Ist Gott überzeitlich ?

Rund um Bibel und Glaube
Claymore
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#501 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Claymore » Fr 7. Dez 2018, 15:55

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 7. Dez 2018, 15:14
Er meint dass die Intensität oder die Frequenz der Reize groß genug war, um nicht schon im Rückenmark oder im Thalamus herausgefiltert zu werden, so dass irgendwann mal ein Aktionspotenzial im motorischen Sprachzentrum ankam und ihn folgenden Satz formulieren ließ: "Ich habe Schmerzen".
Ich denke nicht, dass das jemand meint.
JackSparrow hat geschrieben:
Fr 7. Dez 2018, 15:14
Richtig. Wenn subjektive Empfindungen existieren, wann und wieso können wir dann davon ausgehen, dass die Alarmanlage keine subjektiven Empfindungen hatte?
Streng genommen kann man das nicht. Man hält es bei anderen Menschen durch einen Analogieschluss für plausibel – und dieser Analogieschluss existiert bei einer Alarmanlage nicht.

Was hat das eigentlich noch mit der Teekanne zu tun?

I.Ü. bin ich mir nicht so sicher, ob das folgende
JackSparrow hat geschrieben:Dass sich einerseits jeder Mensch jederzeit irgendein beliebiges Ding ausdenken kann (Götter, Teekannen, unsichtbare gasförmige grüne Kühe), andererseits aber niemand fähig ist, die Nichtexistenz eines ausgedachten Dings zu beweisen.
korrekt ist. “niemand fähig ist” sollte man eher durch “es für jeden extrem aufwändig ist” ersetzen.

Aber worauf soll das hinauslaufen? Ist es deswegen “falsch” (was immer man darunter versteht) an etwas zu glauben, für das es keine “Belege” (was immer man darunter versteht) gibt?
Zuletzt geändert von Claymore am Fr 7. Dez 2018, 16:12, insgesamt 1-mal geändert.

SilverBullet
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#502 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von SilverBullet » Fr 7. Dez 2018, 16:10

JackSparrow hat geschrieben:Richtig. Wenn subjektive Empfindungen existieren, wann und wieso können wir dann davon ausgehen, dass die Alarmanlage keine subjektiven Empfindungen hatte?
Interessant ist dabei, dass aus „dem Empfinden“, also einem Vorgang, sprachlich eine kleine Umwandlung in „das Empfinden“ gemacht wird (was schon um einiges mehr als Objektzusammenhang missbraucht werden kann).
Und schliesslich werden mit „der Empfindung“ (Mehrzahl „die Empfindungen“) unbedarfte Dichter und Denker dazu verleitet, eigenständige Existenzen zu vermuten –„diese Fachleute wollen am Ende einer Empfindung begegnen können“

Warum wurde dies eigentlich nie bei „dem Stehen“ gemacht. Immerhin gibt es auch „das Stehen“, wodurch lediglich „die Stehung“ und „die Stehungen“ fehlen würden.
„eine Stehung haben“ würde dann bedeuten, dass ein Mensch irgendwo (doof) herumsteht.

Aber vermutlich funktioniert das Suggestionsspielchen hier nicht, denn „Stehen“ ist (dabei) eindeutig auf ein Objekt bezogen, welches „das Stehen“ quasi „durchführt“ und „das Stehen“ selbst nicht auch noch irgendwo vorkommen kann.

Beim „Empfinden“ ist das Verständnis jedoch viel geringer, wodurch etwas, das beim „Stehen“ als blödsinnige Vergackeierung angesehen werden würde, plötzlich hoffähig wird.

(Während ich diesen Text tippe, habe ich auch noch eine Sitzung, eine Schreibung und man glaubt es kaum eine Atmung – ach herrje, eine Schauung habe ich ja auch noch – da ist auch noch eine Denkung -> so ein Mensch wird anscheinend von vielen Existenzen begleitet und es werden immer mehr… :-))

Claymore
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#503 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Claymore » Fr 7. Dez 2018, 16:56

SilverBullet hat geschrieben:
Fr 7. Dez 2018, 16:10
JackSparrow hat geschrieben:Richtig. Wenn subjektive Empfindungen existieren, wann und wieso können wir dann davon ausgehen, dass die Alarmanlage keine subjektiven Empfindungen hatte?
Interessant ist dabei, dass aus „dem Empfinden“, also einem Vorgang, sprachlich eine kleine Umwandlung in „das Empfinden“ gemacht wird (was schon um einiges mehr als Objektzusammenhang missbraucht werden kann).
Und schliesslich werden mit „der Empfindung“ (Mehrzahl „die Empfindungen“) unbedarfte Dichter und Denker dazu verleitet, eigenständige Existenzen zu vermuten –„diese Fachleute wollen am Ende einer Empfindung begegnen können“
Ein nettes Argument, das du dir da ausgedacht hast.

