Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Rund um Bibel und Glaube
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Scrypton
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#191 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von Scrypton » Do 14. Feb 2019, 16:29

closs hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 16:26
Stromberg hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 16:25
Kannst du etwa nicht lesen?
Doch - ich versuche halt alles immer möglichst wohlwollend zu interpretieren.
So wie dein Globuli-Märchen, von dem du jetzt nichts mehr wissen willst? :D

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sven23
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#192 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von sven23 » Do 14. Feb 2019, 18:23

closs hat geschrieben:
So 10. Feb 2019, 20:38
sven23 hat geschrieben:
So 10. Feb 2019, 12:39
Nee, Ratzinger hat lediglich erkannt, dass er auf der wissenschaftlichen Ebene nichts ausrichten kann. Deshalb bleibt ihm nur der Aufruf zum Glaubensentscheid.
Weder kann die Theologie wissenschaftlich nichts ausrichten, noch hat Ratzinger dieses fälschlich erkannt. - Allerdings weiß Ratzinger, dass man nur mit Wissenschaft bei Fragen, die über das wissenschaftlich Faßbare hinausgehen, nicht viel ausrichten kann - letztlich ist er hiermit auf der Schiene von Kant.
Nö, kant hielt nichts von Offenbarungsreligionen. Für Ratzinger und Co sind sie das Kerngeschäft.

„Der Begriff eines höchsten Wesens ist eine in
mancher Absicht sehr nützliche Idee; sie ist aber
eben darum, weil sie bloß Idee ist, ganz unfähig,
um vermittelst ihrer allein unsere Erkenntnis in
Ansehung dessen, was existiert, zu erweitern.“

(Immanuel Kant)

Wobei dann noch zu klären wäre, worin die Nützlichkeit bestehen soll.

closs hat geschrieben:
So 10. Feb 2019, 20:38
Deine Aussage ist ein Beispiel fürs Lehrbuch zum Thema "Wie entstehen Verschwörungs-Theorien"?
Nee, das hat nichts mit Verschwörungstheorien zu tun.
Verschwörungstheoretiker meinen, gerade weil es keine Beweise für ihre Theorien gibt, sei das der Beweis für ihre Richtigkeit. :lol:
Popper nennt das Selbstimmunisieurung.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#193 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von closs » Do 14. Feb 2019, 19:42

sven23 hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 18:23
Nö, kant hielt nichts von Offenbarungsreligionen.
Nix "nö" - Du redest von was ganz anderem. - Lies den zweiten Teil Deines Zitats - Du wirst sehen, dass es Kant um den Nutzen geht, Erkenntnis im Sinne seines Aufklärungsverständnisses zu erlangen, was natürlich in der tat unabhängig davon ist, ob man eine "Offenbarungsreligion" hat oder nicht.

sven23 hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 18:23
Verschwörungstheoretiker meinen, gerade weil es keine Beweise für ihre Theorien gibt, sei das der Beweis für ihre Richtigkeit. :lol: Popper nennt das Selbstimmunisieurung.
Davon abgesehen, dass dies ein merkwürdiges Argument ist, hat das nichts mit meiner Aussage zu tun.

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Münek
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#194 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von Münek » Do 14. Feb 2019, 20:09

closs hat geschrieben:Ich verstehe Eure Weltanschauung, kann sogar mit gutem Willen in etwa nachvollziehen, wo das alles herkommt - und muss feststellen, dass all das eminent unaufgeklärt und geistig rückständig ist.
Ich finde Deine naive glaubensgeprägte Einstellung als "eminent unaufgeklärt und geistig rückständig".

Deine Einstellung erinnert mich an einen Astrologen, der jeden für unaufgeklärt und geistig rückständig ansieht, der NICHT an den Einfluss der Gestirne auf das Schicksal der Welt und des Menschen glaubt.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 15:33
Für jemanden, der wie Kant die Existenz des personalen Bibelgottes kategorisch ausschließt, kann es keine diesbezügliche Offenbarungsebene geben.
"Diesbezüglich" nicht, aber auf "göttlich" bezogen schon.
Für Kant gibt es keine Offenbarungsebene, die göttlichen Ursprungs ist.

closs hat geschrieben:Es ist irrelevant, wie man "Gott" offenbart sieht, wenn man im Kern ("Göttlich" ist das Unvorstellbare und Übergeordnete) dasselbe meint.
Dafür müsste der "Kern" existieren. An der Existenzfrage hakt es ja gewaltig.

Jerom
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#195 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von Jerom » Fr 15. Feb 2019, 00:52

Dafür müsste der "Kern" existieren. An der Existenzfrage hakt es ja gewaltig.

Mir scheint, hier müsste so mancher Glaube "entkernt" werden, auf das das :idea: GOTTES,
also die Wahrheit, "eine Chance" erhält!

