Rilke hat geschrieben: ↑Fr 14. Dez 2018, 08:55
Meinem Verständnis nach ist die Aussage des Epheserbriefs wie folgt: Gott macht uns heilig, indem er uns zu ihm ruft. Wen er vorherbestimmt hat zur Sohnschaft, der wird heilig und gerecht vor dem Herrn wandeln und das Reich erben. Er erleuchtet die Erkenntnis unserer Herzen und gibt uns den Geist der Offenbarung und der Weisheit.
In einem Satz zusammengefasst: Unser Heil wurde bereits durch Gott bestimmt, wir selbst sind nicht in der Lage uns aus eigener Kraft zu erretten, weder jetzt noch in Zukunft.
Würdest du dem zustimmen?
Jein. Um zu erläutern, was ich meine, möchte ich
Eph. 1,4-5 (ELB) : wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe, und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst
ein wenig auseinandernehmen.
Deine Zusammenfassung klingt ein wenig nach: "Gott hat 43% der Menschen zum Heil bestimmt, und die anderen 57% der Menschheit sind nur Deko, an denen hat Gott kein Interesse, und deshalb sind sie auch nicht "vorherbestimmt", um das Heil zu erben."
Vielleicht ist es nicht so gemeint von dir. Es klingt aber ein wenig danach.
Mein Verständnis von Eph. 1 sieht so aus wie folgt:
- Der Epheserbrief ging an die Gemeinde in Ephesus. Paulus spricht von und zu einem bestimmten Personenkreis; zu Gläubigen. Von daher kann er von "auserwählt" und "vorherbestimmt" sprechen, denn seine Worte richten sich an genau diejenigen, die er im
Vers 15 charakterisiert.
Doch grundsätzlich gilt:
(Aus)erwählt waren/ sind ALLE Menschen.
"Gott möchte, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" 1. Tim. 2,4
Diese Behauptung wäre falsch bzw. nichtig, wenn nicht ALLE Menschen dieselbe Chance hätten, zu wählen.
Aufgrund seines Vorher
wissens konnte Gott diejenigen, von denen Er bereits vor Grundlegung der Welt wußte, dass sie seine Einladung positiv beantworten würden, vorher
bestimmen zur Sohnschaft etc.
Aus eigener Kraft ist es dem Menschen nicht möglich, sich Gott zu nähern. Deshalb hat Jesus den Weg frei gemacht. Der Mensch muß die ausgestreckte Hand Gottes "nur" ergreifen.
Und dann sollte er sie NIE mehr loslassen.
Jesus tut, was Er kann, um seine Schafe sicher ins Ziel zu bringen.
Lk. 22,32. Doch dass nicht
alle dort ankommen werden, das muß man in der Bibel leider auch lesen.
LG