Wie soll man es denn richtig machen? Hast du da auch einen Tipp? Was wäre denn dein Kriterium um “eigenständige Existenz” von nicht-“eigenständiger Existenz” zu unterscheiden?

Da bin ich jetzt mal wirklich gespannt. Ein bissel mehr, als dass du es als “blödsinnige Vergackeierung” empfindest, sollte aber schon kommen.

Sind das folgende “eigenständige Existenzen” – oder nicht?
  • Kraft, die eine Feder ausübt
  • Energie eines Kreisels
  • Magnetfeld
  • Photon
  • Elektron
Schreib mal einen verständlichen, coolen Beitrag ohne Schimpftiraden. Du schaffst das!
Warum wurde dies eigentlich nie bei „dem Stehen“ gemacht. Immerhin gibt es auch „das Stehen“, wodurch lediglich „die Stehung“ und „die Stehungen“ fehlen würden.
„eine Stehung haben“ würde dann bedeuten, dass ein Mensch irgendwo (doof) herumsteht.

Aber vermutlich funktioniert das Suggestionsspielchen hier nicht, denn „Stehen“ ist (dabei) eindeutig auf ein Objekt bezogen, welches „das Stehen“ quasi „durchführt“ und „das Stehen“ selbst nicht auch noch irgendwo vorkommen kann.
Also wenn sich deine Ablehnung von vorhin nur auf eine unzulässige Reifizierung bezogen hat, dann hast du das leider nicht sehr deutlich gemacht.

Das ganze lässt sich auch nur mit Verben ausdrücken: Es heißt ganz einfach, dass “Etwas erlebt wie es von einer Nadel gestochen wird” etwas grundsätzlich anderes ist als “Etwas reagiert als es von einer Nadel gestochen wird”.
Beim „Empfinden“ ist das Verständnis jedoch viel geringer, wodurch etwas, das beim „Stehen“ als blödsinnige Vergackeierung angesehen werden würde, plötzlich hoffähig wird.

(Während ich diesen Text tippe, habe ich auch noch eine Sitzung, eine Schreibung und man glaubt es kaum eine Atmung – ach herrje, eine Schauung habe ich ja auch noch – da ist auch noch eine Denkung -> so ein Mensch wird anscheinend von vielen Existenzen begleitet und es werden immer mehr… :-))
Na dann, lass andere an deiner Erleuchtung teilhaben, wie man es richtig macht!

JackSparrow
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#504 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von JackSparrow » Fr 7. Dez 2018, 21:06

Claymore hat geschrieben:
Fr 7. Dez 2018, 15:55
Ich denke nicht, dass das jemand meint.
Ich denke dass jede Aussage, die jemand darüber äußern könnte, was er mit seiner Schmerzaussage meinte, ebenfalls einem im motorischen Sprachzentrum verrechneten und nachverfolgbaren Reiz-Reaktions-Muster entspringt.

Man hält es bei anderen Menschen durch einen Analogieschluss für plausibel – und dieser Analogieschluss existiert bei einer Alarmanlage nicht.
Offensichtlich brauchen wir menschenähnlichere Alarmanlagen.

Was hat das eigentlich noch mit der Teekanne zu tun?
Sollte es was damit zu tun haben? Vielleicht dass Menschen häufig Dinge über andere Dinge sagen, von denen sie streng aussagenlogisch eigentlich gar nichts wissen können, der Durchschnittsbürger aber nicht unterscheiden kann, ob jemand von den Dingen, über die er redet, etwas wissen kann oder nicht.

Ist es deswegen “falsch” (was immer man darunter versteht) an etwas zu glauben, für das es keine “Belege” (was immer man darunter versteht) gibt?
Aber nein. Dann wäre der Glaube ja längst dem Selektionsdruck zum Opfer gefallen. Ich vermute dass irrationaler Glaube den Gruppenzusammenhalt stärkt und dadurch indirekt den Fortpflanzungserfolg erhöht.

