Sehnsucht nach Gott

Rund um Bibel und Glaube
Pluto
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#21 Re: Sehnsucht nach Gott

Beitrag von Pluto » Di 9. Apr 2019, 11:02

ThomasM hat geschrieben:
Mo 8. Apr 2019, 09:10
Pluto hat geschrieben:
So 7. Apr 2019, 11:19
Warum haben Menschen einen Wunsch nach einem Schöpfer, bzw einer spirituellen Macht?
Warum haben die Menschen den Wunsch nach Gravitation bzw. nach der Fähigkeit, einen festen Boden unter den Füßen zu haben?
Der große Unterschied ist doch, dass die Gravitation real ist — man kann sie messen. Bei Gott hingegen, ist es der Gedanke an Geborgenheit das den Menschen antreibt.

ThomasM hat geschrieben:
Mo 8. Apr 2019, 09:10
Wie konnte ich ihn da nicht annehmen?
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Kingdom
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#22 Re: Sehnsucht nach Gott

Beitrag von Kingdom » Di 9. Apr 2019, 20:20

Pluto hat geschrieben:
Di 9. Apr 2019, 11:02
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Pluto wenn die Evolution dem Menschen diese sehnen geschenkt hat, dann ist das ein Fehler der Evolution und sinnlos.

Wenn Gott dem Menschen dieses sehnen bei der Schöpfung in die Gene gelegt hat, dann macht es Sinn und rettet Leben.

Der Mensch kann sich über Leben und Tod Gedanken machen und das ist gut so und nicht alle Menschen sind mit dem Tod als letzte Antwort zufrieden.

Lg Kingdom

Pluto
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#23 Re: Sehnsucht nach Gott

Beitrag von Pluto » Di 9. Apr 2019, 20:29

Kingdom hat geschrieben:
Di 9. Apr 2019, 20:20
Pluto wenn die Evolution dem Menschen diese sehnen geschenkt hat, dann ist das ein Fehler der Evolution und sinnlos.
Es gab in der Evolution viele "Fehler". Diese rühren daher, dass ein Wesen nur auf Existierendes aufbaut.

Kingdom hat geschrieben:
Di 9. Apr 2019, 20:20
Wenn Gott dem Menschen dieses sehnen bei der Schöpfung in die Gene gelegt hat, dann macht es Sinn und rettet Leben.
Das ist sicher falsch. Gene entstehen durch zufällige Mutationen. Gott hatte damit nichts zu tun.

Wusstest du, dass 99,9% aller Lebewesen die auf der Erde jemals gelebt haben, bereits ausgestorben sind?

Kingdom hat geschrieben:
Di 9. Apr 2019, 20:20
Der Mensch kann sich über Leben und Tod Gedanken machen und das ist gut so und nicht alle Menschen sind mit dem Tod als letzte Antwort zufrieden.
Auch das ist reines Wunschdenken. Dass das Leben nach dem irdischen Tod weiter geht ist Hoffnung; nichts weiter.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Leila
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#24 Re: Sehnsucht nach Gott

Beitrag von Leila » Di 9. Apr 2019, 20:45

Hi Pluto,

wie ich sehe, geht das Spiel ungetrübt weiter.

Eine Frage aber erlaube mir: warum hast du keine Sehnsucht nach Gott?

Aber bitte nicht, weil du so und so aufgewachsen bist, bitte ohne Schuldzuweisung. Tacheles.

HG Leila

Claymore
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#25 Re: Sehnsucht nach Gott

Beitrag von Claymore » Di 9. Apr 2019, 21:18

Pluto hat geschrieben:
Di 9. Apr 2019, 11:02
ThomasM hat geschrieben:
Mo 8. Apr 2019, 09:10
Pluto hat geschrieben:
So 7. Apr 2019, 11:19
Warum haben Menschen einen Wunsch nach einem Schöpfer, bzw einer spirituellen Macht?
Warum haben die Menschen den Wunsch nach Gravitation bzw. nach der Fähigkeit, einen festen Boden unter den Füßen zu haben?
Der große Unterschied ist doch, dass die Gravitation real ist — man kann sie messen. Bei Gott hingegen, ist es der Gedanke an Geborgenheit das den Menschen antreibt.
Man kann die These “Gott existiert” entweder bejahen (Theismus), man kann sich eines Urteils bzgl. der These enthalten (Agnostizismus) oder man kann die These verneinen (Atheismus). Und ein Theist kann sich wünschen, Gott existiere nicht; ein Atheist kann sich wünschen, Gott existiere. Wir wollen doch die Überzeugung von dem Wunsch unterscheiden, oder?

