Wie liberal sind die Kirchen?

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Pluto
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#1 Wie liberal sind die Kirchen?

Beitrag von Pluto » Do 16. Okt 2014, 19:04

Seit einer Woche sind die Ergebnisse der "Familiensynode" des Vatikans bekannt, aber die Bischöfe sind sich alles andere als einig.
Die katholische Kirche will auf Homosexuelle zugehen, bei einer Synode im Vatikan hatten sich Bischöfe entsprechend geäußert. Konservative Kardinäle halten jetzt empört dagegen.
[Quelle: Spiegel Online ]
Der Artkiel schließt pragmatisch mit...
Themen wie Ehe und Familie, Scheidung und Homosexualität seien zudem keine Fragen, über die eine Synode befinden könne. Das sei "eine Frage der gesamten Kirche". Im Klartext: Nicht die Synode entscheidet, sondern Papst Franziskus. Wenn er will.
Kirche ist keine Demokratie, sondern Gottes Wille - [Kardinal Sean O'Malley].

Wie weit sollte die Obrigkeit der Kirchen (nicht nur der Katholischen) sich den Wünschen ihrer Mitglieder nach mehr Liberalismus beugen?
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Catholic
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#2 Re: Wie liberal sind die Kirchen?

Beitrag von Catholic » Do 16. Okt 2014, 19:12

Pluto hat geschrieben: Wie weit sollte die Obrigkeit der Kirchen (nicht nur der Katholischen) sich den Wünschen ihrer Mitglieder nach mehr Liberalismus beugen?

Bleiben wir der Eibfachheit halber- damit es übersichtlich bleibt- bei der Katholischen Kirche.
Welche Wünsche meinst Du?
Was meinst Du mit Liberalismus?

Pluto
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#3 Re: Wie liberal sind die Kirchen?

Beitrag von Pluto » Do 16. Okt 2014, 19:16

Catholic hat geschrieben:Bleiben wir der Eibfachheit halber- damit es übersichtlich bleibt- bei der Katholischen Kirche.
Wenn du willst... ich wollte den Thread bewusst neutral halten.

Catholic hat geschrieben:Welche Wünsche meinst Du?
Was meinst Du mit Liberalismus?
Offenbar war die erste Fassung des vatikanischen Berichts zu Familie und Sexualität für viele konservativen Bischöfe zu liberal. Schau dir mal die Artikel an.
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Catholic
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#4 Re: Wie liberal sind die Kirchen?

Beitrag von Catholic » Do 16. Okt 2014, 19:19

Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:Bleiben wir der Eibfachheit halber- damit es übersichtlich bleibt- bei der Katholischen Kirche.
Wenn du willst... ich wollte den Thread bewusst neutral halten.

Ok.dann bleiben wir bei der grundlegenden Frage,also alle christlichen Denominationen betreffend.

closs
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#5 Re: Wie liberal sind die Kirchen?

Beitrag von closs » Do 16. Okt 2014, 19:47

Pluto hat geschrieben:Wie weit sollte die Obrigkeit der Kirchen (nicht nur der Katholischen) sich den Wünschen ihrer Mitglieder nach mehr Liberalismus beugen?
Die Menschen sollen sich nicht beugen, sonder erkennen. - Insofern geht es aus meiner Sicht nicht um Liberalismus, sondern um Kapieren.

Zu Kapieren gehört in erster Linie, ob man dem Menschenbild und der damit zusammenhängenden Auffassung von Sexualität folgen kann oder nicht. - Wenn man NICHT folgen kann, wäre folgendes vorzuschlagen:

* Weitere Selbst-Überprüfung (der Vatikan hat ja Gründe für seine Äußerungen)
* Entscheidung, was man macht - folgen oder nicht folgen.

Kein Katholik wird gezwungen, Leitlinien zu folgen. Die säkulare Gesellschaft ohnehin nicht.

