Missionieren kann gefährlich sein

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CoolLesterSmooth
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#41 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von CoolLesterSmooth » Mo 26. Nov 2018, 10:09

kurzmal hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 04:19
Nana, das ist jetzt aber eine Kehrtwende gewesen, Du bist sehr wohl über die Schiene der Glaubwürdigkeit gekommen und hast mir Inkonsequenz vorgeworfen.
Korrekt, aber doch nicht, um dich tatsächlich zum Märtyrertum zu drängen, sondern um auszuloten, ob du das Märtyrertum auch dann noch für ein derart wünschens- und lobenswertes Lebensende hältst, wenn es um dein eigenes Leben geht.
Genau so verblendet versuchts Du heute etwas Gutes schlecht zu reden.
Falsch, ich versuche, etwas Tragisches nicht zu glorifizieren.
Es geht darum, ohne zu bedrängen, sich aber auch nicht dauerhaft abschrecken zu lassen sondern das Evangelium dort erneut anzubieten, nach einer sinnvollen Frist, die Respekt vor dem freien Willen der Menschen dort ausdrückt.
Und wenn dann wieder ein (wahrscheinlich junger) Mensch völlig vermeidbar drauf geht, dann wäre das deinen Aussagen nach Ok und das ist einfach abstoßend.

Worauf basierst du eigentlich folgende Aussage?
Diese sind aber auch nicht alle einig, man hört manche waren offen, andere abweisend.
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Pluto
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#42 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von Pluto » Mo 26. Nov 2018, 10:12

Travis hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 09:39
Dies kann bei jedem Zusammentreffen zu schweren Problemen führen, nicht nur bei missionarisch motivierten. Ob da seitens der Missionare immer genug Sorgfalt walten gelassen wurde, kann ich nicht sagen... wage es jedoch zu bezweifeln.
Ganz recht! Es gibt viele Hinweise darauf, dass die Eroberer ("Missionare") Pocken und Masern ABSICTHLICH in Amerika eingeführt haben, um die Einheimischen auszurotten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Travis
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#43 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von Travis » Mo 26. Nov 2018, 10:14

Pluto hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 10:12
Ganz recht! Es gibt viele Hinweise darauf, dass die Eroberer ("Missionare") Pocken und Masern ABSICTHLICH in Amerika eingeführt haben, um die Einheimischen auszurotten.
Danke das Du den Begriff Missionar in Hochkommata setzt.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

PeB
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#44 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von PeB » Mo 26. Nov 2018, 11:02

Pluto hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 10:12
Es gibt viele Hinweise darauf, dass die Eroberer ("Missionare") Pocken und Masern ABSICTHLICH in Amerika eingeführt haben, um die Einheimischen auszurotten.
Das ist zwar eine schöne These zur standardmäßigen europäischen Selbstbezichtigung, wie sie political correct ist, ich wage sie aber zu bezweifeln.
Die "Missionare" (übrigens gab es daneben auch Soldaten, die primär eine Ausrottungspolitik umsetzten) haben die Pocken sicherlich nicht im Klingelbeutel nach Südamerika getragen.
Vielmehr würde die Unterstellung einer beabsichtigten Infektion der Ureinwohner durch die Eroberer voraussetzen, dass diese sich zuvor in der Heimat absichtlich selbst infiziert haben, um die Krankheitserreger auf diese Weise nach Südamerika zu bringen. Sehr gewagt, diese Hypothese.

Im Übrigen: wer kürzlich im Fernsehen den Film "Apocalypto" gesehen hat, muss aber andererseits nicht viel Phantasie aufbringen, warum halb Mittelamerika im 15./ 16. Jahrhundert an Seuchen gestorben ist. Leichen von Menschenopfern allerorten...