SilverBullet
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#505 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von SilverBullet » Fr 7. Dez 2018, 22:13

Claymore hat geschrieben:Wie soll man es denn richtig machen? Hast du da auch einen Tipp? Was wäre denn dein Kriterium um “eigenständige Existenz” von nicht-“eigenständiger Existenz” zu unterscheiden?
Schreib mal auf, wie du „eine Stehung“, „eine Liegung“, „eine Lachung“, „eine Kratzung“ einordnen würdest und begründe es.

Danach wendest du deine so gewonnenen Kriterien auf „eine Empfindung“ an.

„Mensch, das hört sich doch wie ein Plan an…“

Claymore hat geschrieben:Das ganze lässt sich auch nur mit Verben ausdrücken: Es heißt ganz einfach, dass “Etwas erlebt wie es von einer Nadel gestochen wird” etwas grundsätzlich anderes ist als “Etwas reagiert als es von einer Nadel gestochen wird”.
Ja, so lautet das Glaubensbekenntnis eines Philosophen, allerdings kann ein Philosoph keinerlei Zusammenhänge zu „grundsätzlich anders“ liefern.
Genauso ist es auch bei dir.
Woher ich das weiss? -> aus deiner nächsten „Antwort“.

Claymore hat geschrieben:Na dann, lass andere an deiner Erleuchtung teilhaben
Du würdest dadurch sofort in die Defensive geraten und nur noch ins „man kann eigentlich gar nichts wissen“ flüchten.
Viel spannender ist es doch, wenn du selbst etwas auf den Tisch legst, das mich „völlig auf dem falschen Fuss erwischt“ :-)

Du hast oben eine klare Behauptung aufgestellt und zwar ohne „ich empfinde es so“.
Das Gehirn (der Körper) reagiert „beim Erleben“, warum sollte es bei „Erleben“ also nicht um eine Reaktion gehen?
Du behauptest, dass es eine Wahrnehmung geben soll, die keine Reaktion ist – aktuell erreichst du damit die Qualitätsstufe „eigenartiger Unsinn“
(keine Sorge, die Stufe von „Geistwesen ohne Verdauung“ kannst du von hier aus bereits mit deiner nächsten Antwort erobern)

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1Johannes4
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#506 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von 1Johannes4 » Sa 8. Dez 2018, 01:43

Hallo Closs,

closs hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 01:41
Munro hat geschrieben:
Do 29. Nov 2018, 15:10
Hier sind wir wieder bei der Teekanne!Eine großartige Idee von Russel!
Aus der aber gerne falsche Schlüsse gezogen werden. - Die Tatsache, dass es unsinnig erscheint, Teekannen im Weltraum eine Existenzberechtigung zuzusprechen, da ja deren Nicht-Existenz nicht beweisbar ist, erlaubt nicht den Umkehrschluss, dass Nicht-Beweisbares unsinnig sein muss. - Da werden gerne logische Sprachspielereien gemacht, die nicht seriös sind.
bei dem Beispiel von Russell geht es meiner Meinung nicht darum einen „Umkehrschluss“ zu postulieren, „dass Nicht-Beweisbares unsinnig sein muss“, sondern darum, dass speziell Gläubige auch häufig zu einer Argumentationsweise greifen, wo der Skeptiker dessen dann zum Gegenbeweis aufgefordert wird. Eine solche Aufforderung zum Gegenbeweis, wo man selber nicht in der Lage ist einen Beweis anzuführen, ist also nur der jämmerliche Versuch den schwarzen Peter der argumentativen Grundlage an den Skeptiker abzugeben. Die sinnvolle Schlussfolgerung aus Russells Teekanne ist also, dass wenn jemand etwas als beispielsweise „allgemeine Wahrheit“ behauptet, auch den Beleg zu erbringen hat. Und wenn das nicht möglich ist, ist es eben angemessen dergleichen lediglich als Behauptung zu bezeichnen und nicht als „allgemeine Wahrheit“. Stattdessen kann man dann manchmal beobachten, dass die Skeptiker implizit diskreditiert werden, weil sie etwas nicht annehmen, obwohl sie nicht das Gegenteil beweisen können.

