Missionieren kann gefährlich sein

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PeB
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#51 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von PeB » Mo 26. Nov 2018, 11:57

CoolLesterSmooth hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 11:39
was Nordamerika angeht gibt es aber mit dem Kampf um Fort Pitt zumindest schon einmal einen durch entsprechende Schriftstücke belegten Fall, bei dem Ureinwohnern im Rahmen einer Unterredung "Geschenke" in Form von Stoffen überreicht wurden. Unter diesen Stoffen waren Leinen aus einem Krankenhaus in dem an Pocken Erkrankte behandelt wurden und das wissentlich und mit dem expliziten Ziel, die Krankheit in den Reihen der feindlichen Ureinwohner zu verbreiten.
...was Nordamerika betrifft, so liegen hier die Sachverhalte ein wenig anders als in Mittelamerika. Das spanische Vordringen in Mittelamerika war ein staatlicher Vorstoß Spaniens. In Nordamerika war es eher so, dass die staatlichen Institutionen sich um eine Koexitenz bemühten, aber immer wieder mit dem eigenmächtigen Handeln der europäischen Siedler konfrontiert wurden. In diesem Zusammenhang würde ich auch eher diese "Stoffübergabe" sehen.

janosch
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#52 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von janosch » Mo 26. Nov 2018, 12:02

Janina hat geschrieben:
So 25. Nov 2018, 17:02
Abischai hat geschrieben:
So 25. Nov 2018, 16:59
Janina hat geschrieben:
So 25. Nov 2018, 12:12
Man hat sein Flugzeug gefunden.
Irgendwann gehen denen die Pfeile aus, dann ist Zeit zum Reden.
Wie denn? Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der übersetzen könnte.
Naja, wenn man erst mit denen „gutes" tut! (keines modernes Zeug!)


Also irgendwie ihre Leben erst angepasst, oder Hilfe mit Bildsprache ihnen Botschaft sendet. Dafür gibt es Spezialisten oder?

Opfer gibt es sowiseo überall! Wenn du in ein Politische "Grüne Demo“ beteiligst, für den gute Sache dann kannst du auch erschossen werden , etwa nicht?? :?

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#53 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von Pluto » Mo 26. Nov 2018, 12:07

PeB hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 11:53
Tatsächlich würde ich behaupten, dass der Untergang der Azteken - und auch der Maya - nicht ursächlich auf die spanische Eroberung zurückzuführen ist. Vielmehr lagen beide Reiche im Grunde schon am Boden und die Spanier waren der Faktor, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Möglich, dass die Königreiche zum Untergang verurteilt waren. Aber das erklärt nicht, warum rund 95% der gesamten einheimischen Bevölkerung ausgerottet wurde.

PeB hat geschrieben:Das größte Problem der Zeit war für die mittelamerikanischen Völker der Klimawandel. Das hat insgesamt zu massiven Problemen und Einschnitten geführt. Die Spanier haben gewissermaßen vom Niedergang profitieren können - und haben es ohne Rücksicht auf Verluste auch getan.
Welcher Klimawandel? Damals gab es doch kein Klimawandel.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Martinus
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#54 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von Martinus » Mo 26. Nov 2018, 12:29

Pluto hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 12:07
Welcher Klimawandel? Damals gab es doch kein Klimawandel.

Stimmt, den Klimawandel gibt es erst seit den Grüninnen.
In der Erdgeschichte gab es Warmzeiten und Eiszeiten. Zu der Zeit war es die kleine Eiszeit die überall für Ernteprobleme sorgte.
Angelas Zeugen wissen was!

PeB
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#55 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von PeB » Mo 26. Nov 2018, 12:35

Pluto hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 12:07
PeB hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 11:53
Tatsächlich würde ich behaupten, dass der Untergang der Azteken - und auch der Maya - nicht ursächlich auf die spanische Eroberung zurückzuführen ist. Vielmehr lagen beide Reiche im Grunde schon am Boden und die Spanier waren der Faktor, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Möglich, dass die Königreiche zum Untergang verurteilt waren. Aber das erklärt nicht, warum rund 95% der gesamten einheimischen Bevölkerung ausgerottet wurde.
Die Einwohnerzahl sank im 16. Jahrhundert von mutmaßlich 25 Millionen auf wahrscheinlich 2,5 Millionen. Im Wesentlichen eine Folge der Krankheiten und Epidemien.
Dazu muss man aber nichts absichtlich inszenieren. Ich erinnere an den Dreißigjährigen Krieg in Europa. Hier kann man durchaus Vergleiche ziehen. Auch in dieser Zeit starb in einigen Regionen eine Mehrheit der Bevölkerung - insbesondere an Seuchen, die durch den Krieg bedingt waren. Auch hier bedurfte es keiner absichtlichen Inszenierung von Epidemien. Ich schließe aber nicht aus, dass es zu allem Überfluss auch das gegeben haben kann.

Den Seuchen gingen aber - und das habe ich versucht anzudeuten - mehrere Ereignisse voraus: Hungersnöte aufgrund eines Klimawandels und aufgrund der Überbevölkerung (Tenochtitlan war eine Millionenstadt, die versorgt werden musste). Zudem die ausgiebigen Kriegsgeschehnisse zwischen den mittelamerikanischen Völkern, der mesoamerikanische Sklavenhandel, die Menschenopfer etc.

