Tree of life hat geschrieben: ↑Mi 6. Feb 2019, 14:28
Wenn Jesus für die Sünden der Menschen am Kreuz sterben musste, war dies ja eigentlich von Gott so geplant.
Aber wie wärs gelaufen, wenn Judas Isakariot (oder snost wer)Jesus nicht verraten hätte?
Jesus wusste, dass er sterben muss.
Aber wie hätte er es angestellt, so dass sie ihm kreuzigen?
Ich denke nicht, dass es von Gott genau SO geplant war, WIE es abgelaufen ist.
Ich denke, bei vielen Geschichten um Gott und die Menschen hat Gott "seinen Plan" ist das laufende Geschehen eingebaut. So wurde manches Geschehen, welches bedeutende Veränderungen in der Weltgeschichte bewirkt hat, in dem alltäglichen Verlauf eingefügt und in eine Richtung gelenkt, die aufbaut, anstatt zerstört.
Eine gute Vorlage für solch ein Geschehen ist zB die Geschichte über die Odyssee von Josef, Jakobs Sohn (1.Mose, Kapitel 37-50) - welcher letztendlich den bekannten Ausspruch tat:
1. Mose 50,20 - Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen ...
Auf seinem Werdegang von Josef in der Bibel wurde immer wieder mal betont, dass Gott mit ihm war -TROTZ der ganzen Widrigkeiten, in die er von seinen Brüdern geraten ist. Ich verstehe das als ein Prinzip von Gottes Führung, welche gar nicht so sehr die einzelnen Stationen der Menschen "verplant, als die Dinge in eine positive Richtung zu lenken.
Ich denke, dass es auch mit Jesus so war. Jesus selbst wusste, dass er von Gott gesandt wurde, um etwas Bedeutendes zu bewegen. Ich halte es für möglich, dass er nicht von Anfang an wusste, dass es so krass wird. In der Bibel werden zunächst nur einzelne Episoden aus seiner Kindheit berichtet. Danach eine ganze Weile gar nichts mehr. Im Nachhinein kann man vermuten, dass er in der Werkstatt von dem Mann seiner Mutter; "Josef", als Zimmermann gearbeitet hat. Erst als erwachsener Mann von etwa 30 Jahren, wird von seinem Handeln im Sendungsbewusstsein von Gott, berichtet. Da die Botschaften, welche Jesus verkündigte, den Obersten der Gesellschaft gegen den Strich ging, konnte Jesus sehr bald vermuten, dass sein Sterben nicht auf die normale Art abgehen würde. Die Erkenntnis, in welche Richtung es geht, kam wahrscheinlich schrittweise, vermute ich mal. Und so war ja auch seinen übrigen Jüngern schon bekannt, dass Judas nach Geld und damit Macht strebte.
Ich denke sogar, dass Judas mehr als die anderen Jünger dachte, dass Jesus irgendwann als Herrscher auftreten würde. Und dann wollte Judas gerne mit dabei sein. Und weil es ihm zu lange ging und Jesus keine Anstalten machte, hat er, mit seinem Verrat, die Sache einfach beschleunigen wollen. Vielleicht dachte er, dann würde Jesus endlich zeigen, was er drauf hat.
Dass dann irgendwann der Satan von ihm Besitz ergriff (was immer das zu bedeuten hat), zeigt mir eigentlich nur, dass er irgendwann nicht mehr wirklich Jesus und dessen Auftrag im Blick hatte, sondern von Macht und Geld "besessen" war, somit blind und verstockt ins Verderben rannte. ... und die Geschichte mit dem Kreuzestod Jesu nahm ihren Lauf.