Allerdings - und da sind dann die Rollen von „Behauptendem“ und „Skeptiker“ gewissermaßen vertauscht - wenn ein Nichtgläubiger die Nichtexistenz Gottes als eine Art Fakt behauptet, hat er ebenso selbst den Beweis seiner Behauptung zu erbringen und kann nicht einfach den schwarzen Peter an die Skeptiker seiner Behauptung, das dann z.B. die Gläubigen wären, abgeben.

Ich denke, dass man den Glauben gut mit der Liebe veranschaulichen kann: wer liebt, kann seine Liebe nicht wirklich beweisen, aber sie wird dennoch beim Betroffenen typische Symptome hervorrufen.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

closs
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#507 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von closs » Sa 8. Dez 2018, 08:40

1Johannes4 hat geschrieben:
Sa 8. Dez 2018, 01:43
sondern darum, dass speziell Gläubige auch häufig zu einer Argumentationsweise greifen, wo der Skeptiker dessen dann zum Gegenbeweis aufgefordert wird.
Das ist in der Tat unsinnig - und zwar deshalb, weil es nicht um "beweisen" geht, sondern um "erkennen".

1Johannes4 hat geschrieben:
Sa 8. Dez 2018, 01:43
Die sinnvolle Schlussfolgerung aus Russells Teekanne ist also, dass wenn jemand etwas als beispielsweise „allgemeine Wahrheit“ behauptet, auch den Beleg zu erbringen hat.
Bei genauem Hinschauen ist das nicht mehr so sinnvoll - denn: "Beleg" wird heute meistens als "kritisch-rationaler Beleg" verstanden, also in Übereinstimmung seiend mit wissenschaftlichen Regeln. - Genau das geht aber PRINZIPIELL nicht. - Denn "Gott" macht nur einen Sinn, wenn er "NICHT von dieser Welt" ist, also auch nicht anthropogen-vernünftig "bewiesen" werden kann.

1Johannes4 hat geschrieben:
Sa 8. Dez 2018, 01:43
wenn ein Nichtgläubiger die Nichtexistenz Gottes als eine Art Fakt behauptet, hat er ebenso selbst den Beweis seiner Behauptung zu erbringen und kann nicht einfach den schwarzen Peter an die Skeptiker seiner Behauptung, das dann z.B. die Gläubigen wären, abgeben.
Richtig - aber das zeigt doch, dass die "Beleg-Schiene" ins Leere führt. - Mein Verdacht: Die innere Kompetenz, etwas zu "merken", ist heute derart verkümmert oder wird derart diskreditiert, dass nur noch "Äußeres" als kompetent dargestellt werden kann.

1Johannes4 hat geschrieben:
Sa 8. Dez 2018, 01:43
wer liebt, kann seine Liebe nicht wirklich beweisen, aber sie wird dennoch beim Betroffenen typische Symptome hervorrufen.
Richtig - aber selbst hier gibt es Stimmen, die meinen, "Liebe" ließe sich neurowissenschaftlich "beweisen". - Deshalb: Es sollte um "erkennnen" gehen und nicht um "beweisen" - nicht umsonst heißt es im AT: "Und Adam ERKANNTE Eva".

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#508 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Claymore » So 9. Dez 2018, 00:23

SilverBullet hat geschrieben:
Fr 7. Dez 2018, 22:13
Claymore hat geschrieben:Wie soll man es denn richtig machen? Hast du da auch einen Tipp? Was wäre denn dein Kriterium um “eigenständige Existenz” von nicht-“eigenständiger Existenz” zu unterscheiden?
Schreib mal auf, wie du „eine Stehung“, „eine Liegung“, „eine Lachung“, „eine Kratzung“ einordnen würdest und begründe es.

Danach wendest du deine so gewonnenen Kriterien auf „eine Empfindung“ an.

„Mensch, das hört sich doch wie ein Plan an…“
Nach den Eindrücken durch deinen letzten Post empfinde ich dich als jemand, der sich für die Wissenschaft begeistern kann. Von daher wirst du doch einen höheren Standard an deine Argumentation anlegen wollen als nur “ich kann das ins lächerliche ziehen”?

Denn auch wenn deine Sachkenntnis nicht ausreicht, so kannst du dich doch wenigstens bemühen, was den Ethos angeht, einem echten Wissenschaftler nicht nachzustehen. Polemik ist dafür aber ziemlich kontraproduktiv.

