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#1 Erkenntnisse von Qumran

Verfasst: Mi 14. Nov 2018, 07:36
von Ecki
Hat sich von euch schon jemand mit Qumran beschäftigt?

Khirbet Qumran (arabisch خربة قمران, DMG Ḫirbat Qumrān ‚die graue Ruine‘), meist nur Qumran oder Kumran genannt, heißt eine antike, in Ruinen erhaltene Siedlung auf einer flachen Mergelterrasse im Westjordanland nahe dem Nordwestufer des Toten Meeres. Der Ort war seit etwa 800 v. Chr. zeitweise besiedelt. Die jüngste Siedlung wurde 68 n. Chr. im Zuge des jüdischen Aufstands gegen die Römer (66–70) von deren Legio X Fretensis zerstört.

Seit den Funden der Schriftrollen vom Toten Meer in elf Felshöhlen der näheren Umgebung (1947–1956) wurden die Ruinen von 1951 bis 1958 vollständig freigelegt. Dabei und danach wurden vor allem Münzen aus verschiedenen Epochen, Keramiken, verschiedene Werkzeuge und Alltagsgegenstände sowie überwiegend männliche, aber auch weibliche und kindliche Skelette gefunden. Die Deutung der Funde und ihr möglicher Zusammenhang mit den Schriften sind stark umstritten.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Qumran

Ich hatte mal die Vorstellung, dass Jesus bzw. Paulus mit den Jüngern gezielt Schriften zerreisen, um sie dort für diese Zeit zu platzieren. Was meint ihr?

#2 Re: Erkenntnisse von Qumran

Verfasst: Mi 14. Nov 2018, 07:40
von PeB
Ecki hat geschrieben:
Mi 14. Nov 2018, 07:36
Hat sich von euch schon jemand mit Qumran beschäftigt?
Ich hatte mal die Vorstellung, dass Jesus bzw. Paulus mit den Jüngern gezielt Schriften zerreisen, um sie dort für diese Zeit zu platzieren. Was meint ihr?
Unwahrscheinlich, denn einige Qumranschriften sind Jahrhunderte älter als die Jünger.
Zudem: wozu?

#3 Re: Erkenntnisse von Qumran

Verfasst: Mi 14. Nov 2018, 08:29
von Ecki
PeB hat geschrieben:Unwahrscheinlich, denn einige Qumranschriften sind Jahrhunderte älter als die Jünger.
Zudem: wozu?
Die Bibel ist auch älter als ich, trotzdem könnte ich sie aber zerreisen, die Fetzel mischen und in verschiedene Gefäße aufteilen.
Falls Jesus dazu den Auftrag gegeben hätte, gibt es einen Grund, auch die Fundzeit wäre entscheidend: Neue Erkenntnisse (vielleicht zur Bekehrung der Juden), neu entdeckte Schriften, Richtigstellungen, ....

Hier mal etwas zu dem Aufwand, um die Fetzel zusammensetzen:
Den immensen Aufwand allein der Sortierung und Zuordnung der bei Qumran gefundenen Textfragmente beschreibt Daniel Stökl Ben Ezra in seinem Buch »Qumran« (2016) sehr treffend mit folgender Parabel:
»Eine Prinzessin schenkt ihrem Verehrer 1000 Puzzles (die 1000 Schriftrollen). Jedes Puzzle hat zwischen zehn und 10 000 Teile (die Fragmente). Einige Puzzles zeigen das gleiche Bild wie ein anderes, aber nicht das gleiche Format oder nicht die gleiche Pappe (verschiedene Manuskripte der gleichen Komposition). Sie schüttet jedes vollständige Puzzle in eines von elf großen Fässern (die elf Höhlen), allein in Fass 4 sind zwei Drittel aller Puzzles. Dann wirbelt sie die Puzzleteile in jedem Fass durcheinander. Schließlich wirft sie 95% der Puzzleteile aus jedem Fass weg (Verlust durch Ratten, Insekten, Feuchtigkeit, Wind und Plünderer)! In Fass 4 bleiben so fünfzehntausend Puzzleteile von ca. 600 Puzzles. Nun verlangt sie von ihrem Verehrer, ihr zu sagen, welche Teile einmal zu welchem Puzzle gehört haben und was auf den Puzzles für Motive und Details dargestellt waren.«
Unvorstellbar, was hier die Forscher geleistet haben, um ein möglichst vollständiges Bild zur Lösung so vieler Rätsel rund um Qumran zu erhalten! Zu den Zeitgenossen Jesu (und der Leute in Qumran) gehörten auch jüdische »Schriftgelehrte«, auf die sich unser Tagesvers bezieht. Sie widmeten sich intensiv dem Studium der »heiligen Schriften«. Wonach sie suchten, wird auch gesagt; bedauernswerterweise erkannten sie nicht, dass diese Schriften von Jesus zeugten. – So wichtig wie die Erforschung der Qumranschrift wissenschaftlich sein mag, mit der Bibel haben wir »die Schriften«, die uns auf die einzige Person hinweisen, die uns ewiges Leben geben kann: Jesus Christus.
Quelle: https://www.lebenistmehr.de/leben-ist-m ... 11.04.2018 (Es lohnt sich bis 9. April sich durchzuklicken)

#4 Re: Erkenntnisse von Qumran

Verfasst: Mi 14. Nov 2018, 09:44
von PeB
Ecki hat geschrieben:
Mi 14. Nov 2018, 08:29
Die Bibel ist auch älter als ich, trotzdem könnte ich sie aber zerreisen, die Fetzel mischen und in verschiedene Gefäße aufteilen.
Hat aber Niemand getan, denn die Qumran-Texte sind deckungsgleich mit unserer heutigen Überlieferung der Bibel. Da hat eben Niemand eine Collage hingezaubert.

