Auserwählung vor Geburt

Rund um Bibel und Glaube
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1Johannes4
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#221 Re: Auserwählung vor Geburt

Beitrag von 1Johannes4 » Mi 22. Mai 2019, 10:33

Hallo Helmuth,

bei Deinen Auslegungen zu diesem Gleichnis redest Du gerade mit einer solchen Bestimmtheit, als ob es so von Jesus gesagt worden wäre - ist es aber nicht. Deswegen ist Deine Auslegung auch nur eine von mehreren möglichen.

Helmuth hat geschrieben:
Di 21. Mai 2019, 18:41
Das Gleichnis ist geradezu prädestiniert, um zu erklären, dass Gott keinen der beiden Söhne dazu bestimmt hat verlorenzugehen und auch keine Auswahl dafür getroffen hätte wer von den beiden zum ewigen Leben bestimmt sei und wer nicht.

Alle Menschen treffen diese Entscheodung aus dem Herzen für sich. Jesus erzählt wie das Vaterherz Gottes ist und darüber denkt. Auch die beiden Gleichnisse zuvor drücken die Freude Gottes über das wiedergefundene Verlorene aus. Gott will alle retten, doch nur wer umkehrt kann letztendlich gerettet werden.
Wie auch schon Rilke Dir erklärte: Sohnschaft bedeutet auch Erbschaft. Und der eine hatte sein Erbe verprasst, zu dem Anderen sagt der Vater aber, dass alles was sein sei, auch ihm gehöre, weswegen wohl nicht davon auszugehen ist, dass beide Söhne gleichermaßen sündig sind. Des Weiteren bin ich der Ansicht, dass ein solches Gleichnis primär dazu anregen soll, dass die Hörer und Leser zum Nachdenken angeregt werden und nicht um bedingungslos allgemeine Grundsätze zu beschreiben. Je nachdem in welchem Sohn man sich eher erkennt, wird man vielleicht eine Art Aha-Erlebnis haben.

Als Aussage in der Auseinandersetzung zwischen der Prädestinationslehre und der Theologie von der freien Willensentscheidung des Menschen eignet es sich aber nicht wirklich, da es eben nur ein Gleichnis ist und somit in erster Linie nur eine Aussagekraft hinsichtlich des eigentlichen Bezuges haben wird. Selbstverständlich kannst Du aber trotzdem alles mögliche darüber behaupten. Beispielsweise sagt dieses Gleichnis nicht aus, dass nur Männer errettet werden könnten etwa weil es in dem Gleichnis nur um Söhne geht. Desgleichen sagt es auch nichts über den Stand der Knechte aus, die in dem Gleichnis erwähnt werden. Ein solches Gleichnis nach eigenem Gusto willkürlich in der Bedeutung auszudehnen empfinde ich als missbräuchlich. Also wenn Du Dich erinnerst: ich sprach davon, dass mich Deine und Rilkes Position ein wenig an die beiden Söhne erinnerten und äußerte zwei Gedanken dazu.

Schade finde ich, dass Du beispielsweise nicht auf die Stelle aus dem 1. Johannes-Brief eingegangen bist, wo klar davon die Rede ist, dass der Glaube der Sieg sei, der die Welt überwunden hat.

Eine weitere Stelle aus dem ersten Korinther-Brief:
Wer ist denn Apollos, und wer Paulus? Diener, durch welche ihr geglaubt habt, und zwar wie der Herr einem jeden gegeben hat. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Wachstum gegeben.
‭‭1. Korinther‬ ‭3:5-6‬ ‭ELB71‬‬
Die Bibel sagt klar, dass der Glaube, der die Rechtfertigung durch Gott bewirkt, Gottes Gabe ist. Und ohne Glaube kann es weder irgendeinen Schritt noch irgendeine Entscheidung noch irgendeinen Gehorsam geben, was beispielsweise auch sehr gut im Hebräer-Brief zum Ausdruck kommt.
Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muß glauben, daß er ist, und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist.
‭‭Hebräer‬ ‭11:6‬ ‭ELB71‬
Es ist also nicht so, dass „alle Menschen diese Entscheidung aus dem Herzen für sich treffen“, wie Du behauptet hast, sondern wenn sie sich entscheiden oder gehorsam sind oder dergleichen auch nur wollen, dann ist das bereits aus besagtem Glauben heraus.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

Helmuth
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#222 Re: Auserwählung vor Geburt

