Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen - Teil II

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#161 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen - Teil II

Beitrag von closs » So 19. Mai 2019, 12:28

Münek hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 12:12
Ihre Ergebnisse stellen aber NICHT das Fundament (Bodenplatte) dar, auf der das kirchliche Dogmengebäude ruht.
Doch. - Diese "Bodenplatte" wurde zwar chronologisch nachgereicht, ist aber nicht im Widerspruch zu den spirituellen Grundlagen der Theologie.

Münek hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 12:12
Die "Dogmatik" ist das Glaubensgebäude. Das "Fundament" ist der Glaube, dass sich Gott in den heiligen Schriften der Bibel den Menschen geoffenbart hat.
Das stimmt AUCH, aber auf einem ganz anderen Feld. ---- Hier war die ganze Zeit das Bild: "HKM=exegetische Bodenplatte" vs. "Theologie=spirituell auslegendes Haus darauf". - Du hast jetzt zwei vollkommen unterschiedliche Bilder durcheinander gebracht.

Münek hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 12:12
Nimm einfach zur Kenntnis, dass die Resultate der HKE nicht das Fundament für das kirchliche Dogmengebäude bilden
Falsch - die HKM-Ergebnisse im Sinne der Päpstlichen Kommission stehen NICHT im Gegensatz zum kirchlichen Dogmengebäude. - Was Du sagst, ist objektiv falsch.

Was ich aber raushöre, ist etwas anderes: Die spirituellen HKM-Interpretationen Deiner Fraktion widersprechen den theologischen Interpretationen - richtig, das sehe ich genauso. - Aber dann reden wir nicht mehr von der HKM im Sinne der Päpstlichen Kommission.

Münek hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 12:12
MERKE: Es ist KEIN Ergebnis der HKE, dass die Bibel das "Wort Gottes" ist.
MERKE: Es ist nicht einmal Ergebnis der kanonischen Exegese, dass die Bibel das "Wort Gottes" ist. ----- Du verwechselst (wie auch Sven) nach wie vor "Voraussetzungen" mit "Ergebnissen".

Münek hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 12:12
closs hat geschrieben:

Münek hat geschrieben: ↑
Sa 18. Mai 2019, 14:47
Ich habe es ja jetzt richtig gestellt und kann nur hoffen, dass Du Deinen Bodenplatten-Blödsinn nicht wiederholst.

Ich werde weiterhin zu meiner eigenen Aussage stehen, dass die HKM-Ergebnisse die Bodenplatte diesseits spiritueller Interpetation darstellen, auf denen ANDERE Diszplinen ihr spirituelles Haus bauen (bzw. gebaut haben, bevor es die HKM überhaupt gab).

Es steht jedermann frei, sich in die eigene Tasche zu lügen.
Damit tust Du unterm Strich die groß-kirchliche Theologie ab - das ist ideologisch.

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sven23
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#162 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen - Teil II

Beitrag von sven23 » So 19. Mai 2019, 14:21

closs hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 09:24
sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 06:27
Was hat das damit zu tun, das die biblischen Texte so wie jeder andere antike Text zu untersuchen sind?
Im Sinne dessen, was die Päpstliche Kommisssion 1993 meint, müssen sie NICHT anders als andere antike Texte untersucht werden. - Dies gilt nur auf interpretativer Ebene im Sinne von "Was ist von Jesus GEMEINT?"/"Was ist spirituell gemeint?".
Dazu hat die Forschung die Ergebnisse vorgelegt. Dass sie den Glaubensideologen nicht gefallen, ist irrelevant.

closs hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 09:24
sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 06:27
Wissenschaft ist universal, sie ist weder an Religionen, Konfessionen und Gaubensideologien gebunden.
Ähm - ja. ----- :?:
Deshalb kann Wissenschaft nicht mit christlichen Glaubensbekenntnissen kontaminiert werden. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#163 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen - Teil II

Beitrag von closs » So 19. Mai 2019, 16:10

sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 14:21
Dazu hat die Forschung die Ergebnisse vorgelegt.
Soweit die Forschungs-Ergebnisse die HKM-Forschung betroffen sind, ist man sich aber bewusst, dass diese per Vorannahmen spirituell nicht beurteilen kann und will - da ist also eine natürliche Grenze.

sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 14:21
Deshalb kann Wissenschaft nicht mit christlichen Glaubensbekenntnissen kontaminiert werden.
Nach wie vor ein falscher und schräger Satz, das, so gesehen, Wissenschaft auch nicht mit säkularen Glaubensbekenntnissen kontaminiert werden kann. - Dein Satz bringt nichts - außer dass Du damit Parolen in die Welt bringst, die als Teil eines populistisches Wahlprogramm Wähler finden könnten.

