Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

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Münek
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#981 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von Münek » So 21. Apr 2019, 09:58

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Wie endlos oft unterstrichen, gibt es eine Diskrepanz zwischen historisch-kritischen und meinetwegen kerygmatischen Forschungsergebnissen.
Kerymatische Forschung? Wo hat closs denn die aufgetrieben? :lol:
Das frage ich mich allerdings auch. :lol:

In welchem Fachbereich an den theologischen Fakultäten wird "kerygmatische Forschung" betrieben? :o

Möglicherweise hat unser lieber Closs den Begriff "Forschung" nach seinem Gutdünken umdefiniert. Oder er verwechselt (Glaubens-)Lehre mit Forschung.

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Münek
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#982 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von Münek » So 21. Apr 2019, 10:13

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Mit Kanonik als Leitmethode hätte man sich im Wissenschaftsbetrieb der Lächerlichkeit preisgegeben.
Nach meinem Verständnis hat Ratzinger die kanonische Exegese erst DANACH installiert - die Kommission hat damit doch nichts zu tun!
Da bist Du falsch informiert. Die "kanonische Exegese" findet in dem Dokument der "Päpstlichen Bibelkommission" durchaus Erwähnung. Allerdings unter "ferner liefen".

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sven23
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#983 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von sven23 » So 21. Apr 2019, 10:53

Münek hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:58
sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Wie endlos oft unterstrichen, gibt es eine Diskrepanz zwischen historisch-kritischen und meinetwegen kerygmatischen Forschungsergebnissen.
Kerymatische Forschung? Wo hat closs denn die aufgetrieben? :lol:
Das frage ich mich allerdings auch. :lol:

In welchem Fachbereich an den theologischen Fakultäten wird "kerygmatische Forschung" betrieben? :o

Möglicherweise hat unser lieber Closs den Begriff "Forschung" nach seinem Gutdünken umdefiniert. Oder er verwechselt (Glaubens-)Lehre mit Forschung.

Ja, der Verdacht ist allerdings sehr naheliegend.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#984 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von sven23 » So 21. Apr 2019, 11:17

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Können wir (wie immer) davon ausgehen, dass du keine Belege für diese Behauptung liefern kannst?
Wie oft (nicht immer) ist es so - ich habe es gespeichert, aufgehoben und lasse es jetzt raus. - Aber ob ich diesen Vortrag gelesen habe (wahrscheinlich NICHT) oder gehört habe, weiß ich nicht mehr.
Oder eher geträumt. :lol:

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Erfahrungsgemäß ist das, was du aus der "Erinnerung" zitierst, meist völlig sinnentstellt.
Das würdest Du auch sagen, wenn der Beleg mit Angabe von Uhrzeit, Sonnenstand und GPS-Daten da wäre - daran liegt es nicht. - Genau aus diesem Grund ist mir es nicht so wichtig, solange ich nicht wissenschaftlich arbeite (DA muss man es).
Aber da hat es ja auch nicht geklappt, siehe deine Doktorarbeit. Woran mag es wohl gelegen haben?

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Mit Kanonik als Leitmethode hätte man sich im Wissenschaftsbetrieb der Lächerlichkeit preisgegeben.
Nach meinem Verständnis hat Ratzinger die kanonische Exegese erst DANACH installiert - die Kommission hat damit doch nichts zu tun!
Ratzinger hat die kanonische Exegese nicht erfunden, sondern sie wurde in den 80-er Jahren des 20 Jahrhunderts vorwiegend von Childs und Sanders als Gegenmodell zur HKM entwickelt.

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Dann könnte man die theologischen Fakultäten an den Unis auch gleich zu Bibelvorlesestätten umdeklarieren.
Du steigerst Dich wieder mal in Deine Honeckerwelt hinein.
Was hat der saarländische Dachdecker mit der Theologie zu tun?

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Kerymatische Forschung? Wo hat closs denn die aufgetrieben?
Sowas gibt es in der RKK-Theologie.
In der katholischen Glaubensideologie mag das so sein, aber was hat das mit Forschung zu tun?

