Claymore hat geschrieben: ↑Sa 23. Mär 2019, 13:23
Und ansonsten darf ich mir jetzt zusammenreimen, was das wohl für eine Bayern alpha Sendung gewesen sein mag? War das eine Wiederholung von dieser hier mit Harald Lesch?
1) Es war NICHT Lesch.
2) Nein - Du sollst gar nichts zusammenreimen, sondern den Gedanken aufnehmen (ganz nebenbei: Es kann auch "Campus" gewesen sein)
Mir wird viel zu viel Form-Kram und zu wenig Inhalt gemacht - dass dies in der Wissenschaft unerläßlich ist, wissen wir - aber wir sind hier nicht in der Wissenschaft, sondern können frei und ohne Ballast inhaltlich denken.
Es geht hier darum, dass Du Descartes offenbar ganz anders verstehst als ich (WIE verstehst Du ihn übrigens?). - MEIN Bild von Descartes aus EIGENER Überzeugung und sowohl auf Basis von Texten und Seminaren und Vorträgen ist:
1) Nur die Res Cogitans ist sicher.
2) Res extensa kann "echt" oder "Einbildung" sein.
3) Ich, Descartes, GLAUBE, dass die Res extensae "echt" sind, weil ich an einen wohlwollenden Gott glaube, der uns nicht verarschen will.
Das ist NICHT wissenschaftlich ausgedrückt, aber vielleicht kurz und knackig aufs Wesentliche beschränkt.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 23. Mär 2019, 13:23
Claymore hat geschrieben: ↑
Sa 23. Mär 2019, 00:42
Ich bin leider nicht in der Position closs die wohlverdienten Fünfen zu geben und ihn auf diese Weise zur Vernunft zu bringen.
Dasselbe Problem habe ich gerade bei Thaddäus - selbsterständlich sieht sie es genau umgekehrt. - Bei Dir kann man nichts sagen, weil Du ein Großmeister darin bist, eigene Position (soweit vorhanden) erkennbar zu machen.
Seltsame Formulierung… was meinst du genau?
Du bist stark in Hinweisen auf formale Korrektheit und bei Fragen - was philosophische Eigen-Überzeugungen angeht, ist aus Dir wenig rauszukriegen. - Man weiß nicht, mit welcher Position man es bei Dir zu tun hat.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 23. Mär 2019, 13:23
Deine ganze Vorannahmen-Theorie krankt an ihrem “anything goesâ€, d. h. dass Vorannahmen erst einmal gleichberechtigt sind.
Jein. - Formal sind sie in der Tat "erst einmal gleichberechtigt", sortieren sich aber im hermeneutischen Prozess (Hermeneutischer Zirkel) schnell aus - da scheint das Missverständnis zu liegen. - konkret:
Die Vorannahmen "Jesus ist göttlich" und "Claymore ist göttlich" ist " erst einmal gleichberechtigt". - Baut man auf diesen Vorannahmen den hermeneutischen Prozess auf, kann man bei Jesus über 2000 Jahre forschen, während man bei Claymore oder Closs nach 2 Wochen fertig ist: "Beim besten Willen: Wir haben nach Quellen, Aussprüchen, Hinweisen, etc. gesucht - nicht die geringsten Anzeichen".
Mit anderen Worten: "not everything goes". - Man darf nicht den Fehler machen, die Gleichberechtigung der Vorannahmen (= Ergebnisoffenheit!") am Anfang mit Willkür zu verwechseln.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 23. Mär 2019, 13:23
Es ist aber eine “Vorannahme†völlig anderer Natur, dass andere Individuen existieren als dass eine geistige Welt existiert, sorry. Ersteres hat jede Kultur akzeptiert. Ja, als Descartes sich hinsetzte und seine Meditationen verfasste, hat er ersteres bereits akzeptiert.
Es ist doch ein Unterschied, ob man aus reinem Pragmatismus etwas akzeptiert oder es denkerisch/philosophisch verarbeitet. - Und weiter: Was wäre Wissenschaft, wenn sie sagen würde: "Naja - dass Jesus göttlich war, könnte historisch ja gewesen sein - aber methodisch ist es willkürlich, weshalb wir es einfach weglassen - wir suchen eine Lösung für 'das, was der Fall war', in dem, was methodisch passt". - Capisco?
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 23. Mär 2019, 13:23
Die Tatsache, dass wir uns in den wesentlichsten Punkten sogar einig sind – wir glauben beide an Gott und dass Menschen eine Seele besitzen
Deshalb verstehe ich Deine Haltung nicht - aber, wie gesagt: Vielleicht liegt es daran, dass Deine Position nicht ersichtlich wird. - Mal ganz nebenbei: Es ist typisch für gläubige Wissenschaftler, dass sie Wissenschaft und Glaube so hermenetisch voneinander trennen, dass es an "Schizophrenie" (im Volks-Verständnis) grenzt.