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sven23
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#164 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen - Teil II

Beitrag von sven23 » So 19. Mai 2019, 16:32

closs hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:10
sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 14:21
Dazu hat die Forschung die Ergebnisse vorgelegt.
Soweit die Forschungs-Ergebnisse die HKM-Forschung betroffen sind, ist man sich aber bewusst, dass diese per Vorannahmen spirituell nicht beurteilen kann und will - da ist also eine natürliche Grenze.
Nee, die Grenze ergibt sich aus Wissenschaft vs. Glaubensideologie.

closs hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:10
sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 14:21
Deshalb kann Wissenschaft nicht mit christlichen Glaubensbekenntnissen kontaminiert werden.
Nach wie vor ein falscher und schräger Satz, das, so gesehen, Wissenschaft auch nicht mit säkularen Glaubensbekenntnissen kontaminiert werden kann. - Dein Satz bringt nichts - außer dass Du damit Parolen in die Welt bringst, die als Teil eines populistisches Wahlprogramm Wähler finden könnten.
Nein, der Satz ist elementar wichtig, auch wenn closs ihn nicht versteht. Im Mittelalter wärst du mit deiner Ideologie auf Linie gewesen, heute nicht mehr.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#165 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen - Teil II

Beitrag von closs » So 19. Mai 2019, 16:35

sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:32
die Grenze ergibt sich aus Wissenschaft vs. Glaubensideologie.
Da würde jeder zustimmen. - Nur spielt diese Grenze in der akademischen Wirklichkeit keine Rolle - kein redlicher Forscher wirft der großkirchlichen Theologie "Glaubensideologie" vor.

sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:32
Nein, der Satz ist elementar wichtig, auch wenn closs ihn nicht versteht. Im Mittelalter wärst du mit deiner Ideologie auf Linie gewesen, heute nicht mehr.
Du bist mit DEINEM Glaubensbekenntnis HEUTE ideologisch auf Linie. - Wie wäre es, wenn Du die Aufnahme mittelalterlicher Gewohnheiten sein lassen würdest und das Licht der Aufklärung reinlassen würdest?

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#166 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen - Teil II

Beitrag von sven23 » So 19. Mai 2019, 16:40

closs hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:35
sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:32
die Grenze ergibt sich aus Wissenschaft vs. Glaubensideologie.
Da würde jeder zustimmen. - Nur spielt diese Grenze in der akademischen Wirklichkeit keine Rolle - kein redlicher Forscher wirft der großkirchlichen Theologie "Glaubensideologie" vor.
Natürlich nicht, denn alle neutestamentlichen Forscher sind Theologen und wer Karriere machen will, sollte nicht allzu laut auftreten.

closs hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:35
sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:32
Nein, der Satz ist elementar wichtig, auch wenn closs ihn nicht versteht. Im Mittelalter wärst du mit deiner Ideologie auf Linie gewesen, heute nicht mehr.
Du bist mit DEINEM Glaubensbekenntnis HEUTE ideologisch auf Linie. - Wie wäre es, wenn Du die Aufnahme mittelalterlicher Gewohnheiten sein lassen würdest und das Licht der Aufklärung reinlassen würdest?
Ganz meine Meinung, denn es ist nach wie vor der closs, der das Mittelalter als eine Zeit verklärt, in der die Menschen "geistig weiter waren als heute".
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#167 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen - Teil II

Beitrag von closs » So 19. Mai 2019, 16:46

sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:40
Natürlich nicht, denn alle neutestamentlichen Forscher sind Theologen und wer Karriere machen will, sollte nicht allzu laut auftreten.
Das ist jetzt wieder die verschwörungs-theoretische Schiene.

sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:40
Ganz meine Meinung, denn es ist nach wie vor der closs, der das Mittelalter als eine Zeit verklärt, in der die Menschen "geistig weiter waren als heute".
Geistig-spirituell - ja, das stimmt. - Aber das ist nun wirklich keine Leistung.