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Nein, die Frage ist längst geklärt. Jesu Verkündigung ist in den Quellen gut beschrieben. Dass er sich geirrt hat, ändert daran ja nicht.
Du verstehst da was falsch und es ist jederzeit klärbar, woran es liegt .
Es liegt daran, dass man mit wissenschaftlicher Methodik an die Quellen rangeht und nicht mit Glaubensbekenntnissen.

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Closs bleibt doch ständig nur an der Oberfläche, er ist die wandelnde Untiefe.
Oje.
Eben, du hälst dich ständig nur an der Oberfläche auf, damit du dich nicht mit Inhalten beschäftigen mußt. Ist ja auch viel bequemer. :roll:

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass der historische Jesus völlig anders gewesen sein soll, als in den Quellen beschrieben
DAS behauptet NIEMAND. - Nicht "als in den Quellen beschrieben" heißt es, sondern "aus den Quellen interpretiert" heißt es.
Da muss gar nicht mal viel interpretiert werden. Albert Schweitzer hat es damals schon auf den Punkt gebracht:

Der Jesus der Evangelien hat nie existiert.

Da man die Ergebnisse der Forschung nicht wegdiskutiert bekommt, (auch wenn closs sich die allergrößte Mühe gibt), bleibt einem Lindeman nichts anderes übrig als zu sagen: es kommt nicht darauf an, ob Jesus der Sohn Gottes war, sondern dass man daran glaubt, dass er es war.
Was für einen Sinn die ganze Veranstaltung dann noch macht, steht auf einem ganz anderen Blatt.

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Das bekommen closs und Kanoniker gar nicht hin, denn ihre Überzeugung ist die Vorannahme und ihre Vorannahme ist ihre Überzeugung.
Alles andere wäre doch "schizophren", meinte doch gelegentlich ein gewisser Sven, oder nicht? - Natürlich forscht man lieber unter Vorannahmen, die einem persönlich gefallen - das tun die HKE-ler doch genauso. - Trotzdem spielt es keine Rolle.
Wer hat dich denn auf das schmale Brett gebracht, dass Vorannahmen keine Rolle spielen? Und dann noch, wenn es sich um supranaturale Glaubensbekenntnisse handelt? :roll: Immer wenn man denkt: schlimmer geht nimmer, dann kommt der closs um die Ecke. :lol:

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Wenn er wie closs sagt: och, privat wechsele ich die Hermeneutik und da glaube ich das genaue Gegenteil, dann ist das, wie Augstein sagte, intellektuell unredlich.
Wie jetzt? - Merkst Du nicht, dass Du innerhalb EINES Posts mindestens zweimal die Richtung änderst? - Grade kritisierst Du noch, dass ein Forscher von seinen Vorannahmen überzeugt ist, jetzt kritisierst Du, dass er NICHT von seinen Vorannahmen überzeugt ist. - Was jetzt?
Wir reden davon, dass ein Geologe tagsüber wissenschaftlich arbeitet und nach Feierabend zum Kurzzeitkreationisten mutiert. Der Richtungswechsel geht ausschließlich von closs aus, und er meint noch, das sei völlig normal, denn schließlich könne eine Aussage gleichzeitig wahr und falsch sein, man müsse eben nur mal schnell die Hermeneutik wechseln.
Soviel zum clossschen Wissenschaftsverständnis. :shock: :o :roll:

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Zustimmung erhielt Augstein von Schröter (Bibelbund)
Da gibt es noch mehr, die ihm da zustimmen, weil es en vogue ist, so zu denken.
Aber Schröder ist, oder besser gesagt war, ein gläubiger Vertreter des Bibelbundes, also das komplette Gegenteil von Augstein.


closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Komisch, wenn man closs zitiert, hat man nichts kapiert.
Du zitierst nicht neutral, sondern interpretierst ein Gesagtes grottenfalsch und schiebst dem Zitatgeber dieses DEIN Grottenfalsches unter - das geht nicht. - Frag halt, wenn Du was nicht verstehst.
Du spiegelst schon wieder. Wird dir die Spiegelnummer nicht langsam langweilig oder weißt du es nicht besser? :roll:

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:05
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 06:51
Du sagst doch selber, sie könnten auch koinzidieren. Und damit sie möglichst koinzidieren, wendet man diszpliniert wissenschaftliche Methodik an, zu der Glaubensbekenntnisse ausdrücklich nicht gehören.
Richtig - deshalb heißt es ja "Forschung". - Die Theologen in der Uni beten nicht, sondern forschen.
Aber die Kanoniker glauben, was sie als Glaubensbekenntnis voraussetzen.
Hermeneutik beleuchtet die Beweggründe und Ziele einer Auslegung.
Bei Kanoniker ist beides deckungsgleich: Beweggrund und Ziel sind die posthume Vergöttlichung des galiläischen Wanderpredigers.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#985 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von closs » So 21. Apr 2019, 18:12

Münek hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 10:13
Da bist Du falsch informiert. Die "kanonische Exegese" findet in dem Dokument der "Päpstlichen Bibelkommission" durchaus Erwähnung. Allerdings unter "ferner liefen".
Wahrscheinlich habe ich es deshalb ausgeblendet - aber es zeigt doch, dass es nicht um eine Auseinandersetzung zwischen HKE und kanonischer Exergese geht.

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 10:53
Münek hat geschrieben: ↑
So 21. Apr 2019, 09:58

sven23 hat geschrieben:

closs hat geschrieben:
Wie endlos oft unterstrichen, gibt es eine Diskrepanz zwischen historisch-kritischen und meinetwegen kerygmatischen Forschungsergebnissen.

Kerymatische Forschung? Wo hat closs denn die aufgetrieben? :lol:

Das frage ich mich allerdings auch. :lol:

In welchem Fachbereich an den theologischen Fakultäten wird "kerygmatische Forschung" betrieben? :o

Möglicherweise hat unser lieber Closs den Begriff "Forschung" nach seinem Gutdünken umdefiniert. Oder er verwechselt (Glaubens-)Lehre mit Forschung.

Ja, der Verdacht ist allerdings sehr naheliegend.
Das ist dummes Gerede und lediglich der Versuch, eigene ideologische (oder milder gesagt: hermeneutische) Versionen für "Geisteswissenschaft" als exklusiv zu etablieren - inhaltlich führt das nicht weiter.

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Aber da hat es ja auch nicht geklappt, siehe deine Doktorarbeit. Woran mag es wohl gelegen haben?
Du versuchst, in Deiner unnachahmlichen Verdorbenheit falsche Eindrücke zu erwecken - und zwar in Bereichen, in denen Du ansatzweise nicht mitreden kannst.

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Ratzinger hat die kanonische Exegese nicht erfunden, sondern sie wurde in den 80-er Jahren des 20 Jahrhunderts vorwiegend von Childs und Sanders als Gegenmodell zur HKM entwickelt.
Richtig - und geht sogar in ihren geistigen Wurzeln in jahrhunderte vorher. - Aber Ratzinger hat sie re-aktiviert als Gegengewicht von rein säkular vorannahme-geprägten Exegesen. - Ob das jetzt gut oder weniger gut ist, ist eine ganz andere Frage.

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Was hat der saarländische Dachdecker mit der Theologie zu tun?
Er hat etwas mit Deiner ideologischen Verbohrtheit zu tun.

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
In der katholischen Glaubensideologie mag das so sein, aber was hat das mit Forschung zu tun?
Es ist eine theologische Disziplin an Universitäten, die von forschenden Professoren abgedeckt wird. - Du darfst nicht denken, dass alle Ideologen sind, weil Du es bist.

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Es liegt daran, dass man mit wissenschaftlicher Methodik an die Quellen rangeht und nicht mit Glaubensbekenntnissen.
Auch die biblisch-kritische Exegese geht wissenschafts-methodisch ran - obwohl sie andere Vorannahmen hat als die HKE. - Es ist eine Säule Deiner Ideologie, "Vorannahmen von Forschung" und "Forschung selbst" zu verwechseln.

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Eben, du hälst dich ständig nur an der Oberfläche auf
"Fair is foul, and foul is fair:
Hover through the fog and filthy air".
Oben ist unten, schwarz ist weiß, tief ist oberflächlich, oberflächlich ist tief. - Das ist Deine Welt.