Dass nur das existiert, was man messen kann, finde ich eine seltsame Einstellung. Allein schon weil “kann man messen” ziemlich undefiniert ist und man erstmal eine lange, vertrackte Diskussion über das Wesen von Messinstrumenten führen müsste. Denn die Messinstrumente fielen schließlich nicht vom Himmel, sondern wurden von Menschen gebaut. Schon für die Messung von etwas so fundamentalem wie der Zeit ist die Konstruktion einer Uhr notwendig – ein komplexes Gerät, dessen Konstruktion so einiges an prä-naturwissenschaftlichen Überlegungen voraussetzt.

Warum soll man die Gravitation denn selbst messen können? Nun sicher, es gibt sogenannte Gravimeter, aber deren Konstruktion setzt bereits eine wissenschaftliche Theorie voraus. Ohne diese kann man nur die Beschleunigung von Massen messen, was dann zu der passenden Theorie führte in der die Gravitation auftaucht.

Und wie man Entropie messen soll, hat mir auch noch niemand erläutern können…

Aber b2t: es gibt neben dem Wunsch nach Geborgenheit – wie es Ruth schön geschildert hat – noch einen weiteren Grund, warum sich Menschen wünschen (unabhängig davon ob sie es tatsächlich glauben), Gott oder “das Göttliche” existiere. Nämlich das, was Graham Oppy tendenziös kosmisches Melodram nennt und weiter gefasst dem ähnelt, was bei Thomas Nagel religiöses Temperament heißt, der dazu dazu William James zitiert:
William James: “Die Vielfalt religiöser Erfahrung” hat geschrieben:Würde man gebeten, das Leben der Religion in den denkbar weitesten und allgemeinsten Begriffen zu charakterisieren, so könnte man sagen, es bestehe in der Überzeugung, daß es eine unsichtbare Ordnung gibt und daß unser höchstes Gut in einer harmonischen Anpassung an diese liegt.
In dem Sinne finde ich den “alten Atheismus” (Sartre, Camus, Nietzsche, Freud) auch intellektuell gigantisch überlegen und befriedigender als den “neuen Atheismus” (Dawkins, Harris, Hitchens, Dennett), da bei ersterem der Konflikt zwischen unserer eigenen Existenz, des Kosmos, der diese hervorgebracht hat, und der Tatsache, dass in einem atheistisch-materialistischen Weltbild keinerlei menschlich relevante Verbindung zwischen dem Kosmos und uns existiert, ausreichend gewürdigt wird und “alte Atheisten” bemüht waren, auf diese Frage (wie man damit umgehen soll, dass es so eine Ordnung wie von William James beschrieben nicht gibt) eine Antwort zu geben anstatt die Frage einfach als verkehrt, verwirrt oder illegitim abzutun:
Richard Dawkins: “Das egoistische Gen” hat geschrieben:Wahrscheinlich wohnt dem Schicksal des Kosmos tatsächlich kein tieferer Sinn inne, aber knüpft irgendwer wirklich all sein Hoffen an das endgültige Schicksal des Kosmos? Natürlich nicht, nicht wenn er geistig gesund ist. Unser Leben wird durch alle möglichen näheren, wärmeren menschlichen Wünsche und Wahrnehmungen bestimmt. Der Wissenschaft vorzuwerfen, sie beraube das Leben jener Wärme, die es lebenswert macht, widerspricht meinen eigenen Gefühlen und denen der meisten aktiven Wissenschaftler so sehr, dass mich das fast so verzweifelt macht, wie mir fälschlicherweise unterstellt wird.

Leila
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#26 Re: Sehnsucht nach Gott

Beitrag von Leila » Di 9. Apr 2019, 21:49

Da der Fuchs und hier der Riese, hui, Claymore, du bist ja gewaltig eloquent, unterm Strich aber, kein Inhalt. Riesiger Text, deine Größe macht mich ganz klein. Jetzt verstehe ich, Ploto steht auf so was, wie das hier. Ach so tickt er, der Meister der Welt, heya hiya hoho, krass.