#5 Re: Erkenntnisse von Qumran

Verfasst: Mi 14. Nov 2018, 12:06
von Ecki
Persönlich vertraue ich in meine Schlachter 2000 Übersetzung.

Qumran bringt neue Erkenntnisse, ich könnte mir, wie gesagt, vorstellen, dass Apostel den Auftrag gegeben haben, die damals bekannten Schriften so in unsere (End)Zeit zu transportieren. Vielleicht zur Entsiegelung, für die Juden, die ihren Messias noch suchen ...

#6 Re: Erkenntnisse von Qumran

Verfasst: Mi 14. Nov 2018, 12:15
von PeB
Ecki hat geschrieben:
Mi 14. Nov 2018, 12:06
Persönlich vertraue ich in meine Schlachter 2000 Übersetzung.
Qumran bringt neue Erkenntnisse, ich könnte mir, wie gesagt, vorstellen, dass Apostel den Auftrag gegeben haben, die damals bekannten Schriften so in unsere (End)Zeit zu transportieren. Vielleicht zur Entsiegelung, für die Juden, die ihren Messias noch suchen ...
Die größte Entdeckung der Qumran-Rollen liegt darin, dass sie die Schrift wörtlich bestätigen. Bekannt ist die Jesaja-Rolle von ca. 300 v.Chr., die wortgleich mit dem heute vorliegenden Text ist. Die jüdische Überlieferung ist perfekt.

Ich war mal in einer Synagoge, wo uns das System erklärt wurde: jährlich werden die Schriftrollen auf Fehler hin untersucht. Sobald auch nur der kleinste Fehler gefunden wird, wird die Rolle aus dem Verkehr gezogen und auf dem Friedhof bestattet. Damit hast du eine so gut wie 100%ige Kopiersicherheit.

Die Apostel - selbst Juden - wussten das. Es gabe keinen Bedarf für die Einkellerung von Schriften.

Vielmehr handeln es sich bei Qumran aller Wahrscheinlichkeit nach um ein zentrales Kopierzentrum (zu deutsch: Copy-Center) für religiöse Schriften, die hier verfielfältigt und dann im Land verteilt wurden. Was noch nicht verteilt wurde, blieb vor Ort. Nach der Deportation der Juden nach 135 war das Lager noch teilweise gefüllt. Das ist es, was wir dort gefunden haben.

#7 Re: Erkenntnisse von Qumran

Verfasst: Sa 17. Nov 2018, 18:14
von Josi
PeB hat geschrieben:
Mi 14. Nov 2018, 12:15
Die größte Entdeckung der Qumran-Rollen liegt darin, dass sie die Schrift wörtlich bestätigen.
Nu ja, wenn dem so ist, dann war Jesus tatsächlich nur ein Psychopath, töte er bereits als Kind einen seiner Lehrer, weil dieser um mehr Aufmerksamkeit einforderte sowie einen Mitschüler, weil dieser beim Spielen versehentlich den kleinen Jesus-Burschen anrempelte (E. Kautzsch lässt grüssen).
:mrgreen:

#8 Re: Erkenntnisse von Qumran

Verfasst: Sa 17. Nov 2018, 18:25
von ProfDrVonUndZu
Es soll wohl moderne Fälschungen unter den Schriften geben.

https://www.katholisch.de/aktuelles/akt ... t-exponate

Abwarten, was sich da noch raus stellt.

#9 Re: Erkenntnisse von Qumran

Verfasst: Sa 17. Nov 2018, 19:53
von Ecki
Auszug aus https://www.katholisch.de/aktuelles/akt ... t-exponate
Einzelne Rollen stellte auch ein US-Bibelmuseum aus und ließ die Artefakte nun auf ihre Echtheit prüfen – mit ernüchterndem Ergebnis
Was die USA und PAPST fabrizieren, sollte man immer genauer betrachten, Hollywood lässt grüßen :engel: <-> :devil:

#10 Re: Erkenntnisse von Qumran

Verfasst: Sa 17. Nov 2018, 21:09
von janosch
Ecki hat geschrieben:
Mi 14. Nov 2018, 07:36
Hat sich von euch schon jemand mit Qumran beschäftigt?

Khirbet Qumran (arabisch خربة قمران, DMG Ḫirbat Qumrān ‚die graue Ruine‘), meist nur Qumran oder Kumran genannt, heißt eine antike, in Ruinen erhaltene Siedlung auf einer flachen Mergelterrasse im Westjordanland nahe dem Nordwestufer des Toten Meeres. Der Ort war seit etwa 800 v. Chr. zeitweise besiedelt. Die jüngste Siedlung wurde 68 n. Chr. im Zuge des jüdischen Aufstands gegen die Römer (66–70) von deren Legio X Fretensis zerstört.

Seit den Funden der Schriftrollen vom Toten Meer in elf Felshöhlen der näheren Umgebung (1947–1956) wurden die Ruinen von 1951 bis 1958 vollständig freigelegt. Dabei und danach wurden vor allem Münzen aus verschiedenen Epochen, Keramiken, verschiedene Werkzeuge und Alltagsgegenstände sowie überwiegend männliche, aber auch weibliche und kindliche Skelette gefunden. Die Deutung der Funde und ihr möglicher Zusammenhang mit den Schriften sind stark umstritten.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Qumran

Ich hatte mal die Vorstellung, dass Jesus bzw. Paulus mit den Jüngern gezielt Schriften zerreisen, um sie dort für diese Zeit zu platzieren. Was meint ihr?

Ja, ich habe sogar besucht...