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Da man die Ergebnisse der Forschung nicht wegdiskutiert bekommt
Niemand will die Interpretations-Ergebnisse der HKE wegdiskutieren - aber es ist eben nicht DIE Forschung, genauso wenig wie Irland DIE Insel ist und Sven DER Mensch. - Du versuchst, in enger Führung und Foul-is-Fair-Strategie zeitgeistige Stammtisch-Hoheit zu stablisieren - und vergisst dabei, dass sich dagegen irgendwann die Aufklärung durchsetzen wird.

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Wer hat dich denn auf das schmale Brett gebracht, dass Vorannahmen keine Rolle spielen?
:?: Wo kommt denn DAS jetzt her? - Natürlich spielen sie eine Rolle: Sie definieren den Korridor, in dem an diesem Korridor orientierte Forschung ihre methodischen Ergebnisse erzielt - die HKE ist das beste beispiel dafür.

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
und er meint noch, das sei völlig normal, denn schließlich könne eine Aussage gleichzeitig wahr und falsch sein, man müsse eben nur mal schnell die Hermeneutik wechseln.
Soviel zum clossschen Wissenschaftsverständnis. :shock: :o :roll:
Methodische Ergebnisse zur SELBEN Frage können widersprüchlich sein - je nach Vorannahmen. - Warum in die Ferne schweifen - siehe naherwartung. - Ja, so ist Wissenschaft. - Und Du entblödest Dich nicht, immer noch darauf zu beharren, dass ontische Fakten dasselbe seien wie methodische Fakten. Es ist einfach nicht zu fassen.

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Aber Schröder ist, oder besser gesagt war, ein gläubiger Vertreter des Bibelbundes, also das komplette Gegenteil von Augstein.
Es gibt Schulen mit entsprechenden philosophischen Vorannahmen, die Augstein und Schröter zu ähnlichen Ergebnissen kommen lassen können.

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Aber die Kanoniker glauben, was sie als Glaubensbekenntnis voraussetzen.
Das ist doch egal. - Bultmann glaubt doch auch, dass die Welt als naturalistisch ungeborchener Wirkungszusammenhang zu verstehen ist - ist er deshalb ein schlechter Wissenschaftler?

sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Hermeneutik beleuchtet die Beweggründe und Ziele einer Auslegung.
Ja - der eine versucht es naturalistisch, der andere spirituell. - Wer recht hat, weiß keiner, weil es nicht falsifizierbar ist. - Es ist BEIDES zulässig, sollte aber jeweils offen gelegt sein - so einfach wäre es.

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#986 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von Münek » So 21. Apr 2019, 21:41

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
Münek hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 10:13
Da bist Du falsch informiert. Die "kanonische Exegese" findet in dem Dokument der "Päpstlichen Bibelkommission" durchaus Erwähnung. Allerdings unter "ferner liefen".
Wahrscheinlich habe ich es deshalb ausgeblendet
-
Wiederholt: Du sollst keine Behauptungen aufstellen, die nicht den Tatsachen entsprechen. Warum machst Du das?

Wenn Du nicht genau Bescheid weißt, dann halt´ doch einfach mal Deine Klappe.

closs hat geschrieben:aber es zeigt doch, dass es nicht um eine Auseinandersetzung zwischen HKE und kanonischer Exergese geht.
Nee nee - Deine falsche Behauptung zeigt nur, dass Du Dich nicht scheust, falsche Behauptungen aufzustellen. :thumbdown:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Das frage ich mich allerdings auch. :lol: In welchem Fachbereich an den theologischen Fakultäten wird "kerygmatische Forschung" betrieben? :o
Möglicherweise hat unser lieber Closs den Begriff "Forschung" nach seinem Gutdünken umdefiniert. Oder er verwechselt (Glaubens-)Lehre mit Forschung.
Das ist dummes Gerede und lediglich der Versuch, eigene ideologische (oder milder gesagt: hermeneutische) Versionen für "Geisteswissenschaft" als exklusiv zu etablieren - inhaltlich führt das nicht weiter.
Inhaltlich wäre zunächst mal Ehrlichkeit angesagt. Das sollte in einer seriös geführten Diskussion eigentlich selbstverständlich sein.

