Ist Gott überzeitlich ?

Rund um Bibel und Glaube
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Detlef
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#441 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Detlef » Fr 30. Nov 2018, 09:00

closs hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 07:50
Existenz geht nicht davon weg, dass sie nicht methodisch bewiesen ist. - Alles andere ist Roßtäuscherei.
Roßtäuscherei ist jedoch in dem Fall das Vortäuschen des behaupteten Roßes. ;) und "Existenz", die nicht da ist, kann, logischerweise, auch nicht "weggehen" :mrgreen:
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

Lena
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#442 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Lena » Fr 30. Nov 2018, 10:29

Munro hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 05:02
Ja, Munro ist ein Wiederbeleber alter weiser Threads.
Ein Schatzgräber!

:)

closs hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 07:50
Existenz geht nicht davon weg, dass sie nicht methodisch bewiesen ist.

Hat der moderne Mensch das Empfinden für wunderbares, noch nicht erklärbares verloren? Was bliebe dann noch zu entdecken, im All ------- die Ewigkeit lang, wir würden heute schon alles kennen?!

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort. Sie sprechen alles so deutlich aus: Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus, und hier ist Beginn und das Ende ist dort. Mich bangt auch Ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott, sie wissen alles, was wird und war; kein Berg ist ihnen mehr wunderbar; ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott. Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern. Die Dinge singen hör ich so gern. Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm. Ihr bringt mir alle die Dinge um.
Rainer Maria Rilke
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

closs
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#443 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von closs » Fr 30. Nov 2018, 10:44

Münek hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 08:58
Ich spreche hier von der "Argumentation" der Gläubigen - NICHT der Nicht-Gläubigen.
Der schräge Druck kommt aber von den Methoden-Gläubigen - als ob ihr Argument irgend etwas ändern würde.

Münek hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 08:58
NICHTS - wenn der Gott der Bibel nicht existiert, dann existiert er nicht. Da kann der Glaube noch so groß sein.
Richtig - und wenn die Naturalismus-Gläubigen unrecht haben, nützt es ebenfalls nichts. Da kann der Glaube noch so groß sein.

Münek hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 08:58
Es ist nun mal so, dass Glaube Realität weder erschafft noch verändert.
Genau meine Rede seit Beginn dieses Forums.

Detlef hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 09:00
Roßtäuscherei ist jedoch in dem Fall das Vortäuschen des behaupteten Roßes.
Nein - und zwar deshalb nicht, weil diese Realität nicht als Wissen verkauft wird, sondern als Glaube bezeichnet wird. - Das unterscheidet Religiöse von materialistischen Glaubens-Gemeinschaften, die meinen, alles käme aus der Materie. Dort hört man nämlich nicht "Ich GLAUBE das", sondern "Wieso? Das weiß ich - das IST doch so".

Lena hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 10:29
Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort. Sie sprechen alles so deutlich aus: Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus, und hier ist Beginn und das Ende ist dort. Mich bangt auch Ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott, sie wissen alles, was wird und war
Was Rilke hier beklagt, ist letztlich der Anthropozentrismus: Der Mensch als Maßstab.

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Detlef
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#444 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Detlef » Fr 30. Nov 2018, 10:57

@closs-
1. Erkenne den Unterschied zwischen 0 und 1 im binären Zahlensystem, das dürfte hilfreich sein beim Erkennen des Unterschieds zwischen Gläubigen und Nicht-Gläubigen.
2. Nenne konkrete Beispiele von "materialistischen Glaubens-Gemeinschaften". Beachte dabei diese Voraussetzungen: https://de.wikipedia.org/wiki/Glaube
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#445 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Pluto » Fr 30. Nov 2018, 11:17

closs hat geschrieben:Nein - und zwar deshalb nicht, weil diese Realität nicht als Wissen verkauft wird, sondern als Glaube bezeichnet wird.
Mancher Gläubige versucht es aber als Wissen zu verbreiten.

closs hat geschrieben:Das unterscheidet Religiöse von materialistischen Glaubens-Gemeinschaften, die meinen, alles käme aus der Materie. Dort hört man nämlich nicht "Ich GLAUBE das", sondern "Wieso? Das weiß ich - das IST doch so".
Naja... Es gibt tausende Hinweise darauf, dass alles aus der Materie entspringt. Es kommt irgendwann der Punkt, dass dies zur Tatsache wird.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#446 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von closs » Fr 30. Nov 2018, 13:44

Pluto hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 11:17
Mancher Gläubige versucht es aber als Wissen zu verbreiten.
Dann macht er aus meiner Sicht einen Fehler, da spirituell Denkende absolut denken, also überhaupt kein absolutes Wissen haben können.

Pluto hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 11:17
Naja... Es gibt tausende Hinweise darauf, dass alles aus der Materie entspringt.
Es gibt viele Hinweise, dass man es so interpretieren kann - die diesbezügliche vorannahmen-immanente Schlüssigkeit steht nicht in Frage.

