Die Gabe der Unterscheidung

Rund um Bibel und Glaube
ThomasM
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#11 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von ThomasM » Di 16. Dez 2014, 10:11

Münek hat geschrieben: Und Gläubige sind sich sicher, die Wahrheit schlechthin zu besitzen.
Nun, auch du meinst die Wahrheit schlechthin zu besitzen. Meinst du wirklich, du bist besser, als die anderen Gläubigen?

Münek hat geschrieben: sie das Terrain des Glaubens betreten, wieso geben sie den "Mantel der Vernunft"
vorher an der Garderobe ab?

Ist das Absicht oder ist das zwingende Voraussetzung?
Das ist normalerweise weder Absicht, noch zwingende Voraussetzung. kann aber angesichts der Umstände passieren.

Vernunft ist, wie du betontest, ein Mantel. Vernunft engt ein, Vernunft beschränkt. Das muss so sein und liegt in der Natur der Vernunft.
Oft engt Vernunft mehr ein, als vernünftig ist. Als Beispiel will ich wieder Kant bringen (den ich kaum kenne, also frag mich nicht nach Details). Ich weiß aber, als die Quantenmechanik entwickelt wurde, aus den Reihen der Kantschen Anhänger Proteste kamen, da die Sache mit dem Dualismus, dem sowohl als auch von Welle und Teilchen unmöglich richtig sein kann. Ist sie aber. Die Natur steht eben jenseits der Vernunft.

So gibt es einige Disziplinen, die jenseits von Vernunft agieren können. Musik, Kunst, Phantasie, Gefühle, Literatur und eben auch Glaube. Das gehört zum Mensch-Sein dazu und wer behauptet, er würde ausschließlich auf der Basis der Vernunft leben - der lügt.

So ist die Vernunft wie ein Pfirsichkern. Zentral, wesentlich, hart. Aber um an den Pfirsich heranzukommen, muss man jenseits des Kerns schauen.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

michaelit
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#12 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von michaelit » Di 16. Dez 2014, 11:20

Bei Paulus heißt es daß man nicht Jesus den Herrn nennen kann als im Heiligen Geist. Das heißt, man braucht den Heiligen Geist als Mensch um Jesus als Herrn akzeptieren zu können. Der Heilige Geist wird in der Bibel manchmal als Taube bezeichnet, ein andermal als lebendiges Wasser. Tauben stehen immer für Unschuld und Frieden, also kannst du bei Menschen die dir explizit nichts tun und die Frieden an sich haben und von Jesus reden, schon davon ausgehen daß sie Jesus als Herrn kennen. Wenn dann aber jemand wie Hemul kommt der dir mit Gott Angst machen will und Gottes Herrschaft über Angst und Furcht verdeutlicht, der ist nicht im Heiligen Geist und kann Jesus nicht als Herrn benennen weil da nur Unsinn und Unheil herauskommt, also eine falsche Herrschaft Gottes die nur Angst macht und keine Frucht bringt die man essen kann. Johannes hat das einmal so gedeutet, wer in der vollkommenen Liebe lebt bekommt die Angst vor Strafe ausgetrieben, und da Gottes Liebe immer größer ist als unsere Liebe, bedeutet das daß du dich mehr auf Gottes Liebe zu dir verlassen kannst als auf deine Liebe zu Gott. In diesen Dingen wird dann bewiesen daß du Jesus auch als Herr annehmen kannst da er dir nicht schadet. Nur wenn der Heilige Geist in einem Christen da ist, ist auch Herrschaft Gottes da die alles gut macht. Es gilt den Menschen den gekreuzigten Jesus vor die Augen zu malen, also den Gott der lieber selbst stirbt statt Menschen umzubringen. Da kommt Gottes Unschuld heraus und es gibt keinen Grund mehr für die Angst, und die Auferstehung nimmt dann die Angst vor dem Tod weg. Dieses Evangelium von Kreuz und Auferstehung ist vertrauenswürdig. Aber wenn man mit Geboten kommt oder aus dem Glauben ein erneuetes Gesetzessystem macht wo wir doch geistlich wandeln sollen und nicht mehr unter dem Buchstaben sind, dann begegnet man einem falschen Evangelium.

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Laodicea
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#13 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von Laodicea » Di 16. Dez 2014, 13:13

ThomasM hat geschrieben: Und woran könnte man erkennen, dass das nicht "nur" Gruppendruck oder soziale Mechanismen sind?
Weil das was der Mensch im Herzen trägt offenbar würde!
ThomasM hat geschrieben: Die Gabe der Unterscheidung ist gerecht verteilt, wie die Intelligenz.
Jeder behauptet von sich, genug davon zu besitzen.

Gruß
Thomas
Das ist nicht richtig.
Es ist eine Gabe des Heiligen Geistes die Er einem jeden zuteilt wie Er will!
Gottes Gaben sind für den Leib-seine Gemeinde-nicht für die Ungläubigen!