Also nochmals: In welchem theologischen Fachbereich wird "kerygmatische Forschung" betrieben? Worin besteht hier ein Forschungsbedarf und was ist - jenseits der Glaubensdogmen - Gegenstand der "Forschung"?


Gibt es darauf eine vernünftige Antwort? :roll:

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#987 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von Münek » So 21. Apr 2019, 23:05

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Wer hat dich denn auf das schmale Brett gebracht, dass Vorannahmen keine Rolle spielen?
:?: Wo kommt denn DAS jetzt her? - Natürlich spielen sie eine Rolle: Sie definieren den Korridor, in dem an diesem Korridor orientierte Forschung ihre methodischen Ergebnisse erzielt - die HKE ist das beste beispiel dafür.
Nö - die HKE schließt die geglaubte Göttlichkeit Jesu ja nicht aus. Wie käme sie dazu? Täte sie es, handelte sie unwissenschaftlich. Würde sie die Göttlichkeit Jesu einschließen, handelte sie natürlich ebenfalls unwissenschaftlich. Das ist klar wie Closs-Brühe.

Deshalb beinhaltet die Vorgabe der "Päpstlichen Bibelkommission" an die HKE beides: Keine apriorischen Glaubensannahmen - weder pro noch contra - also auch nicht Dein "nur" Mensch, weil das ja die Göttlichkeit Jesu definitiv ausschlösse. Macht die HKE ja auch nicht.



Die HKE lässt die Frage der Existenz Gottes und seines Heilsplanes im Raum stehen, weil diese Frage von niemanden beantwortet werden kann. Das ist eine Sache des höchstpersönlichen Glaubens und nicht der Wissenschaft..

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#988 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von closs » So 21. Apr 2019, 23:53

Münek hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 23:05
Nö - die HKE schließt die geglaubte Göttlichkeit Jesu ja nicht aus.
Doch sie schließt die Göttlichkeit methodisch aus, indem sie nur falsifizierbare Grundlagen akzeptiert ("Jesus ist Mensch"). - Die damit aber automatisch verbundene Aussage "Wir interpretieren Jesus, als sei er NUR Mensch" (weil ja nur "Jesus = Mensch" falsifizierbar ist), führt dazu, dass Jesus nicht als Gott untersucht werden kann - also schließt sie die Göttlichkeit Jesu aus.

Schlösse sie sie NICHT aus, müsste sie sie untersuchen, weil sie dann eine ernstzunehmende Variante wäre bei der Frage "Wer war Jesus historisch?" - und da kann er eben auch göttlich gewesen sein.

Münek hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 23:05
Das ist klar wie Closs-Brühe.
So ist es.

Münek hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 23:05
Würde sie die Göttlichkeit Jesu einschließen, handelte sie natürlich ebenfalls unwissenschaftlich.
Das heißt, dass sie unwissenschaftlich wäre, wenn sie Jesu historischen Status ergebnisoffen untersuchen sollte. - Hammer, gell?

Münek hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 23:05
Deshalb beinhaltet die Vorgabe der "Päpstlichen Bibelkommission" an die HKE beides: Keine apriorischen Glaubensannahmen
Nicht "deshalb", aber sie tut es. - WARUM tut sie es? Weil sie eine religions-neutrale Grundlage FÜR das darauf folgende spirituelle Verständnis der Texte haben will.

Münek hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 21:41
-
Wiederholt: Du sollst keine Behauptungen aufstellen, die nicht den Tatsachen entsprechen. Warum machst Du das?
Deine Behauptung ist falsch. - Davon abgesehen, dass man tatsächlich mal was übersehen kann, geht es hier darum, dass 1993 HKE und kanonische Exegese in keinem relevanten Zusammenhang stehen - das war inhaltlich meine Aussage. - Die Begründung dafür, dass sie 1993 noch nicht erwähnt wurde, war NICHT richtig - gleichzeitig sagst Du selber, dass die kanonische Exegese nur nebenbei erwähnt wurde. - Also stimmt meine Aussage unterm Strich wieder - ich habe sie nur fehlerhaft begründet.