Also noch einmal:
Wikipedia: Feld (Physik) hat geschrieben:In der Quantenfeldtheorie schließlich werden auch die Materieteilchen als Feldquanten, d. h. gequantelte Anregungen von Feldern angesehen.
Was nun? Sind Elektronen keine “eigenständigen Existenzen”? Weil es deinem “gesunden Menschenverstand” absurd erscheint, dass Anregungen “eigenständige Existenzen” sein könnten?
Claymore hat geschrieben:Das ganze lässt sich auch nur mit Verben ausdrücken: Es heißt ganz einfach, dass “Etwas erlebt wie es von einer Nadel gestochen wird” etwas grundsätzlich anderes ist als “Etwas reagiert als es von einer Nadel gestochen wird”.
Ja, so lautet das Glaubensbekenntnis eines Philosophen, allerdings kann ein Philosoph keinerlei Zusammenhänge zu „grundsätzlich anders“ liefern.
Oh, ich sehe schon – das mit dem “verständlichen, coolen Beitrag ohne Schimpftiraden” wird nicht hinhauen. Aber du hast es auch gar nicht erst versucht. Schade.
Genauso ist es auch bei dir.
Woher ich das weiss? -> aus deiner nächsten „Antwort“.
Hast du es denn wirklich nötig Brunnen zu vergiften?
Claymore hat geschrieben:Na dann, lass andere an deiner Erleuchtung teilhaben
Du würdest dadurch sofort in die Defensive geraten und nur noch ins „man kann eigentlich gar nichts wissen“ flüchten.
Viel spannender ist es doch, wenn du selbst etwas auf den Tisch legst, das mich „völlig auf dem falschen Fuss erwischt“ :-)
Das ist schön gesagt. Und jetzt bemühe dich auch diese Souveränität mal einen ganzen Beitrag lang durchzuhalten; dabei hapert es nämlich noch ein wenig.
Du hast oben eine klare Behauptung aufgestellt und zwar ohne „ich empfinde es so“.
Ich habe nur geschrieben, dass sich diese These auch ganz einfach mit Verben formulieren lässt. Lies es dir doch einfach noch mal genau durch, bevor du übereilte Schüsse ziehst.
Das Gehirn (der Körper) reagiert „beim Erleben“, warum sollte es bei „Erleben“ also nicht um eine Reaktion gehen?
Du willst wohl aber nicht beweisen, dass es das gleiche ist? Warum sollte man also deinen Standpunkt bevorzugen?

Meiner Ansicht nach - wenn Erleben nur eine Reaktion ist, dann muss durch eine Beschreibung in der Dritte-Person-Perspektive bereits alles darüber gesagt werden können, prinzipiell. Aber wieso kann man nicht jemandem die Reaktionen beschreiben, die er bei bestimmten Wahrnehmungsobjekten haben wird, so dass er die Arten/Eigenschaften der Wahrnehmungsobjekte unterscheiden und korrekt zuordnen kann, auch wenn die Zuordnung nie erlernt hat?
Du behauptest, dass es eine Wahrnehmung geben soll, die keine Reaktion ist – aktuell erreichst du damit die Qualitätsstufe „eigenartiger Unsinn“
(keine Sorge, die Stufe von „Geistwesen ohne Verdauung“ kannst du von hier aus bereits mit deiner nächsten Antwort erobern)
Es liegt mir fern, deinen Eifer dämpfen zu wollen, aber da hast du eine Kleinigkeit übersehen. Ich habe nicht geschrieben, dass “es eine Wahrnehmung geben soll, die keine Reaktion ist”. Da müsstest du schon ein “nur” einfügen, damit es passt. Außerdem habe ich es nicht als Tatsache behauptet – es ist nur meine Vermutung.

SilverBullet
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#509 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von SilverBullet » So 9. Dez 2018, 22:53

Claymore hat geschrieben:Nach den Eindrücken durch deinen letzten Post empfinde ich dich als jemand, der sich für die Wissenschaft begeistern kann. Von daher wirst du doch einen höheren Standard an deine Argumentation anlegen wollen als nur “ich kann das ins lächerliche ziehen”?
Halten wir also fest:
1.
Du erkennst, dass „die Frage nach der Existenz einer Stehung“ (usw.) eine Lächerlichkeit darstellt.
2.
Du kannst nicht sagen, warum dies lächerlich ist.
3.
Du kannst nicht sagen, warum „die Frage nach der Existenz einer Empfindung“ nicht genauso lächerlich sein sollte.

Gut, dann kann man dies als totale Bankrotterklärung werten – „na, das erstaunt uns jetzt aber“.

