenn man unter "real" versteht, dass durch die Transsubstantiation eine virtuelle Präsenz ("ich (Mensch) erinnere mich") zu einer realen Präsenz wird ("ich (Jesus) BIN jetzt da"), dann ist es real.

Janina hat geschrieben:Wer weiß, ob es da überhaupt einen Unterschied gibt?
Der Mensch nimmt nur wahr (egal ob nachmessbar oder nicht) - insofern "weiß" nie jemand etwas. - Das geht nur dann, wenn Wahrnehmung und Realität koinzidieren - dafür ist das Dasein nicht gemacht.

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