Bitterkeit - Verbitterung- Frust- Ausrichtung auf das Negative

Rund um Bibel und Glaube
JackSparrow
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#81 Re: Bitterkeit - Verbitterung- Frust- Ausrichtung auf das Negative

Beitrag von JackSparrow » Mi 19. Sep 2018, 19:06

ThomasM hat geschrieben:Anhand der Bibeltexte ist klar ersichtlich, dass Jesus als Wanderprediger arbeitete
Ich bin bereit einzuräumen, dass es sich um eine Interpretationsfrage handelt: Wenn ich untätig am Straßenrand sitze und auf Almosen hoffe, dann bin ich ein Bettler. Wenn ich den Weltuntergang predigend am Straßenrand sitze und auf Almosen hoffe, dann gehe ich einem steuerpflichtigen Gewerbe nach.

Auch wenn es sich dann praktisch nur um eine etwas optimiertere Form des Bettelns handelt.


Helmuth hat geschrieben:Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen Wut, Zorn, Frust und Bitterkeit?
Da wir in unserem Organismus nur genau einen Sympathikus haben, bezweifle ich die Hypothese, man könne bei einer Fight-or-Flight-Reaktion vier unterschiedliche Kategorien voneinander unterschieden. Die Reaktion kann lediglich unterschiedlich stark ausfallen.


PeB hat geschrieben:man kann ja - wie ihr - seinem Gegenüber, wenn es über Dinge spricht, die man nicht sehen kann (Neutrinos, Sauerstoff, Gravitation, Jesus...) unterstellen, er habe Wahnvorstellungen
Wenn jemand den Himmel geöffnet und den Geist eines Gottes wie eine Taube auf sich herabfliegen sieht, oder wenn jemand gar die Stimme einer Gottheit zu sich sprechen hört, dann kann man durchaus von einer schizoiden Episode ausgehen.

Bei Religionsanhängern liegt die Sache geringfügig anders, denn die sehen ja nicht wirklich Geister. Die tun nur so.
Zuletzt geändert von JackSparrow am Mi 19. Sep 2018, 19:12, insgesamt 2-mal geändert.

PeB
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#82 Re: Bitterkeit - Verbitterung- Frust- Ausrichtung auf das Negative

Beitrag von PeB » Mi 19. Sep 2018, 19:10

SamuelB hat geschrieben: Ähm... Dieser Vergleich ist ja mal völlig daneben! :shock:
Was geht denn ab?!
...
Verhältnismäßigkeit.
Okay, war überzogen.
Entschuldigung!

Vielleicht sitzt ihr ja alle gemütlich in euren kuscheligen Gemeinden (nicht abfällig gemeint), aber ich bewege mich überwiegend in einem areligiösen Umfeld. Ich sehe, wie weit die Ablehnung bereits geht. Häng dir beispielsweise mal ein gut sichtbares Kreuz um den Hals und gehe durch eine deutsche Großstadt. Es wird nicht allzu lange dauern, bis du angepöbelt wirst.
Und solche Grundstimmungen sind eben der Anfang von Intoleranz, die in Verfolgung münden kann. So bereits geschehen bei anderen Bevölkerungsgruppen.

Helmuth
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#83 Re: Bitterkeit - Verbitterung- Frust- Ausrichtung auf das Negative

Beitrag von Helmuth » Mi 19. Sep 2018, 19:45

PeB hat geschrieben: Und solche Grundstimmungen sind eben der Anfang von Intoleranz, die in Verfolgung münden kann. So bereits geschehen bei anderen Bevölkerungsgruppen.
Ja, das ist bitter. Aber anderseits ist Verfolgung, Verhöhnung und Verlästerung auch ein gutes Kennzeichen echter Nachfolge.
Also, Kopf hoch, damit die Schlinge auch gut sitzt und der Galgen schnell vorüber gehen möge. ;)
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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#84 Re: Bitterkeit - Verbitterung- Frust- Ausrichtung auf das Negative

Beitrag von Lena » Mi 19. Sep 2018, 20:13

Helmuth hat geschrieben: Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen Wut, Zorn, Frust und Bitterkeit?

Keiner.

Alle vier taugen nix.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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SamuelB
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#85 Re: Bitterkeit - Verbitterung- Frust- Ausrichtung auf das Negative

Beitrag von SamuelB » Do 20. Sep 2018, 08:10

PeB hat geschrieben:Häng dir beispielsweise mal ein gut sichtbares Kreuz um den Hals und gehe durch eine deutsche Großstadt. Es wird nicht allzu lange dauern, bis du angepöbelt wirst.
So eine Situation habe ich noch nie mitbekommen und ich würde es aus mehreren Gründen nicht probieren wollen. Ist dir das schon passiert?

Helmuth
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#86 Re: Bitterkeit - Verbitterung- Frust- Ausrichtung auf das Negative

Beitrag von Helmuth » Do 20. Sep 2018, 08:44

Lena hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben: Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen Wut, Zorn, Frust und Bitterkeit?
Keiner.
Alle vier taugen nix.
Ja, nichts taugt, stimmt egentlich, so wie du es aus Erfahrung sicher kennst. Aber um eine Person etwas besser einschätzen zu können erachte ich es als gut, die Mechanismen zu verstehen, die hier am Werke sind.

Ohne nun näher zu begründen, meine ich, dass man Wut und Zorn in etwa gleichsetzen kann und ebenso Frust und Bitterkeit. Frust und Bitterkeit sind innere Haltungen des Herzens, die sich dann sichtlich in Taten entladen, die wir als Wut und Zorn bezeichnen. Man sagt auch Wut- bzw. Zornausbruch oder Wut- bzw. Zornanfall, womit man ein sichtbartes Handeln bezeichnet.