Beitrag von Helmuth » Mi 22. Mai 2019, 12:42

1Johannes4 hat geschrieben:
Mi 22. Mai 2019, 10:33
bei Deinen Auslegungen zu diesem Gleichnis redest Du gerade mit einer solchen Bestimmtheit, als ob es so von Jesus gesagt worden wäre - ist es aber nicht. Deswegen ist Deine Auslegung auch nur eine von mehreren möglichen.
Das ist Schade, dass du beim Gleichnis vom verlorenen Sohn den HG nicht deutlich genug reden hörst. Jesus beschreibt allzu deutlch, dass sie beide Sünder sind. Gibt es daran etwas anderes zu interpretieren? Doch darum geht es mir.

Was es zum Thema aussagt ist, dass der Status der Auserwählung, zu was auch immer, Bündnis, Sohnschaft, Volk Israel, Prophet, Apostel, Evangelist, etc. nichts in Bezug auf den Status der Errettung sagt. D.h. der eine Status ist unabhängig vom anderen.

Umkehr ist Bedingung von Gott wieder angenommen zu werden und wird insbesondere denen zugefufen, die einen Status haben. Überdies wird die Umkehr auch ohne Gleichnisse im Klartext mehrfach ausgesprochen. Ich zitiere nur eine der klaren Stelle aus dem AT:

Joel 2, 13 hat geschrieben: Und zerreißt euer Herz und nicht eure Kleider, und kehrt um zu JHWH, eurem Gott; denn er ist gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Güte, und läßt sich des Übels gereuen.
Das NT enthält diese Aufforderung ebenfalls. Wenn Gott Klartext redet, dann brauchen wir auch nicht mehr über die sonst noch möglichen Auslegungen weiter reden.

1Johannes4 hat geschrieben:
Mi 22. Mai 2019, 10:33
Schade finde ich, dass Du beispielsweise nicht auf die Stelle aus dem 1. Johannes-Brief eingegangen bist, wo klar davon die Rede ist, dass der Glaube der Sieg sei, der die Welt überwunden hat.
Ok, wir können das gern gemeinsam behandeln, wenn du es "Schade" befindest. Dann will ich nicht unfair sein, weil ich zuerst auch von "Schade" geredet habe. Was sagt denn die Stelle aus dem 1. Johannesrief über Prädestination aus?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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#223 Re: Auserwählung vor Geburt

Beitrag von janosch » Mi 22. Mai 2019, 13:07

Rilke hat geschrieben:
Mo 20. Mai 2019, 16:21
Wer zu Jesus gehört, der bleibt treu und fällt nicht ab. Der gute Hirte verliert kein Schaf, definitiv nicht.


Aber die schafen können verirren und selbst in Abgrund stürzen, was dann?

Eine nicht vergessen, daß du doch „Herr“ über deine leben bist? ;)

Und diese „Heirat zeug „ , auch falsch am platz, weil du dich scheiden kannst.

OK wen du deine Frau Liebst, dann betrügst du auch nicht, wenn du aber abrutschst, von freie wille , wohlgemerkt, (oder wer würde dich zu untreu zwingen? ) dann bleibst du in diese Ehe und muß DU versöhnen. Wenn nicht versöhnen willst, oder deine Frau das nicht will was dann? Scheidung. Punkt.

Gnade bekommen und auch in Gndae bleiben wollen! Versuchung ist Groß....naja und die irrlehre nicht vergessen, besonders die falsch interpretiert „Neugeboren“ vom Geist und Wasser! Hier besonders gäferlich was die Kirche verbreitet, also nicht Evangelium konform. ;)

Aber egal...jeden glaubt was glauben will...Der HERR sagte genau was sache ist.

Ein Theorie in sich nur ein Theorie, die Zeugnissen und darauf folgende Taten, das du Chrisus Rictig erkennenst und ensprechend nachfolgst, zeigen was sache ist.

janosch
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#224 Re: Auserwählung vor Geburt

Beitrag von janosch » Mi 22. Mai 2019, 13:26

1Johannes4 hat geschrieben:
Mi 22. Mai 2019, 10:33


Schade finde ich, dass Du beispielsweise nicht auf die Stelle aus dem 1. Johannes-Brief eingegangen bist, wo klar davon die Rede ist, dass der Glaube der Sieg sei, der die Welt überwunden hat.
Auf dem schnellen ... ein Vertrauensspruch...Aber steh geschrieben, das Glauben ohne werke NIX ist. Das sollte auch wahrhaben!
Es gibt haufen beweise, auch von Johannes, die mit innen gut „angefangen“ haben, aber sie wurden abtrünnig. Was beweist das?
Also vorsicht leute. Nur nicht überheblich werden. ;)

Wenn du hier rumschaust, dann erkennst auch, das Christen total unterschiedlichen Glaubens fundamente haben. Ja, natürlich das kann man sofort ihre Zeugnissen erkennen!