Grüße
Tom

michaelit
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#14 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von michaelit » Di 16. Dez 2014, 13:35

Der Heilige Geist gibt auch den Glauben, und den haben ja auch die Leute die dann durch den Glauben Christen werden. Daher wirkt der Heilige Geist nicht nur in der Kirche sondern auch in der Welt. So ist auch den Nichtchristen oft die Gabe der Unterscheidung gegeben, was auch oft in der Kritik deutlich wird die dem Christentum widerfährt. Denkt nicht ihr wißt die Wahrheit bloß weil ihr getauft seid. Es gab viele Juden die zu Gottes Volk gehörten doch nicht verstanden was sie von Gott zu halten hatten. Wenn ihr euren Glauben nicht in der Liebe wirken laßt, seid ihr nicht anders als diejenigen ohne Gott die keine Liebe haben. Jesus predigte Gottes Gerechtigkeit und die Bergpredigt, und er hat sich auch selbst an sie gehalten und auf die Backe schlagen lassen. Also Abischai und Hemul, denkt an die Bergpredigt und haltet auch einmal die Wange hin und wißt daß eure Worte nur Schall und Rauch sind denn ihr predigt keine gute Botschaft sondern eine finstere von Verdammnis und Gericht, wo doch Jesus sagt und bezeugt daß Gott nicht richtet! Denkt an das Kreuz und nehmt es als die Grundlage der christlichen Mission, und nicht das Gericht. Sonst seid ihr nur selbst Pharisäer die Gott und den Menschen gar nicht kennen wollen und meinen mit ihrer Flasche Öl und einer Nacht warten und nicht teilen zu brauchen mit den anderen, ist es getan.

Pluto
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#15 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von Pluto » Di 16. Dez 2014, 13:38

Laodicea hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Die Gabe der Unterscheidung ist gerecht verteilt, wie die Intelligenz.
Jeder behauptet von sich, genug davon zu besitzen.
Das ist nicht richtig.
Oha!? :shock:
Laodicea hat geschrieben:Gottes Gaben sind für den Leib-seine Gemeinde-nicht für die Ungläubigen!
Hmm...
Wie macht sich das in der Praxis denn bemerkbar?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Laodicea
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#16 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von Laodicea » Di 16. Dez 2014, 13:52

Pluto hat geschrieben:
Laodicea hat geschrieben:Gottes Gaben sind für den Leib-seine Gemeinde-nicht für die Ungläubigen!
Hmm...
Wie macht sich das in der Praxis denn bemerkbar?
Das werter Pluto wirst du wohl erst erfahren wenn du dich bekehrst... 8-)
Was bedeuted: Busse tun, taufen lassen-Heiligen Geist empfangen und dann Zeuge der Wahrheit sein! Apg.2:38

Grüße
Tom

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#17 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von Abischai » Di 16. Dez 2014, 14:02

Bei der "Gabe der Unterscheidung" handelt es sich um die Unterscheidung der Geister. Und das ist schon mal was, was jemand, der nicht geistlich ist, überhaupt nicht erfassen, nicht mal erahnen kann.
Übrigens teilt der Heilige Geist Gottes diese Gaben (es gibt auch noch andere) aus, wie er das für richtig hält. Eine Gleichverteilung ist da nicht zu erwarten.

Es geht nicht darum, Mandarin von Französisch, rot von blau, süß von sauer unterscheiden zu können.
Gläubige wissen in der Regel, was diese Unterscheidung der Geister bedeutet, und es hat gar keinen Zweck, dies jemandem erklären zu wollen, der nicht den Geist Gottes empfangen hat.
Das wichtigste Wort hierzu steht in 1. Kor. 2;14f
Das ist auch der Grund, warum Ungläubige in geistlichen Dingen immer wieder höflich zurückgewiesen werden müssen, eine Sache, die sie nie verstehen und sich immer gekränkt fühlen.
Ich muß ja auch anerkennen, daß es Dinge gibt, wo ich nicht mitreden kann, tue ich es doch, mache ich mich lächerlich und störe die anderen, die davon etwas verstehen und darüber beraten.

Es muß für Außenstehende ja hochmütig klingen, wenn unsereiner sagt: >du kannst das nicht verstehen<, wir können das leider nicht ändern.
Aber diesen Fakt einfach zu akzeptieren, würde die Diskussionen entkrampfen und vielleicht Platz für das Wesentliche machen.
Zuletzt geändert von Abischai am Di 16. Dez 2014, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

closs
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#18 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von closs » Di 16. Dez 2014, 14:09

Abischai hat geschrieben:Bei der "Gabe der Unterscheidung" handelt es sich um die Unterscheidung der Geister.
So ist es. - Unter darunter fällt auch die Unterscheidung von "geistiger Wahrnehmung" und "Phantasie", selbst wenn diese mit naturwissenschaftlicher Methodik nicht unterscheidbar sind. - Mit intersubjektiven Nachweisen ist hier nichts zu wollen.

Pluto
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#19 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von Pluto » Di 16. Dez 2014, 14:33

Laodicea hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Laodicea hat geschrieben:Gottes Gaben sind für den Leib-seine Gemeinde-nicht für die Ungläubigen!
Hmm...
Wie macht sich das in der Praxis denn bemerkbar?
Das werter Pluto wirst du wohl erst erfahren wenn du dich bekehrst... 8-)
Schön und gut, lieber Tom. :D
Was mir nicht einleuchtet, ist, warum du ein Geheimnis daraus machst?
Willst du es nicht, oder kannst du es mir nicht erklären?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Laodicea
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#20 Re: Die Gabe der Unterscheidung

Beitrag von Laodicea » Di 16. Dez 2014, 14:56

Pluto hat geschrieben: Was mir nicht einleuchtet, ist, warum du ein Geheimnis daraus machst?
Es ist tatsächlich ein Geheimnis
Pluto hat geschrieben: Willst du es nicht, oder kannst du es mir nicht erklären?
Man erfährt es wenn man glaubt und solange man es nicht selbst erfahren hat bleibt immer der Zweifel.
Wofür aber die Gaben gut sind und wie es sich in der Praxis darstellt magst du wissen?
In erster Linie dienen sie der Gemeinde zur Erbauung.
Also zum richtigen Aufbau.
Alle Gaben sind zur Verherrlichung Jesu Christi gegeben, nicht zur eigenen Bereicherung.
Sie geben Zeugnis vom Geist Gottes und dem Wort Jesu Christi, der Wahrheit.

Grüße
Tom

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