Claymore hat geschrieben:Was nun? Sind Elektronen keine “eigenständigen Existenzen”? Weil es deinem “gesunden Menschenverstand” absurd erscheint, dass Anregungen “eigenständige Existenzen” sein könnten?
Nochmal, wir benötigen vernünftige und verlässliche Kriterien, um zu verstehen, ab wann eine Zusammenhangsmenge als „eigenständige Existenz“, sprich als „ein Objekt“ verwaltet werden darf (oje, ich verrate ja schon wieder alles, da breche ich doch lieber gleich mal ab) – du hattest hierzu (oben) eine Chance, hast aber versagt.

Claymore hat geschrieben:Hast du es denn wirklich nötig Brunnen zu vergiften?
Siehst du, dieses Nichts ist deine Antwort – ich hab es ja „prophezeit“ :-)

Claymore hat geschrieben:Aber wieso kann man nicht jemandem die Reaktionen beschreiben, die er bei bestimmten Wahrnehmungsobjekten haben wird, so dass er die Arten/Eigenschaften der Wahrnehmungsobjekte unterscheiden und korrekt zuordnen kann, auch wenn die Zuordnung nie erlernt hat?
Denk halt mal etwas nach: Was bedeutet „nie erlernt“ bei einer Reaktion?
Wieso sollte es bei der Grundlage des „nie erlernt“ (die du noch heldenhaft herausfinden musst), durch „Beschreibung von aussen“ zu einer Ersetzung kommen können?

Wir sind hier letztlich beim „Mary“-Gedankenexperiment – also, was ist der Unterschied zwischen „erlernten Seh-Zusammenhängen“ und „dem Sehen“?

Noch ein Beispiel:
Zu den "schrägen Linien" kannst du „lernen“, dass es sie nicht gibt, aber trotzdem „siehst“ du sie – Wieso, hat die „korrekte Beschreibung“ keinen Einfluss auf die Reaktion beim „Sehen“?

Blätter doch einfach ein paar Philosophie-Büchlein von Philosophie-Spitzenmodellen durch – ok, das war jetzt wirklich lächerlich :-)

Es geht nur um Reaktion und deine Aufgabe ist es, den Unterscheid zu finden….

(Tipp: such das Minimum :-))

Claymore
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#510 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Claymore » Mo 10. Dez 2018, 00:59

SilverBullet hat geschrieben:
So 9. Dez 2018, 22:53
Claymore hat geschrieben:Nach den Eindrücken durch deinen letzten Post empfinde ich dich als jemand, der sich für die Wissenschaft begeistern kann. Von daher wirst du doch einen höheren Standard an deine Argumentation anlegen wollen als nur “ich kann das ins lächerliche ziehen”?
Halten wir also fest:
1.
Du erkennst, dass „die Frage nach der Existenz einer Stehung“ (usw.) eine Lächerlichkeit darstellt.
2.
Du kannst nicht sagen, warum dies lächerlich ist.
3.
Du kannst nicht sagen, warum „die Frage nach der Existenz einer Empfindung“ nicht genauso lächerlich sein sollte.

Gut, dann kann man dies als totale Bankrotterklärung werten – „na, das erstaunt uns jetzt aber“.
Ja, ganz interessant deine Ausführungen, wenn auch etwas exzentrisch. Allein schon, weil etwas so subjektives wie “Lächerlichkeit” (Humor!) als Maßstab für Welterklärungen herhalten muss.

Als “totale Bankrotterklärung” sehe ich es aber nicht unbedingt an, wenn man sich da bei deinen “was ist lächerlich”-Spielchen etwas zurückhält.
Claymore hat geschrieben:Was nun? Sind Elektronen keine “eigenständigen Existenzen”? Weil es deinem “gesunden Menschenverstand” absurd erscheint, dass Anregungen “eigenständige Existenzen” sein könnten?
Nochmal, wir benötigen vernünftige und verlässliche Kriterien, um zu verstehen, ab wann eine Zusammenhangsmenge als „eigenständige Existenz“, sprich als „ein Objekt“ verwaltet werden darf
Pass auf, du kippst wieder in deinen Jargon.
(oje, ich verrate ja schon wieder alles, da breche ich doch lieber gleich mal ab)
Hehe, hast du Geschäftsgeheimnisse? Das würde einiges erklären, u.a. deine Geheimsprache (originell ist die schon, nur leider hindert sie den Erkenntnisgewinn doch beträchtlich).

