Nun, auch du meinst die Wahrheit schlechthin zu besitzen. Meinst du wirklich, du bist besser, als die anderen Gläubigen?Münek hat geschrieben: Und Gläubige sind sich sicher, die Wahrheit schlechthin zu besitzen.
Das ist normalerweise weder Absicht, noch zwingende Voraussetzung. kann aber angesichts der Umstände passieren.Münek hat geschrieben: sie das Terrain des Glaubens betreten, wieso geben sie den "Mantel der Vernunft"
vorher an der Garderobe ab?
Ist das Absicht oder ist das zwingende Voraussetzung?
Vernunft ist, wie du betontest, ein Mantel. Vernunft engt ein, Vernunft beschränkt. Das muss so sein und liegt in der Natur der Vernunft.
Oft engt Vernunft mehr ein, als vernünftig ist. Als Beispiel will ich wieder Kant bringen (den ich kaum kenne, also frag mich nicht nach Details). Ich weiß aber, als die Quantenmechanik entwickelt wurde, aus den Reihen der Kantschen Anhänger Proteste kamen, da die Sache mit dem Dualismus, dem sowohl als auch von Welle und Teilchen unmöglich richtig sein kann. Ist sie aber. Die Natur steht eben jenseits der Vernunft.
So gibt es einige Disziplinen, die jenseits von Vernunft agieren können. Musik, Kunst, Phantasie, Gefühle, Literatur und eben auch Glaube. Das gehört zum Mensch-Sein dazu und wer behauptet, er würde ausschließlich auf der Basis der Vernunft leben - der lügt.
So ist die Vernunft wie ein Pfirsichkern. Zentral, wesentlich, hart. Aber um an den Pfirsich heranzukommen, muss man jenseits des Kerns schauen.
Gruß
Thomas