Shakara:
Jesus beauftragte die Apostel und andere Gläubige, die gute Botschaft weltweit zu predigen. Sie sollten andere andersgläubige Menschen davon überzeugen, dass sie einem Irrglauben aufsaßen. Ging es bei dieser Missionierung nur um die Informationsweitergabe oder sollte sogar Manipulation stattfinden?
Ich zitiere eine Stelle aus der Apostelgeschichte. Es geht um die Rede des Paulus auf dem Aeropaghügel:
Apostelgeschichte 17 : 19 - 33
19Sie nahmen ihn aber mit und führten ihn auf den Areopag und sprachen: Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, die du lehrst? 20Denn du bringst etwas Neues vor unsere Ohren; nun wollen wir gerne wissen, was das ist. 21Alle Athener nämlich, auch die Fremden, die bei ihnen wohnten, hatten nichts anderes im Sinn, als etwas Neues zu sagen oder zu hören.
22Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr die Götter in allen Stücken sehr verehrt. 23Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt.
24Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. 25Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt. 26Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, 27damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. 28Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts. 29Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht.
30Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun. 31Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten, indem er ihn von den Toten auferweckt hat.
32Als sie von der Auferstehung der Toten hörten, begannen die einen zu spotten; die andern aber sprachen: Wir wollen dich darüber ein andermal weiterhören. 33So ging Paulus von ihnen. 34Einige Männer schlossen sich ihm an und wurden gläubig; unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.
Die Athener waren also neugierig. Wahrscheinlich waren sie gespannt, was Paulus zu sagen hatte.
Was macht Paulus, der die vielen fremden Götterbilder gesehen hat und davon sicher nicht entzückt war. Er sagt etwas positives: Ich sehe, das ihr die Götter sehr verehrt. Er geht nicht auf direkte Konfrontation aus, sondern er sucht eine gemeinsame Basis für ein Gespräch. Diese Basis ist der unbekannte Gott. Gleichzeitig hält er die Spannung aufrecht, da die Athener ja neugierig auf neues Wissen sind. Alles scheint gut gegangen zu sein, bis Paulus zum Punkt der Auferstehung kommt. Die einen spotteten, die anderen wollten weiteres vertagen. Stritt Paulus nun herum? Nein, er ging. Er hatte seine Aufgabe erfüllt. Das Evangelium und Jesus verkündet. Übrigens, wer das Johannesevangelium aufmerksam liest, wird feststellen, das auch Jesus häufig einfach ging. Er verkündete und ging dann bei den Hasstriaden einfach weg.
Nur lieb und nett Christ sein, wird doch wahrscheinlich nicht dem Auftrag gerecht, den Jesus an die ersten Christen weitergab. Müssen wir also kritisieren?
Wir sollen das Evangelium weiter geben. Wir sollen in dieser Welt als Zeugnis für Jesus leben. Auch und vor allem durch unser persönliches Zeugnis. Sei es mit Worten, sei es mit Taten , aber auch und vor allem durch unser Verhalten. Unser Innerstes spiegelt sich nach außen mehr als wir oft vermuten.
Wer die Wahrheit meint zu kennen, glaubt aufgrund der Bibel: er MUSS etwas tun. Darf er es aber auch?
Aus mir selbst heraus kann ich wenig tun. Aber ich kann Gott jeden Tag aufs neue meine Bereitschaft zeigen sein Werkzeug zu sein. Dann bereitet er die Situationen im Alltag, in denen wir seine Werkzeuge sein dürfen. Persönlich habe ich im Laufe der Jahre schon die scheinbar verrücktesten Situationen erlebt, in denen mir Gott die Gelegenheit schenkte über Jesus zu reden.
Wie soll jemand ohne Kritik die gute Botschaft anderen nahe bringen, wenn er nicht die Fehler aufzeigen darf? Ich denke, da sollten wir uns doch ein Beispiel an Jesus nehmen. Was spricht dagegen, auf seine Weise zu missionieren? Wenn ich z. B. glaube, dass ich seine Wahrheit weiter geben muss, dann muss ich mit Spott rechnen - tue ich es nicht, werde ich ihm nicht gerecht und müsste eigentlich ein schlechtes Gewissen haben, aber ich habe dann meine Ruhe.
Sollen sie doch spotten so viel sie wollen. In dieser Hinsicht habe ich mir schon vieles angehört. Jesus sagt: ich schenke Euch meinen Frieden! Genau das tut er auch. Wenn ich weiß wie die Welt und die Menschen dieser Welt ticken, dann lass sie doch spotten. Was Jesus mir in meinem Leben geschenkt hat, kann durch Spott sicher nicht kaputt gemacht werden. Ich bin nur ein Bote, ein Werkzeug. Alles andere überlasse ich Gott. Ein Saatkorn wird gelegt, den Rest macht er. Oder auch nicht, aber auch das ist seine Sache. Hier ist Glauben und Vertrauen in die Vollkommenheit Gottes angebracht. Denn er macht im Gegensatz zu mir keine Fehler.
Gruß
Kuckuck