Neue Erde und/oder Wiederkunft Jesus'?

Rund um Bibel und Glaube
ThomasM
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#11 Re: Mit CO2 Verflüssigung die Klimaziele erreichen?

Beitrag von ThomasM » Sa 22. Nov 2014, 16:13

Halman hat geschrieben: Gott übertrug denn Menschen die Verantwortung über die irdische Schöpfung, damit er sie bebaue und bewahre und zwar pfleglich und weise. Dies ist laut der Genesis unser Auftrag, wie ich HIER genauer ausgeführt hatte.
Das ist die moderne Sicht der Dinge.

Noch vor wenigen Jahrzehnten war das Verständnis dieses Textes eher in Richtung "unterwerfen", "knechten", "ausnutzen", "beherrschen und bestimmen"
und zwar vor allem von den biblischen Fundamentalisten.

Ein schönes Beispiel ist da die Geschichte des Yellowstone Parks.
Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war man der Meinung, dass man als Mensch die Pflicht habe, das Böse und Widergöttliche zu beseitigen. Und das waren die Wölfe. Die waren ja blutdürstige Räuber, die nichts von christlicher Liebe verstanden. Also musste man sie verfolgen und nahezu ausrotten.

Die Folge war ein Park, der aus den Fugen und aus dem Gleichgewicht geriet. Alle "Pflege" des Menschen sorgte nur dafür, dass die Situation schlimmer wurde.
Als das dann so schlimm wurde, dass die Touristen verschreckt wurden, weil die Wälder kahl wurden und die Landschaft unansehnlicher wurde und die Kosten der Pflege explodierten, setzte ein Umdenken ein.
Man sorgte dafür, dass sich wieder Wölfe ansiedelten und nach einigen Jahren war das Gleichgewicht auch wieder besser, der Park konnte erhalten werden. Die "Pflege" besteht darin, den Gott gegebenen Umständen von jagen und gejagt werden seinen Lauf zu lassen und dafür zu sorgen, dass Menschen diesen Freiraum nicht zerstören.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Halman
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#12 Re: Mit CO2 Verflüssigung die Klimaziele erreichen?

Beitrag von Halman » Sa 22. Nov 2014, 22:20

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Gott übertrug denn Menschen die Verantwortung über die irdische Schöpfung, damit er sie bebaue und bewahre und zwar pfleglich und weise. Dies ist laut der Genesis unser Auftrag, wie ich HIER genauer ausgeführt hatte.
Trotz deiner überzeugenden Argumente, bleibt es eine Frage der Auslegung.
Wenn man durch die amerikanische "Bible belt" fährt, ist es erschreckend, wieviele Leute meinen, es könne einfach so weiter gehen. Es sind meist strenge Evangelikale, die fest daran glauben die Erde ausbeuten zu dürfen, schließlich würde Gott in Bälde für eine neue sorgen wenn die alte "verbraucht" ist.
Dies ist eine egoistische Denkweise, die ich aus christlicher Sicht nicht nachvollziehen und rechtfertigen kann. Da glauben also tatsächlich sog. Christen, wenn man Gottes Schöpfung ausbeutet, erhält man sein Wohlgefallen? :thumbdown: Als Johannes folgenden Bibelvers schrieb, mag er mehr an sittliche Verderbheit gedacht haben, aber ist denn die Ausbeutung der Erde etwa kein verderben der Erde?
Zitat aus Off 11:
18 Und die Nationen sind zornig gewesen, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, dass sie gerichtet werden und dass du den Lohn gibst deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen* und den Großen, und die du verdirbst, welche die Erde verderben.
*Geringen