Und das sind deutlichen Merkmalen zu erkennen wer sind sie den? Tja, was hast du hir noch zu erkennen? :roll:

Wenn ich „super schreibe“ oder alle möglichen bibelzitaten, mit mein GOTT, Erlöser und Retter leugnen? Daß sind auch Werken.

Davon kann ich von Bänden lesen! ;)

Schafen sind nur die gute schaffen, die ihre Hirte kennen und seine Stimme hören, der rest sind Böcke.... :silent:

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#225 Re: Auserwählung vor Geburt

Beitrag von Helmuth » Do 23. Mai 2019, 09:59

]Servus Daniel,

Na, erhalte ich ncht Gegenwind? ;)
Zu diesem Absatz sind mir Gedanken gekommen:

1Johannes4 hat geschrieben:
Di 21. Mai 2019, 10:19
Nach meiner Ansicht wird dabei aber zu sehr auf die Kritik eingegangen, wie sie auch bei Dir, Helmuth, zu lesen war, dass nämlich ein „allein aus Gnade“ bzw. „für immer errettet“ dazu führen würde, dass es dann keinen Gehorsam mehr gäbe. Da wäre mein Gegenargument, dass dergleichen nie ein solcher Glaube war.

So verlaufen typische theologische Analysen. Glaube und Gehorsam werden abstrakt für etwas absolut Greifbares gesetzt und man defniert wie ein Mathematiker. Und wie es dem menschlichen Denken entspricht wird der Glaube dann z.B. scharf in Glaube/kein Glaube schwarz/weiß eingeteilt.

Das ist ein Grundproblem analytischen Denkens und mir geht es nicht anders. Daher lasse ich mein Denken von Gottes Wort durchleuchten. Dabei ist es wichtig nicht einseitig die Schrift zu behandeln um darauf weitere Gedankengänge einseitig aufzubauen, ansonsten entsteht eine Schieflastigkeit.

In der Schrift wird wohl Glaube vom Unglauben unterschieden, aber wir reden hier über Menschen die grundsätzlich Glauben haben. Jesus spricht auch von Kleingläubigen oder davon, dass er groß ist und Paulus davon, dass er wächst. Es gibt also Grade. Wer Jesus bekennt, der hat grundsätzlich Glauben.

Somit kann man Gedenkengänge a la Bonhoeffer oder Luther gezielt als Theologie des Menschen setzen und ich habe gelernt, ihnen nicht zu folgen. Man kann sie diskutieren aber ich folge ihnen nicht, das ist der Unterschied. Daher folge ich auch keiner Prädestination im Sinne Rilkes.

Im Thema ist mir wichtig, dass der Glaubende zunächst ein Jünger ist. Unsere Werke kommen alle einmal von Jesus auf die Waagschale, denn eines muss Glaube jedenfalls hervorbringen, Früchte. Sind wir uns hier einmal einig? Dazu dieses Gleichnis:

Lk 13, 7 hat geschrieben: Er sprach aber zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine; haue ihn ab, wozu macht er auch das Land unnütz?

Meine Fragen das Thema betreffend:

  • Warum sucht der Weingärtner nach Früchten? Der Allmächte sollte es doch schon wissen.
  • Warum pflanzte er ihn überhaupt? Der, der alles vorherbestimmte, sollte auch das wissen.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
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#226 Re: Auserwählung vor Geburt

Beitrag von janosch » Do 23. Mai 2019, 10:30

Helmuth hat geschrieben:
Do 23. Mai 2019, 09:59


Im Thema ist mir wichtig, dass der Glaubende ein Jünger ist. Unsere Werke kommen alle einmal von Jesus auf die Waagschale, denn eines muss Glaube hervorbringen, Früchte. Sind wir uns hier einig? Dazu dieses Gleichnis:

Lk 13, 7 hat geschrieben: Er sprach aber zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine; haue ihn ab, wozu macht er auch das Land unnütz?