Ich dachte aber du wolltest Wissenschaftlern nacheifern? Und die legen Wert auf Transparenz und veröffentlichen ihre Forschungsergebnisse!
– du hattest hierzu (oben) eine Chance, hast aber versagt.
Oh je. Das tut mir aber leid. Wobei ich hier anmerken muss: versagt nach deinen Maßstäben.

Ist aber nicht so schlimm, da das mit der eigentlichen These nichts zu tun hat.

Vielleicht gehen wir aber noch mal zurück zu dem Ausgangspunkt des ganzen:
SilverBullet hat geschrieben:Interessant ist dabei, dass aus „dem Empfinden“, also einem Vorgang, sprachlich eine kleine Umwandlung in „das Empfinden“ gemacht wird (was schon um einiges mehr als Objektzusammenhang missbraucht werden kann).
Und schliesslich werden mit „der Empfindung“ (Mehrzahl „die Empfindungen“) unbedarfte Dichter und Denker dazu verleitet, eigenständige Existenzen zu vermuten –„diese Fachleute wollen am Ende einer Empfindung begegnen können“
Da ging es nun um gewisse sprachliche Manöver, die dich irritiert haben. Aber denk noch mal an:
Wikipedia: Feld (Physik) hat geschrieben:In der Quantenfeldtheorie schließlich werden auch die Materieteilchen als Feldquanten, d. h. gequantelte Anregungen von Feldern angesehen.
Willst du deine Sprachkritik auch darauf anwenden?
Claymore hat geschrieben:Hast du es denn wirklich nötig Brunnen zu vergiften?
Siehst du, dieses Nichts ist deine Antwort – ich hab es ja „prophezeit“ :-)
Sehr schön. Wobei du das unter meine tatsächliche Antwort hättest posten müssen, damit der Witz funktioniert. Aber ein Lob für den Einsatz.
Claymore hat geschrieben:Aber wieso kann man nicht jemandem die Reaktionen beschreiben, die er bei bestimmten Wahrnehmungsobjekten haben wird, so dass er die Arten/Eigenschaften der Wahrnehmungsobjekte unterscheiden und korrekt zuordnen kann, auch wenn die Zuordnung nie erlernt hat?
Denk halt mal etwas nach: Was bedeutet „nie erlernt“ bei einer Reaktion?
Wieso sollte es bei der Grundlage des „nie erlernt“ (die du noch heldenhaft herausfinden musst), durch „Beschreibung von aussen“ zu einer Ersetzung kommen können?

Wir sind hier letztlich beim „Mary“-Gedankenexperiment – also, was ist der Unterschied zwischen „erlernten Seh-Zusammenhängen“ und „dem Sehen“?
Tja… das, was du unter “Seh-Zusammenhängen” verstehst, ist wohl dein wohlgehütetes Geschäftsgeheimnis. Wie die Rezeptur von Underberg. Es ging hier außerdem um nie erlernte Zuordnung – aber das ist bei deinem Wirrwarr dann auch schon fast egal.
Noch ein Beispiel:
Zu den "schrägen Linien" kannst du „lernen“, dass es sie nicht gibt, aber trotzdem „siehst“ du sie – Wieso, hat die „korrekte Beschreibung“ keinen Einfluss auf die Reaktion beim „Sehen“?
Ist das auch wieder dein Geschäftsgeheimnis?
Blätter doch einfach ein paar Philosophie-Büchlein von Philosophie-Spitzenmodellen durch – ok, das war jetzt wirklich lächerlich :-)
Ja, das kenn ich doch alles schon. Aber Spaß beiseite: vielleicht solltest du mal mehr lesen und weniger schreiben?

Ein Philosophie-Büchlein über Logik, das wäre doch was für dich. Davon würdest du sicher profitieren.
Es geht nur um Reaktion und deine Aufgabe ist es, den Unterscheid zu finden….

(Tipp: such das Minimum :-))
Glaubst du, dass bei deiner Herangehensweise noch irgendwas vernünftiges bei der Sache hier herauskommt? Ich eher weniger.

I.Ü. habe ich wenig Lust auf “von dir gestellte Aufgaben lösen”, “deine Geschäftsgeheimnisse erraten” und “deine Geheimsprache enträtseln” – mich interessieren Argumente. Und du bringst keine.

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