Pluto
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#45 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von Pluto » Mo 26. Nov 2018, 11:23

PeB hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 11:02
Pluto hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 10:12
Es gibt viele Hinweise darauf, dass die Eroberer ("Missionare") Pocken und Masern ABSICTHLICH in Amerika eingeführt haben, um die Einheimischen auszurotten.
Das ist zwar eine schöne These zur standardmäßigen europäischen Selbstbezichtigung, wie sie political correct ist, ich wage sie aber zu bezweifeln.
Die "Missionare" (übrigens gab es daneben auch Soldaten, die primär eine Ausrottungspolitik umsetzten) haben die Pocken sicherlich nicht im Klingelbeutel nach Südamerika getragen.
Vielmehr würde die Unterstellung einer beabsichtigten Infektion der Ureinwohner durch die Eroberer voraussetzen, dass diese sich zuvor in der Heimat absichtlich selbst infiziert haben, um die Krankheitserreger auf diese Weise nach Südamerika zu bringen. Sehr gewagt, diese Hypothese.
Sie sollen absichtlich erkranke Menschen zu den Indios mitgenommen haben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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CoolLesterSmooth
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#46 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von CoolLesterSmooth » Mo 26. Nov 2018, 11:39

PeB hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 11:02
Vielmehr würde die Unterstellung einer beabsichtigten Infektion der Ureinwohner durch die Eroberer voraussetzen, dass diese sich zuvor in der Heimat absichtlich selbst infiziert haben, um die Krankheitserreger auf diese Weise nach Südamerika zu bringen.
Nicht zwangsläufig. Kolonialismus, globaler Handel oder ganz allgemein Kontakt zwischen Menschen führt zwangsläufig zur Verbreitung von Krankheitseregern. Dass die europäischen Kolonialmächte z.B. die Pocken in die neue Welt trugen, genauso wie sie einst (vermutlich maßgeblich im Rahmen der Kreuzzüge) nach Europa getragen wurden, ist also wenig überraschend. D.h. die Krankheitsereger waren bei entsprechenden Menschenbewegungen ohnehin irgendwann vor Ort, egal ob das nun von den Europäern beabsichtigt war oder nicht.
Die Frage ist nun, ob diese Krankheiten absichtlich unter den Ureinwohnern verbreitet wurden. Für Südamerika habe ich da keinen belegten Fall im Kopf, was Nordamerika angeht gibt es aber mit dem Kampf um Fort Pitt zumindest schon einmal einen durch entsprechende Schriftstücke belegten Fall, bei dem Ureinwohnern im Rahmen einer Unterredung "Geschenke" in Form von Stoffen überreicht wurden. Unter diesen Stoffen waren Leinen aus einem Krankenhaus in dem an Pocken Erkrankte behandelt wurden und das wissentlich und mit dem expliziten Ziel, die Krankheit in den Reihen der feindlichen Ureinwohner zu verbreiten.
Zuletzt geändert von CoolLesterSmooth am Mo 26. Nov 2018, 11:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Detlef
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#47 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von Detlef » Mo 26. Nov 2018, 11:45

PeB hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 11:02
Pluto hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 10:12
Es gibt viele Hinweise darauf, dass die Eroberer ("Missionare") Pocken und Masern ABSICTHLICH in Amerika eingeführt haben, um die Einheimischen auszurotten.
Das ist zwar eine schöne These zur standardmäßigen europäischen Selbstbezichtigung, wie sie political correct ist, ich wage sie aber zu bezweifeln.Die "Missionare" (übrigens gab es daneben auch Soldaten, die primär eine Ausrottungspolitik umsetzten) haben die Pocken sicherlich nicht im Klingelbeutel nach Südamerika getragen.Vielmehr würde die Unterstellung einer beabsichtigten Infektion der Ureinwohner durch die Eroberer voraussetzen, dass diese sich zuvor in der Heimat absichtlich selbst infiziert haben, um die Krankheitserreger auf diese Weise nach Südamerika zu bringen. Sehr gewagt, diese Hypothese.
Wie auch immer einzelne Komponenten zu gewichten sind, das Vorgehen der Europäer war brutal und dessen Resultat für die amerikanische Urbevölkerung verheerend...
PeB hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 11:02
Im Übrigen: wer kürzlich im Fernsehen den Film "Apocalypto" gesehen hat, muss aber andererseits nicht viel Phantasie aufbringen, warum halb Mittelamerika im 15./ 16. Jahrhundert an Seuchen gestorben ist. Leichen von Menschenopfern allerorten...
Nun, dieser Film war aber ein Actionspektakel und kein Dokumentarfim :roll:
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#48 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von kurzmal » Mo 26. Nov 2018, 11:47