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#168 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen - Teil II

Beitrag von sven23 » So 19. Mai 2019, 16:50

closs hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:46
sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:40
Natürlich nicht, denn alle neutestamentlichen Forscher sind Theologen und wer Karriere machen will, sollte nicht allzu laut auftreten.
Das ist jetzt wieder die verschwörungs-theoretische Schiene.
Was hat das mit Verschwörungstheorie zu tun? Wer allzu laut auftritt, verliert seine Lehrerlaubnis, so er eine hat. Wer noch keine hat, wird sie auch nicht bekommen, so einfach ist.
Deshalb wäre es doch begrüßenswert, wenn es unabhängige Forschung gäbe.

closs hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:46
sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:40
Ganz meine Meinung, denn es ist nach wie vor der closs, der das Mittelalter als eine Zeit verklärt, in der die Menschen "geistig weiter waren als heute".
Geistig-spirituell - ja, das stimmt. - Aber das ist nun wirklich keine Leistung.
Richtig, das ist keine große Leistung, dazu bedarf es nur eines unkritischen, naiven Glaubens. Selig sind die Armen im Geiste. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#169 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen - Teil II

Beitrag von closs » So 19. Mai 2019, 16:58

sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:50
Wer allzu laut auftritt, verliert seine Lehrerlaubnis, so er eine hat.
Nein - wer im Fach "christliche Theologie" andere Vorannahmen als christliche hat (bspw.: "Ich forsche unter der Vorannahme, dass Wunder nicht möglich sind"), verliert seine Lehrerlaubnis - logisch. - Das hat nichts mit "laut auftreten" zu tun, sondern das falsche Fach lehren.

sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:50
Deshalb wäre es doch begrüßenswert, wenn es unabhängige Forschung gäbe.
In Deinem Sinne GIBT es keine unabhängige Forschung, weil es in der Theologie um Spirituelles geht.

sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:50
Richtig, das ist keine große Leistung, dazu bedarf es nur eines unkritischen, naiven Glaubens.
Du weißt schon, dass Du damit sagst, dass es heute diesbezüglich NOCH schlimmer ist, oder?

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sven23
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#170 Re: Historisch-kritische Exegese und ihre Folgen - Teil II

Beitrag von sven23 » So 19. Mai 2019, 17:18

closs hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:58
sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:50
Wer allzu laut auftritt, verliert seine Lehrerlaubnis, so er eine hat.
Nein - wer im Fach "christliche Theologie" andere Vorannahmen als christliche hat (bspw.: "Ich forsche unter der Vorannahme, dass Wunder nicht möglich sind"), verliert seine Lehrerlaubnis - logisch. - Das hat nichts mit "laut auftreten" zu tun, sondern das falsche Fach lehren.
Warum? Wir wissen doch heute, dass Wunder in der Antike eine ganz andere Bedeutung hatten, als heute. Deshalb ist die damalige Hermeneutik wichtig, nicht die heutige.

closs hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:58
sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:50
Deshalb wäre es doch begrüßenswert, wenn es unabhängige Forschung gäbe.
In Deinem Sinne GIBT es keine unabhängige Forschung, weil es in der Theologie um Spirituelles geht.
Mit unabhängiger Forschung ist immer gemeint, dass sie finanziell nicht abhängig ist von einem Arbeitgeber oder Dienstherrn.

closs hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:58
sven23 hat geschrieben:
So 19. Mai 2019, 16:50
Richtig, das ist keine große Leistung, dazu bedarf es nur eines unkritischen, naiven Glaubens.
Du weißt schon, dass Du damit sagst, dass es heute diesbezüglich NOCH schlimmer ist, oder?
Nein, ich denke nicht, dass heute alles unkritisch gegaubt wird, nur weil es in der Bibel steht.
Im Mittelalter genügte das.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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