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#447 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Pluto » Fr 30. Nov 2018, 13:48

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Naja... Es gibt tausende Hinweise darauf, dass alles aus der Materie entspringt.
Es gibt viele Hinweise, dass man es so interpretieren kann - die diesbezügliche vorannahmen-immanente Schlüssigkeit steht nicht in Frage.
Aber es gibt keinen Hinweis darauf, dass Materie aus Geist entspringt. Es gibt dafür nur Glaube.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#448 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Claymore » Fr 30. Nov 2018, 14:41

Detlef hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 05:45
closs hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 01:41
Munro hat geschrieben:
Do 29. Nov 2018, 15:10
Hier sind wir wieder bei der Teekanne!Eine großartige Idee von Russel!
Aus der aber gerne falsche Schlüsse gezogen werden. - Die Tatsache, dass es unsinnig erscheint, Teekannen im Weltraum eine Existenzberechtigung zuzusprechen, da ja deren Nicht-Existenz nicht beweisbar ist, erlaubt nicht den Umkehrschluss, dass Nicht-Beweisbares unsinnig sein muss. - Da werden gerne logische Sprachspielereien gemacht, die nicht seriös sind.
Der "Umkehrschluss" ist zunächst einmal lediglich, dass die Beweislast beim Behauptenden liegt. Und ja, es erlaubt vor allem auch den "Umkehrschluss, dass Nicht-Beweisbares unsinnig sein muss", wenn so eine Behauptung nicht nur reine Privatsache bleibt, sondern darauf Machtanspruch, Moralnormen....und sonstiges übergriffiges Verhalten gegenüber Mitmenschen begründet werden!
Wirklich verstanden habe ich die Russell'sche Teekanne nie. Und dein Beitrag macht es auch nicht klarer. Kann denn das niemand mal kurz und bündig zusammenfassen?

Offensichtlich ist es nicht irrational an unbewiesenes zu glauben, Glaube an Aliens ist nicht irrational… ja?

Und dann gibt es auch unbewiesene Phänomene, deren Ablehnung zumindest äußerst fringe wäre. Z.B. dass ein Hund ein Gefühl von Schmerzen empfindet, wenn man ihm einen Nagel durch die Pfote hämmert. Beobachten kann man nur die Reaktion (aufjaulen) – die könnte jedoch auch ohne subjektives Empfinden von Schmerz ablaufen, wie man es bei einer Venusfliegenfalle annehmen würde. Ich sehe nicht, wie man da einen sicheren empirischen Beweis abliefern könnte, dass der Hund Schmerzen empfindet.

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#449 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von closs » Fr 30. Nov 2018, 15:55

Pluto hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 13:48
Aber es gibt keinen Hinweis darauf, dass Materie aus Geist entspringt.
Es KANN keine Hinweise aus der Naturwissenschaft geben, da sich Naturwissenschaft nur selbst bzw. die natürliche Welt erklärt und nicht das Geistige. - Auch wenn jeder "wüsste", dass es Gott gibt, könnte die Naturwissenschaft keinen Hinweis auf ihn finden.

Claymore hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 14:41
Ich sehe nicht, wie man da einen sicheren empirischen Beweis abliefern könnte, dass der Hund Schmerzen empfindet.
Richtig - immer nur über die Bande.

Claymore hat geschrieben:
Fr 30. Nov 2018, 14:41
Kann denn das niemand mal kurz und bündig zusammenfassen?
Ja - wik:
"Russells Teekanne (englisch Russell’s teapot) ist eine Analogie, die Bertrand Russell (1872–1970) in einem Artikel mit dem Titel Is There a God? als Reductio ad absurdum diente. Sie sollte veranschaulichen, dass die Beweislast einer Behauptung bei dem liegt, der sie aufstellt, und keinesfalls eine Widerlegungspflicht bei anderen besteht.[1] Der Artikel wurde 1952 vom Londoner Magazin Illustrated in Auftrag gegeben und von Bertrand Russell verfasst, jedoch nicht publiziert. Sie findet sich jedoch schließlich im Nachlass sowohl als handschriftliches Diktat (geschrieben von Edith Russell am 5. März 1952) als auch als Schreibmaschinenmanuskript.[2]

Russell beschrieb dort eine hypothetische Teekanne, die im Weltraum zwischen Erde und Mars um die Sonne kreise und so klein sei, dass sie mit Teleskopen nicht gefunden werden könne. Falls er ohne weitere Beweise behaupten würde, dass eine solche Teekanne existiere, könne man nicht erwarten, dass ihm jemand glaubt, bloß weil es unmöglich sei, das Gegenteil zu beweisen. Russell wandte die Analogie logisch-philosophisch direkt auf Religionen an, indem er den Glauben an die Teekanne mit dem Glauben an Gott verglich.[3] "


Der Hintergrund: Eigentlich ist es eine ideologische Sache: "Wir können alles materialistisch erklären - warum Umwege über den Geist nehmen?". - Bzw.: "Wir wollen die Deutungshoheit allein für uns".

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Raiauer
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#450 Re: Ist Gott überzeitlich ?

Beitrag von Raiauer » Fr 30. Nov 2018, 15:59

Ruth hat geschrieben:
Fr 15. Jun 2018, 16:28

Übrigens: Interpretation (Auslegung) geht immer über die Schrift hinaus - auch bei dir.

Hallo Ruth, dein Satz oben ist mir ins Auge gesprungen, kommt ma denn bei der Bibel ohne Auslegung aus? ...LG Rainer
Ich bin Zeuge Jehovas

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