Ihr pfriemelt zu sehr im irrelevanten Kleinklein rum. - Ihr findet da zwar manchmal ein Korn, aber damit kann man kein Brot backen. -Think big.

Münek hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 21:41
Nee nee - Deine falsche Behauptung zeigt nur, dass Du Dich nicht scheust, falsche Behauptungen aufzustellen.
Willst Du ernsthaft damit sagen, dass die Kommission gegründet wurde, um kanonische exegese und HKE in ihrem Verhältnis zueinander zu definieren?

Zur Erinnerung:
"Die Studie der Päpstlichen Bibelkommission wird in 4 Kapitel unterteilt:

Methoden und Zugänge für die Interpretation
Probleme der Hermeneutik
Charakteristische Dimension der katholischen Interpretation
Die Interpretation der Bibel im Leben der Kirche" (wik)

Und mal ganz nebenbei - bei M. Holden lese ich gerade folgenden Text, der exakt DAS umschreibt, was WIR unter "HKE" gelernt haben:
"Zweifellos hat die kritisch-historische Exegese während der vergangenen hundert Jahre zu unerhörten Fortschritten in unserer Bibelerkenntnis beigetragen: in Bezug auf ein besseres Verständnis der literarischen Gattungen, der Quellengeschichte und Textkomposition; im Hinblick auf Etymologie und Archäologie; in der Durchdringung alter Sprachen und kultureller Rahmenbedingungen."

DAS ist die "Bodenplatte". --- Holden führt weiter aus:
"In seinem <Ratzingers> bedeutenden Geleitwort zum Dokument der Päpstlichen Bibelkommission von 1993 Die Interpretation der Bibel in der Kirche lobt er „neue Versuche (…), die Methoden der Väterexegese wiederzugewinnen und erneuerte Formen geistlicher Auslegung der Heiligen Schrift zu erschließen.“
Das ist exakt das Papier, über das wir reden. - Überschrift dieses Absatzes von Holden ist "Eine Rückkehr zum spirituellen Sinn der Schrift". - Ratzinger will also 1993 eine religions-neutrale Grundlage, die NICHT spirituell engagiert ist, um damit (innerhalb der Theologie) "eine Rückkehr zum spirituellen Sinn der Schrift" anzuschließen. ---- Vergleiche das mal mit dem, was Ihr da immer wieder absondert.

Münek hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 21:41
In welchem theologischen Fachbereich wird "kerygmatische Forschung" betrieben?
Das gehört in die Pastorale - bspw. in Frankfurt lautet die Professur "Professur für Pastoraltheologie, Religionspädagogik und Kerygmatik".

Münek hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 21:41
Worin besteht hier ein Forschungsbedarf und was ist - jenseits der Glaubensdogmen - Gegenstand der "Forschung"?

Gibt es darauf eine vernünftige Antwort?
Natürlich - und für Dich in 2 Minuten im netz ermittelbar. - ICh gebe Dir mal EIN Beispiel, in dem M. Flohr folgendes schreibt:
"Wenn auch die vier Evangelien offenkundig theologische und kerygmatische Absichtengehabt haben, so haben sie doch nicht versäumt, auf Tatsachen und Zusammenhänge ihrer Zeit hinzuweisen und die Heilsgeschehnisse, ohne chronologisch vorzugehen, historisch zu verankern".
Dies sagt er in "Der historische Jesus und der Christus des Glaubens".

Dabei geht es aber NICHT darum, zu ideologischen Schnellschüssen zu kommen (Conzelmannm!!!), sondern Heilsgeschichte und Geschichte sozusagen zu koordinieren - also NICHT-Interferierendes parallel darzustellen - oder wenn man will: Historisches Geschehen spirituell zu unterlegen, also mit etwas zu unterlegen, was die HKE selber überhaupt nicht in ihrem Portfolio hat.

Das wäre jetzt EIN Beispiel - noch ein paar Minuten und man würde vermutlich mehr finden. - Und nebenbei: Das ist FORSCHUNG/WISSENSCHAFT. - --- Wer hat eigentlich diesen unsäglich dummen Ansatz ins Spiel gebracht, dass nur HKE "Wissenschaft" sei. - Mir geht es gar nicht darum, dass damit Generationen theologischer Forscher geschändet werden, sondern ich will auf "Dummheit" hinaus? - Wo kommt eigentlich diese unsägliche Dummheit her, die Ihr aufgeklärter Weise :silent: nachplappert?