Nun kann auch Gott In Wut und Zorn geraten wie oftmals geschrieben steht: " Und da enbrannte der Zorn JHWH's ...", doch wir werden ihm wohl keine Bitterkeit unterstellen, die man ausreißen müsste.

Wie man das nun unterscheidet finde ich wichtig. Denn so mancher gerät meinetwegen in Zorn, weil ich gesündigt hatte und nicht weil er sich in bitterer Galle befindet. Und umgekehrt wütet man meintwegen und dann bin gar nicht ich Schuld daran, sondern seine Bitterkeit und Frust schlagen hier zu.

Das unterscheiden zu können hlft darauf richtig zu reagieren.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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#87 Re: Bitterkeit - Verbitterung- Frust- Ausrichtung auf das Negative

Beitrag von JackSparrow » Do 20. Sep 2018, 09:07

Helmuth hat geschrieben:Nun kann auch Gott In Wut und Zorn geraten wie oftmals geschrieben steht: " Und da enbrannte der Zorn JHWH's ...",
JHWH's Organismus reagierte mit einem erhöhten Sympathikotonus und einer vermehrten Adrenalinproduktion, weil er sich von seinen Untertanen bedroht fühlte. Ein klares Zeichen von Schwäche.

Denn so mancher gerät meinetwegen in Zorn, weil ich gesündigt hatte
Ja, das wünschst du dir.

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#88 Re: Bitterkeit - Verbitterung- Frust- Ausrichtung auf das Negative

Beitrag von PeB » Do 20. Sep 2018, 09:57

SamuelB hat geschrieben:
PeB hat geschrieben:Häng dir beispielsweise mal ein gut sichtbares Kreuz um den Hals und gehe durch eine deutsche Großstadt. Es wird nicht allzu lange dauern, bis du angepöbelt wirst.
So eine Situation habe ich noch nie mitbekommen und ich würde es aus mehreren Gründen nicht probieren wollen. Ist dir das schon passiert?
Nicht selbst, aber mitbekommen. Ich probiere es aber mal aus. ;)

Es hängt immer davon ab, in welchen Kreisen man sich bewegt. Was ich selber erlebt habe ist, dass man - sobald du bekennst Christ zu sein - deine Kompetenz in deinem Arbeitsbereich in Zweifel zieht: zu weich, zu nachgiebug, naiv, nicht fähig zu objektiven Urteilen etc.

Ich glaube, Harald Lesch hat sich mal dahingehend geäußert als er gefragt wurde, ob er gläubig sei. Gerade in den Naturwissenschaften kann es karrierehinderlich sein, wenn man sich (zumindest, sofern man nicht bereits einen Namen hat) als gläubig outet. Zu beobachten u.a. hier im Forum.

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SamuelB
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#89 Re: Bitterkeit - Verbitterung- Frust- Ausrichtung auf das Negative

Beitrag von SamuelB » Do 20. Sep 2018, 11:35

PeB hat geschrieben:Nicht selbst, aber mitbekommen.
In welchem Zusammenhang?

PeB hat geschrieben:Es hängt immer davon ab, in welchen Kreisen man sich bewegt. Was ich selber erlebt habe ist, dass man - sobald du bekennst Christ zu sein - deine Kompetenz in deinem Arbeitsbereich in Zweifel zieht: zu weich, zu nachgiebug, naiv, nicht fähig zu objektiven Urteilen etc.
Ich kann mir gar nicht so vorstellen, dass man gleich abgestempelt wird. Wenn du qualitativ gute Arbeit leistest, sollte dein Glaube doch zweitrangig sein. Oder gehst du den Leuten damit auf den Keks?^^

Was ich persönlich schon öfters erlebt habe, sind Christen, die mit abweichenden Sichtweisen nicht zurechtkommen.

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#90 Re: Bitterkeit - Verbitterung- Frust- Ausrichtung auf das Negative

Beitrag von PeB » Do 20. Sep 2018, 14:45

SamuelB hat geschrieben:
PeB hat geschrieben:Nicht selbst, aber mitbekommen.
In welchem Zusammenhang?
Wie?
In dem, den ich geschildert habe...

SamuelB hat geschrieben: Ich kann mir gar nicht so vorstellen, dass man gleich abgestempelt wird. Wenn du qualitativ gute Arbeit leistest, sollte dein Glaube doch zweitrangig sein. Oder gehst du den Leuten damit auf den Keks?^^
Ich rede eigentlich überhaupt nicht über meinen Glauben, außer mit engen Freunden, meiner Frau oder hier im Forum. Gehe damit Niemandem auf den Keks.
Ich mache gute Arbeit und überzeuge damit - und wenn die Leute mitbekommen, dass ich (bekennender und überzeugter) Christ bin, verändert das deren Sichtweise. Die bloße Konfessionszugehörigkeit meine ich nicht.
Das gleiche erlebe ich auch bei Anderen in anderer Hinsicht. Erst kürzlich hat mir eine Kollegin darüber erzählt: sie leistet hervorragende Arbeit, ist überall anerkannt und beliebt. Wenn sie äußert, dass sie "nur" den Hauptschulabschluss hat, verändert das den Blick Mancher auf ihre Person.
Ist halt so.

SamuelB hat geschrieben:Was ich persönlich schon öfters erlebt habe, sind Christen, die mit abweichenden Sichtweisen nicht zurechtkommen.
Auch das. Ich finde, das ist sogar fast die Regel (sonst gäbe es nicht so viele unterschiedliche Konfessionen, die alle exklusiv recht haben).

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