Münek hat geschrieben: ↑Sa 1. Dez 2018, 14:24
Was hat die Aufklärung mit Gott und seinem gemutmaßten Wesen zu tun? NICHTS.
Die Aufklärung hat damit zu tun, dass sie um die Grenzen der menschlichen Vernunft weiß und somit "vernünftig" erkennt, dass es Wirklichkeit jenseits "vernünftigem" Verstehens geben kann.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 1. Dez 2018, 14:24
Wieso beschränkst Du die Allmacht Gottes? Mir ist schon des Öfteren aufgefallen, dass Du Gott partout in ein "transzendentes Gefängnis" einsperren willst, dem er nicht entfliehen kann.
*kopfkratz* Hä?
Münek hat geschrieben: ↑Sa 1. Dez 2018, 14:24
Ein Bedeutungswandel hat nicht stattgefunden.
Doch - man hat damals nicht in popperscher Art gedacht.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 1. Dez 2018, 14:24
"... denn sein [Gottes] unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Vernunft wahrgenommen, so dass sie [die Gottesleugner] keine Entschuldigung haben."
Paulus versteht hier "menschliche Vernunft" als Ableger des transzendenten Geistes und meint, dass ein jegliches "Sapere aude" zu enhtsprechenden Ergebnisse führt - dies sieht man heute anders.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 1. Dez 2018, 14:24
Entscheidend ist, dass die Hypothese "Gott" entbehrlich ist.
Zur materiellen Erklärung der Welt ist "Gott" entbehrlich - ganz richtig.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 1. Dez 2018, 14:24
Richtig - der größte Glaube nützt nichts, wenn die Existenz Gottes auf Einbildung beruht und "nicht der Fall ist".
So ist es und nach wie vor richtig und wichtig - beidseits. Denn es gilt AUCH: Der größte naturalistische Glaube nützt nichts, wenn die Existenz Gottes eine berechtigte Annahme ist und Gott "der Fall ist".
Münek hat geschrieben: ↑Sa 1. Dez 2018, 14:24
Nö - aus der Sicht eines JEDEN Menschen mit gesundem Menschenverstand
Das ist parteiisch. - Denn es gibt Milliarden Menschen, die im Gegenteil davon ausgehen, dass die Existenz Gottes aus der Sicht eines JEDEN Menschen mit gesundem Menschenverstand zwingend ist.
Münek hat geschrieben: ↑Sa 1. Dez 2018, 14:24
Wie wäre es, wenn Du es uns erklärst. Ich wette, da kommt nix.
Da kommt wie immer was - die Frage ist traditionell, ob es per Denkformatierung verstanden wird. - Ich versuche es trotzdem noch mal - und empfehle eine Lektüre von G. Wolters. Katholische Kirche und Evolutionstheorie. - Hier nur ein Mini-Fazit:
G. Wolters: "Sie <Naturwissenschaft und Religion> kooperieren miteinander zum gegenseitigen Nutzen. Wenn ich recht sehe, ist dies die Position, für die Papst Benedikt sich aussprach, als er auf einer Tagung mit seinen ehemaligen Schülern im September 2006 in der päpstlichen Sommer-
residenz Castel Gandolfo von einem wünschenswerten „Zusammenspiel von verschiedenen Dimensionen der Vernunft sprach".
G. Wolters: "Sie <Naturwissenschaft und Religion>sind inkommensurabel, wobei jede Seite über grundsätzlich verschiedene Dinge redet oder über die gleichen in fundamental verschiedener Weise, so dass gegenseitige Übereinstimmung aussichtslos erscheint".
Weiter führt Wolters aus, dass Pius XII. in der Enzyklika Humani Generis "die Evolutionstheorie akzeptiert, solange sie nicht a) den monogeneti-
schen <= "aus Gott"> Ursprung des Menschengeschlechts oder b) die unmittelbare Schöpfung der menschlichen Seelen durch Gott bestreitet. - Mein Kommentar: Also seit 70 Jahren ist das Ding gegessen.
Fazit Wolters: "Deshalb verbietet das Lehramt der Kirche nicht, dass die „Evolutionslehre“ (insofern sie nämlich den Ursprung des menschlichen
Leibes aus schon existierender und lebende Materie erforscht – dass nämlich die Seelen unmittelbar von Gott geschaffen werden, heißt uns der katholische Glaube festzuhalten –) gemäß dem heutigen Stand der menschlichen Wissenschaften und der heiligen Theologie in Forschungen und Erörterungen von Gelehrten in beiden Feldern behandelt werde".
Tut mir leid, wenn das wieder zu "allgemein" ist - aber anders als über grundlegende Gedanken geht es nicht.