Ja, aber noch nicht abschließend. Der Begriff ist mir in Apostelgeschichte 2 aufgefallen und scheint bedeutungsgleich (gemeint) zu sein mit dem Dialektos. Daher hielt ich es für Wortklauberei mich daran aufzuhalten.Helmuth hat geschrieben:Hier fällt der Begriff "hetero glossois" für andere Sprachen. Hast du dich damit schon näher auseinandergesetzt?
Das Wort Glossa, was ja weit öfter in der Bibel vorkommt, und selten das Organ Zunge meinen kann, scheint etwas präzisieren zu wollen : Ein philosophisches Framing von Begriffen in einem Gesamtkonzept von Kommunikation, das weitgehend gültig für eine Gesellschaft ist und üblicherweise erst erlernt werden muss, bevor es beherrscht werden kann. Je umfassender man dieses Kommunikationskonzept beherrscht, und auch regen Gebrauch davon macht, es sogar gezielt in Szene setzt (Rhetorik), desto unverständlicher und entfremdeter kann man denen werden, die es nicht so umfassend beherrschen, sondern nur alltagsgemäß der Notwendigkeit nach gebrauchen.
Was gibt es ermüdenderes als politische Bundestagsdebatten, die zwar regen Gebrauch von allen sprachlichen Tricks machen, aber doch um so weniger aussagen, je länger sie dauern ? Diese Art der Reden sind vielleicht exakt, aber alles andere als erbaulich für die meisten. Erbaulich (weissagend) wäre aber vielleicht, wenn den endlosen Debatten nach einer Einigung endlich auch nützliche Taten folgen. Lasst Taten sprechen !
1. Johannes 3,18 Kinder, laßt uns nicht lieben mit dem Wort (Logos) noch mit der Zunge (Glossa), sondern in Werk und Wahrheit.
Deine Fürsprache für musikalische Darbietungen kann ich nachvollziehen, auch wenn ich deinen Geschmack nicht unbedingt teile. Ich ordne sie ganz einfach dem Weissagen zu und nicht der Glossolalie. Das was mir musikalisch gefällt und mich erbaut, kommt meistens sogar ohne Gesang aus, enthält dafür manchmal rauhe, harte und künstlich erzeugte Klänge. Ich habe einen sehr breiten Musikgeschmack. Vielleicht sehe bzw. höre ich Harmonie dort, wo andere sie nicht hören. Deine musikalischen Beispiele sind, was die Harmonie angeht, sehr europäisch geprägt. Unsere Hörgewohnheiten sind da historisch gesehen recht neu und haben so gar nichts mit dem orientalischen Verständnis gemein. David hätte sie bestimmt nicht verstanden. Ich verstehe sie durchaus, weil ich ja auch so geprägt wurde, bin diesen aber im Laufe der Zeit ein wenig überdrüssig geworden.
Und ich glaube auch nicht, dass jede Art der Weissagung für alle alle alle gleichermaßen erbaulich sein muss. Erbauliches mit der Absicht der Allgemeinverbindlichkeit, also als Rezept, ist nicht mehr individuelle Zuwendung und hätte damit was erzwungenes, berechenbares und an Regel- so wie Reaktionserwartung geknüpftes. Hier noch mal der Hinweis darauf, dass Jesus, wenn er von "unrein" spricht, eigentlich (all-)gemein sagt
Matthäus 15,18 Was aber aus dem Munde ausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen. 19 Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerungen; 20 diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen essen verunreinigt den Menschen nicht.