CoolLesterSmooth hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 10:09
....
Worauf basierst du eigentlich folgende Aussage?
Diese sind aber auch nicht alle einig, man hört manche waren offen, andere abweisend.

Auf einem Medienbericht, den ich aber so wie Du wieder suchen müßte. Da steht ganz klar, dass die Fischer berichtet haben, manche seinen nett gewesen, andere agressiv. Ob sie das aus der Ferne sahen oder er es nach der ersten Rückkehr selbst berichteten, weiß ich nicht.

Ansonsten, @Hellmuth und @all, hab ich meine Position verständlich dargestellt und nicht vor etwas zu verteidigen oder zu wiederholen. Ich diskutiere nicht für Effekte, sondern bezeuge und dokumentiere Aussagen damit sie in der Zukunft eine reale Auswirkung im realen Leben entfalten können. Was hier heute auf der zwischenmenschlichen Gefühlsebene abgeht und auch die Beleidigungen und Angriffe in meinem eigenen Tread, darauf möchte ich vor allem zu gegebener Zeit in der Realität antworten. Heute ist die Zeit die zum Dokumentieren des gesellschaftlichen Zustands einfach wichtig ist, wenn man zukünftig darauf reagieren will. Aber nicht heute im Sinne eines Geplänkels hier in einem Forum.

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#49 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von Pluto » Mo 26. Nov 2018, 11:52

Im Text steht "abweisend". Das bedeutet aber NICHT notwendigerweise "aggressiv".
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

PeB
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#50 Re: Missionieren kann gefährlich sein

Beitrag von PeB » Mo 26. Nov 2018, 11:53

Pluto hat geschrieben:
Mo 26. Nov 2018, 11:23
Sie sollen absichtlich erkranke Menschen zu den Indios mitgenommen haben.
Hmmm, worauf basiert diese Vermtung?

Die größte Pockenepidemie breitete sich wohl in Mexiko-Stadt (Tenochtitlan) aus, nachdem den dort in Kämpfe verwickelten Spaniern (teilweise) die Flucht glückte. Auf der Flucht wurden Dreiviertel der spanischen Soldaten getötet. Man kann davon ausgehen, dass unter den Leichen auch pockeninfizierte waren, was dann zu einer Epidemie in der Stadt geführt haben muss, die 60% der indigenen Bevölkerung tötete.

Tatsächlich würde ich behaupten, dass der Untergang der Azteken - und auch der Maya - nicht ursächlich auf die spanische Eroberung zurückzuführen ist. Vielmehr lagen beide Reiche im Grunde schon am Boden und die Spanier waren der Faktor, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Weiterhin waren die Azteken bei den Nachbarvölkern mehr als verhasst. Sie führten sogenannte Blumenkriege durch, um Gefangene für Menschenopfer zu erlangen. Als die Spanier kamen, schlossen sich die Nachbarvölker der Azteken ihnen bereitwillig an, um dem grausamen Treiben der Azteken ein für allemal ein Ende zu setzen.

Das alles soll die Grausamkeiten (auf beiden Seiten) nicht relativieren, aber ich würde dafür plädieren, die historischen Sachverhalte möglichst objektiv zu bewerten.

Das größte Problem der Zeit war für die mittelamerikanischen Völker der Klimawandel. Das hat insgesamt zu massiven Problemen und Einschnitten geführt. Die Spanier haben gewissermaßen vom Niedergang profitieren können - und haben es ohne Rücksicht auf Verluste auch getan.

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