Nur,...für das "Entkernen" ist ein jeder selbst verantwortlich und mit einem stumpfen, blinden, religiösen, "Glaubenslöffel"
ist das unmöglich, und wenn noch so innig mit frömmelnden Blick gen Himmel geschaut wird!
"Die Wahrheit lieber Sohn, richtet sich nicht nach unserem Glauben. Wir müssen uns nach ihr richten" - Matthias Claudius -

Was ich schreibe kann potentiell falsch, aber auch potentiell richtig sein" Prüft es!

closs
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#196 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von closs » Fr 15. Feb 2019, 01:28

Münek hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 20:09
Dafür müsste der "Kern" existieren.
Bei Kant gibt es diesen Kern, aber er weiß, dass dieser nicht Gegenstand seiner Vernunft-Untersuchung sein kann, sondern darüber hinausgeht - Kant kennt seine Grenzen.

Münek hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 20:09
Ich finde Deine naive glaubensgeprägte Einstellung als "eminent unaufgeklärt und geistig rückständig".
Das ist der gegenseitige Vorwurf und kann es sein, weil beide unter "Aufklärung" und "Geist" vollkommen Unterschiedliches verstehen.

Jerom hat geschrieben:
Fr 15. Feb 2019, 00:52
Nur,...für das "Entkernen" ist ein jeder selbst verantwortlich und mit einem stumpfen, blinden, religiösen, "Glaubenslöffel" ist das unmöglich, und wenn noch so innig mit frömmelnden Blick gen Himmel geschaut wird!
Durchaus richtig - es geht weder mit spiritueller Stumpfheit noch mit naturalistisch-aufgeklärter Stumpfheit. - Letztlich läuft es immer wieder auf das hinaus, was Wieland im 18. Jh. erkannt hat: Geist ist nicht nachweisbar, erkennt sich aber gegenseitig.

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Münek
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#197 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von Münek » Fr 15. Feb 2019, 06:21

closs hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 16:22
Stromberg hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 15:20
Genau so siehts aus.
Münek hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 15:33
Ich vermenge nichts.
jetzt sind wir wieder bei ideologischer (inhaltlicher) Sprachlosigkeit angekommen.
Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen (Philosoph Wittgenstein). :thumbup:

Nur träumerisch wunderschöne "bunte Seifenblasen der Illusion" abzusondern, an deren Anblick sich das Herz erfreut, mag allerdings ein schöner Zeitvertreib sein - so nach dem Motto: Was wäre wenn...oder: "Heile heile Gänsje…"

closs hat geschrieben:Ich verstehe Eure Weltanschauung, kann sogar mit gutem Willen in etwa nachvollziehen, wo das alles herkommt - und muss feststellen, dass all das eminent unaufgeklärt und geistig rückständig ist. - Aber: Es ist zeitgemäß.
Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich habe den Eindruck, die Aufklärung ist Dir im Grunde genommen ein Gräuel. Du willst zurück in "die gute alte Zeit der Unaufgeklärtheit" vor Kant, in der noch die Mutter Kirche das Sagen hatte. Dieser Zug ist abgefahren.

Führe Dir nochmal den Aufsatz und die Rede des Philosophen Thomas Metzinger "Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit" zu Gemüte. Da
werden Dir die ideologischen Scheuklappen abgenommen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 15:33
Für jemanden, der wie Kant die Existenz des personalen Bibelgottes kategorisch ausschließt, kann es keine diesbezügliche Offenbarungsebene geben.
"Diesbezüglich" nicht, aber auf "göttlich" bezogen schon.
Nein! NICHT auf das "Göttliche" des personalen Gottes der Bibel bezogen. Die von Dir postulierte "Offenbarungsebene" ist eine Illusion.

closs hat geschrieben:Es ist irrelevant, wie man "Gott" offenbart sieht, wenn man im Kern ("Göttlich" ist das Unvorstellbare und Übergeordnete) dasselbe meint.
Das "Unvorstellbare" ist das, was es ist: nämlich NICHT vorstellbar. ;)

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sven23
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#198 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von sven23 » Fr 15. Feb 2019, 07:52

closs hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 19:42
sven23 hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 18:23
Nö, kant hielt nichts von Offenbarungsreligionen.
Nix "nö" - Du redest von was ganz anderem. - Lies den zweiten Teil Deines Zitats - Du wirst sehen, dass es Kant um den Nutzen geht, Erkenntnis im Sinne seines Aufklärungsverständnisses zu erlangen, was natürlich in der tat unabhängig davon ist, ob man eine "Offenbarungsreligion" hat oder nicht.
Nein, Kant meint, dass die Erfindung eines höchsten Wesens in mancher Hinsicht nützlich sei, aber keinen Erkenntisgewinn über die Welt, in der wir leben, bringt.
Wobei die Nützlichkeit noch zu definieren wäre. Mein Verdacht: Religionen haben immer den Machthabern und der Priesterkaste genutzt. Das war bei Jahwe auch nicht viel anders.