Meine Fragen zum Thema betreffend:

- Warum sucht der Weingärtner nach Früchten? Der Allmächte sollte es doch schon wissen.
- Warum pflanzte er ihn überhaupt? Der, der alles vorherbestimmte, sollte auch das wissen.

Du hast wieder ein fehler in dein Ideologie Helmuth...

Der HERR wird sein Nachfolger nicht nach deine „Gleichnis Prinzip“ behandeln. Das kannst du gut aus Paulus Worte auch entnehmen.

Also nicht alle Sind Christus Nachfolger die sich Christen nennen, oder zwangsweise Christen gemacht worden sind! ;)

Dein Gleichnis passt überhaupt nicht hir rein.

Das war damals Exakt NUR für Irdische Israel angebracht....Die ihre JHWH nicht Loslassen wollten. Sie haben NOCH ein halbes Jahr bekommen, umzukehren und „Früchte“ (Taten) Zeigen. Und ihre Berufung nachzugehen. Ihre Wahre Gott zu erkennen!

Sie Taten es nicht!

Nicht um sonst Predigte T Johannes und lehrte, - und Praktisch versuchte- diese Abtrünnige „Volk“ umzustimmen, auch diese Wanderprediger Jesus tat es. Jesus war für den ungläubigen Juden nicht anders. Nur ein unbedeutende Wanderprediger , der gern ihre Jüdische JHWH lästerte!


Übrigens, der Feige Baum WAR ein symbol NUR auf AT Volk Israel.

Und genau wie in deine Gleichnisse erkennen kannst, wurde Diese Unfruchtbahre Feige Baum ausgehauen, das er keine Früchte Tragen kann oder dürfte.

Aber ihr zio. Christen versucht ein Falsches Feigebaum zu Pfalnzen und sogar Anbeten!?
Auf wessen Befehl tut ihr daß?

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#227 Re: Auserwählung vor Geburt

Beitrag von 1Johannes4 » Di 28. Mai 2019, 11:30

Hallo Helmuth,

da es, so glaube ich, noch nicht erwähnt wurde, möchte ich noch eine Aussage von Paulus anführen:
Als es aber Gott, der mich von meiner Mutter Leibe an abgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefiel, seinen Sohn in mir zu offenbaren, auf daß ich ihn unter den Nationen verkündigte, ging ich alsbald nicht mit Fleisch und Blut zu Rate und ging auch nicht hinauf nach Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging fort nach Arabien und kehrte wiederum nach Damaskus zurück.
‭‭Galater‬ ‭1:15-17‬ ‭ELB71‬‬
Bzw. wie es in anderen Übersetzungen lautet:
Spoiler
Zeigen
Als es aber Gott, der mich vom Mutterleib an ausgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefiel, seinen Sohn in mir zu offenbaren, damit ich ihn durch das Evangelium unter den Heiden verkündigte, ging ich sogleich nicht mit Fleisch und Blut zurate, zog auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ging weg nach Arabien und kehrte wieder nach Damaskus zurück.
Galater‬ ‭1:15-17‬ ‭SCH2000‬‬
Doch dann hat Gott beschlossen, mir seinen Sohn zu offenbaren. Gott hatte mich ja schon ´für sich` ausgesondert, als ich noch im Leib meiner Mutter war, und hatte mich in seiner Gnade dazu bestimmt, ihm zu dienen. Als er mir nun seinen Sohn offenbarte – mir ganz persönlich –, gab er mir den Auftrag, die gute Nachricht von Jesus Christus unter den nichtjüdischen Völkern zu verkünden. Daraufhin holte ich nicht erst den Rat von Menschen ein. Ich ging auch nicht nach Jerusalem hinauf zu denen, die schon vor mir Apostel waren. Nein, ich machte mich auf den Weg nach Arabien, und von Arabien kehrte ich nach Damaskus zurück.
‭‭Galater‬ ‭1:15-17‬ ‭NGU2011‬‬
Aber Gott hatte mich in seiner Gnade schon vor meiner Geburt dazu bestimmt, ihm einmal zu dienen. Als die Zeit dafür gekommen war, ließ er mich seinen Sohn erkennen. Die anderen Völker sollten durch mich von ihm erfahren. Ohne Zögern habe ich diesen Auftrag angenommen und mich mit keinem Menschen beraten. Ich bin nicht einmal nach Jerusalem gereist, um die nach ihrer Meinung zu fragen, die schon vor mir Apostel waren. Nein, ich bin nach Arabien gezogen und von dort wieder nach Damaskus zurückgekehrt.
Galater‬ ‭1:15-17‬ ‭HFA‬‬
Aber Gott hatte mich schon im Mutterleib ausgewählt und in seiner Gnade berufen. Als es ihm dann gefiel, mir seinen Sohn zu offenbaren, damit ich die gute Botschaft von ihm unter den nichtjüdischen Völkern bekannt machte, habe ich nicht erst Menschen um Rat gefragt. Ich reiste nicht einmal zu denen nach Jerusalem, die schon vor mir Apostel waren, sondern ging nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück.
‭‭Galater‬ ‭1:15-17‬ ‭NBH‬‬
Also wäre Paulus doch ein Beispiel für eine Auserwählung durch Gott bereits vor der Geburt. Falls Du anderer Meinung sein solltest, wüsste ich halt gerne von Dir, was Paulus Deiner Meinung nach damit ausdrücken wollte. Für manche Übersetzer scheint es jedenfalls klar zu sein, dass es um eine persönliche Auserwählung und Berufung von Paulus im Mutterleib geht - also vor der Geburt und somit allein aus Gnade Gottes und auch ohne jegliches Verdienst von Paulus selbst.