Was bin ich froh, ein Kind zu sein.

Leilachen

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#27 Re: Sehnsucht nach Gott

Beitrag von Leila » Di 9. Apr 2019, 22:16

Goliath, das ist es. Jetzt fällts mir ein. Das war meine Assoziation, ayyaiyai.

ThomasM
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#28 Re: Sehnsucht nach Gott

Beitrag von ThomasM » Mi 10. Apr 2019, 10:16

Pluto hat geschrieben:
Di 9. Apr 2019, 11:02
Der große Unterschied ist doch, dass die Gravitation real ist — man kann sie messen.
Hier nimmst du an, dass nur das real ist, was messbar ist. Eine Behauptung, die du nicht beweisen kannst und die Form eines Glaubensdogmas hat.
Und: Es gibt Menschen aus der Richtung der Soziologie, die halten Naturgesetze für kulturelle Vereinbarungen. Versuche die mal von deiner Aussage zu überzeugen.

Pluto hat geschrieben:
Di 9. Apr 2019, 11:02
Bei Gott hingegen, ist es der Gedanke an Geborgenheit das den Menschen antreibt.
Wenn ich das richtig sehe, haben wir schon eine ganze Reihe von Motiven, an Gott zu glauben, lese einfach nach, was bereits gesagt wurde, von Angst bis Sehnsucht ist alles dabei. Ich will dir zwei weitere Motive dazugeben
- Weil Menschen nur Menschen sind, wenn sie einen Glauben haben
- Weil Gott real ist

Pluto hat geschrieben:
Di 9. Apr 2019, 11:02
ThomasM hat geschrieben:
Mo 8. Apr 2019, 09:10
Wie konnte ich ihn da nicht annehmen?
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Nur bei mir ist es keine Hoffnung, es ist Gewissheit. Ich kann (und will) das, was ich erlebt habe, nicht aus Feigheit, falsch zu liegen, negieren.
Hier stehe ich und kann nicht anders.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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CoolLesterSmooth
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#29 Re: Sehnsucht nach Gott

Beitrag von CoolLesterSmooth » Mi 10. Apr 2019, 12:08

ThomasM hat geschrieben:
Mi 10. Apr 2019, 10:16
- Weil Menschen nur Menschen sind, wenn sie einen Glauben haben
Könntest du genauer ausführen warum Glaube Voraussetzung für Mensch-Sein ist? Und muss es ein Glaube an einen Gott sein oder reicht der Glaube, dass die Katze meines Nachbarn weiß, dass ich allergisch bin und deshalb immer zu mir kommt, weil sie mich umbringen möchte?
Dieser Kommentar wurde von einem heimlich bescheidwissenden und unglaublich boshaften Hund mit finsterer Seele, zerfallenem Geist und Aussicht auf finanziellen Gewinn verfasst.

Helmuth
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#30 Re: Sehnsucht nach Gott

Beitrag von Helmuth » Mi 10. Apr 2019, 13:02

Pluto hat geschrieben:
Di 9. Apr 2019, 11:02
Der große Unterschied ist doch, dass die Gravitation real ist — man kann sie messen.
Kennst du das Phänomen von Phantomschmerzen? Was ist nun real? Der Schmerz oder das (fehlende) Glied?

Pluto hat geschrieben:
Di 9. Apr 2019, 11:02
Bei Gott hingegen, ist es der Gedanke an Geborgenheit das den Menschen antreibt.
Auch, aber nicht nur. Ein besserer Vergleich ist ein Liebenpaar. Treibt es nur einseitig den Mann zur Frau, ist es keine Liebesbeziehung, treibt es nur einseitig die Frau zum Mann ist es keine Liebesbeziehung, fühlen sich beide zueinander angezogen, ist es eine Liebesbeziehung.

Darum ist auch diese Beziehung das Urabbild das Gott geschaffen hat, wie geschrieben steht:
1 Mose 1,27 hat geschrieben: Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, in seinem Bilde schuf er ihn, als Mann und Frau schuf er sie.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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