In der Sintflutgeschichte wird von Noah auf Gottes Auftrag hin ein sehr großer Aufwand betrieben, als es darum ging, die Tierarten zu retten. (Mit ist natürlich bewusst, dass eine wortwörtliche Auslegung der Sintflutgeschichte äußerst problematisch ist, aber man kann sie ja auch mythisch-symbolisch deuten.) Fundamentalisten werden aber eher wörtlich daran glauben. Daraus kann ich aber nicht herleiten, dass es plötzlich okay sei, die Erde auszubeuten.
Außerdem kann ein Christ m. E. unmöglich wissen, wann Gott eine neue Erde schafft, denn die Apostel Petrus und Johannes zitierten Jesaja im ersten Jahrhundert und dies ist sehr lange her.
Zumal sich die Frage erhebt, wie diese Worte denn eigentlich gemeint sind. (Z.B. in Ps 96:1 singt die Erde, was offenkundig bildlich gemeint ist.) Soll wirklich unser Planet Erde in Kürze vernichtet werden? Wie soll denn so eine Interpretation mit dem Gesamtkontext der Bibel vereinbar sein? Wenn ein fundamentalistischer Christ meint, die Erde ohne Gewissensbisse ausplündern zu können, dann soll er dies bitte mit dem Salomo-Pslam Ps 72:5-7 auf seinen Lippen tun. Ich kann das nicht befürworten, insbesondere wenn ich die jesajanischen Worte aus Jes 45:18 i.V.m. Jes 66,1 berücksichtige.
Als Johannes in Off 21:1 einen "neuen Himmel und eine neue Erde" sah, ist dies m. E. symbolisch zu verstehen und zwar in dem Sinn, wie es in den Folgeversen beschrieben wird. Dann wird sich Jesu Bitte nach meinem bescheidenen Verständnis im (Vaterunser) erfüllen.

Hoffentlich war dies jetzt nicht zu missionarisch. :oops:
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#13 Re: Mit CO2 Verflüssigung die Klimaziele erreichen?

Beitrag von Pluto » Sa 22. Nov 2014, 22:32

Halman hat geschrieben:Hoffentlich war dies jetzt nicht zu missionarisch. :oops:
Ganz und gar nicht. :D

Die Amerikaner sind bekannt dafür, dass sie zu allem eine Umfragestatistik haben. Wusstest du, dass 58% der weißen evangelikalen Bevölkerung Amerikas glaubt, Jesus würde bis zum Jahr 2050 wiederkommen?
[ Quelle ]
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Halman
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#14 Re: Mit CO2 Verflüssigung die Klimaziele erreichen?

Beitrag von Halman » Sa 22. Nov 2014, 22:48

Nein, dass wusste ich noch nicht. Nun frage ich mich, wie sie Petri Worte aus 1Petr. 3:11-17 verstehen. U.a. rät der Apostel gläubige Christen:
14 Deshalb, Geliebte, da ihr dies erwartet, befleißigt euch, unbefleckt und tadellos von ihm im Frieden befunden zu werden!
Ob Leute, die Raubbau an unserer Erde treiben, tadellos und "von ihm im Frieden befunden" werden, beurteile jeder selbst. Auch warnt Petrus vor Leuten, welche die Schriften verdrehen und vor dem "Irrwahn der Ruchlosen".

Petrus nahm ja noch nie ein Blatt vor dem Mund.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Abischai
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#15 Re: Mit CO2 Verflüssigung die Klimaziele erreichen?

Beitrag von Abischai » So 23. Nov 2014, 01:02

Pluto hat geschrieben:...Wusstest du, dass 58% der weißen evangelikalen Bevölkerung Amerikas glaubt, Jesus würde bis zum Jahr 2050 wiederkommen?...
Ich bin zwar kein weißer evangelikaler Amerikaner, aber ich glaube das auch, und zwar zu 100%.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

ThomasM
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#16 Re: Mit CO2 Verflüssigung die Klimaziele erreichen?

Beitrag von ThomasM » So 23. Nov 2014, 11:05

Abischai hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:...Wusstest du, dass 58% der weißen evangelikalen Bevölkerung Amerikas glaubt, Jesus würde bis zum Jahr 2050 wiederkommen?...
Ich bin zwar kein weißer evangelikaler Amerikaner, aber ich glaube das auch, und zwar zu 100%.
Keine Angst Abischai

Da bist du in guter Gesellschaft. Christen sind eben Menschen und Menschen haben bei solchen Vorhersagen den Drang, den Zeitraum auf eigene Lebenserwartung +- 20 Jahre anzugeben, immer.
So glaubte auch Paulus an diesen Zeithorizont (seine Naherwartung).
Die SF Romane spielten immer etwa 30 Jahre in der Zukunft (z.B. 2001).
Menschheitskatastrophen wurden immer auf etwa 20-30 Jahre in die Zukunft angesagt, Beispiel der Atomkrieg (70er) oder die Klimakatstrophe (heute).

Das Wiederkommen Jesu wurde um 1850 auf 1870 vorhergesagt (Prophetin White) oder zur Jahrhundertwende auf ungefähr 1925 (Zeugen Jehovas).
Heute ist dieses Vorhersagedatum eben auf 2050 angewachsen, um 2050 wird es dann auf 2080 angewachsen sein.

Nur mit der Bibel haben solche "Vorhersagen" selbstverständlich gar nichts, aber auch überhaupt nichts zu tun.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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