closs hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 19:42
sven23 hat geschrieben:
Do 14. Feb 2019, 18:23
Verschwörungstheoretiker meinen, gerade weil es keine Beweise für ihre Theorien gibt, sei das der Beweis für ihre Richtigkeit. :lol: Popper nennt das Selbstimmunisieurung.
Davon abgesehen, dass dies ein merkwürdiges Argument ist, hat das nichts mit meiner Aussage zu tun.
Eben, Ratzingers Angriff auf die HKM ist keine Verschwörungstheorie, sondern der reale Versuch, diese durch Glaubensideologie zu unterlaufen.
https://www.bibelwerk.de/sixcms/media. ... stbuch.pdf
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#199 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von closs » Fr 15. Feb 2019, 09:05

sven23 hat geschrieben:
Fr 15. Feb 2019, 07:52
Nein, Kant meint, dass die Erfindung eines höchsten Wesens in mancher Hinsicht nützlich sei, aber keinen Erkenntisgewinn über die Welt, in der wir leben, bringt.
Genau das. - Ihm liegt nicht daran, seine säkularen Vernunft-Erkenntnisse (nenne es heutes: methodischen Erkenntnisse der Naturwissenschaften) mit Fragen nach den Hintergründen der Welt zu vermengen.

sven23 hat geschrieben:
Fr 15. Feb 2019, 07:52
Mein Verdacht: Religionen haben immer den Machthabern und der Priesterkaste genutzt.
"Naturwissenschaft hat immer den Machthabern und der säkularen Ideologen-Kaste genutzt". - Steht es jetzt 1 zu 1?

sven23 hat geschrieben:
Fr 15. Feb 2019, 07:52
Ratzingers Angriff auf die HKM ist keine Verschwörungstheorie, sondern der reale Versuch, diese durch Glaubensideologie zu unterlaufen.
"Die HKM ist keine Verschwörungstheorie, sondern der reale Versuch, spirituelle Fragen durch Modell-Wissenschaften auszuradieren". - Steht es jetzt 1 zu 1?

Mit anderen Worten: Wundere Dich nicht, wenn ich Dir durch ähnlich primitive Aussagen vor Augen halte, was Du alltäglich von Dir gibst.

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sven23
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#200 Re: Umgang mit Leid und Tod und Gottes Rolle dabei

Beitrag von sven23 » Fr 15. Feb 2019, 10:14

closs hat geschrieben:
Fr 15. Feb 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
Fr 15. Feb 2019, 07:52
Nein, Kant meint, dass die Erfindung eines höchsten Wesens in mancher Hinsicht nützlich sei, aber keinen Erkenntisgewinn über die Welt, in der wir leben, bringt.
Genau das. - Ihm liegt nicht daran, seine säkularen Vernunft-Erkenntnisse (nenne es heutes: methodischen Erkenntnisse der Naturwissenschaften) mit Fragen nach den Hintergründen der Welt zu vermengen.
Welche Hintergründe? Du vergegewaltigst Kants Zitat mal wieder auf deine ideologische Art.

closs hat geschrieben:
Fr 15. Feb 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
Fr 15. Feb 2019, 07:52
Mein Verdacht: Religionen haben immer den Machthabern und der Priesterkaste genutzt.
"Naturwissenschaft hat immer den Machthabern und der säkularen Ideologen-Kaste genutzt". - Steht es jetzt 1 zu 1?
Nein, weil Naturwissenschaft ein relativ neues Phänomen ist und sich mit großer Mühe gegen die religiös geprägten Weltbilder durchsetzen mußte. Im Gegenteil befürchtete man einen Macht- und Kontrollverlust durch die Erkenntnisse der Naturwissenschaft.

closs hat geschrieben:
Fr 15. Feb 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
Fr 15. Feb 2019, 07:52
Ratzingers Angriff auf die HKM ist keine Verschwörungstheorie, sondern der reale Versuch, diese durch Glaubensideologie zu unterlaufen.
"Die HKM ist keine Verschwörungstheorie, sondern der reale Versuch, spirituelle Fragen durch Modell-Wissenschaften auszuradieren". - Steht es jetzt 1 zu 1?
Unsinn. Hier steht nun mal Wissenschaft gegen Glaubensideologie.

closs hat geschrieben:
Fr 15. Feb 2019, 09:05
Mit anderen Worten: Wundere Dich nicht, wenn ich Dir durch ähnlich primitive Aussagen vor Augen halte, was Du alltäglich von Dir gibst.
Primitiv ist lediglich dein Versuch, Aberglaube auf die gleich Stufe zu stellen wie die Abwesenheit von Aberglaube.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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