Hinsichtlich der Stelle aus dem 1. Johannes-Brief ging es mir darum, dass es der Glaube ist, der den Sieg bedeutet. Da der Glaube aber eine Gnade Gottes ist, also ohne Verdienst des Menschen (denn wäre es Verdienst, könnte es keine Gnade sein), ist Gott allein derjenige, der darüber bestimmt, wer von IHM gerechtfertigt werden wird.

Manchmal lasse ich mir etwas Zeit bis mir etwas einfällt, das sich meiner Ansicht nach lohnt zu erwähnen, und manchmal fehlt mir im Arbeitsalltag die Zeit in Ruhe meine Gedanken auszudrücken - diesmal lag es an beidem.

Grüße,
Daniel.
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Helmuth
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#228 Re: Auserwählung vor Geburt

Beitrag von Helmuth » Di 28. Mai 2019, 13:27

1Johannes4 hat geschrieben:
Di 28. Mai 2019, 11:30
Also wäre Paulus doch ein Beispiel für eine Auserwählung durch Gott bereits vor der Geburt.
Paulus Berufung vor Geburt kann kein Freibrief für Errettung sein. Das sagte er damit auch nicht, sondern er wurde für das Amt als Heidenapostel ausgesondert. Er sagte auch "als es Gott gefiel". D.h. erst im Laufe des Lebens kam der Zeitpunkt der konkreten Erwählung.

1Johannes4 hat geschrieben:
Di 28. Mai 2019, 11:30
Hinsichtlich der Stelle aus dem 1. Johannes-Brief ging es mir darum, dass es der Glaube ist, der den Sieg bedeutet.
Korrekt. Und den hat Paulus sicher davongetragen. Nichts deutet darauhhin, dass er abgefallen wäre. Aber Glaube ist keine Einmalgabe und fertig. Desgleichen wird der HG völlig falsch gesehen. So als würde er mir einmal gegeben und fertig ist das Gotteskind. Warum nennt Paulus sein Knder an einge Stellen "fleischlich" Er redet aber zu seinen Brüdern.

Wie ich schon zuvor mehrmals sagte, wer nicht richtig differenziert und die Schrift und deren Buchstaben annagelt der dämpft damit auch den Geist ab, der zu dir reden will.

In Römer 12,1-2 erklärt Paulus den Werdegang des Glaubens als einen lebenslangen Prozess. Ncht jeder geht am Ende als "erlöst" hervor, sondern nur die, welche auch die Bedingungen des Glaubensgehorsams erfüllten. Klarere Worte als Mt 7,21-22 kann Jesus nicht sprechen. Und an anderer Stelle spricht er vom Ausharren.

Es gibt kein digitales HG auf "+1" setzen und fertig ist der neue Mensch. Wir können diese Neugeburt nicht von außen her an anderen erkennen, wie es Jesus in Johannes 3 beschreibt. Das kann nur Gott und der aus dem Geist Geborenen selbst. Aber er muss sich danach auch bewähren. Daran gibt es m.E. nichts zu rütteln.

Gehen wir Abrahams Werdegang durch. Er ist ja das biblische Vorbild schlechthin. Zunächst wurde er berufen und ihm wurde eine Verheißung gegeben, da war er 75. Nun musst du sehen, ob er dem Ruf auch folgte. Soweit ich es lese, folgte er unmittelbar und wanderte aus. Das zeigt, dass er gehorsam war.