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sven23
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#989 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von sven23 » Mo 22. Apr 2019, 06:47

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Aber da hat es ja auch nicht geklappt, siehe deine Doktorarbeit. Woran mag es wohl gelegen haben?
Du versuchst, in Deiner unnachahmlichen Verdorbenheit falsche Eindrücke zu erwecken - und zwar in Bereichen, in denen Du ansatzweise nicht mitreden kannst.
Aber frag dich doch mal selbstkritisch, warum es nicht geklappt hat, bzw. nicht klappen konnte.
Man kann doch als Geisterfahrer nicht ständig darauf bestehen, dass alle anderen in die falsche Richtung fahren. Wo bleibt die Einsichtsfähigkeit?

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Ratzinger hat die kanonische Exegese nicht erfunden, sondern sie wurde in den 80-er Jahren des 20 Jahrhunderts vorwiegend von Childs und Sanders als Gegenmodell zur HKM entwickelt.
Richtig - und geht sogar in ihren geistigen Wurzeln in jahrhunderte vorher. - Aber Ratzinger hat sie re-aktiviert als Gegengewicht von rein säkular vorannahme-geprägten Exegesen. - Ob das jetzt gut oder weniger gut ist, ist eine ganz andere Frage.
Ratzinger hat versucht, durch die Hintertür Glaubensbekenntnisse einzuschleusen. Die gehören aber in die Kirche und nicht in die historische Forschung.

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Was hat der saarländische Dachdecker mit der Theologie zu tun?
Er hat etwas mit Deiner ideologischen Verbohrtheit zu tun.
Du spiegelst schon wieder. Es gibt doch keine größeren Ideologen als die Glaubensideologen der RKK. :roll:

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
In der katholischen Glaubensideologie mag das so sein, aber was hat das mit Forschung zu tun?
Es ist eine theologische Disziplin an Universitäten, die von forschenden Professoren abgedeckt wird.
Was gibt es denn so Neues in der Dogmenforschung? :lol:

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Es liegt daran, dass man mit wissenschaftlicher Methodik an die Quellen rangeht und nicht mit Glaubensbekenntnissen.
Auch die biblisch-kritische Exegese geht wissenschafts-methodisch ran
Nein, es gibt keine wissenschaftliche Methodik, die auf Glaubensbekenntnissen beruht.
Es gibt keine christliche Wissenschaft oder christliche Philosophie, schon wieder vergessen? :roll:



closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Eben, du hälst dich ständig nur an der Oberfläche auf
"Fair is foul, and foul is fair:
Hover through the fog and filthy air".
Oben ist unten, schwarz ist weiß, tief ist oberflächlich, oberflächlich ist tief.
Du spiegelst schon wieder. Genau das ist der Vorwurf an dich. Das erpart dir die
Beschäftigung mit den Inhalten.

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Da man die Ergebnisse der Forschung nicht wegdiskutiert bekommt
Niemand will die Interpretations-Ergebnisse der HKE wegdiskutieren
Ähm, doch. Oder hast du jetzt eingesehen, dass Jesus eine Naherwartung hatte? :roll:

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Wer hat dich denn auf das schmale Brett gebracht, dass Vorannahmen keine Rolle spielen?
:?: Wo kommt denn DAS jetzt her? - Natürlich spielen sie eine Rolle: Sie definieren den Korridor, in dem an diesem Korridor orientierte Forschung ihre methodischen Ergebnisse erzielt - die HKE ist das beste beispiel dafür.
Und ein wissenschaftlicher Korridor ist nun mal was anderes als eine glaubensideologische Abstellkammer, die Kanoniker benötigen.