Was bei den Azteken noch etwas diffus zu erkennen ist, wird beim Blick auf die Maya aber deutlich. Hier löste sich der Staat bereits ab dem 10. Jahrhundert langsam auf. Als die Spanier auf Yukatan ankamen, gab es schon gar keinen Staat mehr, sonder mehrere Dutzend unabhängiger, ums Überleben kämpfender Fürstentümer. Große Teile der Bevölkerung waren schon abgewandert, sofern sie nicht gestorben sind. Teile des Staatsgebietes waren bereits vom Urwald überwuchert, der um sich griff.

Pluto hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 12:07
PeB hat geschrieben:Das größte Problem der Zeit war für die mittelamerikanischen Völker der Klimawandel. Das hat insgesamt zu massiven Problemen und Einschnitten geführt. Die Spanier haben gewissermaßen vom Niedergang profitieren können - und haben es ohne Rücksicht auf Verluste auch getan.
Welcher Klimawandel? Damals gab es doch kein Klimawandel.
Äääh, doch... :)

Was sich zu der Zeit weltweit vollzog (nach Ende des frühen Mittelalters) war das, was wir in Europa das "mittelalterliche Klimaoptimum" nennen. Danach folgte die "kleine Eiszeit". Allein die Menschheitsgeschichte ist schon gezeichnet von ständig sich ändernden Klimabedingungen:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... German.png
1. Erderwärmung am Ende der Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren,
2. Abkühlung um 6000 v.Chr.
3. Klimaoptimum zwischen dem 5. und 3. Jahrtausend -> Ausprägung der Kupferzeit im mitteleuropäischen Steppenklima.
4. Klimaabkühlung ab der Bronzezeit; "dunkles Zeitalter".
5. römisches Klimaoptimum (was den Römernerlaubte nach Norden vorzudringen und dort ihre Nutzpflanzen zu etablieren).
6. frühmittelalterliches Klimapessimum; Völkerwanderungszeit.
7. hochmittelalterliches Klimaoptimum (Besiedlung Islands, Grönlands, Vinlands, Weinanbau in Ostpreußen...)
8. "Kleine Eiszeit"
9. Temperaturanstieg seit dem Ende der kleinen Eiszeit ab etwa 1850.

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#56 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von PeB » Mo 26. Nov 2018, 12:36

Martinus hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 12:29
Stimmt, den Klimawandel gibt es erst seit den Grüninnen.
In der Erdgeschichte gab es Warmzeiten und Eiszeiten. Zu der Zeit war es die kleine Eiszeit die überall für Ernteprobleme sorgte.
Es war zunächst das mittelalterliche Klimaoptimum ab dem 10. Jahrhundert, dass das Vordringen des Urwaldes im Süden und Trockenheit im Norden hervorbrachte. Ab dem 14./ 15. Jahrhundert folgt dann - richtig - die kleine Eiszeit, die aber eher den Spaniern in Mittelamerika dazu verhalf, ihre Siedlungstätigkeit zu beginnen und auszuweiten.

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#57 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von CoolLesterSmooth » Mo 26. Nov 2018, 12:46

kurzmal hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 11:47
Auf einem Medienbericht, den ich aber so wie Du wieder suchen müßte. Da steht ganz klar, dass die Fischer berichtet haben, manche seinen nett gewesen, andere agressiv. Ob sie das aus der Ferne sahen oder er es nach der ersten Rückkehr selbst berichteten, weiß ich nicht.
Es deckt sich halt nicht wirklich mit den Inhalten von Chaus letzten Tagebucheinträgen, in denen er seine Versuche der Kontaktaufnahme mit den Bewohnern der Insel beschreibt.
Dieser Kommentar wurde von einem heimlich bescheidwissenden und unglaublich boshaften Hund mit finsterer Seele, zerfallenem Geist und Aussicht auf finanziellen Gewinn verfasst.

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#58 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von PeB » Mo 26. Nov 2018, 13:13

Pluto hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 11:23
Sie sollen absichtlich erkranke Menschen zu den Indios mitgenommen haben.
BTW: wie soll das vonstatten gegangen sein? Waren die Erkrankten während der monatelangen Atlantiküberquerung im Kühlraum des Schiffes eingelagert, damit a) sie Niemanden ansteckten, b) nicht selbst verstarben und c) für ihren Auftrag schön frisch bleiben?

Munro
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#59 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von Munro » Di 27. Nov 2018, 20:21

Laut indischen Medienberichten erzählten die Fischer in der Regionalhauptstadt Port Blair einem Priester von dem Vorfall. Dieser habe die Familie des Touristen in den USA kontaktiert. Die indische Polizei leitete nach eigenen Angaben Ermittlungen wegen Mordes gegen "unbekannte Stammesmitglieder" ein. Sieben Verdächtige wurden festgenommen.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... ar-BBPWvGy

Das finde ich jetzt NICHT fair!
Jene Insulaner wollten ihre Lebensweise verteidigen.

Die indische Polizei hätte den Eindringling verhaften sollen.
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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CoolLesterSmooth
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#60 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von CoolLesterSmooth » Di 27. Nov 2018, 20:33

Munro hat geschrieben:
Di 27. Nov 2018, 20:21
Die indische Polizei hätte den Eindringling verhaften sollen.
Haben sie gewissermaßen auch, denn bei den sieben Verhafteten handelt es sich nicht um Bewohner der Insel, sondern um die Fischer, die Chau den Zugang zur Insel ermöglicht haben (stellenweise liest man auch dass es fünf Fischer, sowie zwei weitere beteiligte Personen waren). Der Artikel den du hier zitierst ist an der Stelle einfach uneindeutig formuliert.
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