Wieder vergingen Jahre. Danach kam die Verheißung eines eigenen Kindes. Und erst als er dies im Glauben annahm, wohlgemerkt erst dann, schloss Gott einen Bund mit ihm, nicht zuvor! Gott legt auf zwei Dinge wert, wen er für sein Reich Gottes aussondert: Glaube und Gehorsam.

Und nachdem dies für Rilke wahrscheinich schon alles in Butter ist, kommt nun eine Mahnung, als er schon 99 war. Zuvor hatte er einen ungehorsamen Schritt getätigt und auf Verlangen seiner Frau Hagar schwängerte. Wir sehen hier, dass Gott gnädig ist, indem er erneut einen Bund, den der Beschneidung, mit ihm nun eingeht.

Immer noch meinte Abraham Ismael solle der Erbe werden. Doch ein Jahr später kam Isaak zur Welt. Alles gem. Gottes Plan souverän geführt und doch erst dann umgesetzt, wenn der Mensch dazu auch seine Bereitschaft des Gehorsams zeigt.

Das persönliche Heil zum ewigen Leben aber ist weiterhin davon strikt zu differenzieren. Denn wr sehen ja, dass zwar in Isaak Gottes Ratschluss besteht, wie Paulus den geistlichen Vergleich zieht, aber wieviele von dessen Nachkommen werden gerettet? Nur ein kleiner Überrest wird es letztendlich sein, wie uns Gott später dann sagen lässt. Das ist aber nicht bestimmt, sondern die Konsequenz ihres Ungehorsams.


1Johannes4 hat geschrieben:
Di 28. Mai 2019, 11:30
Manchmal lasse ich mir etwas Zeit bis mir etwas einfällt, das sich meiner Ansicht nach lohnt zu erwähnen, und manchmal fehlt mir im Arbeitsalltag die Zeit in Ruhe meine Gedanken auszudrücken - diesmal lag es an beidem.
Gott lässt sich auch Zeit, bis er endlich diesen Äon abschließt. ;)
Das passt schon.
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#229 Re: Auserwählung vor Geburt

Beitrag von janosch » Di 28. Mai 2019, 14:04

1Johannes4 hat geschrieben:
Di 28. Mai 2019, 11:30

da es, so glaube ich, noch nicht erwähnt wurde, möchte ich noch eine Aussage von Paulus anführen:



Als es aber Gott, der mich von meiner Mutter Leibe an abgesondert und durch seine Gnade berufen hat, wohlgefiel, seinen Sohn in mir zu offenbaren, auf daß ich ihn unter den Nationen verkündigte, ging ich alsbald nicht mit Fleisch und Blut zu Rate und ging auch nicht hinauf nach Jerusalem zu denen, die vor mir Apostel waren, sondern ich ging fort nach Arabien und kehrte wiederum nach Damaskus zurück.
‭‭
Naja Paulus war ein geborene Jude, nach seine Damalige Glaube war gar nicht anders möglich...Seine Mutter wusste es das er auch Beschneiden sollte. Er gehörte noch zu den Alte Bundes....Also was willst du damit sagen? :?

Daß du als ein „Christ geborene“ junge warst, und von die Kirche zwangsgetauft wurdest, oder anderswertigen Religion beschnitten...? Du denkst das deine Auserwälung derselbe ist? :o

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Mez
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#230 Re: Auserwählung vor Geburt

Beitrag von Mez » Fr 31. Mai 2019, 01:39

Helmuth hat geschrieben:
So 21. Apr 2019, 09:29

Der von Rilke im Thread "Allversöhnung II" erwähnte Gedankengang meint, dass hier eine Auserwählung "vor Geburt" stattfindet, was rein historisch stimmt. Er zieht aber den Schluss, dass es damit vor der Geburt feststeht, wer in das Reich Gottes kommt und wer nicht. Dieser Schluss ist falsch.

Lasst uns gemeinsam versuchen das darzulegen.

Natürlich ist dieser Schluss falsch, ein einziges Spermium beträgt 0,06 mm, bei einen einmaligem Erguss werden 300 Millionen Spermien freigesetzt,
natürlich kann man nicht von vorn herein festlegen wer das Ziel erreicht, erst recht nicht wer in das Reich Gottes kommt. Beginnt Rassismus jetzt schon im Ejakulat? :o
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

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