Es geht nicht um Zwang, sondern um die Darstellung von Lebensentwürfen und deren Bewertung - manche werden als gottgewollt, andere als nicht gottgewollt dargestellt. - Dass auch (aus Sicht der RKK) nicht-gottgewollte Lebensentwürfe (etwa "Homo-Ehe") innerhalb des Christentums integrierbar sind, hat gerade der Papst bekräftigt - aber sie sind eben nicht "gott-gewollt". - Wo findet man sonst noch so viel Liberaität?

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#6 Re: Wie liberal sind die Kirchen?

Beitrag von Pluto » Do 16. Okt 2014, 19:53

closs hat geschrieben:Wo findet man sonst noch so viel Liberalität?
Das ist eine gute Frage.
Aber es ist ein Unterschied, ob die Liberalität aufgezwungen wird, oder freiwillig ist?
Ist es richtig, wenn die Kirche auf ihre Mitglieder hört und Reformen einführt, oder hat der Erzobischof Recht, wenn er sagt, Kirche (und Glaube) seien nicht demokratisch, sondern "Gottes Wille"?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#7 Re: Wie liberal sind die Kirchen?

Beitrag von Catholic » Do 16. Okt 2014, 20:09

Pluto hat geschrieben: Ist es richtig, wenn die Kirche auf ihre Mitglieder hört und Reformen einführt, oder hat der Erzobischof Recht, wenn er sagt, Kirche (und Glaube) seien nicht demokratisch, sondern "Gottes Wille"?

Ich würde nicht von Mitgliedern sprechen,da die Katholische Kirche kein Verein ist,aber das nur am Rande.
Die Frage,die sich stellt ist,welche Reformen Du konkret meinst,wenn ich das weiss,kann ich sagen,wie ich dazu stehe,so ist es mir zu allgemein und nichtssagend.

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#8 Re: Wie liberal sind die Kirchen?

Beitrag von Pluto » Do 16. Okt 2014, 20:41

Catholic hat geschrieben:Die Frage,die sich stellt ist,welche Reformen Du konkret meinst,wenn ich das weiss,kann ich sagen,wie ich dazu stehe,so ist es mir zu allgemein und nichtssagend.
Naja, vor einiger Zeit hat der neue Papst von den Angehörigen der rkK "Inputs" erbeten, vor allem was Sexualität und Familie betrifft. Das Ergebnis ist nun ein erster Entwurf der veröffentlicht wurde, der z. Bsp. Homosexuelle als "Brüder" in der Gemeinde willkommen heißt. Das ging einigen der Kardinäle offenbar zu weit. Nun soll der Wortlaut etwas abgeschwächt werden, so dass Homosexuelle nicht mehr als Brüder bezeichnet werden.

Ich verstehe die Problematik nicht so gut, daher auch meine Frage.
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#9 Re: Wie liberal sind die Kirchen?

Beitrag von closs » Do 16. Okt 2014, 20:50

Pluto hat geschrieben:Ist es richtig, wenn die Kirche auf ihre Mitglieder hört und Reformen einführt, oder hat der Erzobischof Recht, wenn er sagt, Kirche (und Glaube) seien nicht demokratisch, sondern "Gottes Wille"?
Der Spur nach hat der Erzbischof recht. - Fragen zu Gott kann man nicht demokratisch lösen.

Im übrigen widerspricht dieser Top-Down-Ansatz nicht Reformen aufgrund von Mitglieder-Wünschen. - Man kann und sollte sich in der Tat auf geeigneter Ebene (!) an Zeitläufte anpassen.

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#10 Re: Wie liberal sind die Kirchen?

Beitrag von Pluto » Do 16. Okt 2014, 20:57

closs hat geschrieben:Fragen zu Gott kann man nicht demokratisch lösen.

Im übrigen widerspricht dieser Top-Down-Ansatz nicht Reformen aufgrund von Mitglieder-Wünschen. - Man kann und sollte sich in der Tat auf geeigneter Ebene (!) an Zeitläufte anpassen.
Ich sehe das als klaren Widerspruch...
Denn woher will man wissen was Gott wirklich will, wenn nicht aus der Heiligen Schrift?

Entweder ... oder.
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