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
und er meint noch, das sei völlig normal, denn schließlich könne eine Aussage gleichzeitig wahr und falsch sein, man müsse eben nur mal schnell die Hermeneutik wechseln.
Soviel zum clossschen Wissenschaftsverständnis. :shock: :o :roll:
Methodische Ergebnisse zur SELBEN Frage können widersprüchlich sein - je nach Vorannahmen. - Warum in die Ferne schweifen - siehe naherwartung. - Ja, so ist Wissenschaft.
Eben, deshalb sagt Theißen ja auch:

„Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.“

Gerd Theißen

Das ist Konsens in der Forschung, auch wenn Glaubensideologen wie closs das nicht paßt.

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
- Und Du entblödest Dich nicht, immer noch darauf zu beharren, dass ontische Fakten dasselbe seien wie methodische Fakten. Es ist einfach nicht zu fassen.
Woher will closs denn wissen, dass beides nicht deckungsgleich ist? Das ontologische Geschwafel kommt doch immer nur dann von closs, wenn ihm die Ergebnisse nicht gefallen. Das ist leicht durchschaubar.

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Aber Schröder ist, oder besser gesagt war, ein gläubiger Vertreter des Bibelbundes, also das komplette Gegenteil von Augstein.
Es gibt Schulen mit entsprechenden philosophischen Vorannahmen, die Augstein und Schröter zu ähnlichen Ergebnissen kommen lassen können.
Häh, Baumschulen? :lol:
Du weißt mal wieder nicht, wovon du redest, denn Schröter kommt definitiv nicht zu den gleichen Ergebnissen wie Augstein. :roll:

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Aber die Kanoniker glauben, was sie als Glaubensbekenntnis voraussetzen.
Das ist doch egal.
Glaubensbekenntniss in der Forschung sind egal??????
Denk nochmal drüber nach, Dr. closs. :roll:


closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
- Bultmann glaubt doch auch, dass die Welt als naturalistisch ungeborchener Wirkungszusammenhang zu verstehen ist - ist er deshalb ein schlechter Wissenschaftler?
Im Gegenteil: das ist Voraussetzung für Wissenschaft. Hier scheinen deine elementaren Defizite zu liegen.

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 18:12
sven23 hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 11:17
Hermeneutik beleuchtet die Beweggründe und Ziele einer Auslegung.
Ja - der eine versucht es naturalistisch, der andere spirituell.
Bei Kanonikers sind Beweggrund und Ziel deckungsgleich: die Vergottung des Wanderpredigers.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Andreas
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#990 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen

Beitrag von Andreas » Mo 22. Apr 2019, 06:56

closs hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 23:53
Münek hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 23:05
Nö - die HKE schließt die geglaubte Göttlichkeit Jesu ja nicht aus.
Doch sie schließt die Göttlichkeit methodisch aus, indem sie nur falsifizierbare Grundlagen akzeptiert ("Jesus ist Mensch"). - Die damit aber automatisch verbundene Aussage "Wir interpretieren Jesus, als sei er NUR Mensch" (weil ja nur "Jesus = Mensch" falsifizierbar ist), führt dazu, dass Jesus nicht als Gott untersucht werden kann - also schließt sie die Göttlichkeit Jesu aus.

Schlösse sie sie NICHT aus, müsste sie sie untersuchen, weil sie dann eine ernstzunehmende Variante wäre bei der Frage "Wer war Jesus historisch?" - und da kann er eben auch göttlich gewesen sein.
Statt diese Behauptung hundertemal lesen zu dürfen, hätte ich so gerne wenigstens ein einziges Mal, ein Beispiel aus der Praxis dafür mit Angabe der Quelle zitiert bekommen, an der Jesus nicht als Gott untersucht wird - und ein Gegenbeispiel zur selben neutestamentlichen Textstelle, an der Jesus als Gott untersucht wird - also eine Gegenüberstellung, welche diese so oft gehörte Behauptung anschaulich belegt.

Nur einmal, ein einziges Mal in diesem Forum - egal von wem, wenn nicht von closs, dann eben von Roland, Peb oder irgendjemand anderem, der das sagt.
Auf Knien flehe ich euch im Namen Gottes an, bitte, bitte, nur einmal, ein einziges Mal möchten meine trüben Augen solch ein Beispiel und dazu passendes Gegenbeispiel sehen, bevor ich mich zu meinen Vätern lege.
Wer erbarmt sich? Einmal - nur ein einziges Mal - bitte.

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